Jun

4

Tag 5- Samstag, 04.06.2011

POS 12:00 UTC: 38°08.699’N, 002°59.649’E
Wind:4 Kn aus 200 Grad; M, KÜG 088, FÜG 4,5 Kn
Etmal: 108 sm; Restdistanz nach Lefkas: ca. 900 sm

In der Nacht hatte ich mal wieder eine „renitente“ Begegnung mit einem Frachter. Der schon recht nah auf Kollisionskurs als ich ihn über Funk anrief und zunächst einen guten Abend wünschte. Er fragte dann nach meinem Anliegen, weil – ich wäre doch an seiner PORT-Seite, sprich ausweichpflichtig. Ich „musste“ ihm leider mitteilten, dass ich unter Segeln sei und er doch bitte hinter mir durchgehen soll, und wünschte ihm noch eine gute Wache. Kurz darauf erfolgte eine recht scharfe Kursänderung von ihm.

Frachter Gertrud G

Frachter Gertrud G

Ansonsten war nichts los heute.
Keine weiteren Frachter, keine Fischer, Kein Wind, so dass ich wieder Motore.
Dafür scheint die Sonne und es ist warm, auch das Wasser wird wärmer, schon 22,4 Grad.
Also Zeit um mal wieder alles bis zum Sonnenuntergang zu lüften.

südlich Mallorca

südlich Mallorca

Jun

5

Tag 6- Sonntag, 05.06.2011

POS 12:00 UTC: 38°12.967’N, 005°12.739’E
Wind:4 Kn aus 020 Grad; M, KÜG 088, FÜG 5,0 Kn
Etmal: 105 sm; Restdistanz nach Lefkas: ca. 790 sm

Nach der sternenklaren Nacht kam auch die Sonne am Morgen, trotzdem motore ich immer noch, weil das Meer fast spiegelglatt ist
Ab Mittag macht es zu: bleierner Himmel und totale Windstille.
Ich dachte schon das bleibt jetzt bis zum nächsten Morgen, aber am Nachmittag kommt dann doch noch mal die Sonne raus, genug Zeit zum Sonnenbaden und Relaxen für die bevorstehende Nacht.

Jun

6

Tag 7- Montag, 06.06.2011

POS 12:00 UTC: 37°35.312’N, 000°41.916’W
Wind: 13 Kn aus 020 Grad; Gr + Ge, KÜG 098, FÜG 5,5 Kn
Etmal: 110 sm; Restdistanz nach Lefkas: ca. 670 sm

Ab dem Vormittag hab ich wieder Wind. 12-14 Kn aus 020 – also fast optimal: Es reicht für einen Am-Wind-Kurs und „blu:kat“ segelt mit über
5-6 Kn dahin. Schön ruhig ist es wieder nach dieser langen Motoreinheit.
Das Gribfile mit der Wettervorhersage, welches ich gerade über KW-Funk abgeholt habe, lässt hoffen, dass es jetzt mal eine Weile so bleibt und ich zunächst mal bis zur Nordküste von Sizilien segeln kann. Wir werden sehen.
Leider ist es draußen mal wieder grau in grau und nichts weiter los. Ein paar Frachter ziehen immer wieder mal vorbei, aber meist mit großem Abstand von mehr als 15 sm.
Am Nachmittag zieht eine riesige, fette, dunkle Wolke auf. Der Wind dreht fast schlagartig um 180 Grad. Bevor er zulegte hatte ich jedoch schon die Segel unten und motorte ein wenig durch das fette Nass von oben.
Der ganze Spuk dauert nur eine knappe Stunde und jetzt für die Nacht ist das Groß im 2. Reff und die Fock oben. Trotzdem läuft „blu:kat“ grad bei halben Wind knapp 6 Knoten.

Wolkenburch

Wolkenburch

Jun

7

Tag 8- Dienstag, 07.06.2011

POS 12:00 UTC: 38°22.968’N, 009°57.925’E
Wind: 17 Kn aus 280 Grad; GrII + Ge, KÜG 088, FÜG 6, Kn
Etmal: 118 sm; Restdistanz nach Lefkas: ca. 560 sm

Der Wind hat seit der Nacht immer weiter nach Süd gedreht, so dass ich ab dem Vormittag mit 15 Kn aus 270 Grad vor dem Wind gute 7 Knoten laufe.

Vorwindkurs

Vorwindkurs

Logge

Logge

Am Nachmittag bekomme ich Besuch von einem der wenigen Frachter, die hier unterwegs sind.

Frachter AL HURREYA unterwegs nach Annaba

Frachter AL HURREYA unterwegs nach Annaba

Vermutlich wird sich in der Nacht die Zahl der Frachter doch noch erhöhen, da ich in den Bereich nördlich Tunesien und Sizilien komme, der Hauptroute vom Suezkanal nach Gibraltar und umgekehrt.

Auch die neue Wettervorhersage verspricht keine Überraschungen, nur konstanten Wind aus West, mit dem ich denke ich morgen am Nachmittag in der Nähe der Insel Ustica, nördlich von Palermo gelegen, sein werde.

Jun

8

Tag 9- Mittwoch, 08.06.2011

POS 12:00 UTC: 38°34.094’N, 012°27.815’E
Wind: 6 Kn aus 270 Grad; Gr + Ge, KÜG 100, FÜG 4,5 Kn
Etmal: 120 sm; Restdistanz nach Lefkas: ca. 440 sm

Viel los war heute nicht. Der Wind ist im Verlauf des Tages immer schwächer geworden und so segelt „blu:kat“ mit 3-4 Knoten der Straße von Messina entgegen.

Jedoch habe ich die Gelegenheit genutzt und einen Nachtrag im Blog geschrieben:

Unser Ausflug nach RONDA am 28.05.2011.
Unter diesem Datum findet Ihr den Beitrag im Blog.

Jun

9

Tag 10- Donnerstag, 09.06.2011

POS 12:00 UTC: 38°16.548’N, 014°46.441’E
Wind: 14 Kn aus 275 Grad; Gr II + Ge, KÜG 110, FÜG 4,5 Kn
Etmal: 112 sm; Restdistanz nach Lefkas: ca. 330 sm

Außer Segel schiften in der Nacht und einmal am Nachmittag war nicht viel los heute. Blauer Himmel mit viel Sonne, ab und an ein paar Quellwolken über Sizilien und fast konstanter Wind, der mich bis zum Abend an die Einfahrt zur Straße von Messina gebracht hat.
Hinter „blu:kat“ geht grad die Sonne hinter einer der Liparischen Inseln unter.

Sonnenuntergang Liparischen Inseln

Sonnenuntergang Liparischen Inseln

Auch heute habe ich noch mal einen Nachtrag im Blog zu unserm Ausflug nach Cordoba am 29.5.11geschrieben – Bilder sind jetzt hiochgeladen!

Jun

10

Tag 11- Freitag, 10.06.2011

POS 12:00 UTC: 37°55.330’N, 016°37.063’E
Wind: 16 Kn aus 275 Grad; Gr + Ge, KÜG 065, FÜG 6 Kn
Etmal: 122 sm; Restdistanz nach Lefkas: ca. 209 sm

Tagsüber bin ich ganz gut mit leicht wechselnden Winden vorangekommen. Gegen 21.00 UTC erreiche ich die Einfahrt zur Straße von Messina.

Gut zu erkennen das moderne „Wahrzeichen“ auf der Westseite des nördlichen Ufers – der beleuchtete 200m hohe rot-weiße Strommast, der an die nicht mehr vorhandene Hochspannungsleitung erinnert.

Skylla und Charybdis waren „gnädig“ mit mir und haben Wind und Strom aus der richtigen Richtung geschickt und so ist „blu:kat“ mit bis zu 9 Kn über Grund zwischen den querenden Fähren und Frachtern durchgerauscht.

Strasse von Messina Nordeinfahrt

Strasse von Messina Nordeinfahrt

Es war schon eine beindruckende Kulisse in der Nacht – tausende Lichter auf beiden Seiten des Ufers, weiße Wolken über den Berghängen und zwischendrin der hell leuchtende Halbmond am Himmel.

Am Ausgang der Straße frischte der Wind noch mal auf bis zu 28 Kn auf und ließ „blu:kat“ mit teilweise über 10 Knoten dahin rauschen.

So plötzlich wie der Wind anfing, so schlagartig hörte er auch nach 2 Stunden wieder auf, so dass ich bis zum Morgengrauen direkt in Richtung Griechenland motort bin.

Einen Guten Morgen Gruß bekam ich von einem Containerfrachter im Ionischen Meer.

Besuch am Morgen

Besuch am Morgen

Ab Mittag kam der Wind wieder mit15 Kn aus 270, dass hieß: Vollzeug auf Raum-Wind-Kurs und 6-7 Kn Fahrt.

Mit Sonnenuntergang schläft der Wind leider ein, also wieder ein Stück mit Motor, der auch wieder meine Batterien lädt und den Wassermacher am laufen hält.

Jun

11

Tag 12- Samstag, 11.06.2011

POS 12:00 UTC: 38°21.889’N, 019°25.200’E

Wind: 14 Kn aus 285 Grad; Gr + Ge, KÜG 080, FÜG 5,5 Kn
Etmal: 138 sm; Restdistanz nach Lefkas: ca. 75 sm

06:30UTC: die letzten 100 sm bis nach Lefkas!

Stetiger Wind in der Nacht aus NW brachte eine gute Fahrt.

17:00 UTC: Land in Sicht – erste Küstenabschnitte von Kefallonia und Lefkas lassen sich im Fernglas ausmachen.

Das sind „blu:kat“ seine „Heimatgewässer“ – es ist fast wie die Rückkehr von Odysseus, nur war es für „blu:kat“ ein halbes Jahr und nicht zehn. Dafür ist Ithaka nicht weit weg ;-).

Und schon kommen auch die ersten Frachter wieder in Reichweite, die nach Norditalien in die Adria wollen.

Frachter nach Asien

Frachter nach Asien

Kreuzfahrer nach Venedig

Kreuzfahrer nach Venedig

Jun

12

Tag 13- Sonntag, 12.06.2011

Ankerplatz: 38°47.434’N, 020°43.335’E

Nachts durch die Inseln fahren ist wie zu Hause auf der Landstraße – aber viel weniger um nicht zu sagen – gar nichts los.

02:15 UTC:
Anker fallen etwas nördlich vom kleinen Hafen Lygia (Insel Lefkas)

Lygia auf Lefkas-1

Lygia auf Lefkas-1

Gesamtstrecke Benalmadena –Lefkas
1351 sm in 11 Tagen und 15,5 Stunden

Macht einen Durchschnitt von 4,8 sm/Stunde – das ist nicht grad schnell gewesen, aber für weite Strecken ohne wind noch gnaz gut.

Jun

12

Törnzusammenfassung

Benalmadena - Lefkas_Juni 2011

Link zum Törnblog: Benalmadena - Lefkas_Juni 2011

Angelaufene Häfen/Buchten:
Benalmadena
Lefkas (Lefkas)
Gesegelte Strecke: 1345sm
Max. Speed: 9,9Kn
Max Wind: 28Kn
Bemerkungen:
Einhand gesegelt

Okt

9

Hallo liebe Leute,

 

„blu:kat“ ist wieder unterwegs:

von Rethymno nach Malta.

Inzwischen sind wir nach zwei heftigen Regentagen und viel Wind in Pylos am Peleponnes gelandet.

Jetzt scheint die Sonne auch wieder und wir werden hier einen Tag Pause machen um das Sturmtief über dem Ionischen Meer abziehen zu lassen.

Dann gehts morgen weiter mit direktem Kurs nach Malta.

 

Bis demnächst, auch wieder mit Bildern

 

Skipper Martin mit Crew Stefan und Michael

Okt

13

Martin hat eine SMS gesendet: blu:kat wird heute, 13.10.2011 um ca. 14 Uhr in Malta sein.

Okt

14

von Stefan und Michael

05.10. bis 15.10.2011

Bedingt durch die Streiks der Fluglotsen hatte die Crew etwas Verspätung, statt gegen 17 Uhr erreichten wir den blu:kat erst um 04 Uhr früh am nächsten Morgen. Deshalb hieß es erst mal etwas ausschlafen.

Rethymno Mole

Rethymno Mole

Rethymno Hafen

Rethymno Hafen

Vormittags hat uns dann der liebe Felix beim Einkaufen unterstützt und wir haben die Route geplant. Ein Tief sollte uns zeitlich etwas in die Enge treiben.

Am Morgen ging es dann los Richtung Peleponnes nach Pylos.

Kurs Peleponnes

Kurs Peleponnes

Anfangs unter Maschine gegen an und dann Am Wind bei 10-40 Knoten Wind. Ankunft am 9.10.2011 in der Früh um 04.Uhr

Pylos Hafen

Pylos Hafen

In Pylos war neulich (1827)die Seeschlacht von Navarinon bei der die gesamte türkische Flotte in der Bucht versenkt und dadurch die Unabhängigkeit Griechenlands erreicht wurde. In der großen Festung liegen noch einige der Kanonen der über 50 versenkten Schiffe.

Festung Pylos

Festung Pylos

Pylos Bucht

Pylos Bucht

Am Montag ging es erst gegen Abend wieder los, da wir durchziehende Front des Sturmtiefs über dem Ionischen Meer erst abwarten wollten. Also 18. Uhr Abfahrt nach Malta bei 15 Knoten Wind (zwischendurch auffrischend auf 28 Knoten) im 1., dann 2.Reff Raumschots mit gut 8 Knoten Fahrt und heftiger See, das Essen fiel uns schwer…

Mittwochnacht schlief der Wind dann ein, das Tief war durch. Unter Maschine ging’s dann nicht mehr so flott weiter. Um 7 Uhr erreichten wir den großen Schiffs-Parkplatz vor Malta und um 14Uhr dann Valletta.

Ankunft Malta

Ankunft Malta

In der Grand Marina am vordersten Schwimmsteg fanden wir gerade noch Platz zwischen den vielen kleinen Booten… eins der weinigen Male wo blu:kat nicht zu gen größten zählt.

Liegeplatz Malta

Liegeplatz Malta

Am letzten Tag machten wir noch einen Ausflug nach Marsaxlokk, einem beschaulichen Fischerhafen mit angrenzendem Containerterminal, einem der größten Container-Umschlaghäfen in Europa.

Ausflug Malta nach Maraxlokk

Ausflug Malta nach Maraxlokk

Leider schon wieder vorbei, warum das immer so schnell geht. Auf jeden Fall bis nächstes Jahr lieber Martin – Stefan und Michael.

 

 

Okt

15

5.10. Ankunft Rethymno

6.10. Einkauf, Tanken  und klar Schiff

7.10.11 – 09.00 ablegen mit Ziel Peleponnes (Pylos)

Zunächst Fahrt unter Maschine an der Nordküste Kretas bis Kap Spathi.
Hier kommt Wind auf und wir Segeln Am Wind mit Gr II und Fo in Richtung Kithira.

08.10.11
Am Nächsten Morgen lässt der Wind nach, wir reffen aus und segeln bis zum Abend
in Richtung Südpeleponnes. In der Nacht heftige Gewitterschauer und Böen bis 40 Kn

09.10.11 – 04.00 erreichen wir Pylos nach 215 sm, davon 95 unter Maschine

10.10.11 – 18.00 ablegen nach Malta.
zunächst wieder ein wenig unter Maschine, dann mit Wind aus nördlichen Richtungen
mit GrII und Ge in die fast Vollmondnacht hin ein.

11.10.11 – 12.00 POS: 36°38.493’N, 019°49.235’E,

GrI +Ge, Wind 005, 18 Kn, KÜG 263, FÜG 8, 3 Kn 1015hPa

12.10.11 – 12.00  POS: 36°15.530’N, 017°11.976’E

13.10.11 – am frühen Morgen schläft der Wind ein und wir motoren wieder.

gegen 14.00 POS: 35°53.840’N, 014°30.154’E, 20104.13nm, angelegt an Tankschiff in Malta

Strecke Pylos – Malta: 360 sm, davon 65 unter Maschine

Gesamtstrecke 575 sm, davon unter Maschine 160
Maximale Windstärke 40 Kn

Okt

16

Nach ein wenig Verspätung, aber dennoch ohne Zeitdruck startet „blu:kat“ heute von Malta in Richtung Alicante.

Zwischenstopp ist in Algier geplant.

Lt. Wetterprognode wird es heute noch ein wenig regnen und Winde aus NE haben.

Diese sollen später nach Nord drehen, einschlafen und in 3-4 Tagen wieder aus Nördlichen Richtungen kommen.

Also ein guter Zeitpunkt zum Start, und ab morgen wird wohl auch wieder die Sonne scheinen.

Hier noch die Karte von meiner gepanten Route (583sm) bis auf bald in 5-6 Tagen

Skipper Martin

Malta - Algier

Malta - Algier

Okt

17

Tag 2, 17.10.2011 – 16.00 UTC

Nach Warten auf die Leinenhilfe beim Ablegen in der Grand Harbour Marina bin ich gegen 15.00 los.

Das Tief südlich Malta blies auf der Nordseite mit gut 20 Knoten und schickte eine fette Welle in die Hafenausfahrt.
Der Wind blies jedoch aus ENE und so setzte ich nach der Hafenausfahrt die Fock und ging auf leichten Raumschotkurs zunächst in Richtuing Lampedusa.

In der Nacht wurde der Wind immer schwächer, so dass ich am Morgen das Groß dazunahm.

Am Abend ist der Wind jetzt fast ganz weg und weht ein wenig aus NNW, so dass ich ohne Segel Motore.

POS 16:00 UTC 36 45,270N und 012 26,460E

Okt

18

Tag 3, 18.10.2011 – 16.45 UTC

war ein schöner ruhiger sonniger Tag.
Konnte mich ein wenig erholen und auch meine Schnupfen auskurieren, den ich die letzten 4 Tage mit mir rumgeschleppt hatte. Sonnestrahlen tun doch Wunder!

Ausserdem hatte ich bei der ruhigen See Gelegenheit einen kleinen Riß im Groß nähen zu können und die Trampolinverspannung nachzuziehen.
Nebenbei wurde die Pantry kurzfristig zur Baqckstube: habe 5 kleine Brote gebacken und 4 davon gleich eingefroren – jetzt bin ich erst mal versorgt, denn vor meiner Abreise aus Malta gabs dort kein Brot mehr.

Wind ist leider nicht viel, aber im Augenblick kommt eine leichte achterkliche Briese auf und ich werde mal versuchen was die beiden Vorsegel hergeben.

Ich berichte dann morgen darüber.
POS um 16.50 UTC: 37 30,321N und 010 18,480E – noch 355 sm bis Algier; ETA (geplant) 21.10.11 16 UTC

Okt

19

Tag 4, 19.10.2011 – 16.16 UTC
Position: 37 32,29’N und 008 27,86’E
Fahrt unter Maschine mit 4,5 Kn
Wind 3 Kn aus 080, ruhige See, wolkenlos und (noch) sonnig

In der letzten Nacht konnte ich ganz gut Segeln. Anfangs noch mit beiden Vorsegeln. Dann drehte der Wind und ich ließ nur die Genua oben, zusammen mit dem Groß.
Damit machte ich bei durchschnittlich 13 Kn Wind ganz gut Fahrt bis zum heutigen Nachmittag, an dem der Wind wieder einschlief.

Im Moment motore ich dem Sonnenuntergang entgegen.

Die meisten Frachter auf dem weg quer durchs Mittelmeer fahren mit etwa 5 sm parallel zu mir und da ich seit Kreta auch ein AIS-Sender besitze, werde ich auch als Segler erkannt.

Oft kommt es gar nicht mehr zu Begegnungen und die Frachter weichen früh genug aus.
Ansonsten habe ich den Tag damit verbracht einige neue und alte Informationen für die neue blu-venture Webseite zu erstellen.
Nebebei kochen und hier und da ein paar Kleinigkeiten am Schiff erledigen, den Kurs kontrollieren – und schon ist wieder ein Tag rum.

Aktuell habe ich noch 263sm bis Algier und sollte am Morgen des 22.10. einlaufen.

Bis zum nächsten Report
Skipper Martin und „blu:kat“

PS:
Ab Alicante sind noch 2 Pläte bis nach Las Palmas frei
Sondertörnpreis nur 500,– Euro.
Anmeldung unter toerns@blu-venture.de

Okt

20

Tag 5, 20.10.2011 – 16.23 UTC
POS 37 16,83N und 006 21,94E
Wind 13 Kn aus 025, Groß und Ge, FÜG 7-8 Kn, KÜG ca. 265
Restdistanz bis Algier 163 sm, ETA vermutlich 21.10.2011 17.00 UTC

In der vergangenen Nacht bin ich noch Motort bis etwa 06.00 Uhr.
Dann hab ich mich um etwas Sprit zu sparen und noch mal schlafen zu können treiben lassen.

Fast bilderbuchartig kam dann der Wind wie in den Grib-files vorhergesagt. Zunächst noch aus NNW, relativ rasch dann aber aus N.
Und so konnte ich seit etwa 13.00 mit flotter Fahrt in Richtung Algier wieder Segel setzen.

Am Vormittag hab ich noch mein STB-Posi Licht gewechselt, das war leider ausgefallen – funktioniert aber wieder.

Jetzt geht hier vor der algerischen Küste, die im MOment grad ziemlich genau 12 sm entfernt ist, die Sonne unter.

Leider ist es etwas grau am Himmel und vereinzelt soll es auch in der Nacht regnen.

Wenn der Wind durchhält und blu:kat weiter hin mit 7-8 Kn bei halben Wind durchs Wasser gleitet, sollte ich morgen gerade noch vor Dunkelheit in Algier ankommen.
Einen kleinen zeitlichen Vorsprung von etwa 15 Minuten bekomme ich ja noch dazu auf dem Weg nach Westen – wo die Sonne eben dann später untergeht 😉

Bis morgen wieder „blu:kat“ und Martin

Okt

21

Tag 6, 21.10.2011 – 16.00 UTC
POS 37 07,63N und 004 03,64E
Wind 24 Kn aus 065, Fo, FÜG 4,5 Kn, KÜG ca. 265
Restdistanz bis Algier 55 sm, ETA vermutlich 22.10.2011 06.00 UTC

Nach einer ruhigen Nacht ohne Zwischenfälle hat sich auch die Sonne zurückgemeldet.
Trozdem ist es draußen merklich kälter geworden.

Ein kleiner Kalamar hat sich an Deck verirrt, vermutlich auf der Flucht vor einem Räuber.

Da in der Nacht der Wind nachgelassen hatte und sich die Fahrt dadurch verringerte, werde ich wohl nicht vor Sonnenuntergang in Algier ankommen.

Daher habe mittags die Genua gegen die Fock getauscht, um etwas zu bremsen.

Das bedeutet zwar noch eine Nacht auf See vor der Küste Algeriens, aber Ankunft am Morgen bei Tageslicht.

unterwegs im Golf von Anaba

unterwegs im Golf von Anaba

Durch meinen AIS-Sender, den „blu:kat“ ja nun neuerdings hat, halten die großen Frachter deutlich mehr Abstand hier auf der Frachterautobahn zwischen Gibraltar und Suez.

Also dann bis morgen mit einem Blogbericht aus Algier.

blu:kat mit Martin

Okt

24

Tag 7 bis 9 –  22. bis 24.10.2011
POS Hafen Algier 36 46,6N und 003 03,9E
längsseits fest an Fährpier

nachdem ich fast pünktlich mit Sonnenaufgang kurz vor dem Hafen Algier ankam,
schlief der Wind fast ein und so konnte ich bequem die restlichen 2 Meilen zum Hafen tuckern.
und letztlich um 08.00 MOZ festmachen.

Das Prozedere war mir ja vom letzten Jahr im Mai noch bekannt.
1. Coastguard – Kontrolle von allem inklusive „Durchsuchung“
2. Hafenmeister – was wieso warum – ach ja tanken – kein Problem – morgen heute am Samstag ist alles zu
3. Coustom – wieder alle Papiere, wieder von allem eine Kopie, geht’s auch in Farbe !? und hast du Pornos und oder Zigaretten?
4. Immigration (kam aber erst einen Tag später) – noch mal die gleichen Fragen, die gleichen Papiere, die gleichen Kopien – aber immer sehr freundlich .

Dann war ich da – konnte ein wenig ausruhen und ein paar Dinge am Schiff erledigen und in der Nacht zum Sonntag mal wieder ausschlafen.

Sonntag Vormittag war ich mit Tanken beschäftigt. Ablegen – anlegen – warten – tanken – wieder zurück – anlegen – warten – warten – warten:
Dann kamen wieder die Offiziellen in umgekehrte Reihenfolge:
Und noch mal von vorn die gleichen Fragen, die gleichen Kopien usw. und trotzdem schreiben sie alles immer noch mit Hand auf irgendwelche verknüllten Zettel mit.
Für was das alles wirklich gut ist.
Aber bei alledem sind sie wirklich immer sehr freundlich, machen keinerlei Zicken und heissen einen willkommen in Algerien.
Auch die nichtamtlichen Leute, die immer wieder mal vorbei kommen sind sehr freundlich, finden das Schiff toll und wünschen eine gute Reise und freuen sich, wenn sie mal wieder deutsch sprechen können, weil sie schon mal 20 jahre in der DDR gearbeitet hatten.
Bei der letzten Kontrollstation, der Coastguard musste ich mit dem Bruder des beamten per Handy telefonieren, weil der deutsch studiert hatte. Vermutlich wollte der Bruder nur wissen, ob sein „kleinerer“ Bruder wirklich deutsch kann 😉 – er konnte und sogar sehr gut.

Dann kam ich gegen 16.30 MOZ endlich los und nahm Kurs unter Maschine auf Alicante.

24.10.11 POS 08:15 UTC 37 23,76 N und 001 41,59E
Mangels Wind bin ich die letzte Nacht motort und jetzt auf knappem halben Weg nach Alicante.
Lt. Wettervorhersage soll ansich demnächst Wind kommen.
Wenns stimmt aus Südwest mit ca. 25 kn – das würde gut passen und ich komme dann Morgen Mittag in Alicante an.

Bis dahin
Grüsse aus dem noch 23,2 grad warmen Mittelmeer

Skipper Martin und blu:kat

Okt

25

Tag 10 – 25.10.11

Am Vormittag kam wie vorhergesagt der Wind und ich konnte Segel setzten. Anfangs noch auf Halb-Wind-Kurs, später dann immer mehr Hoch am Wind und schließlich musste ich den Kurs immer nördlicher ändern.

Am späten Nachmittag war ich dann kurz vor Benidorm, hab gewendet und bin mit dem weiter drehenden Wind dann mehr oder weniger die Küste entlang gesegelt.

Mit Sonnenuntergang schlief der Wind allerdings ein und so motorte ich die restliche Strecke bis Alicante, wo ich gegen 22.30 MOZ eintraf.

Wegen des Volvo Ocean Race, welches Anfang November von hier starten wird, war der Hafen mehr als voll. Ich bekam nur bis zum Morgen einen Liegeplatz und konnte ausschlafen.

Okt

26

Tag 11 – 26.10.11

Am Morgen verließ ich Alicante und machte mich auf in das 13sm entfernte Santa Pola. Auf dem Weg dorthin fuhr ich bei der Insel Isla Tabarca vorbei. Dort hatte ich vor etlichen Jahren schon mal mit dem Jugendschiff, auf dem ich Skipper war, festgemacht.

Isla Talabarca-1

Isla Talabarca-1

 

Isla Talabarca-2

Isla Talabarca-2

Heute sind jedoch alle Plätze dort den Ausflugsschiffen, die sich fast halbstündlich die „Hand geben“, vorbehalten.

Dafür erwies sich dann der Hafen und die Marina Miramar in Santa Pola als sehr nett, freundlich, hilfsbereit und preiswert.

Saubere WC/Du- Anlagen, W-LAN und gute Versorgungsmöglichkeiten erwiesen sich als gute Wahl zu Alicante.

Okt

27

27. und 28.10.11

Bis zur Ankunft der neuen Crew am Samstag blieb „blu:kat“ hier liegen.

Es standen ohne hin ein paar Wartungs- und Pflegearbeiten auf dem Programm, die erledigt werden konnten.

Santa Pola selber ist eine recht gepflegte Stadt mit einem kleinen, belebten Altstadtkern. Im Sommer mag hier sicher sehr viel mehr los sein, denn die Strände mit den Apartment- und Hotelanlagen sprechen für sich.

Okt

27

Törnzusammenfassung

Malta - Alicante_Oktober 2011

Link zum Törnblog: Malta - Alicante_Oktober 2011

Angelaufene Häfen/Buchten:
Valetta (Malta)
Hafen Algier
Alicante, Marina Santa Pola (Spanien)

Gesegelte Strecke: 837sm
Max. Speed: 9Kn
Max Wind: 28Kn

Bemerkungen:
Einhand durchs Mittelmeer mit Tankstopp in Algier