Jul

20

Jutta

Gestern hat sich die Crew für den nächsten Törnabschnitt vervollständigt, nachdem sich Spüli und Hannah tags zuvor verabschiedet haben und schon mal gen Fidschi gestartet sind. Der Jetlag sitzt dem einen oder anderen heute noch in den Gliedern, was die Frühstückszeit an diesem Morgen etwas ausdehnt.

Gegen 12.30 Uhr hat dann aber jeder sein Frühstück eingenommen und wir können unser Tagesprogramm starten. Mit dem Dinghy düsen wir hinüber auf die Hauptinsel, um ein paar Lebensmittel zu besorgen und uns wegen eines Mietautos zu erkundigen. Leider haben die Car-Rentals, an denen wir vorbeikommen, bereits geschlossen.

cof

TouristInfo

Im Friedly Cafe mit Touristeninfo bekommen wir in Sachen Mietauto Hilfe angeboten. Eine der Angestellten dort will sich am Montag in der Früh um ein Auto für uns kümmern. Wir beschließen dennoch, vorher nochmal selbst zu eruieren. Das Cafe sieht so einladend aus und hat verlockende Kuchenstücke im Angebot, dass wir uns erst einmal eine Kaffee-Pause genehmigen. Wir werden nicht enttäuscht. Sowohl Kuchen wie auch Cappuccino schmecken vorzüglich und man sitzt sehr gemütlich dort.

Strassenmarkt Nukualofa


Nukualofa-Impressionen

Irgendwann müssen wir uns dann aber doch losreißen, um die Einkäufe zu erledigen. Der Markt ist ganz in der Nähe und bietet eine gute und reichhaltige Auswahl an frischem Gemüse und Obst. Gleich gegenüber befindet sich auch ein größerer, gut ausgestatteter Supermarkt. Lediglich ungesalzene Butter ist Mangelware bzw. gar nicht erhältlich.

Mit unseren Einkäufen beladen laufen wir zurück zum Hafen und befördern unsere Fracht sowie uns selbst im Dinghy zurück zur VAVA-U. Martin macht sich sodann an die Arbeit, um die Waschmaschine zu reparieren, da mit Nick auch das letzte fehlende Ersatzteil eingetroffen ist.

WA-MA-Reparatur

Zum Abendessen wollen wir heute hinüber auf die Insel Pangaimotu, vor der wir ankern. Uns wurde das Essen dort sehr empfohlen. Es gibt zwar nur vier verschiedene Gerichte und wir entscheiden uns geschlossen für den gegrillten Yellow Tuna mit Pommes und Salat, welcher wirklich köstlich schmeckt! Für den treu blickenden Hund der Restaurantbesitzer bleibt leider kein Krümelchen übrig.

Auch die Atmosphäre stimmt und bei Sonnenuntergangsstimmung kommen wir mit den anderen Gästen am Nebentisch ins Gespräch. Einem Belgier, der in Atlanta lebt, dessen Frau Tonganerin ist und die mit ihren zwei Kindern jedes Jahr zwei Monate hier in ihrem Haus verbringen. Zum Ausklang des Abends gibt es zurück auf der VAVA-U noch ein Backgammon-Duell zwischen Martin und Nick.

Jul

22

Jutta

Nach einem ziemlich verregneten und auch wegen der sonntäglichen Ruhe relaxten Sonntag beginnt der Montag für uns bereits um 7 Uhr morgens. Nach dem Frühstück wollen wir gleich hinüber nach Tongatapu, um einen Mietwagen zu organisieren. Im Air Newzealand Büro, das sich in Hafennähe befindet, haben wir Glück und können das einzige, für den heutigen Tag noch verfügbare, Fahrzeug übernehmen. Die Formalitäten sind schnell erledigt und um 10 Uhr können wir unsere geplante Inseltour starten.

Das erste Ziel sind die Blow Holes am Houma Beach, denn in zur Hochwasserzeit ist dieses Naturschauspiel am spektakulärsten anzusehen. Und wir werden nicht enttäuscht. Über eine Länge von fünf Kilometern erstreckt sich dieser Küstenabschnitt, an dem die Brandung stellenweise mit einer solchen Gewaltigkeit herein prescht, dass einen der Sprühnebel noch in weiter Entfernung „abduscht“. Immer wieder bäumt sich die Gischt meterhoch auf. Das Wasser donnert mit lautem Getöse gegen die Felsen und drückt sich fontänenartig zwischen den Lücken und Löchern im Felsgestein hoch. Ein einzigartiges Schauspiel und es fällt schwer, sich davon loszureißen.

Blowholes Tonga

Doch das nächste Tagesziel wartet: Tsunami Rock. Der fast kugelrunde, neun Meter hohe und 1600 Tonnen schwere Felsbrocken, den einst ein Tsunami an diese Stelle befördert haben soll, ist weltweit der größte seiner Art.

Auf unserer Weiterfahrt um den nord-westlichen Küstenabschnitt passieren wir ein Beach-Resort, welches im traditionellen Baustil errichtet wurde und sehr einladend aussieht aber ausgestorben wirkt. Zumindest sehen wir keine Gäste. Unsere Hoffnung vielleicht hier oder in einem der anderen zwei oder drei ausgeschilderten Resorts, die an unserer Strecke liegen, etwas zu Essen zu bekommen, erfüllt sich leider nicht. Entweder sind sie ‚closed‘ oder es gibt nur Dinner bzw. dies auch nur an bestimmten Tagen.

Wir hoffen auf später und fahren weiter zum Aussichtspunkt am Abel Tasman Landing Point. Einzig der mit Getränkedosen aller Art bis zum Rand befüllte Riesen-Sammelbehälter dort zeugt davon, dass hier wohl hin und wieder Menschen vorbeikommen. Wir setzen unsere Fahrt abseits der Hauptstraße fort und müssen feststellen, dass die hiesigen Nebenstrecken nicht sehr gut ausgebaut sind. Immer wieder stellen sich uns Riesenpfützen in den Weg oder tiefe Schlaglöcher zwingen uns dazu das Fahrtempo zu drosseln. Wegweiser gibt es nicht und auch Google Maps vermag uns nicht zu unserem nächsten Ziel, der Natural Landing Bridge, zu lotsen. Dafür stoßen wir auf einen atemberaubend schönen Küstenstreifen, der uns einmal mehr die eindrucksvolle Gewaltigkeit des Meeres vor Augen führt. Als wir uns den steilen, meterhohen Klippen nähern, müssen wir uns gegen den Wind stemmen, der einen umzublasen droht. Das Donnern der sich an den Felsen brechenden Brandung ist gewaltig und das Schauspiel wirklich außergewöhnlich. Interessant sind dann auch die Anahulu Höhlen mit Süßwasserpool, die man für ein kleines Eintrittsgeld besichtigen kann.

Unser Hunger – und vor allem der Durst – ist inzwischen nicht weniger geworden und als auch nach diesem weiteren Highlight nichts „Cafe-mäßiges“ auftaucht, steuern wir einen der Mini-Markets an, um uns wenigstens mit Wasser zu versorgen. Am Ha’amonga’a Maui Steintor, das ein bisschen an Stonehenge erinnert, verkaufen ein paar Tonganerinnen Souvenirs. Etwas essbares ist leider nicht dabei. Allerdings teilt die freundliche Frau ihren letzten kleinen Krapfen (schmeckt tatsächlich wie ein ungefüllter Krapfen) mit uns. Weil sie so nett war und die Sachen auch ganz schön sind, kaufen Nick und ich dann noch eine Kette bzw. ein Armband bei ihr.

Zurück in der Stadt steht nun noch der Großeinkauf für die nächsten zweieinhalb Wochen an. Mit drei vollen Einkaufswagen verlassen wir den ersten Supermarkt, in dem wir aber nicht alles finden, was wir brauchen. Im zweiten Supermarkt sind es dann „nur“ noch zwei Einkaufswagen. Es passt alles geradeso in unser kleines Auto hinein.

Die Cafe-Pause, im schon bekannten und guten Friends Cafe, haben wir uns nun wirklich verdient und lassen es uns bei Cappuccino und Kuchen (Martin) bzw. Kürbissuppe (Jutta) und Süßkartoffel-Pommes (Nick) gut gehen, bevor wir die Einkäufe an Bord schaffen und den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Jul

24

Jutta

Nachdem wir gestern noch die restlichen Einkäufe auf dem Markt in Nuku’alofa erledigt und das Mietauto zurückgegeben haben, war für den restlichen Tag Entspannung bzw. Wassersport (Paddeln und Schwimmen) angesagt. Zumindest für mich und Nick. Martin muss noch etwas am Schiff reparieren und nimmt auch die Zubereitung des Abendessens später noch in die Hand: den Gemüse-Hackfleisch-Auflauf mit Brotfrucht. Den lassen wir uns zum Dinner schmecken und beenden den Abend mit dem Tom-Hanks-Movie „Terminal“.

Bevor wir Tongatapu den Rücken kehren, müssen noch ein paar Formalitäten erledigt und Geld gewechselt werden. Dann holen wir nach einem entspannten zweiten Frühstück den Anker ein, um die sagenhaften vier Meilen Tagesetappe zur Insel Fafá hinüber zu motoren.

Dort befindet sich ein kleines Luxusresort, das von Deutschen geleitet wird. Von unserem ersten Ankerplatz werden wir wieder „vertrieben“. Anker also nochmal hoch und eine halbe Runde weiter das Inselriff, dort Anker wieder runter. Der Tag lädt zum Sonnenbad ein und auch das Paddelboot kommt wieder zum Einsatz. Martin erkundet die „Umgebung“ schnorchelnd. Später geht es mit dem Dinghy auf die Insel. Wir sprechen mit der deutschen Geschäftsführerin und unterhalten uns mit ein paar Deutschen, die als Tagesgäste auf die Insel gekommen sind. Wir sind überrascht, wie viele Gäste auf der Insel sind. Das kleine Paradies ist schnell umrundet und auch der Bush-Trail quer durch die Insel in maximal 10 Minuten durchwandert. Alles ist sehr hübsch angelegt. In den Bäumen entdecken wir drei farbenprächtige Papageien, die zu einer sehr seltenen Gattung gehören.

Da die Tageszeit gerade günstig ist – die Sonne beginnt sich zu verabschieden und der Himmel hat sich schon gelb-orange eingefärbt – bietet sich ein Sundowner vor Ort an. Zumal die Karte hier auf der Insel reichlich Auswahl bietet. Die farbenprächtigen Drinks mit exotischer Deko sind dann zusätzlich noch ein Augenschmaus.

Zurück auf der VAVA-U brauchen wir dann nur die Reste vom Vortag aufzuwärmen und können unsere knurrenden Mägen mit dem restlichen Auflauf von gestern zufrieden stellen, bevor wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Jul

25

26.07.2019 12:30 MOZ
Jutta
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt und kurz nachdem wir den Anker eingeholt haben, tuckern wir geradewegs einem sagenhaften Sonnenaufgang entgegen. Die ersten Meilen in Richtung der Ha’apai Inselgruppe müssen wir aufgrund des fehlenden Windes motoren. Kurz nach unserem Start sehen wir in der Ferne bereits den ersten Wal. Das Glück ist uns wohlgesonnen und es soll nicht der einzige bleiben. Dank des inzwischen auffrischenden Windes kommen dann doch noch Groß und Genua zum Einsatz. Das Tempo bleibt mit vier bis fünf Knoten zunächst gemütlich und die See zeigt sich heute von ihrer sanften Seite. Wie ich so sitze und das Meer betrachte, werde ich plötzlich von diesem typischen „Blase-Geräusch“ eines Wals aufgeschreckt. Ich sehe seinen großen Körper nur wenige Meter von der VAVA-U entfernt und rufe Martin und Nick herbei. So nah ist uns bisher noch keiner gekommen und wir schauen ihm lange nach, bis er in der Ferne nicht mehr zu sehen ist. Wenig später ist dann noch ein Buckelwal ebenfalls fast neben uns und dann sichtet Nick in einiger Entfernung nochmals eine Fontäne. Durch das Fernglas machen wir eine riesengroße Schwanzflosse aus, dahinter eine kleinere, die sich aus dem Wasser hebt und senkt. Offenbar eine Walmutter mit ihrem Nachwuchs und zwar ein riesiges Exemplar, der Schwanzflosse nach zu urteilen.

Unser anvisiertes Ziel, Kelefisia, ist bald erreicht. Leider ist jedoch die Brandung rund um die Insel zu stark, um dort zu ankern, so dass wir unsere Pläne ändern und weiter segeln. Nomuka Iki Island heißt das neue Ziel, das wir dann zwei Stunden später und in sehr gemächlichem Tempo erreichen. Auf den letzten Meilen werden wir noch kurz von einer Schule Delfinen begleitet.


Martin und Nick stürzen sich nach dem Ankern vor einem wieder paradiesischen Eiland gleich ins Wasser, um das Riff zu erkunden. Später taucht wie aus dem Nichts ein Kanu auf, das Kurs auf die VAVA-U nimmt. Ein junger Mann grüßt herüber und stellt sich als Bewohner – der EINZIGE Bewohner – von Nomuka Iki vor. Er lädt uns ein, ihn morgen drüben zu besuchen. Um das Tagesprogramm abzurunden, zaubert Martin pünktlich zum Sonnenuntergang, der sich einmal mehr in seiner vollen Pracht zeigt, einen Sundowner und anschließend noch ein leckeres Abendessen mit Scampi in Kokosnuss/Currysoße mit Erbsen-Reis.


Bilder ´, auch zum letzten Blogeintrag folgen wenn wir wieder Netz haben 😉
POS 25.07.2019 23:30 UTC: 20 16.647 S und 174 48.275 W

Jul

27

27.7.2019 19:00 MOZ
Jutta
Nachdem uns ab Samstag Nacht 24 Stunden Dauerregen beschert war und der Tag sich somit lediglich zum Abhängen bzw. einer weiteren Bordkino-Vorstellung eignete, waren wir am Sonntag Morgen dann doch froh, dass sich die Sonne wieder zeigte. So konnten wir endlich unseren Ausflug hinüber nach Nomuka Iki starten. In den frühen Morgenstunden gab es allerdings noch einen Schreckmoment. Der Anker hatte sich durch den drehenden Wind gelöst. Zum Glück ist Martin jedoch mit einem siebten Sinn ausgestattet, der ihn selbst im Schlaf nicht im Stich lässt und so wachte er auf und konnte die Lage schnell und souverän in den Griff bringen.
Bei unserem Ausflug nach Nomuka Iki wurden wir freudig vom Inselhund empfangen und nach einigem Rufen erschien auch Mathew (der junge Typ der uns vor zwei Tagen von seinem Kajak aus begrüßt und eingeladen hatte). Wir sind erstaunt, wie ordentlich hier alles aussieht. Es gibt ein paar liebevoll angelegte Beete sowie zwei Häuser und ein größeres zeltartiges Gebäude, in dem sich die Küche befindet.

Mathew berichtet uns vom Nomuka Iki Insel-Projekt, das 2015 (vom Royal Nomuka Yacht Club) ins Leben gerufen wurde und mit Unterstützung von Kronprinz Tupouto’a’Ulukalala seitdem am Aufbau arbeitet. Neben einer Segelschule für Kinder ist u.a. ein Meeresforschungszentrum geplant und ein Erholungsort für Touristen, der sich dem Erhalt der umgebenden Meeresumwelt zum Ziel gesetzt hat. Mathew empfiehlt uns, den kleinen Bush-Trail entlangzuwandern, um die Insel zu erkunden, was wir dann auch machen. Ein wirklich schönes, friedliches Flecken! Da wir heute noch weiter nach Ha‘afeva segeln wollen, beenden wir die Inseltour und machen die VAVA-U startklar zum Ablegen.


Das gute Wetter bleibt uns treu und wir haben sogar ein wenig Wind. Allerdings reicht er zum Segeln nicht aus und wir müssen den Motor mitlaufen lassen. Gut vier Stunden brauchen wir für unsere Wegstrecke. Auf den letzten Meilen bekommen wir sogar noch einen Fisch an die Angel. Allerdings ist es ‚nur‘ ein Barracuda, der laut Martin nicht so gut schmeckt.

So schenken wir ihm die Freiheit wieder… und Martin bereitet statt der fast-Fischmahlzeit ein schmackhaftes Abendessen mit Brotfrucht-Pommes und Hühnerschenkel aus dem Backofen.
Das obligatorische Backgammon-Abend-Duell – zwischen Martin und Nick – darf dann natürlich nicht fehlen.
POS 27.7.2019 06:00 UTC: 19 56.456 S und 174 42.943 W

Jul

28

Jutta

Zum Glück behält meine Wetter-App nicht recht und es erwartet uns ein strahlender Sonnenaufgang. Nach einem gemütlichen Frühstück macht Martin das Dinghy bereit und wir fahren zum Anlegesteg hinüber nach Ha’afeva. Von dem dort liegenden großen Fischerboot winkt uns ein Mann zu und deutet uns an, bei ihm festzumachen. Viel Unterhaltung ist leider nicht möglich, da er und auch der zweite Mann an Bord kaum Englisch sprechen. Aber mit Händen und Füssen klappt die Verständigung dann doch ganz gut. Der Steg mündet in eine Straße (es ist eher ein Weg). Um zum Dorf zu kommen, müssen wir quer über die Insel, da es auf der anderen Seite liegt. Der Weg führt durch einen dichten, grünen Dschungel aus Palmen, Mango-, Brotfrucht- und Drachenbäumen.

Wir passieren eine kleine Bananenplantage und immer wieder entdecken wir ein Spinnennetz mit der dort heimischen und sehr großen Spinnenart. Ein Picup mit ein paar jungen Männern und Säcken voller Kokosnüssen auf der Ladefläche kommt vorbei, hält kurz an. Wir erfahren, dass die Fähre heute hier anlegt. An einer Stelle ist der Weg komplett mit dem Regenwasser der letzten Tage überschwemmt und wir müssen uns durch das Gestrüpp schlagen. Ein großes Schwein mit vielen Ferkeln kreuzt ebenfalls unseren Weg und bis wir uns versehen, haben wir das kleine Dorf auch schon erreicht. Die Einwohner sind recht zurückhaltend, einige grüßen und winken und von den Kids hört man ein „by by“. Zwei, drei Kirchen, eine Schule, vielleicht dreißig Wohnhäuser. Der langgezogene Strand ist übersäht mit Korallen- und Muschelresten.

Zurück auf der VAVA-U halten wir Ausschau nach der Fähre, die gegen 15 Uhr in der Ferne dann endlich auszumachen ist und sich schnell nähert. Von allen Seiten kommen kleine Boote angefahren und halten auf die Fähre zu, die inzwischen vor Ha’afeva geankert hat. Ein emsiges Aus- und Einladen beginnt.

Martin und Nick sehen sich das Spektakel aus der Nähe an, als sie mit dem Dinghy hinaus zu einem an der Riffkante liegenden Schiffswrack fahren, um dort zu schnorcheln. Eine Fülle von Korallen gibt es dort außer dem Wrack, welches knapp unter der Wasseroberfläche liegt, zu sehen und die Unterwasseraufnahmen machen das Ausmaß deutlich. Die beiden kommen sichtlich begeistert von ihrem Ausflug zurück.

Zur Feier des Tages hat Martin Steaks aufgetaut, die es mit Bohnengemüse und Kartoffelbrei zum Dinner gibt. Danach ist noch eine Runde Bordkino angesagt.

Jul

30

Jutta

Heute wollen wir auf Entdeckungsfahrt gehen. Von 2010 bis 2011 hat ein deutsches Paar auf einer einsamen tonganischen Insel (innerhalb der Ha’apai Gruppe, wo wir uns gerade befinden) verbracht und ein Buch darüber geschrieben. Der Titel lautet „Eine Insel nur für uns“. Den Namen der Insel verraten sie jedoch nicht, doch es gibt einige Hinweise, die Martin ausgewertet hat. So ist eine Insel „in der engeren Auswahl“, die auf unserer heutigen Wegstrecke liegt und die wir in Augenschein nehmen wollen.

Es ist ein Segeltag wie aus dem Bilderbuch mit Blick auf den Kao-Vulkan. Die leichte Brise reicht für den Einsatz des Großsegels und der Genua aus und wir gleiten mit etwa fünf Knoten auf dem von den Sonnenstrahlen glitzernden Wasser dahin. Beim Ablegen von Ha’afeva zeigt sich nur ein paar Meter hinter der VAVA-U ein Wal. Unterwegs sehen wir noch einige mehr, die in der weite des Meeres zwischen den paradiesischen Inselatollen wie aus dem Nichts auftauchen und wieder verschwinden. Schließlich erreichen wir die „mögliche“ Aussteigerinsel und setzen mit dem Dinghy über zu einem kleinen Bilderbuch-Atoll.

Schnell stellen wir jedoch fest, dass dies nicht die Insel sein kann, die wir suchen. Trotzdem ein lohnenswerter Ausflug. Zurück auf der VAVA-U stürzt sich Nick noch zu einem Schnorchelgang in das glasklare, türkisblaue Wasser beim Ankerriff. Als er allerdings einem Hai begegnet, ist er doch etwas erschrocken und kommt flugs zurück aufs Schiff.

Bis wir Uoleva erreichen, sehen wir noch ein paar Wale. Martin und Nick fahren nach dem Ankern gleich hinüber ins Resort, um ein kühles Bier an der Bar zu trinken und sich fürs Wale-Watching anzumelden. Mit einer reichhaltigen Mahlzeit (Restepfanne) an Bord und anschließendem Bordkino geht der Tag zu Ende.

Jul

31

Jutta

Martin und Nick müssen zeitig raus heute, um pünktlich um 9.30 Uhr am Treffpunkt zu sein, von dem aus die Wal-Watching Tour startet. Ich werde indes einen gemütlichen Strandtag einlegen und paddle mit dem Kanu hinüber auf die Insel (Uoleva). Als erstes möchte ich mir das Resort ansehen und treffe dort auf Maria, die Besitzerin – eine gebürtige Amerikanerin. Beim anschließenden Strandwalking erliege ich einer meiner Leidenschaften, dem Muschel-Sammeln.

Das Meer hat hier einiges an den Strand gespült. Neben den zerkleinerten Überresten von Korallen auch Muscheln in ausgefallenen Farben, Mustern und Formen. Das klare, türkisblaue Wasser hat eine angenehme Temperatur, die zum Schwimmen einlädt. Irgendwann sehe ich das Boot, das Martin und Nick von ihrer Tour zurück bringt.

Wal-Watching:

Währende wir mit dem großen Boot raus in die Bucht fahren und schon die ersten „Blasen“ sehen werden wir instruiert von unserem Guide, einer zierlichen Amerikanerin polnischer Abstammung, die auch schon auf Hawaii Erfahrung mit Walen machen konnte. Unser Skipper sucht die Kimm nach Blasen ab und wir steuern auf so manche zu, haben aber immer Pech weil die Wale dann doch lieber auf Tauchstation gehen als sich anschauen zu lassen, bzw. zu warten dass wir sie im Wasser besuchen. So vergehen ein zwei Stunden auf der Suche wobei wir immer wieder doch einige zu Gesicht bekommen.

Doch dann nach dem Mittagssnack an Bord haben wir das erste mal Glück und steigen behutsam 30-50m von einem Wal entfernt ins Wasser und schnorcheln los bis wir den riesigen Schatten und dann den Wal erkennen. Leider nur ein recht kurzer Besuch, eben so wie die drei folgenden. Beim letzten Mal erspähen wir eine Walmama mit ihrem Kalb und kommen für einen kurzen Augenblick auch auf 5-6m ran. Das ist schon sehr beeindruckend wie so ein großes Tier schwerelos im Wasser schwebt. Das Kalb ganz nah über dem Rücken, ein kurzer Blick, doch dann wollen sie wohl ungestört sein und tauchen ab in die Tiefe.

Walmama mit Kalb

Trotz der vier kurzen Augenblicke die wir die Wale im Wasser sahen war es mehr als beeindruckend und insgesamt ein schöner Ausflug bei dem unser Skipper immerhin etwas über 30 Meilen auf der Suche war.

In weiser Voraussicht haben wir heute Morgen eine Packung Hühnerbrust aus der Tiefkühltruhe geholt. Denn so eine Wal-Watching Tour bzw. so ein Strandtag macht ordentlich hungrig. Hähnchengeschnetzeltes mit Ananas in Kokossoße, Brokkoli und Reis wird es geben und Martin stellt einmal mehr seine Kochkünste unter Beweis. Gut gesättigt wollen wir heute das von Nick mitgebrachte Spiel einweihen: Munchkin. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug und wir haben viel Spaß im Erlernen dieses komplexen Karten-Rollenspiels. Natürlich gewinnt Nick…

Aug

1

Jutta

Auch heute wieder ein strahlender Tag! Das Wetter meint es weiter gut mit uns. Nachdem ich meinen gestrigen Inselbesuch so genossen habe, werde ich das nochmal wiederholen. Den Strandwalk dehne ich heute bis zur Inselspitze aus und stoße auf Lefty, einen Engländer, der seit vier Jahren hier mit seiner tonganischen Familie lebt. Ich schätze ihn auf etwa 65 und er erzählt mir, dass er deutsche Wurzeln hat bzw. seine Mutter eine geborene Grimm ist und mit den Gebrüdern Grimm eine Verwandtschaft besteht.

Zurück auf der VAVA-U sind Martin und Nick gerade dabei, ins Dinghy zu steigen, um beim Riff, das etwas weiter draußen liegt, zu schnorcheln und die Unterwasserwelt zu erkunden. Mit tollen Aufnahmen kommen sie zurück. Martin hat einen Igelfisch aus nächster Nähe gesehen.

Auch die Drohne soll heute noch zum Einsatz kommen, um diesen paradiesischen Flecken Erde filmisch einzufangen.

Gegen 16.30 Uhr lichten wir den Anker, um weiter zur Hauptinsel zu fahren, wo wir morgen noch einkaufen können – das Obst ist uns bis auf ein paar Äpfel ausgegangen – und ausklarieren müssen. Während wir vor Lifuka ankern, sehen wir, wie sich die Fähre nähert und beobachten ihr Einlaufen im Hafen, während sich die Sonne langsam senkt. Heute soll unsere selbst geerntete Kokosnuss den Sundowner verfeinern und Martin greift zur Machete, um kurz darauf die Nuss zu zerteilen und das Kokos-Wasser zusammen mit den anderen Zutaten zu einem wohlschmeckenden Drink zu verarbeiten.

Das Abendessen bereitet Martin im Anschluss zu. Einen riesengroßen Topf schön gewürztes Chili, von dem wir auch morgen noch etwas haben werden.

Aug

2

Hihifo und Ha‘ano
Jutta
Während der Nacht ist Regen hereingezogen und auch morgens will es nicht aufhören und der Himmel zeigt sich während unseres Frühstücks Grau in Grau. Ich zumindest beschließe, einen Regenschirm mit auf unsere Dorf-/Einkaufstour mitzunehmen und bin ziemlich froh darüber.

Bei anhaltendem Nieselregen setzen wir mit dem Dinghy über und machen die Runde. Klappern eine Handvoll Shops ab – die alle in etwa das gleiche anbieten -, kaufen Orangen, Äpfel, Zwiebeln und ergattern etwas Gemüse und Bananen bei den Frauen, die in Hafennähe ihren Marktstand aufgebaut haben. Martin erledigt die Formalitäten im Custom Office. Da der Regen jetzt nachgelassen hat, laufen wir eine große Runde durch das Dorf, vorbei an der Grundschule, Hauptschule und Universität sowie zwei großen Kirchen. Zufällig stoßen wir auf den alten „europäischen Friedhof“. Und tatsächlich finden sich dort neben englischen auch ein paar deutsche Namen.


europäischer Friedhof

Tonga Friedhof

Immer wieder sehen wir Horden von Schweinen in allen Größen und Farben, die sich sehr entspannt neben der Straße oder in den Vorgärten tummeln. Inzwischen hat es wieder angefangen zu regnen und wir schauen, dass wir schnell zurück auf die VAVA-U kommen.

Dort fertigt Martin dann flugs einen Apfelkuchen und schiebt ihn ins Backrohr. Erfreulicherweise hat es aufgeklart und wir lichten bei Sonnenschein den Anker und steuern unser nächstes Ziel an, Ha’ano Island weiter nördlich von hier.
Es ist nur ein kleiner Schlag und bald schon taucht unser Ziel in der Ferne auf. Die Ankunft feiern wir gebührend mit Apfelkuchen und Sahne bei herrlicher Aussicht auf das Eiland. Am liebsten würden wir nach der Kaffeepause los, um uns den vorgelagerten Felsen, Mushroom-Rock, welcher tatsächlich wie ein Pilz aus dem Wasser herausragt, näher anzusehen, doch die Wolken haben sich schon wieder zusammengezogen. Aber wir haben Glück und die Sonne kämpft sich durch. Inzwischen haben sich ein paar Pferde auf dem Strand eingefunden und flugs springen wir ins Dinghy, um sie vielleicht drüben noch anzutreffen und ein paar Fotos zu schießen.

Mit unserem Motorenlärm vertreiben wir sie zwar, aber der Ausflug lohnt sich trotzdem. Es ist Niedrigwasser und die zerklüfteten, ausgewaschenen Felsen liegen frei. Der Strand ist zudem ein wahres Paradies für Muschelsucher und ich muss mich zurückhalten. Den kleinen Ausflug beenden wir kurz vor Sonnenuntergang und drehen zum Abschluss noch eine Ehrenrunde um den Mushroom-Rock. Zurück auf der VAVA-U müssen wir für unser Abendessen heute nur den Topf mit dem Chili aufwärmen, das aufgewärmt mindestens so gut schmeckt wie am Vortag.

Aug

3

Jutta

Morgens um 6.30 Uhr holen wir den Anker ein und verlassen die Ha’apai Inselgruppe, um weiter zu den Vava’u Inseln zu segeln.

Wir haben guten Wind aus ESEund kommen mit 8 – 9 Knoten sehr flott voran. Der Wellengang wechselt zwischen moderaten und zeitweise etwas höheren Dünungs-Wellen. Aber alles in allem ist es, trotz leichter Bewölkung, ein schöner Segeltag bei angenehmen Temperaturen. Und wir bekommen auch wieder einige Wale zu sehen. Kurz vor unserem Ziel haben wir Glück und es beißt noch ein Fisch an der Angel an. Es ist ein Rainbow Runner, eine Makrelenart, den Martin fachmännisch filetiert und in zwei schöne, große Filetstücke zerteilt.

Rainbow Runner

Je näher wir unserem Ziel kommen, desto mehr ziehen sich die Wolken zusammen und kurz nachdem wir die erste Vava’u Insel – ein Bilderbuch-Atoll – passieren, fängt es an zu nieseln. Den Plan, vor Eueiki zu ankern, verwerfen wir angesichts der Wetterlage.

Wir segeln noch vier Meilen weiter nördlich und steuern die Lisa Bay auf Pangaimotu. an. Die dicht mit Palmen und Bäumen bewachsene Bucht erinnert ein bisschen an den Amazonas Regenwald.

Insbesondere auch deswegen, weil aus dem Dickicht ganz außergewöhnliche Vogelstimmen zu hören sind. Es handelt sich vermutlich um den Tongan Whistler, wie wir später per Internet herausfinden. Eine Yacht liegt hier bereits vor Anker und zwei Schiffe gesellen sich im Laufe des Abends noch dazu. Wir machen uns daran, unser heutiges Festmahl vorzubereiten, das aus frischem Fischfilet und Butterkartoffeln bestehen wird. Es sieht nicht nur lecker aus, es schmeckt auch himmlisch!

frisch auf den Teller

Aug

4

Jutta

Morgens zeigt sich das Wetter noch unentschlossen und etwas unfreundlich. Im Laufe des Tages entschließt sich dann aber die Sonne doch noch, herauszukommen und es ist Paddeln und Schnorcheln angesagt. Es gibt keine starke Strömung und glasklares, türkisblaues Wasser in der Bucht, was die Paddeltour zu einem echten Vergnügen macht.

Martin macht mit Nick zusammen das kleine Dinghy flott, mit dem wir dann später eine kleine Tour entlang unserer Bucht bis hinüber zur Nachbarbucht machen. Dort haben wir gestern aus der Ferne einige Schiffe gesehen, die auch heute noch vor Anker liegen. Unter anderem eine hypermoderne, schicke Hochseefischeryacht, ein Segelschiff mit deutscher Flagge und ein quietschgelbes Segelboot aus Hongkong. Zurück von unserem Ausflug ist Relaxen angesagt.

Aber nicht zu lange, denn damit uns der Joghurt nicht ausgeht, rühren wir schnell noch eine neue Packung an und befüllen die Gläschen des Joghurtgeräts mit der Mischung. Nachdem es hier in Tonga nirgends Joghurt zu kaufen gibt, wurde uns in einem Supermarkt Joghurtpulver empfohlen. Dass aus diesem Pulver ein derart schmackhafter Joghurt entsteht, begeistert uns immer noch. Vor allem die Geschmacksrichtung „Greek Style“ ist der Hit!

 

self made youghurt

Neben dem Joghurt müssen wir auch langsam an die Zubereitung unseres Abendessens denken und beschließen, dass es heute Kürbissuppe geben soll. Mit Kartoffeln, Möhren, Kokosfleisch, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer peppen wir die Kürbissuppe auf. Und die gerösteten Speckwürfel runden das Gericht dann geschmacklich ab. Der Abend ist noch jung und nach dem Essen bleibt ausreichend Zeit für eine weitere Bordkino-Vorstellung.

Aug

5

Jutta

Nachdem es in der Nacht ausgiebig geregnet hat, sind wir sehr erfreut, als sich pünktlich zur Frühstückszeit die Sonne hinter der Wolkendecke herausschält. Das macht Laune auf Wassersport und Nick beschließt, das Standup Board zu testen, nachdem ich mir das Kanu geschnappt habe, um eine ausgedehnte Paddel-Morgentour zu unternehmen. Kurz nach Mittag holen wir dann den Anker ein und brechen zum nächsten Ziel auf: Kenutu Island. Während der Fahrt begeistert uns die Türkistöne des Wassers und die Trauminseln, die wir passieren immer wieder aufs Neue. Unterwegs sehe ich eine schwarz-weiß gestreifte Seeschlange auf dem Wasser treiben – sie muss zum Luftholen nach oben, erfahre ich.

Kenutu-Island

Kaum haben wir den Anker ausgeworfen und die restliche Kürbissuppe verspeist, stürzen sich Nick und später auch Martin ins klare Wasser um zu Schnorcheln. Nach einer kleinen Kaffeepause fahren wir dann mit dem Dinghy hinüber zur Insel. Es soll einen Pfad quer über die Insel geben, auf dem man zur anderen Seite gelangt und von wo aus man einen fantastischen Blick auf die Felsenküste haben soll, an deren Klippen sich die Pazifik-Brandung meterhoch aufpeitscht. Den Pfad entdecken wir, er ist aber schon ziemlich zugewachsen. Zum Glück hat Martin die Machete dabei und schlägt uns den Weg frei. Wir arbeiten uns durch den zum Teil undurchdringlichen Dschungel und schließlich ist der Aussichtspunkt erreicht, von wo aus wir das Spektakel eine Weile beobachten.

Kenutu-Island

Wieder zurück am Strand lässt Martin noch die Drohne steigen, um ein paar Insel-Impressionen einzufangen. Nick filmt inzwischen einen knallroten Krebs, der sich vorsichtig aus seinem Muschelhaus herauswagt.

Kenutu-Island

Der abenteuerliche Ausflug hat uns alle hungrig gemacht und zurück auf der VAVA-U stürzen wir uns in die Vorbereitungen des für heute geplanten Hackfleisch-Gemüse-Auflaufs. Während der im Backofen vor sich hin brutzelt, liefern sich Martin und Nick noch ein Backgammon-Duell und ich schreibe fleissig den Blog.

Blogschreiberin Jutta

Aug

7

Jutta

07.08.2019 21:00 MOZ
Gestern sind wir nach dem Frühstück gemütlich ein paar Meilen weiter `gen Westen gesegelt. Unterwegs gab es wieder viele schöne Inselchen und auch Wale zu sehen. Die Bucht, die Martin zum Ankern ausgesucht hat, ist paradiesisch. Ein langer weißer Sandstrand, herrliches Wasser und wir das einzige Schiff. Zwei „Behausungen“ können wir am Ufer sehen und ein größeres Steinkreuz auf einer mit Gras bewachsenen Anhöhe. Den Tag verbringen wir bei herrlichem Wetter mit Schnorcheln, Paddeln und Relaxen.
Tags darauf wollen wir die Insel erkunden. Doch vorher bekommen wir Besuch. Das kleine Fischerboot, das am Ufer lag, steuert auf die VAVA-U zu und schon von weitem winken uns zwei Tonganer zu. David heißt der ältere der beiden, mit seinem Sohn. David ist ganz begeistert vom Schiffsnamen und möchte wissen, warum das Schiff VAVA-U heißt. Als er erfährt, dass wir aus Deutschland kommen, erzählt er uns, dass sein Urgroßvater Deutscher war und dessen Grab sich beim Steinkreuz befindet. So trägt David einen deutschen Nachnamen: Wolfram. Auf der Insel lebt nur David mit seiner Familie. In der Strandhütte organisiert David tonganische Festessen für die Yachties, die in der Bucht ankern und er fragt uns, ob auch wir daran teilnehmen wollen. Ganz spontan könnte er das auch für heute Abend organisieren, meint er, nachdem wir erzählen, dass wir morgen schon weiter wollen. Das klingt gut, finden wir und sagen zu. Um 18 Uhr soll es los gehen. Bis es soweit ist haben wir noch reichlich Zeit.


Die nutzen wir für eine Inselerkundung. Wir setzen mit dem Dinghy über und schlängeln uns an Davids Haus vorbei, hinter dem eine dicke Muttersau Kokosnüsse vertilgt. Wir folgen einem schmalen Trampelpfad, der in den dichten Urwald führt und der sich irgendwann zwischen den Drachenbäumen, Palmen und Lianen fast verliert. Dann gelangen wir an eine Lichtung und Martin lässt zur Orientierung seine Drohne steigen. Von der Lichtung ist es nicht mehr weit zum Steinkreuz. Die Inschrift lässt sich kaum entziffern. Man kann aber lesen, dass Davids deutscher Urgroßvater 75 Jahre alt geworden ist. Nach der Inselerkundung wollen Martin und Nick noch mit dem Dinghy zum Korallengarten ein Stück weiter draußen, um dort zu schnorcheln. In der Bucht selbst ist kaum etwas interessantes unter Wasser zu sehen. Dafür eignet sie sich optimal zum Paddeln. Im Laufe des Nachmittags treffen noch zwei Katamarane ein und ankern. Eines der Schiffe ist ein Charterboot mit sieben Personen an Bord, die wir beim Festmahl drüben bei David noch näher kennenlernen.


Als wir um 18 Uhr eintreffen, werden wir herzlich von David begrüßt. Die anderen Gäste kommen kurz nach uns. Davids Frau hat mindestens zehn verschiedene Gerichte für uns gekocht. Darunter lecker panierter Fisch und roher Fisch in Kokossoße, ein Tintenfisch-Gericht sowie Kartoffelsalat mit Ei (Kartoffeln und Ei hat David vorher noch schnell bei uns „eingekauft“), diverse Reisgerichte, Chop Suey, Brotfrucht, Kassava und einiges mehr.

Später erzählt er noch von seinen elf Kindern und von seinem Urgroßvater, der Bootsbauer war. Bei Mondschein geht ein ausgefüllter Tag zu Ende.
POS 07.08.2019 08:00 UTC 18 43.392 S und 174 06.040 W

Aug

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Jutta

Schock am Morgen… Der Kaffeeautomat qualmt, als Martin sich seine Latte Macciato am Morgen herauslassen will. Das fängt ja gut an heute… Zum Frühstück gibt es also Tee. Doch gleich nach dem Frühstück macht sich Martin an die Fehlersuche der von ihm in alle Einzelteile zerlegten Maschine, und natürlich bekommt er sie wieder flott. Großes Aufatmen!

Nun kann der Tag seinen gemütlichen Lauf nehmen und Nick und ich schnorcheln noch eine Runde in unserer schönen Ankerbucht. Martin bringt inzwischen den von David gestern georderten Treibstoff im dafür ausgehändigten Kanister hinüber und die aufgeladene Powerbank von Davids Frau. Danach machen wir das Schiff zum Ablegen klar. Wir wollen heute Port Maurelle mit seiner wunderschönen Ankerbucht ansteuern. Nach einer guten Stunde haben wir unser Ziel bereits erreicht und einen schönen Ankerplatz gefunden.

Allerdings sind wir dieses Mal nicht die einzigen. Es liegen bereits sieben Schiffe dort vor Anker und später kommen noch einige dazu. Martin und Nick machen sich mit dem Dinghy auf den Weg zur Swallow’s Cave. Beim letzten Törn hatten wir sie bereits besucht und waren so begeistert, dass nun auch Nick in den Genuss dieses fantastischen Unterwasser-Schauspiels kommen soll.

 

Vormittags haben wir die letzte Packung Hühnerbrust aus der Tiefkühltruhe genommen und bereits die – ebenfalls letzte Gurke – für ein Tzatziki vorbereitet. Mit Tomatenreis zusammen gibt das ein leckeres Abendessen. Und es bleibt auch noch genügend Zeit für eine Bordkino-Vorstellung.

 

BILDER gibts dann wieder später – die Verbindung ist grad Grotten langsam ;-))

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Jutta

Bei herrlichem Wetter genießen wir den Vormittag in unserer wunderschönen Ankerbucht. Wir paddeln, schnorcheln und beobachten das An- und Ablegen der anderen Yachten. Da das Wetter gestern nicht optimal fürs Höhlentauchen war, düsen Martin und Nick später nochmal hinüber in die Swallow’s Cave und machen tolle Fotos.

Am Spätnachmittag holen wir den Anker auf und tuckern die letzte Etappe für diesen Törn hinüber zur Hauptort Neiafu auf Vava‘u. In der Hafenbucht, die dieses Mal gut belegt ist, machen wir an einer der vielen Mooring-Bojen fest.

 

Heute wollen wir zum Törn-Abschluss (Nick hat zwar noch zwei weitere Tage an Bord, aber mein Flug geht morgen schon) zum Abendessen hinüber in die Mango-Bar, die wir vom letzten Törn noch in guter Erinnerung haben. Bei Songs aus den 80ern (Boney M, Milli Vanilli, Eagles, etc.) lassen wir uns leckeren Fisch (Nick), Spareribs (Martin) und Chicken-Burritos (ich) schmecken.

Neiafu auf Vava’u

Ein gelungener Abschluss für einen tollen Törn!

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Törn Zusammenfassung

Angelaufene Häfen/Buchten:

POLYNESIEN – Königreich TONGA
Tongapatu:
Nukualofa-Tongapatu:
Pangaimotu – Fafa-Island
Ha’apai Groupe:
Noumuka-Iki – Ha’afeva – Uoleva – Hihifu – Ha’ano
Vava’u Groupe:
Kappa Bay – Kenutu Island – Vakaeitu – Maurelle Bay – Neiafu

 

Gesegelte Strecke:  258 sm, davon unter Segeln: 205 und 53 unter Maschine
Max. Boot-Speed 9,8 Kn
Max Wind 17 Kn aus ESE zwischen Ha’apai und Vava‘u

Bemerkungen:

Wetter:
Temperaturen um die 23 Grad, tags und nachts um die 22 Grad
Wasser um die 23-24 Grad
Bewölkte Tage im Wechsel mit Sonnenschein
2-Tage Dauerregen auf Nomuka, sehr hohe Luftfeuchtigkeit