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Tag 4 – Von Oinussa nach Fourni

026-Oinussa - Fourni

026-Oinussa - Fourni

Gegen 6:30 Uhr heißt es aufstehen. Es liegen 60 Seemeilen von >Oinussa / Omus Kanbi< nach >Fourni< vor uns, die wir in voraussichtlich 10-11 Std. zurücklegen werden. Um 7:00 Uhr begrüßt uns eine strahlende Sonne im Osten, die über einen Bergkamm hervor lugt, während uns westlich der noch sichtbare Mond einen Abschiedsgruß sendet und uns eine schöne Überfahrt nach >Fourni< wünscht.

027-Sonnengruß

027-Sonnengruß

028-Mondgruß

028-Mondgruß

Unser Frühstück bleibt nicht unbemerkt. Schon erscheinen (mittlerweile) 12 Gänse und bitten um ihren Anteil.

029-Gaensefruehstueck

029-Gaensefruehstueck

Endspurt… welche wird wohl als erste am KAT sein?

030-Gaense-fliegen-her

030-Gaense-fliegen-her

Die Gänse sind gesättigt und fast erscheint uns ihr Flügelschlag als dankbares Winken. J

030-Gaense-fliegen-her

030-Gaense-fliegen-her

Noch haben wir WLAN-Kontakt, Martin checkt die Emails und setzt meinen Bericht samt Fotos in diesen Blog ein.

031-Gaense-fliegen-weg

031-Gaense-fliegen-weg

Oleg und ich freuen uns über den netten Kommentar und lieben Gruß von Lapis, dem Boardgründer und Administrator von Digital-kingdom.dk (SAT-, Mobilfunk & Uploadcenter), in dem ich als Moderatorin seit fast einem Jahr tätig bin. Auch ich grüße hiermit alle meine Freunde und Kollegen im Board und hoffe, zu unserem einjährigen Bestehen einen „Geburtstagsgruß“ übermitteln zu können.

Der Generator surrt bereits leise vor sich hin um die Batterien aufzuladen, die den benötigten Strom für die Seewasserentsalzungsanlage, den Geschirrspüler, die Waschmaschine, die Toiletten, den Kaffeevollautomaten, die Bordelektronik usw. liefern. Lediglich zwei bis drei Stunden täglich reichen, um die Batterien fürs Schiff aufzuladen. Gegen 8:00 Uhr lichten wir den Anker. Die Sonne verzaubert uns mit ihrem Lichtspiel.

032-Sonnenspiegelung

032-Sonnenspiegelung

Ein Frachter unter der Flagge Panamas mit Ziel Ukraine befindet sich auf Kollisionskurs voraus. Die Warneinrichtung der zuverlässigen Navigationssoftware piepst, doch Martin als sehr erfahrener Weltensegler hat den Frachter schon lange bemerkt und nimmt per UKW-Funk Kontakt um die Ausweichmanöver gegenseitig abzusprechen. Eine sichtbare Kurskorrektur des Frachters erfolgt, denn ein Segelschiff hat immer Vorfahrt. J

033-Frachter-voraus-Kollisionskurs

033-Frachter-voraus-Kollisionskurs

033A-Frachter-voraus-Kollisionskurs

033A-Frachter-voraus-Kollisionskurs

Endlich: die erste Sichtung zweier Delfine. Leider nur kurz kommen sie ans Schiff und schwimmen dann desinteressiert weiter.

034-Delphine

034-Delphine

13:00 Uhr: Großsegel und Fock sind schnell gesetzt, die beiden sich mit drehenden Schiffsschrauben beginnen mit ihrem beruhigenden, schnurrenden Geräusch.

035A-Hauptsegel-Mona

035A-Hauptsegel-Mona

035B-Hauptsegel

035B-Hauptsegel

035C-Hauptsegel

035C-Hauptsegel

Während wir um 15:30 Uhr gerade die Fock einholen und den mit 156 m³ beeindruckenden Blister setzen, ruft der am Steuer sitzende  Jürgen erregt: „schaut Backboard – auf 7:00 Uhr!“ Bevor wir die Kameras zücken können sind die springenden Thunfische bereits zu weit entfernt, die entweder gerade jagen oder selbst gejagt werden.

035D-Blister

035D-Blister

16:45 Uhr Martins köstliche Avocado-Creme (natürlich mit viel Knoblauch) und einige gekochte Kartoffeln stillen den kleinen Hunger zwischendurch.

036-Avocadocreme

036-Avocadocreme

17:15 Uhr: die beeindruckende Silhouette von Samos heißt uns auf Backboard willkommen.

037-Samos

037-Samos

20:30 Ankunft in Fourni. Die Plätze am Kai sind alle belegt, zudem wird morgen um 5:00 Uhr eine große Fähre erwartet, sodass wir nahe dem Hafen in der Bucht vor Anker gehen. Dazu müssen Oleg und Czarek mit dem kleineren Motorboot übersetzen, um uns mit einem Seil an einem großen Felsen zu sichern.
Jetzt können wir mit dem großen Motorboot alle gemeinsam an Land fahren. Der Ort ist im nächtlichen Lichtermeer traumhaft schön anzusehen.

038-Ankunft-Fourni

038-Ankunft-Fourni

POS am Abend: 37°34.588’N, 026°28.711’E, 9705.30nm, Ankern in Bucht bei Fourno
Etappe:  61 sm – 50 sm unter Segel, 11 sm unter Motor

Nachtrag zum Samstag, 28.08.2010
Czarek sticht sich einen Seeigelstachel unter den Fingernagel des rechten Mittelfingers, als er vom Dinghy aus diedLandleine zusammen mit Oleg an einem großen Stein befestigt.

039 – Czarek Finger 1

039 – Czarek Finger 1

040 – Czarek Finger 2

040 – Czarek Finger 2

Kaum zum Hafen übergesetzt, winkt uns eine geschäftstüchtige Tavernen-Besitzerin freundlich heran, um uns mit ihren größten Langusten zu locken.

041 – Frau-mit-Langusten

041 – Frau-mit-Langusten

Sie spricht sehr gut englisch und wir fragen sie, wie wir den ansässigen Arzt erreichen können, da wir den Stachel nicht selbst entfernen können. Mit besorgter Miene bittet sie uns Platz zu nehmen, stellt eine kleine Schale mit Olivenöl vor Czarek und steckt seinen Finger hinein. Sie nimmt ihr Handy und ruft den Arzt an, winkt einen Einheimischen mit Motorrad herbei, sie fahren zum Doktor. Auch er kann den Stachel leider nicht entfernen, ein tägliches Oliven-Ölbad soll den Stachel aber heraus treiben – sega, sega also.

Derweil essen wir Tsatsiki, überbackenen Käse im Blätterteig, marinierten Oktopus, mit Käse gefüllte längliche Paprika, Lammbraten, Fleischspieße und trinken Wein. Auch die unweigerlich erscheinenden Katzen sind letztendlich gesättigt und legen sich befriedigt nieder.

042– Fourni-essen

042– Fourni-essen

043– Fourni-essen2

043– Fourni-essen2

044– Fourni-Katzen

044– Fourni-Katzen