Jun

2

Heute sind auf Mallorca Helmut und Matthias, seines Zeichens Koch, zu gestiegen.

Schon die Menulisten die er mit gebracht hat lassen auf kulinarische Höchstgenüsse während des Törns bis Lefkas schließen.

Menueliste

Menueliste

Andi, Katrin und die Kids konnten nach dem Einkauf im Großmarkt schon die erste Kostprobe (Hühnerschenkel mit Salat und selbstgemachten American-Dressing) genießen. Allerdings mussten sie dann auch schon wieder abmustern, da die Heimat in München nach ihnen rief.

Am Abend auf See, weil wir ja doch auch noch unterwegs sind, gab’s dann mit Mallorca und der untergehenden Sonne im Rücken Meeresfrüchte-Paella mit Sangria.

Paella

Paella

Und gesegelt, mangels Wind leider Motort, sind wir auch noch.
Start ab Malle war am 3.6. um 16.00 Uhr Ortszeit. Entlang der Südküste haben wir bis Mitternacht noch knapp 50 sm in Richtung Südsardinien geschafft.

Dort wollen wir als erstes Ziel Villasimius ansteuern, wo uns Mani vom Atlantiktörn, der dort gerade Urlaub mit seiner Family macht, erwartet.

Jun

5

Auch heute haben wir oder besser Koch Matthias, uns mangels Wind mehr auf die Küche besonnen.

Heraus kommen immer wieder leckere Spezialitäten die mit passenden Weinen den Weg in unsere „hungrigen“ Mägen finden.

Angefangen haben wir mit einem kräftigen Frühstück nach der „arbeitsreichen Segelnacht“

Seemannsfrühstück

Seemannsfrühstück

Mittags mussten wir uns schon wieder mit Nudelauflauf stärken. Abends dann wie immer pünktlich zum feuerroten Sonnenuntergang bei spiegelglatter See, Gurkenkaltschale und danach Lammkottelets mit Kuskussalat, Kräuterbutter und Minzsauce.

Nudelauflauf

Nudelauflauf

Kus-Kus

Kus-Kus

Und dann kam doch noch Wind aus 330 mit 13 Knoten und sofort haben wir die Segel ausgepackt. Mit knapp 6 Kn ging’s dahin –leider nur für eine kurze Zeit denn der Wind legte sich wieder schlafen als wir die sardinische Küste erreichten.

Tageszusammenfassung: Etmal 120 sm Wind für kurze Zeit 13 Kn, FÜG max. 6Kn,
POS um 24.00 38° 51,4‘ N, 008° 35,3’W noch 46 sm bis Villasimius – dort werden wir wohl pünktlich zum Frühstück ankommen.

Jun

6

Am 06.06.2010 12:39 UTC erreicht blu:kat Sardinien.

Jun

6

In der Bucht von Cagliari bekommen wir in den Morgenstunden Besuch von der „Guardia di Finanza“. Sie wollen die Schiffspapiere und Pässe sehen und verschwinden mit einem freundlichen Lächeln nach 5 Minuten wieder.

Wir machen erst mal wieder Frühstück und backen Brot.

10:30: Mani ruft uns an und teilt uns mit, dass die Marina in Villasimius knapp 200 € /Nacht kosten soll. Daher entschließen wir uns direkt vor dem Hotel am Strand zu ankern.

Ankunft in Capo Boi auf POS 39° 07,43‘ N, 009° 27,54’W um 12.30 MESZ nach bisher 336 sm.

Capo Boi

Nachmittags und zum Abendessen am Strand mit karibischem Flair haben wir uns mit Mani und seiner Frau Sabine getroffen.

Abendessen_1

Abendessen_1

Abendessen_2

Abendessen_2

Morgen starten wir dann nach dem Einkauf, der unsere Küche wieder komplettieren soll, in Richtung Sizilien.

Bis dahin

Grüße von Skipper Martin und Crew

Jun

7

Unser Törn mit blukat begann am Freitag den 21. Mai im „Rocks and Herbs“, einer ausgezeichneten Cocktailbar in München. Dort beschlossen meine Frau und ich spontan, einen Flug nach Malaga zu buchen und blu:kat nach seiner ersten Atlantiküberquerung Richtung Europa willkommen zu heißen. Nachdem ich seit dem letzten Kontakt mit Martin bei den Azoren mitgekoppelt hatte, würde er am 25. Mai gegen 22 Uhr in Benalmadena einlaufen. Er hat sich dann nur 6 Stunden verspätet, wie wir 4 Tage später feststellen sollten.

Der einzige verfügbare Direktflug ging von Zürich, also Kinder einpacken und ab ins Auto. Nach einem gemütlichen Grillabend bei Freunden in Zurich ging es dann mit der Swiss nach Malaga.

Anruf auf Martins Mobiltelefon – kein Empfang, aber arabische Ansage: also ist er kurz vor Gibraltar und sein Handy hatte sich schonmal kurz in Marokko eingebucht. Nichts wie los: Mietwagen genommen und ab Richtung Gibraltar.

Gibraltar
Man ist ja nichts mehr gewohnt als Schengen-Europäer. Ich fahr also auf eine Grenze im Stil Zonengrenze DDR zu. Der Spanier will alle Pässe sehen. S-Kurve, danach wieder ein Grenzhäuschen, also Gas und dorthin. Von rechts schreit ein Brite durchs Seitenfenster. Hä? Erstmal bremsen und anhalten. Der Bobby guckt mich nicht sonderlich glücklich an, als er unser Auto eingeholt hat. Er stand direkt neben dem Spanier. Sorry.

Vom Felsen oben haben wir einen fantastischen Blick auf die Strasse von Gibraltar, das Atlas Gebirge in Marokko, auf unzählige Frachter und ein Segelboot. blu:kat. Ziemlich cool. Martin und ich telefonieren und verabreden uns für den 26. Mai 3 Uhr 30 in Benalmadena. Ein gepflegtes englisches Abendessen mit lecker Gibraltar-Bier später sind wir wieder an der Zonengrenze. Aussteigen, Kofferraum- und Taschenkontrolle machen wir jetzt schon locker mit und sind dann mit dem Auto 4 Stunden vor Martin in der Marina.

Martin
Es ist inzwischen 10:30 und ich stehe mit Martin – wo wohl? – genau, jeder, der ihn kennt weiß es schon längst, im Baumarkt. Im „Bauhaus“ genaugenommen, denn die Märkte dieser Kette hat er besonders gern. Auch in Malaga. Danach noch einen Abstecher zu Lidl und dann ab auf’s Boot. Deutschland ist irgendwie überall.

Algier
Nach dem neuen Geschwindigkeitsrekord von blukat fahren wir in den Hafen von Algier ein und melden uns vorschriftsmässig bei „Port Algier“ per Funk auf Kanal 16 an. Dort lauscht die Küstenwache und fragt uns nach Wechsel auf Kanal 24 nach unserem Begehr. Ok, wir sind ein Segelschiff, kommen aus Spanien und wollen zwei Tage bleiben; dafür bräuchten wir einen Liegeplatz. Coast Guard: ist ja schön, aber was genau wollt ihr von mir, meldet Euch auf 16 beim Hafenkapitän. Wir: danke Sir, machen Wir. Hafenkapitän meldet sich auf 16, Wechsel auf 10, wir spulen unsere Story ab. Ah, sagt der Hafenkapitän, meldet Euch erstmal bei „Port Algier“, der Küstenwache auf 16. Da müsst ihr dann in der Hafeneinfahrt rechts festmachen bei dem Wachhäuschen der CoastGuard. Ah so. 16-24 CoastGuard wir kommen. Das Wachhäuschen bietet Platz für zwei Menschen im Stehen. Uns erwarten ein Militärtyp mit Kalaschnikow im Anschlag und ein CoastGuard-Mitarbeiter im Jeansoverall, der dann an Board kommt. Sehr nett alles, er kontrolliert die  Pässe, heisst Mohammed, gibt und seine Handynummer, stört sich nur marginal daran, dass wir für eine Person nur einen Personalausweis dabei haben. Es folgt ein längeres Gespräch über die Fussball-WM. Dann zählt er noch die Rettungswesten und Inseln, funkt mit dem Hafenkapitän und erzählt uns: fahrt da rüber an die Mole 10 und macht Euch irgendwo fest. „Da“ liegt bislang nur eine Motoryacht mit englischer Flagge (Red Ensign). Sonst überall nur Handelsschiffe und Fähren.

Wir machen fest, ein sympathisch Typ kommt angetrabt, er ist der
Hafenkapitän, sagt er, wenn wir was bräuchten, dann auf 16 anrufen, hier noch zwei Zettel, bitte ausfüllen und Salut. 60 Sekunden und weg.
Das war ja einfach.

Abendessen machen, Weisswein eingiessen. Essen, Trinken, an der Mole biegt ein Auto Typ Landrover um die Ecke, schaltet die Scheinwerfer aus und fährt die letzten Meter im Finsteren; stoppt neben unserem Schiff. Der Zoll. Vier Leute kommen an Board, einer bleibt im Auto, drei kommen in den Salon, einer bleibt in der Tür. Die Weinflasche hatten wir noch schnell weggepackt und jetzt bieten wir Limo an. Einer spricht, der Chef schaut grimmig, der andere ist einfach dabei. Was wir dabei haben, was wir wollen, ob wir Waffen haben oder Narkotika, oder Geld; wieviel Geld? Und ob wir Waffen haben oder Waffen.
Noch kurzes Geplänkel, dann traben sie ab und wir haben unsere Ruhe. Schnell gießen wir uns ein Glas Whiskey ein. Die Polizei klopft. Whiskey wegräumen. Man bekommt Übung. Unser Schiff riecht mittlerweile wie eine Distillery. Nun gut. Die Polizisten kommen an Bord wir bieten Limo oder Wasser an, sie nehmen Wasser. Wieder die gleichen Fragen wie von der CoastGuard. Was wir wollen und warum wir keine Visa haben. Dann Fussball-WM. Sie versichern uns nochmal, dass hier alles sicher ist und wir werden feststellen dass das stimmt. Aus dem Freihafen kommt keiner rein oder raus ohne die richtigen Dokumente und ständig patrouillieren Polizei und Zoll. Und nach einem halben Tag sind wir bekannt wie bunte Hunde, ah, les allemandes, Polizeipatroullien halten mit quietschenden Reifen und fragen mich aus. Über die WM. Am nächsten Tag kreuzen alle nochmals auf, alle freundlich gestimmt und bringen uns die abgestempelten Dokumente, lassen sich von uns noch ein paar Sachen kopieren und die Polizei erzählt uns, in zwei Stunden bekämen wir unsere Shorepässe bzw. permits d’escaler, mit denen man auch ohne Visum algerischen Boden betreten könnte. Diese zwei Stunden dauern noch an. Ich Sitze mittlerweile im Flugzeug von München nach Dortmund und das Ende der zwei Stunden lässt auf sich warten.

An unserer Pier, der Mole de France liegt noch ein weiteres Boot, der Engländer, der in Wirklichkeit ein Algerier ist und die Yacht von einem Engländer gekauft hat. Er lädt uns auf sein Schiff ein und erzählt, daß auch er, als Algerier nicht einfach nach Algerien durfte. Auch er brauchte eine spezielle Genehmigung mit Stempel, daß er reindarf. Außerdem habe er einen Liegeplatz im alten Hafen, direkt an der Stadt, da darf er aber auch nicht hin. Wir nehmen unser Schicksal gleich wesentlich gelassener.

Am nächsten Morgen wollen wir Algier verlassen und beginnen gleich um 7 Uhr in der früh mit den Formalitäten: Hafenkapitän, auf Zoll warten, auf Polizei warten. Ich tigere über die Hafenanlagen und versuche Baguettes aufzutreiben. Am Hafenausgang sagt mir ein Zöllner, es gebe da eine Boulangerie 7 Minuten von hier, aber da dürfe ich ja nicht hin mangels Shorepass. Aber ich solle doch jemandem Geld geben, der raus darf und der holt mir das Brot. Danke für den Tip. Ich entferne mich und werde zurückgerufen. Ob ich den Geld habe, also Dinar? Nö. Er kramt in seiner Hemdtasche, gibt mir 50 Dinar, das reiche exakt für Baguettes, bläut er mir ein. Danke. Sehr nett. Ich gehe wieder, er ruft mich zurück, las ich schon 100m weiter bin. Also zurück. Ich solle doch bei der Polizeiwache fragen, da ist sicher einer. Nochmals bedanken, wieder gehe ich. Diesmal schaffe ich die 120m in die Polizeiwache. Der Polizist signalisiert mir mitzukommen zu einem Zaun und auf die Zufahrt zum Hafen zu starren. Besser hätte ich es alleine auch nicht gekonnt, aber jetzt sind wir ja zu zweit. Dann biegt der Polizeichef um die Ecke und mein Polizist erklärt ihm mein Anliegen. Der macht kehrt und geht für uns Brot kaufen. In 15 Minuten soll ich wieder zur Polizeiwache kommen. Wohlweislich komme ich nach 40 Minuten und ab da sind es nur noch 15 Minuten, bis der Polizeichef mit 6 sehr leckeren Baguettes aufkreuzt. Ihm Geld geben hat natürlich keinen Sinn. Also danke. Er kann seinen Dienst antreten, wir unser Frühstück.

Danach ist Uniformenbesuch: Alle kommen und sagen tschüss, nicht ohne nochmal ein kurzes Gespräch über die WM anzufangen. Sonst machen sie eigentlich nichts weiter, aber das Warten auf die Jungs ist Vorschrift. Ein Polizist ist noch so nett, die Küstenwache anzufunken, damit wir da nicht auch nochmal anlegen müssen. Küstenwacheposten und Küstenwachechef funken ein Weilchen, dann ist die Genehmigung da und wird unserem Polizisten durchgegeben. Der gibt sie uns durch und wir legen ab. Natürlich werden wir beim Passieren der Hafeneinfahrt an die Küstenwache-Pier gerufen, als hätte die letzte halbe Stunde nicht existiert. Festmachen und Fragen beantworten. Da der Typ die Genehmigung uns fahren zu lassen ja schon hat, macht er nur auf dicke Hose gegenüber seinem Militärkumpel mit der MP. Wir spielen mit und sind dann um 14 Uhr schon unterwegs.

Tips für Algier

  • Visum haben
  • Kopierer an Bord (haben wir dreimal gebraucht für die Uniformierten)
  • Schiffsstempel (da stehen sie drauf), wir hatten keinen
  • Viel Zeit mitbringen.
  • Resümee
    Alle sind sehr freundlich, insbesondere uns Deutschen gegenüber. Diese Erfahrung habe ich im arabischen Sprachraum schon öfter gemacht.

    Mallorca
    Mallorca ist wie es ist. Das Landesinnere gefällt mir gut, vor einem halben Jahr habe ich im Rahmen des ersten blu:kat-Törns noch auf die Küste der Insel geschimpft, als wir uns mit blukat von Osten näherten, diesmal war es schöner: wir lagen in einer netten Bucht vor Anker. Ausgesprochen positiv überrascht hat mich Palma de Mallorca mit einer wirklich sehenswerten Altstadt.

    Jun

    7

    Wie immer gab’s ein gutes Frühstück an Bord. Danach war Matthias auf Einkaufstour um unsere Küchenbestände bis Sizilien aufzufüllen.

    Von Andi versorgt mit einem aktuellen Gribfile für die Wettervorhersage sind wir dann am Mittag wieder los mit direktem Kurs von 118 Grad Richtung „Marettimo“, einer kleiner Insel an der Nordwestseite von Sizilien. Bis dorthin haben wir ca. 160m sm – werden also morgen pünktlich zum Abendessen ankommen.

    Marettimo

    Marettimo

    Unser Koch Matthias hat schon im Vorfeld recherchiert, dass es auf Marettimo eine Fischtaverne „ La Scaletta“ gibt, die auch schon von dem englischen Fernsehkoch Jamie Oliver in seiner Kochsendung vor ein paar Jahren portraitiert wurde. Es soll auch noch eine unverheiratete Tochter des Fischers, dem die Taverne gehört,  geben. An der ist unser Koch „interessiert“ 😉

    Knödel

    Knödel

    Doch heute kocht er erst mal wieder für uns.
    Zum Abendessen gibt es ganz deftig ein „Eibauer Schwarzbierfleisch“ mit selbstgemachten Böhmischen Knödeln. Zur Verdauung hatten wir vorher auf Sardinien nach Andis Empfehlung extra noch einen Mirto besorgt, welcher alles hervorragend hinunter spülte.

    Eibauer Schwarzbierfleisch

    Eibauer Schwarzbierfleisch

    Lecker war‘s wie immer!

    POS um 24.00 UTC: 38°31.902’N, 010°47.246’E, noch 70 sm bis Marettimo

    Jun

    8

    Frühstück

    Frühstück

    Frühstück am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen – aber die gibt’s bei uns ja gar nicht.

    Mittags kommt schon Marittimo in Sicht und pünktlich zum Kaffee machen wir an der Mole fest und erkunden den Ort.

    Marettimo_0

    Marettimo_0

    Marettimo_1

    Marettimo_1

    Alles schön sauber und gepflegt, ein wenig verschlafen aber sehr schön und natürlich haben wir das passende Wetter mit Sonnenschein.

    Marettimo_6

    Marettimo_6

    Marettimo_7

    Marettimo_7

    Für den Abend haben wir schon einen Tisch reserviert. Eine Karte gibt es nicht denn es kommt nur der frische Fang des Tages in die Pfanne, also „Überraschungsessen“

    Es gab verschiedene Gänge:

    Sardellennest gefüllt mit einem Teig mit Rosinen und Pistazien auf einer Vinaigrette

    Spaghetti mit Rogen vom Seeigel und Crouper? und Pistazien

    Thunfischtartar mit Limonenstreifen

    und als Hauptgang Fisch im Feigenblatt, welches ein unvergleichliches Aroma ausströmte.

    Als „Dolce“ sehr empfehlenswert ist die Sizilianische Torte „Cassata Siciliana“

    Fisch im Feigenblatt_1

    Fisch im Feigenblatt_1

    Fisch im Feigenblatt_2

    Fisch im Feigenblatt_2

    Inklusive Abschlussfoto mit der Tavernencrew

    taverne Marettimo

    taverne Marettimo

    Von links nach rechts:

    Helmut, Skipper Martin, kochender Fischer – Promi und Macho Giovanni, Matthias, Giovannis Tochter welche in Wirklichkeit kochte, seine wirklich nette Schwiegertochter aus den USA und sein Sohn als Bedienung.

    Von Sardiniern bis hierher waren es 166sm bei fast Flaute den ganzen Tag.
    Pos Hafen Marettimo 37° 58,0‘ N, 012° 04,6‘  E

    Jun

    9

    9.6.10

    Nachts gab es anfangs noch Wind und ein wenig Welle an der Mole, am Morgen war es dann schon wieder ruhig. Trotzdem sind wir gleich nach dem üblichen reichhaltigen Frühstück los und haben Segel gesetzt.

    Aber unser Opfergaben an Rasmus, Poseidon und Neptun scheinen keine Wirkung gehabt zu haben, denn der Wind spielte den ganzen Tag verrückt.

    Opfergabe

    Opfergabe

    Wind –kein Wind, Segel rauf Segel wieder runter, Wenig Wind Blister rauf, Winddreher Blister wieder runter – so ging es den ganzen Tag und dazu kamen auch noch Winddreher.

    Blister

    Blister

    Scheinbar hat‘s den „Jungs“ nicht geschmeckt und so Motoren wir in die Nacht hinein entlang der Sizilianischen Nordküste mit Ziel VULCANO für morgen  Mittag.

    Aber wenigstens hatten wir immer gutes Essen von unserm unermüdlich kochendem Koch Matthias!

    Kleiner Mittagssnack und Schweinekotelett vom Sardischen Landschwein am Abend.

    Mittagssnack_1

    Mittagssnack_1

    Mittagssnack_2

    Mittagssnack_2

    Abendessen

    Abendessen

    Kurz vor Mitternacht haben wir Palermo querab an STB auf POS 38° 16,0‘ N, 013° 20‘  E

    Die Wachen für die Nacht beginnen:
    00-03-Skipper; 03-06-Helmut; 06-09-Matthias

    Jun

    10

    Um 12. Uhr kommt die Insel Vulcano (gehört mit zur Inselgruppe der Liparischen Inseln) in Sicht.

    Und um 16.00 Uhr lassen wir den Anker in der Nördlichen Bucht vom Hafen Fallen.

    POS: 38° 25,11’N; 014° 57,63’E, Distanz Marettimo bis Vulcano 147sm.

    Vulcano_1

    Vulcano_1

    Und dann machen wir erst mal einen Landgang zur Erkundung.

    Vulcano_2

    Vulcano_2

    So schön und gemütlich wie der Ort und die Insel von außen wirkte ist es nicht. Aber zum Einkauf und einem Tavernenbesuch mit Fischessen reicht es und wir wollen ja ohne hin am nächsten Morgen früh los um den mitlaufenden Strom in der Straße von Messina zu erwischen.

    Am Schiff gibt’s noch einen Absacker – Sangria aus Spanien mit Eiswürfeln.

    Sangria

    Sangria

    Kali Nichta

    Skipper und Crew!

    Jun

    11

    blu:kat ist inzwischen auf Höhe von Reggio Calabria in der Strasse von Messina, Kurs Süd. Nach weiteren 20sm mit mitlaufendem Strom wird die Crew auf Halbwindkurs Richtung Griechenland gehen. Die kulinarische Versorgungslage ist dank Koch Matthias ausgezeichnet.

    Jun

    11

    05:00 Uhr wecken, Kaffee und dann Anker auf, ablegen nach Messina.

    Und wir haben Wind, gut 20 Kn, aus WSW, der uns mit bis zu 9 Kn in Richtung Straße von Messina schiebt. Leider weht er nur bis kurz vor dem „Eingang“, dann kommt uns schon ein Südwind entgegen, den uns Anis schon per SMS angekündigt hatte.

    Aber wir sind „Pünktlich“ und haben mitlaufenden Strom mit bis zu 3,5 Kn bis ca. 10 sm südlich von Reggio/Calabrien Segel setzten können.

    Messina_1

    Messina_1

    Messina_2

    Messina_2

    In der Straße von Messina ist viel Schiffsverkehr. Frachter, Fähren und Schwertfisch-Fischer mit ihren Auslegerbooten.

    Fähre-Messina

    Fähre-Messina

    Schwertfischfischer

    Schwertfischfischer

    Leider ist am Ausgang der Straße der Wind dann eingeschlafen und so Motoren wir die Stiefelspitze entlang.

    Aber 2 Stunden vor Sonnenuntergang, am Cap Spartivento, ist er wieder da, der Wind.
    Mit gut 15 Knoten aus Südwest  macht „blu:kat“ jetzt unter Blister zwischen 6 und 7 Kn Fahrt – direkt auf die Nordspitze Kefallonia zu.

    Und so segeln wir nach dem leckeren Abendessen Ossobucco (Kalbshaxenscheibe in Rotweinsauce) mit Safranrissotto und Salat in die Nacht hin nein.

    Ossobucco

    Ossobucco

    POS 24:00 UTC 37° 59’N; 016° 53’E, heute zurückgelegte Strecke: 122 sm; noch ca. 180 sm bis Kefallonia.

    Jun

    12

    Auf See im Ionischen Meer mit Kurs Kefallonia.

    Der Wind meint es mal gut mit uns und mit leichter Halbwindbrise setzten wir zum Blister auch noch das Groß und machen ab und an sogar 7 Kn Fahrt bei 10-12 Kn aus SSW.

    Mittags wie üblich was leckeres aus der Küche vom Chefkoch Matthias und Mundschenk Helmut, Toast mit Rucocla, Balsamicozwiebeln und Steak à la Jamie Oliver  mit einem Chardonnay Veranza 2009

    SAlat mit Steakstreifen

    SAlat mit Steakstreifen

    Mundschenk

    Mundschenk

    18:00 POS 38° 13,0’N, 018° 36,8‘E

    blu:kat ist „WIEDER DAHEIM“ – in Griechenland!

    wieder daheim in GR

    wieder daheim in GR

    Wir übersegeln die Grenze im Ionischen Meer

    Grenze auf See

    Grenze auf See

    Und auch diesen Abend gab‘s wieder lecker Essen im Cockpit unter dem Sternenhimmel.

    Anschließend haben wir uns den Zeichentrickfilm „RATATOUILLE“ angesehen.

    POS um 24:00 MOZ: 38° 20’N, 019° 29’E Etmal heute 125sm, Wind max. 12 Kn aus 220°, schnellste FÜG mit Groß und Blister bei HW-Kurs 7,8 Kn.

    Jun

    13

    Ich habe gerade mit Martin telefoniert. Er ist wieder „zuhause“ in Griechenland. Zwei Stunden vor Kefalonia.

    Heute abend gibts dann voraussichtlich detailiertere Reiseinformationen.

    [Update 14:20 UTC:]
    Gerade hat mich Martin aus einem Internet Cafe aus dem Hafen Fiskardo angerufen. Sie sind gut gelandet. Voip funktioniert.

    Jun

    13

    Mit Sonnenaufgang erkennen wir schon die Umrisse von Kefallonia – wir haben noch gut 30 sm bis Phiskardo.

    Unser „letztes“ Frühstück auf See, bevor wir in die griechische Inselwelt des Ionischen Meeres eintauchen. Bis Törnende haben wir noch ein paar Tage und werden diese ganz gemütlich ausklingen lassen.

    Fiskardo_1

    Fiskardo_1

    Fiskardo_3

    Fiskardo_3

    14:00 Ankunft Phiskardo

    POS: 38° 27,75’N, 020° 34,73’E, heute zurückgelegte Strecke: 54 sm

    Fiskardo_2

    Fiskardo_2

    Jun

    14

    Heute sind wir ganz gemütlich mit achterlichem Wind unter Blister von Fiscardo nach Vathy auf Meganissi gesegelt.

    Vathy_1

    Vathy_1

    Dort angekommen hatten wir grade das Glück, dass eine andere Segelyacht aus der für uns passenden Lücke abgelegt hat.

    Vathy_2

    Vathy_2

    Nun liegen wir „dick und breit“ zwischen den Flottillenyachten wieder an der Pier direkt vor der Taverne.

    POS: 38° 39.82‘N, 020° 47,10’E, heute gesegelt knapp 20 sm

    Jun

    15

    In Vathy haben wir nette polnische Nachbarn getroffen, die und wie selbstverständlich die Heckleinen beim Anlegen abgenommen haben.
    Da hatte sich dann Matthias nicht lumpen lassen und zum kleinen Umtrunk als Dankeschön gab’s diverse kleine Leckereien.

    Vathy_1

    Vathy_1

    Vathy_2

    Vathy_2

    Vathy_3

    Vathy_3

    Jun

    16

    Am Morgen gab es ein  gemeinsames sehr ausgiebiges Frühstück mit unseren polnischen Stegnachbarn. Die haben erst seit ein paar Wochen ihr eigenes Schiff. Gestern hatten Sie ganz selbstverständlich unsere Heckleinen angenommen und so sind wir bei einem Aperitif  am Vorabend ins Gespräch gekommen.

    Mittag sind wir weiter in Richtung Nidri („Festland“-Lefkas) gestartet. Vorbei an der Insel Skorpions, die der Reederfamilie Onassis gehört – also haben wir sozusagen einen“ Kollegen“-Besuch abgestattet. Es war aber niemand außer den Sicherheitsleuten da und die wollten wir nicht stören 😉

    Nidr_1

    Nidr_1

    Abends haben wir Matthias eine Ruhepause, sprich Kochpause gegönnt und waren in einer Taverne direkt am Wasser recht lecker essen. Es war auch die einzige, die voll war mit vielen anderen Seglern.

    Nidr_2

    Nidr_2

    Jun

    16

    Törnzusammenfassung

    Mallorca-Lefkas_Juni 2010

    Link zum Törnblog: Mallorca-Lefkas_Juni 2010

    Angelaufene Häfen/Buchten:
    Can Pastilla (Mallorca),
    Cabo Boi (Sardinien),
    Marettimo und Vulcano (bei Sizilien),
    Strasse von Messina,
    Fiscardo (Kefallonia), Vathy (Meganissi), Nidry und Lefkas (Lefkas)

    Gesegelte Strecke: 934sm
    Max. Speed: 8,4Kn
    Max Wind: 22Kn
    Bemerkungen: bisher „kulinarischster“ Törn mit Chefkoch Matthias