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By Werner

Hallo Martin, ich habe den ganzen Sommer lang Deine Törns zwischen den griechischen Inseln verfolgt und Dich ein bischen beneidet. Für Euren großen Törn bis Sizilien wünsche ich Euch gute Fahrt. Den Törnplan für 2015 habe ich schon studiert und sah, dass Du Ende 2015 wieder nach Izola fährst. Ins Winterlager? Wolltest Du nicht 2016 in die Caribic? Grüße von Werner

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Die neue Crew ist an Bord.

Wir haben für die Fahrt zunächst nach Malta (ca 350sm) noch mal alles gecheckt (Mast, Fallen Schoten und Beschläge).

Checks_1

Checks_2

Checks_3

Checks vor der Abfahrt

Checks vor der Abfahrt

Natürlich haben wir auch wieder den Lidl und den Gemüsehändler „geplündert“ damit wir gut versorgt sind.

Einkauf

Einkauf

Es gab hier auf Lefkas auch noch eine neue Ankerkette für VAVA-U. Die haben wir zu viert in drei Etappen im Ankerkasten verstaut. Die neue ist wieder 12mm dick, aber 120m lang statt wie bisher nur 90m.
Den rostigen Rest der alten Kette haben wir entsorgt und der andere Teil bleibt als Reservekette an Bord.

Den heutigen Abend haben wir dann gemütlich in „unserer“ kleinen Altstadt-Taveren bei leckerem Essen und Wein verbracht.

Taverne Lefkas_2

Taverne Lefkas

Taverne Lefkas

Kali Nichta

Nov

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Am Morgen nach dem Frühstück gab‘s noch die obligatorische Einweisung.

Und dann ging’s auch schon los. Anker auf zum letzten Mal mit der alten rostigen Kette und ab durch den Kanal, in dem seit dem Frühjahr immer noch die Bagger arbeiten um die alte Solltiefe von 5 m wieder herzustellen, nach Süden.

Kanaluasfahrt_2

Kanaluasfahrt Lefkas

Kanaluasfahrt Lefkas

Bei leichtem SE unter Groß im ersten Reff  und der Genua kreuzen wir gen Süden um die Insel Meganisi herum in Richtung Syvota mit bis zu 9 Kn Fahrt.

Bis auf einen anderen Segler, der gerade eine der Nordbuchten von Meganisi ansteuert sind wir allein unterwegs. Auch Syvota wirkt wie ausgestorben und in der Bucheinfahrt bringen Fischer kleine Netze aus.

Auf Nachfrage nach einer Taverne gibt es nur freundliches Lächeln und den Hinweis dass es Winter sei –   es geht erst wieder im April hier los.

Syvota auf Lefkas_2

Syvota_3258

Syvota auf Lefkas

Syvota auf Lefkas

Also müssen wir selber kochen: Spagetti mit Tomatensoße und frischem Petersilie – lecker.

Spagetti mit frischem Petersilie

Spagetti mit frischem Petersilie

Aber bei der Taverne „IONIO“ funktioniert noch das W-LAN und so kommen wir nochmal an einen „frischen“ Wetterbericht

Wettervorhersage

Wettervorhersage

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Gestern auf der Fahrt hierher hatten wir schon mal für heute und morgen einen Eintopf vorgekocht, denn die neuerliche Wettervorhersage bleibt unverändert stürmisch für die ersten 24 Stunden.

Unsere vier unterschiedlichen Wetter-Quellen
(Grib-files, Windfinder, Poseidon und WeatherTrack) – sagen alle etwa das Gleiche voraus.

Die Kursplanung machen wir mit „WeatherTrack“, eine APP fürs I-Phone/Pad, nördlich um das Sturmtief herum.

WeatherTrack Diagramme

WeatherTrack Diagramme

Zunächst geht es noch recht ruhig zu, aber kurz nach dem Leuchtturmkap Dukato im Süden von Lefkas binden wir das 2. Reff ins Groß und tauschen die Genua gegen die Fock.

Kap Dukato im Süden von Lefkas

Kap Dukato im Süden von Lefkas

Dann frischt der Wind schon bald bis auf 30 Kn auf, in Spitzen erreicht er ab und an auch 42 Kn.
Aber VAVA-U segelt recht ruhig durch die immer höher werdenden Wellen, die eine Höhe bis schätzungsweise 4-5m erreichen um die 9Kn und erreicht sogar einmal 13,7Kn Fahrt

Zwischendrin gibt es diverse Regenschauer und leider auch zwei „Ausfälle“ durch Seekrankheit in der Crew.

So segeln wir quer durch das Ionische Meer auf annähernd West-Kurs in die Nacht hinein, bei inzwischen leicht abnehmenden Winden und Wellen.

Segeln nach Malta erster Tag_3

Segeln nach Malta erster Tag_2

Segeln nach Malta erster Tag

Segeln nach Malta erster Tag

Nov

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Die ersten Sonnenstrahlen nach einem grauen und windigen Tag bringen die Lebensgeister der angeschlagenen Crew langsam wieder zurück.

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Ein paar kurze Regenschauer streifen uns noch auf der Weiterfahrt gen Westen und bescheren und einige Regenbogen.

Schauer und Regenbogen

Schauer und Regenbogen

Inzwischen hatten wir schon die Genua wieder ausgerollt und später dann auf Südwestkurs auch noch das Groß wieder ausgerefft.

In der immer ruhiger werdenden Nacht leuchtet uns der noch fast Vollmond.

Mondlicht

Mondlicht

Nov

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Seit den Morgenstunden ist es ziemlich ruhig geworden und auch der Wind ist eingeschlafen. Also Segel bergen und Maschine an für die noch verbleibenden 70 sm nach Malta, wo wir vermutlich gegen 18.00 ankommen werden.

Sonnenaufgang Tag 2

Sonnenaufgang Tag 2

Frühstück gibt’s auf See heute wieder im Cockpit bei Sonnenschein und kompletter Crew.

Frühstück im Cockpit

Frühstück im Cockpit

Auf der Weiterfahrt nach Süd-Süd-West durch den Maltakanal begegnen uns die Frachter wie an einer Perlenkette.

Traffic im Maltakanal

Traffic im Maltakanal

TAnker im Maltakanal

TAnker im Maltakanal

 

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Malta und den Hafen Valletta, wo wir in der Manoel-Island Marina mit Bugmoorings und Heckleinen zwischen zwei Motoryachten festmachen.

Ansteuerung Malta_2

Ansteuerung Malta

Ansteuerung Malta

Dann steht erst mal ein kleiner Landgang zum „Füße vertreten auf dem Programm“ nach insgesamt 360 Seemeilen in 56 Stunden.

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Zu gestern  den 09.11.14 haben wir noch ein paar Bilder nachträglich hochgeladen

Erst mal hieß es ausschlafen und dann gemütlich Frühstücken mit Sonnenschein im Cockpit.

Liegeplatz VAVA-U (2)

Dann wurde gemeinsam ein Plan für den heutigen Tag gemacht:

Mit dem Bus nach Valletta, von dort weiter nach Mdina, der alten, als Burg befestigten Inselhauptstadt, die so ziemlich im Zentrum von Malta liegt. Von dort hat man einen großartigen Rundumblick über Maltas Küsten.

Mdina auf Malta_2

Mdina auf Malta

Mdina auf Malta

Blick übeer Malta von Mdina aus_2

Blick übeer Malta von Mdina aus

Blick übeer Malta von Mdina aus

 

Weiter ging es wieder mit dem Bus, das Tagesticket kostet nur € 1,50!, an die Südküste, vorbei an der blauen Grotte, die allerdings so ziemlich dem Seegang ausgesetzt war.

Blaue Grotte

Blaue Grotte

Von dort mit Umsteigen am Flughafen nach Marsacloxx und zum Containerhafen Maltas. Das ist der größte Containerumschlagplatz im Mittelmeer. Draußen vor der Küste liegen zahlreiche Frachter und Tanker auf Reede und warten auf die Abfertigung.

Containerterminal

Containerterminal

Marsaxcloxx_2

Marsaxcloxx

Marsaxcloxx

 

Zurück nach Sliema, dem Stadtteil, wo VAVA-U in der Marina liegt ging‘s auch wieder mit dem Bus via Valletta Busterminal.

Liegeplatz VAVA-U

Liegeplatz VAVA-U

Zum gemeinsamen Abendessen ließen wir uns im „Maharadscha“, einem kleinem indischen Restaurant, nieder wo wir diverse verschiedene Gerichte durchprobierten. Natürlich durfte als Aperitif die Mango-Lassi nicht fehlen.

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Heute haben wir zu Fuß die nähere Umgebung und die eigentliche „Stadt“ Valletta erkundet.

Valletta selber ist eigentlich nur die durch die Kreuzritter stark befestigte Halbinsel zwischen den beiden großen, nördlichen Hafenbuchten. Heute lag dort auch das Kreuzfahrtschiff „Queen Elizabeth“.

Queen Elizabeth

Queen Elizabeth

Pünktlich um 16.00 Uhr gab es die täglichen Salutschüsse – eine alte englische Tradition.

Salut-Kanonen in Valletta

Salut-Kanonen in Valletta

2018 wird Valletta Europäische Kulturhauptstadt sein. Daher wird an vielen Ecken und Enden gebaut. Die neue Oper ist schon fast fertig.

Oper Valetta

Oper Valetta

Auf Manuel Island, eine kleine Halbinsel in der westlichen Hafenbucht ist die Marina, in der VAVA-U gerade liegt. Umgeben von den geschäftigen Ortsteilen Gzira und Slima mit einer langen Hafenpromenade.

Manuel Island

Manuel Island

Zum Abendessen heute sind wir alle wieder am Schiff und kochen gemeinsam einen Kartoffelauflauf mit Schafskäse und verschiedenen Gemüse.

Bordköche

Bordköche

Die Wettervorhersage für morgen sagt leichte SW-liche Winde vorher. Unser plan ist die beiden westlicheren Inseln Comino und Gozo anzulaufen, die nur gut 10 sm entfernt sind.

Dann soll es am Donnerstag mit frischerem Westwind in Richtung Sizilien gehen. Aber darüber werden wir dann ausführlicher berichten.

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Die Sonne scheint und es weht ein leichter Westwind. Also bestes Segelwetter und lt. Wettervorhersage soll es so bleiben.

Beim Auscheck in der Marina gibt uns der Marinero noch ein paar Tipps für Gozo und Comino.

Malta good by_2

Malta good by

Malta good by

Kurs nach Gozo und Comino_3

Kurs nach Gozo und Comino

Kurs nach Gozo und Comino

 

Daher steuern wir zunächst die kleine schmale Bucht „Mjiar Tsh shini“ an, in der bis vor kurzem ein Kinofilm gedreht wurde. Aber es ist zu viel Schwell in dieser nicht einmal 50m breiten Bucht, so dass wir uns doch entschließen in der Blue Lagoon auf Comino vor Anker zu gehen.

Kurs nach Gozo und Comino_1

Blue Lagoon auf Comino^

Blue Lagoon auf Comino

Blue Lagoon auf Comino

Blue Lagoon auf Comino

 

Wie versprochen ist es hier fast leer, nur ein paar Ausflugsboote bringen ein paar „wagemutige“ Touristen zum Baden her – was wir auch versuchen in diesem der Karibik ähnlichem türkisfarbenem Wasser. Ein wenig frisch ist es schon aber mit einer heißen Dusche danach ist alles bestens.

Baden in der Blue Lagoon auf Comino_1

In der Pantry taut schon das Hackfleisch für die Bolognese auf, die es heute Abend geben soll. Und ansonsten gehen wir es relaxt und ruhig am Nachmittag an.

Für morgen ist dann wieder ein etwas längerer Schlag von knapp 85 sm bis Siracusa auf Sizilien geplant. Wenn der Wind so weht wie vorhergesagt wird es ein flotter Halbwindkurs werden.

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Wir haben die letzten Bilder vom 12.11.14 hochgeladen

Wie schon gestern scheint schon am Morgen die Sonne und im Windschatten des Cockpits können wir bei sommerlichen 20 Grad Frühstücken und noch mal ein kleines Bad nehmen.

Baden in der Blue Lagoon auf Comino

Baden in der Blue Lagoon auf Comino

Frühstück bei Sonne in der Blue Lagoon

Frühstück bei Sonne in der Blue Lagoon

Aus der Blue Lagoon heraus geht’s durch die beiden kardinalen Westtonnen – dann können wir schon Segel setzten: Groß im ersten Reff und die Genua.

Unter der Landabdeckung von Gozo „schleichen“ wir noch mit 5-6 Knoten, aber dann schiebt VAVA-U los. Am Ende haben wir für den Schlag quer durch den Maltakanal zur Südostspitze von Sizilien nur 5 Stunden für die 53 sm gebraucht, was einem Schnitt von über 10 Kn entspricht.

Segeln im Maltakanal_2

Segeln im Maltakanal

Segeln im Maltakanal

Auch die letzten 30 Sm bis nach Siracusa erledigen wir in einer Rauschefahrt, zwar mit weniger Wind (nur noch um die 16 Kn statt wie im Maltakanal um die 22Kn), dafür bei fast nunmehr ruhiger See knapp genauso schnell.

Nur die letzten 7 sm müssen wir dann motoren, weil der Wind sich urplötzlich komplett verabschiedet. Dafür bleibt Zeit schon mal das Essen klein zu schnipseln und in Ruhe die Hafeneinfahrt vorzubereiten.

Vorbei am Ansteuerungsfeuer, dann Kurs auf das Richtfeuer mit den beiden Buchtfeuern Rot und Grün an den Seiten – und schon sind wir in der gut 2sm großen Hafenbucht von Siracusa.

Für heute Abend entschließen wir uns am Nordwestufer zu ankern um dann morgen früh entspannt mit Tageslicht anzulegen.

Für die nötige Bettschwere nach diesem schönen Segeltag sorgen ein leckeres Essen mit Aperitif davor und Espresso danach.

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30 sm sind es heute bis nach Catania. Die Windvorhersage ergibt nicht viel. Es soll mit südlichen Winden um die 5-10 Knoten wehen. Mal sehen vielleicht wird es ein Blister-Tag zum Abschluss dieses Törns. Aber im Moment (07.30 MOZ) ist es noch ganz ruhig – dafür schaut schon die Sonne durch die Wolken.

Hafanausfahrt Siracusa

Hafanausfahrt Siracusa

Wir verlassen Siracusa bei ölig, glattem Meer, dass sich silbrig unter den Wolken spiegelt, unter Motor und fahren die Küste entlang nach Norden. Am Mittag kommt dann doch noch etwas südlicher Wind auf und wir packen den 150m² großen Blister aus. Der zieht VAVA-U bei nur 6-8 Kn Wind mit knapp 4 Kn gen Catania.

unter Blister nach Catania

unter Blister nach Catania

So haben wir auf dieser Reise seit Lefkas windtechnisch so ziemlich alles gehabt: Flaute, leichte Brise, super Segelwind und Starkwind bis 42 Kn mit Sonne, teilweiser Bewölkung, das komplette Grau am Himmel, leichter Regen und Wolkenbrüche so wie Gewitter. Aber schön war‘s. Vor uns erscheint Catania mit dem 3.300m hohen Ätna im Hintergrund, der gerade von einem UFO angesteuert wird.

Ätna mit UFO

Ätna mit UFO

Kurz vorm dunkelwerden (heute hier schon gegen 17.00 MOZ) treffen wir in Catania ein und bekommen unseren reservierten Platz in der Marina Diport Nautico Etneo im Norden des großen Industriehafens.

Catania-Marina

Catania-Marina

Die Gegend um den Hafen Catania ist recht grau und wirkt ein wenig schmuddelig obwohl es hier schon bessere Zeiten gegeben haben muss. Wir laufen weiter Richtung Zentrum und kommen an die große „Fußgängerzone“. Hier ist geschäftiges Leben. Alle Labels sind vertreten und die Sizilianer füllen die Straßen.

Catania am Abend_3

Catania am Abend

Catania am Abend

Wir suchen in einer Seitengasse nach einer Pizzeria und werden auch bald fündig, müssen aber noch bis acht auf die Öffnung warten. Vorsichtshalber reservieren wir uns einen Tisch draußen und verbringen die Wartezeit in einer kleinen Eckbar an der Straße und lassen das sizilianische Leben an uns vorüberziehen.

Catania am Abend

Catania am Abend

Gut dass wir reserviert hatten: die Pizzeria füllt sich rasch und wir werden nicht enttäuscht. Auf dem Rückweg zum Schiff schlendern wir noch durch die Gassen am Markt vorbei, der hier immer Samstags und Dienstags ist. Es gibt zwar keine Buden und Stände mehr, aber dafür Müll und andere Abfälle im Überfluss, die man gerade versucht zu beseitigen.

Catania am Abend nach dem MArkt

Catania am Abend nach dem MArkt

Zurück am Schiff gibt’s den üblichen Absacker, dann verschwinden wir in den Kojen.

Nov

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Törnzusammenfassung

32-2014_Lefkas-Catania

32-2014_Lefkas-Catania

Angelaufene Häfen/Buchten:

Ionisches Meer mit Malta und Siziien
Start: Hafen Lefkas

Insel Lefkas
– Hafenbucht Syvota

Insel Malta
– Hafen Valetta – Manoel Marina

Insel Comino
– Badebucht Blue Lagoon

Sizilien
– Hafen Siracusa (Marina)
– Hafen Catania Marina Nautico Etneo

Gesegelte Strecke:  531sm, dvon unter Motor 129sm
Max. Boot-Speed: 13,5 Kn
Max Wind: 42Kn zwischen Keffalonia und Italien im Ionischen Meer

Bemerkungen:
Zwei Tage Aufenthalt in Malta zum sight seeing, sowie einen Tag in Siracusa sowie Catania

Wetter:
Bei Start nach Malta Sturmtief SW-lich Malta E-ziehend mit vereinzelten Böen bis 42Kn
örtliche Gewitter mit Regenschauern und Seegang bis 5m, später im Maltakanal  Flaute und ruhige See, Sonnig.

Zweite Überfahrt im Maltakanal nach Sizilien: Wind bis 25Kn aus W, Seegang bis 3m

E-Seite Sizilien, ruhige See, leichte Südwinde

Wassertemperaturen um die 20 Grad in Lefkas, bis 23 Grad auf Malta