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Jutta

07.08.2019 21:00 MOZ
Gestern sind wir nach dem Frühstück gemütlich ein paar Meilen weiter `gen Westen gesegelt. Unterwegs gab es wieder viele schöne Inselchen und auch Wale zu sehen. Die Bucht, die Martin zum Ankern ausgesucht hat, ist paradiesisch. Ein langer weißer Sandstrand, herrliches Wasser und wir das einzige Schiff. Zwei „Behausungen“ können wir am Ufer sehen und ein größeres Steinkreuz auf einer mit Gras bewachsenen Anhöhe. Den Tag verbringen wir bei herrlichem Wetter mit Schnorcheln, Paddeln und Relaxen.
Tags darauf wollen wir die Insel erkunden. Doch vorher bekommen wir Besuch. Das kleine Fischerboot, das am Ufer lag, steuert auf die VAVA-U zu und schon von weitem winken uns zwei Tonganer zu. David heißt der ältere der beiden, mit seinem Sohn. David ist ganz begeistert vom Schiffsnamen und möchte wissen, warum das Schiff VAVA-U heißt. Als er erfährt, dass wir aus Deutschland kommen, erzählt er uns, dass sein Urgroßvater Deutscher war und dessen Grab sich beim Steinkreuz befindet. So trägt David einen deutschen Nachnamen: Wolfram. Auf der Insel lebt nur David mit seiner Familie. In der Strandhütte organisiert David tonganische Festessen für die Yachties, die in der Bucht ankern und er fragt uns, ob auch wir daran teilnehmen wollen. Ganz spontan könnte er das auch für heute Abend organisieren, meint er, nachdem wir erzählen, dass wir morgen schon weiter wollen. Das klingt gut, finden wir und sagen zu. Um 18 Uhr soll es los gehen. Bis es soweit ist haben wir noch reichlich Zeit.


Die nutzen wir für eine Inselerkundung. Wir setzen mit dem Dinghy über und schlängeln uns an Davids Haus vorbei, hinter dem eine dicke Muttersau Kokosnüsse vertilgt. Wir folgen einem schmalen Trampelpfad, der in den dichten Urwald führt und der sich irgendwann zwischen den Drachenbäumen, Palmen und Lianen fast verliert. Dann gelangen wir an eine Lichtung und Martin lässt zur Orientierung seine Drohne steigen. Von der Lichtung ist es nicht mehr weit zum Steinkreuz. Die Inschrift lässt sich kaum entziffern. Man kann aber lesen, dass Davids deutscher Urgroßvater 75 Jahre alt geworden ist. Nach der Inselerkundung wollen Martin und Nick noch mit dem Dinghy zum Korallengarten ein Stück weiter draußen, um dort zu schnorcheln. In der Bucht selbst ist kaum etwas interessantes unter Wasser zu sehen. Dafür eignet sie sich optimal zum Paddeln. Im Laufe des Nachmittags treffen noch zwei Katamarane ein und ankern. Eines der Schiffe ist ein Charterboot mit sieben Personen an Bord, die wir beim Festmahl drüben bei David noch näher kennenlernen.


Als wir um 18 Uhr eintreffen, werden wir herzlich von David begrüßt. Die anderen Gäste kommen kurz nach uns. Davids Frau hat mindestens zehn verschiedene Gerichte für uns gekocht. Darunter lecker panierter Fisch und roher Fisch in Kokossoße, ein Tintenfisch-Gericht sowie Kartoffelsalat mit Ei (Kartoffeln und Ei hat David vorher noch schnell bei uns „eingekauft“), diverse Reisgerichte, Chop Suey, Brotfrucht, Kassava und einiges mehr.

Später erzählt er noch von seinen elf Kindern und von seinem Urgroßvater, der Bootsbauer war. Bei Mondschein geht ein ausgefüllter Tag zu Ende.
POS 07.08.2019 08:00 UTC 18 43.392 S und 174 06.040 W