Apr

28

Do. 28.4.11
Pos (12.00 UTC): 31°21.211’N, 050°35.643’W
Wind aus 035, 08 Kn, Gr + M, KÜG 005, FÜG 4,5 Kn
Etmal: 97 sm, Restdistanz 1318 sm

Wir sitzen im Hoch „fest“. Es hilft uns nur der Motor weiter nach Norden zu kommen, wo die Winde auf uns warten.

Nachts ist es immer sternenklar, aber merklich frischer als noch vor ein paar Tagen. Auch der Atlantik ist kälter geworden- nur noch knapp 21 Grad. Tagsüber halten sich immer zäh dichte Stratuswolken am Himmel und geben nur manchmal der Sonne eine Chance.

Sonnenanbeter

Sonnenanbeter

Für uns sind die Tage zur Routine geworden: Wachwechsel alle drei Stunden, Essen, Schlafen, ratschen und lesen, Musik hören und einfach nichts tun, die Sonne genießen wenn sie sich blicken lässt und die „unendlichen Weiten“ erleben.

Wachplan

Wachplan

Apr

29

Fr. 29.4.11
Pos (12.00 UTC): 33°06.847’N, 050°32.982’W
Wind aus 080, 6 Kn, Gr + M, KÜG 005, FÜG 5 Kn
Etmal: 110,5 sm, Restdistanz 1268 sm

Wieder ein schöner sonniger Tag unter Motor, da das Hoch immer noch unverändert über uns steht.

Delphine-3

Delphine-3

In der Ferne dümpelt eine kleine Delphinschule. Aber sie haben scheinbar kein Interesse mal „vorbeizuschauen“. Dafür sind wir teilweise von hunderten dieser kleinen „Segel-Quallen“ umgeben. Wir konnten richtig beobachten, wie sie den Hauch eines Windes nutzen und „Wenden“.

Segel-Qualle-4

Segel-Qualle-4

Das glatte Wasser nutze ich und klettere auf den Mast um ein Stück durch gescheuertes Großfall abzuschneiden und das Blisterfall umzudrehen. Obwohl „blu:kat“ unten ganz ruhig in der spiegelglatten See dahingleitet, ist es oben auf dem Mast recht „ruppig“.

Mastbesteigung

Mastbesteigung

Apr

30

Sa. 30.4.11
Pos (12.00 UTC): 34°54.109’N, 049°50.273’W
Wind aus 140, 8 Kn, M + Gr, KÜG 050, FÜG 5,5 Kn
Etmal: 124 sm, Restdistanz 1198 sm

Heute war der Tag des „Schiffe-Treffen“.
Insgesamt vier große Frachter, zwei in der Nacht, die jeweils vor unserem Bug auf Gegenkurs waren und zwei die recht nah an uns vorbei gefahren sind – auch jeweils mit Zielen in Europa.

Frachter-3

Frachter-3

Der „Höhepunkt“ war das Treffen mit der Schweizer zwei Mast Ketsch, die von Martinique kommend auch nach Ponta Delgada will. Auch sie mussten schon eine ganze Weile Motoren, ansonsten war alles ok bei Ihnen an Bord, genau wie bei uns. Vielleicht treffen wir sie ja noch mal auf den Azoren und können Bilder tauschen von unserem Treffpunkt auf
POS: 34°51.191’N, 049°51.954’W und über 4000 m Wassertiefe.

Schweitzer Ketsch-2

Schweitzer Ketsch-2

Unsere Angelleine von der Angelroute hat sich leider samt Köder verabschiedet – vermutlich war wieder mal was Größeres dran. Auch die Schweizer hatten bisher nicht viel mehr Anglerglück als. Aber wir haben ja noch unsere „große“ Handangel für die zweite Fischmahlzeit, die wir eigentlich auf dem Speisezettel haben.

Mai

1

So. 1.5.11
Pos (12.00 UTC): 35°56.644’N, 047°42.008’W
Wind aus 170, 10 Kn, Gr + Ge, KÜG 055, FÜG 5 Kn
Etmal: 115 sm, Restdistanz 1068 sm

1. Mai – Tag der Arbeit – wir haben wieder Segel gesetzt und kommen immerhin mit 5 Kn bei leichtem SSE voran. Mehr werden wir wohl heute dann auch nicht zu tun bekommen, denn das Hoch ist immer noch stabil.

Kurs im Atlantik

Kurs im Atlantik

Parallel mit uns hat heute auch eine große Delphinschule gefrühstückt. Relativ nah konnten wir beobachten wie so um die 50-80 kleinere Delphine einen Fischschwarm umkreisten und vor sich hertrieben. Sofort waren auch ein paar Möwen zur stelle um sich ihren Teil zu sichern.

Delphine-1

Delphine-1

Ein paar Stunden später haben wir eine Gruppe von 5-6 Orka-Walen gesichtet, Leider zu weit weg zum Fotografieren.

Uschi ist unermüdlich in der Pantry. „Dauernd“ kocht sie leckere Sachen zum Mittag und Abend und verwöhnt uns außerdem noch mit Kuchen und Kaffee am Nachmittag, dabei müssen wir mangels Wind immer noch nicht so richtig ran. Dafür ist die Laune an Bord auf Hochstimmung. Heute gab’s bayerischen Kartoffelsalat und panierte Schweineschnitzel.

Schnitzel + Kartoffelsalat

Schnitzel + Kartoffelsalat

Mai

2

Mo. 2.5.11
Pos (12.00 UTC): 36°39.617’N, 045°57.827’W
Wind aus 140, 6 Kn, Gr + Ge, KÜG 055, FÜG 3 Kn
Etmal: 96 sm, Restdistanz 976 sm

In der Nacht hat uns der Wind ein wenig auf Trapp gehalten. Nicht stark, aber immer aus bis zu 30 Grad verschiedenen Richtungen und von 4-9 Kn, so dass wir dauernd an den Segeln „zupfen“ mussten um genügend Fahrt herauszuholen.

Blister

Blister

Dieses Spiel setzte sich leider den ganzen Tag so fort, dafür werden wir immer wieder mal von kleineren Delphinschulen begleitet, denen wir aber offenbar mit unseren 4-5 Kn Fahrt doch etwas zu langsam sind um uns länger zu begleiten. Trotzdem ist es immer wieder schön ihnen zu zusehen wie sie vor dem Bug umherspringen und seitliche „Rollen“ machen um uns anzusehen.

Delphine-2

Delphine-2

Laut Wetterkarte sollten wir an sich etwas mehr Wind (bis zu 15 Kn) vor dem kleinen Sturmtief (1006 – 42N, 57W) und am Rand des Hochs (1024 – 36N, 39W) haben. Wir werden sehen wie es sich entwickelt.

Mai

3

Di. 3.5.11
Pos (12.00 UTC): 37°24.565’N, 043°47.678’W Wind aus 130, 11 Kn, Gr + Ge, KÜG 055, FÜG 6 Kn
Etmal: 118 sm, Restdistanz 866sm

In der letzten Nacht haben wir ganz gut Fahrt gemacht und wieder einmal etwas an strecke gut gemacht.
Im „Schlepptau“ hatten wir einige Zeit einen französischen Segler, der mit seiner Yacht ohne Lichter unterwegs war. Vermutlich aus Stromspar-Gründen. Wir hatten jedoch vorher per Funk Kontakt miteinander und ausgemacht, dass er aufpassen muss in dieser Neumondnacht. Am Morgen war er dann auch schon wieder irgendwo am Horizont verschwunden.

Franzose ohne Lichter

Franzose ohne Lichter

Ansonsten war es recht grau heute. Wir haben wenig Fahrt zwischen dem Hoch vor und dem Tief nach uns gemacht.

Dafür haben wir einen großen Wal am Horizont sichten können, bzw. seinen riesigen Atemzug in Form der meterhohen Fontäne. Drei Mal hat er tief Luft geholt, dann war er weg – vielleicht auf Jagd in bis zu 5000m Tiefe, die es hier grad hat.

Abendsonne

Abendsonne

Mai

4

Mi. 4.5.11
Pos (12.00 UTC): 37°25.692’N, 041°39.889’W
Wind aus 065, 23Kn, Gr I + Fo, KÜG 125, FÜG 6 Kn
Etmal: 111 sm, Restdistanz 764 sm

Heute gab’s nichts besonderes, außer dass wir in der Nacht Wind um die 23 Knoten bekommen haben. Also Groß rauf im 1. Reff und die Fock dazu.

Leider kam der Wind dazu nicht ganz aus der passenden Richtung und wir konnten nur so um die 125 Grad laufen, was uns aber immerhin ein Stück nach Osten gebracht hat, wo der Nord- und Nordwestwind wehen soll. Zumindest zeigt es sich so in den gerade ankommenden Wetterkarten per Wetterfax aus Boston.

Segelwechsel

Segelwechsel

Mittags mussten wir für ein paar Stunden die kleine Fock hochziehen, weil ein paar Fronten durchgingen. Inzwischen ist die große Genua wieder oben und wir werden vermutlich auch noch das Groß ausreffen um etwas mehr Fahrt zu machen.

Uschi

Uschi

Zwischendurch versorgt uns Uschi immer wieder mit lecker Essen. Heute Mittag hatten wir Reiberdatschi und Apfelmus 😉 und sind trotz des bewölkten Himmels guter Dinge.

Mai

5

Do. 5.5.11
Pos (12.00 UTC): 36°04.835’N, 039°51.234’W
Wind aus 070, 19 Kn, Gr I + Ge, KÜG 140, FÜG 6,5 Kn
Etmal: 122 sm, Restdistanz 691 sm

Sonne scheint am Morgen und erhellt unsere Gemüter zum gemeinschaftlichen Frühstück im Salon.
Immer noch sind wir „gefangen“ zwischen zwei Hochs und dem Tief westlich, dass uns verfolgt und „nur“ östliche Winde beschert, die uns zum Kreuzen zwingen.

Wache

Wache

Mittags reffen wir bei nur noch 17 Kn Wind wieder aus und warten immer noch auf den Winddreher, der uns weiter östliche Kurse als im Moment von 130 segeln lässt.

Zum Abend frischt der Wind wieder auf bis zu 20 Kn auf – also wieder Reff ein ins Groß. Laut Wetterkarte soll das Tief nun doch mal schneller werden als wir und uns in zwei Tagen überholen. Dann können wir denke ich mit dem Süd-Südwest die Azoren direkt anlegen.

Segel bergen

Segel bergen

Derweil ist wieder Bäckereibetrieb in der Pantry – Brot und Biskuitteig für einen Kuchen.

Mai

6

Fr. 6.5.11
Pos (12.00 UTC): 34°22.290’N, 038°18.642’W
Wind aus 090, 19 Kn, Gr I + Ge, KÜG 155, FÜG 5,5 Kn
Etmal: 131 sm, Restdistanz 741 sm

Seit gestern sind wir relativ weit nach Süden gekommen.
Heute dann endlich konnten wir mit dem erwarteten Winddreher wieder auf NE-Kurs gehen und machen jetzt recht gute Fahrt bei ruhiger werdender See.

Am Vormittag schien noch die Sonne und zum Nachmittag zog langsam die Warmfront des hartnäckigen Tiefs auf, welches uns bisher immer nur e-liche Winde bescherte.

Mit Sonne Segeln

Mit Sonne Segeln

Ab und an ließ sich mal wieder eine kleinere Delphingruppe blicken, ansonsten hatten wir den ganz normalen „Alltag“ mit Biskuitekuchen und Cappuccino.

Mai

7

Sa. 7.5.11
Pos (12.00 UTC): 35°24.020’N, 036°50.640’W
Wind aus 110, 15 Kn, Gr I + Ge, KÜG 055, FÜG 7 Kn
Etmal: 151 sm, Restdistanz 561 sm

Am Mittag entschließen wir uns auf Grund der Wetterinformationen eine Wende in Richtung Süd zu machen, um später dann in den Genuss von Südwinden zu kommen.

Beim Frontendurchgang haben wir mehrfach Starkwind mit bis zu 42 Kn und segeln nur mit Gr II und kleiner Fock.

Segeln-18

Segeln-18

Zur Mittagspause haben wir für eine gute Stunde segel geborgen und „abgewettert“ – mit Luvruder quer zu Wind und Welle, dabei nur 0,7 Kn FÜG leicht voraus – eine gute Taktik! Und gemütliches Mittagessen.

MIttagessen

MIttagessen

Leider ist bei der Genua ein Stagreiter ausgerissen – den werden wir morgen reparieren (nähen) müssen. Für heute geht’s ohne hin nur mit der Fock weiter, bei der wir den gerissenen Drahtvorlauf durch ein dickes Tau ersetzt haben.

Mai

8

So. 8.5.11
Pos (12.00 UTC): 35°06.172’N, 035°55.888’W
Wind aus 160, 10 Kn, Gr + Ge, KÜG 065, FÜG 5,5Kn
Etmal: 97 sm, Restdistanz 523 sm

Zunächst mal allen Müttern und denen die es noch werden wollen:
Alles GUTE zum MUTTERTAG! Die „blu:kat“ Crew wünscht einen schönen Tag.

Nach einer letztlich ruhigen Nacht sind das Sturmtief und Fronten durchgezogen.

Segelreparatur

Segelreparatur

Nach der erfolgreicher Reparatur der Genua habe wir diese wieder gegen die Fock gewechselt und auch das Groß ausgerefft.

Der Wind hat wie vorhergesagt auf Süd gedreht und bläst mit10-12 Kn. Damit machen wir ganz gut Fahrt (6-7 Kn) und im Moment auch direkt auf die Azoren zu.

Dazu scheint die Sonne und unsere Sachen können von den Regengüssen wieder trocknen.

Segelreparatur

Segelreparatur

Große lange hohe Dünungswellen begleiten uns am Nachmittag und Abends auf der leider langsamer werdenden Fahrt – hoffentlich hat sich der Wind nicht gestern „verbraucht“.

Mai

10

Mo. 9.5.11
Pos (12.00 UTC): 35°46.083’N, 034°29.311’W
Wind aus 110, 11 Kn, Gr + Ge, KÜG 035, FÜG 5,5 Kn
Etmal: 88 sm, Restdistanz 448 sm

Di. 10.5.11
Pos (12.00 UTC): 36°36.149’N, 032°55.573’W
Wind aus 130, 10 Kn, Gr + Ge, KÜG 065, FÜG 5 Kn
Etmal: 94 sm, Restdistanz 357 sm

Die letzten beiden Tage gab’s nichts Besonderes zu berichten.

Bordalltag

Bordalltag

Ziemlich wolkenverhangener Himmel mit immer wieder kleineren und kräftigeren Niederschlägen. Leider nur immer ganz kurz ließ sich die Sonne mal blicken.

bedeckter Himmel

bedeckter Himmel

Der Wind meinte es nicht immer wirklich gut mit uns. Aus wechselnden Richtungen zwischen E und S um die 10 Kn ließen „blu:kat“ nur recht langsam auf seinem Am-Wind-Kurs mit durchschnittlich 4-5 Kn in Richtung Azoren vorankommen.

Die Wettervorhersagen für die nächsten Tage schwanken immer wieder und lassen keinen eindeutigen Rückschlüsse im Moment für unser Gebiet zu. So versuchen wir das Beste rauszuholen und „zupfen“ immer wieder an den Schoten und stellen den Autopilot nach.

Mai

11

Mi. 11.5.11
Pos (12.00 UTC): 36°57.530’N, 031°13.786’W
Wind aus 130, 8 Kn, Gr + Ge, KÜG 075, FÜG 3,5 Kn
Etmal: 88 sm, Restdistanz 274 sm

Delphine und Sonne haben uns am Morgen geweckt. Den ganzen Tag über waren immer wieder mehrere Delphinschulen um uns herum. In der Luft kreisten eine Menge Möwen, die sich scheinbar auch immer Futter versprachen, wenn die Delphine auf der Jagd ware.

Delphinshule

Delphinshule

Leider hatten wir recht wenig Wind den ganzen Tag, sind aber trotzdem immer mit Groß und Genua so um die 3 Kn gesegelt.

Erst am Abend mit Sonnenuntergang kam wieder mehr Wind auf, so dass wir für die Nacht noch die Fock gegen die Genua getauscht haben.

Mai

12

Do. 12.5.11
Pos (12.00 UTC): 37°58.927’N, 029°43.283’W
Wind aus 090, 13 Kn, Gr + Ge, KÜG 035, FÜG 5-6 Kn
Etmal: 102 sm, Restdistanz 220 sm

Vermutlich wird das vorerst der letzte Tag bevor wir auf den Azoren ankommen. Auf Grund der aktuellen Wettersituation haben wir uns entschlossen Horta auf der Insel Faial anzusteuern.

Horta wir kommen

Horta wir kommen

Die letzten 25 sm laufen wir gerade direkt unter Maschine auf den Hafen zu und werden kurz nach Mitternacht wohl ankommen.

Die portugiesische Gastlandflagge haben wir schon mal hochgezogen.

Flagge Portugal

Flagge Portugal

Ankunft in der Nacht in Horta.

Ankunft Horta

Ankunft Horta

Mai

12

Törnzusammenfassung

Karibik - Azoren_Mai 2011

Link zum Törnblog: Karibik - Azoren_Mai 2011

Angelaufene Häfen/Buchten:
Marigot Bay Lagoon, Baie Longue
Horta (Faial)

Gesegelte Strecke: 2804sm
Max. Speed: 9Kn
Max Wind: 30Kn
Bemerkungen:
teilweise Tage mit sehr wenig Wind und
Flautentage

Mai

13

Seit heute Früh, 04.00 UTC sind wir auf Horta, dem Hauptort der Azoreninsel Faial.

Insgesamt haben wir von St. Martin bis hierher 2889 sm zurückgelegt.

Hier ist unser momentaner Liegeplatz

blu-kat in HORTA

blu-kat in HORTA

und mit diesem Link könnt ihr „blu:kat“ sogar live per webcam sehen, etwas weiter links als im Foto oben.

http://www.climaat.angra.uac.pt/WebCams/index7.htm

Wir werden wohl 2-3 Tage hier verbringen und den Sturm zwischen den Azoren und dem spanischen Festland erst durchlassen bevor wir uns auf die Weiterreise nach Malaga machen.

Bis bald,  Skipper Martin mit Crew: Uschi, Jürgen und Markus sowie Thomas in spe!

Mai

14

Fr. 13.5.11 – So 15.5.11

Pos (12.00 UTC): 38°31.861’N, 028°37.520’W; Marina Horta

Horta ist eine kleine verschlafene nette und vor allem sehr saubere und gepflegter Hafen und zugleich Hauptort der Insel Faial.

Horta-1

Horta-1

Horta-2

Horta-2

Horta-3

Horta-3

Horta-4

Horta-4

Noch am Tag unserer Ankunft haben wir uns zu Fuß umgesehen und mal wieder die Beine vertreten. Kleine nette Häuser, gepflegte Gärten mit Blumen – alles satt grün – und kleine Geschäfte umringt von kleineren Parkanalagen und einigen Kirchen. Das ist das Bild von Horta.

Natürlich nicht zu vergessen der Hafen, mit seinem Industrieteil für die Fischer und Versorgungsfrachter, sowie dem Marinateil für die Yachten. Die kommen aus aller Welt um hier Station zu machen. Dazu gehört natürlich auch der obligatorische Besuch von „Peters Cafe Sport“. Das ist schon seit mehreren Generationen in Familienhand und Treff der Seglergemeinde die hier mit ihren Yachten Station machen. Viele von ihnen verewigen sich auf der Hafenmole bevor sie wieder weiter segeln. Natürlich waren wir auch auf ein paar Bierchen bei Peter.

Cafe Sport-1

Cafe Sport-1

Cafe Sport-2

Cafe Sport-2

Den Samstag haben wir für ein paar kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten am Schiff genutzt. Dabei hat uns dann auch Thomas, der als neues Crewmitglied an Bord kam, geholfen. Ansonsten standen noch der Einkauf für die Weiterfahrt nach Malaga, Diesel tanken (1000 Liter) und Wassertanks auffüllen sowie klar Schiff auf dem Programm.
Noch ein kurzer Check am Masttop und dann hatten wir alles erledigt und Zeit für den morgigen Inselausflug mit dem Mietwagen.

Sonntagsfrühstück

Sonntagsfrühstück

Gleich nach dem gemütlichen und wie immer reichhaltigen Sonntagsfrühstück wollten wir los. Jürgen und Thomas hatten schon das Auto besorgt (Ford Fiesta für 55 €/Tag), da ist uns leider eine norwegische Segelyacht bei ihrem Ablegemanöver voll auf unser STB-Heck gefahren und hat eine ziemliche Delle hinterlassen. Bis wir alles geklärt hatten verging leider noch mal eine Stunde, aber dann ging’s ab on the road.

On the road

On the road

Erst n och mal ein kleiner Stopp am großen Supermarkt, der auch am Sonntag offen hat, um frisches Brot zu besorgen und dann weiter entlang der Küstenstraße.

Unser erstes Ziel, nachdem wir den kleinen Flughafen passiert hatten, war Ponta dos Caphelinhos mit dem gleichnamigen großen Leuchtturm „Caphelinhos“ im Westen von Faial.

Ausflug Horta_Leuchtturm Capelinhos-3

Ausflug Horta_Leuchtturm Capelinhos-3

Auf der Strecke dorthin fuhren wir durch mehrere kleine Ortschaften, die ebenfalls wie Horta alle sehr sauber und gepflegt waren. Auch hier ist überall alles satt grün und mit Blumen bepflanzt. In vielen Gärten sieht man Bananenstauden und kleine Azoren-Ananas wachsen, die ganz besonders süß sein sollen. Wir werden es testen. Die Häuser, oft aus Basaltgestein vom Vulkan gebaut sind überdies oft in verschiedenen Farben gestrichen. Insgesamt schön anzuschauen.

Ausflug Horta-2

Ausflug Horta-2

Ponta dos Caphelinhos ist eine „junge“ Gegend, die erst in den Jahren 1957/58 bei mehreren kleinen Ausbrüchen mit viel Ascheregen durch einen Unterwasservulkan vor der Westküste entstanden ist. Heute ist es ein Naturschutzgebiet und sehr schön hergerichtetes Ausflugsziel auf Faial, zu dem auch ein Museum gehört. Das hat zwar an sieben Tagen die Woche auf – sonntags leider aber erst ab Mittag. Wir hatten jedoch vom Touristenbüro schon reichhaltig Infomaterial bekommen.

Ausflug Horta_Leuchtturm Capelinhos-4

Ausflug Horta_Leuchtturm Capelinhos-4

Ausflug Horta_Ponta dos Caphelinhos-1

Ausflug Horta_Ponta dos Caphelinhos-1

Ausflug Horta_Ponta dos Caphelinhos-5

Ausflug Horta_Ponta dos Caphelinhos-5

Weiter ging’s dann auf der Küstenstrasse bis nach Cedros im Norden. Da sind wir dann nach rechts ins Landesinnere abgebogen. Immer steil hinauf in vielen Serpentinen – anfangs asphaltiert, dann Schotterweg – (fast) bis zum höchsten Punkt auf Faial auf 1043m. Dort oben am Aussichtspunkt steht man auf dem Kraterrand der Caldeira, die so ziemlich das Zentrum der kreisförmigen Insel bildet. Unten im Krater haben sich einige Seen gebildet und „Spielberg“ könnte keine bessere Kulisse mit Wolken und Nebel bauen, der sich hier oben durch die straken Aufwinde immer wieder bildet und verschwindet.

Ausflug Horta-7

Ausflug Horta-7

Ausflug Horta_Caldera-05

Ausflug Horta_Caldera-05

Ausflug Horta-1

Ausflug Horta-1

Auf den Wanderrundweg (8 Km) haben wir auf Grund der etwas kühlen Temperaturen verzichtet. Uschi ist eben mit „Warmduschern“ unterwegs. Dafür haben wir die tolle Aussicht über die Insel genossen.

Ausflug Horta_Caldera-06

Ausflug Horta_Caldera-06

Ausflug Horta_Insel Pico-32

Ausflug Horta_Insel Pico-32

Der Fahrt hinab zur Küste führte, wie schon der Weg nach oben, durch eine Gebiet, das auch ein Regenwald hätte sein können – große Farne, alles dicht grün mit Palmen und rankenartigen Pflanzen an hohen Bäumen.

Ausflug Horta-10

Ausflug Horta-10

Ausflug Horta-3

Ausflug Horta-3

Ausflug Horta_-33

Ausflug Horta_-33

Weiter führte uns unsere Route an alten und neuen Windmühlen vorbei zunächst bis zum Aussichtspunktmit der Marienstatur, die über den Hafen Horta wacht und auch von dort zu sehen ist.

Ausflug Horta_-31

Ausflug Horta_-31

Ausflug Horta-4

Ausflug Horta-4

Ausflug Horta_-30

Nach einem Kaffee und Imbiss im Fischerörtchen Porto da Praia sind wir noch mal durch die Gassen von Horta zur Caldeira do Inferno gefahren, welche gleich hinter dem Hafen liegt.

Ausflug Horta-8

Ausflug Horta-8

Ausflug Horta_Porto da Praia-01

Ausflug Horta_Porto da Praia-01

Ausflug Horta-5

Ausflug Horta-5

Auch die Caldeira do Inferno hat sich erst durch spätere Vulkantätigkeiten gebildet, wodurch zwei schöne Buchten entstanden sind.

Ausflug Horta_Caldeira do Inferno-2

Ausflug Horta_Caldeira do Inferno-2

Ausflug Horta_Porto Pim-03

Ausflug Horta_Porto Pim-03

Mit wunderschönen und abwechslungsreichen Eindrücken sind wir am Nachmittag wieder am Schiff und checken nochmals alles durch, denn morgen nach dem Frühstück soll es weitegehen – nach Gibraltar und Malaga.

Ausflug Horta-6

Ausflug Horta-6

Mai

16

Mo. 16.5.11
Pos (12.00 UTC): 38°31.861’N, 028°37.520’W, noch in der Marina zum Tanken:

Tanken-1

Tanken-1

Tanken-2

Tanken-2

Aber in 20 Minuten werden wir ablegen und uns auf den Weg nach Gibraltar und Malaga machen.

Hilfe beim Ablegen

Hilfe beim Ablegen

Die Windvorhersage ist gut und soll uns für die nächsten 7 Tage N-NNE-liche winde bis zu 20 Kn bescheren. Wenn das so stimmt, dann werden wir gut voran kommen.

Zwischen Faial und Pico hat’s gut geblasen in der Düse, unter Land der Insel Pico auf der Leeseite war natürlich etwas „Ebbe“ mit Wind und haben den Motor mitlaufen lassen.

Jetzt gegen 18.00 UTC – Thomas‘ Wache beginnt grad – haben wir eine lange hohe Dünung und der Wind kommt langsam auch. Im Moment noch etwas zu weit E-lich, aber wir sind wie immer guter Hoffnung.

Blick auf den Pico achteraus

Blick auf den Pico achteraus

So segeln wir langsam in die Nacht hinein nachdem es wie immer leckeres Essen aus Uschis Bordküche gab. Frisches Rotkraut, Kartoffelpüree und Bratwürstel und Eis zum Nachtisch.

Mai

17

Di. 17.5.11
Pos (12.00 UTC): 37°44.471’N, 026°31.575’W
Wind aus 030, 23 Kn, Gr II + Fo, KÜG 105, FÜG 5-6 Kn
Etmal: 114 sm, Restdistanz 1025 sm

Am Nachmittag passieren wir die Azoreninsel Sao Miguel. Für ein paar Minuten kommt die Sonne durch und gleich gesellen sich wieder ein Mal ein paar Delphine ums Boot.

Zum Nachmittagskaffee hatten wir frischen Hefekuchen mit Äpfeln, den Uschi gebacken hatte.

Schwalben an Bord

Schwalben an Bord

Vor Sonnenuntergang landen zwei Schwalben unter dem Sonnensegel und lassen sich ein wenig von „blu:kat“ mitnehmen. Die paar Sonnenblumenkerne und ein Stück Apfel wollen sie aber schienbar nicht haben.

Sao Miguel

Sao Miguel

Gerade haben wir den letzten Zipfel von Sao Miguel in 17 sm querab, als der Wind etwas nachlässt und wir statt der Fock wieder die Genua setzten.

So segeln wir in die Vollmondnacht, die heute Abend ist. Jedoch haben wir nicht allzu viel vom Mond gesehen, denn immer noch ist der Himmel bewölkt und lässt den Mond nur erahnen.

Mai

18

Mi. 18.5.11
Pos (12.00 UTC): 37°04.215’N, 023°53.816’W
Wind aus 360, 13 Kn, Gr II+ Ge, KÜG 095, FÜG 5-6 Kn
Etmal: 134sm, Restdistanz 867 sm

Schon seit Horta segeln wir immer recht hoch am Wind, der jetzt wieder etwas schwächer wird und nur noch mit knapp 20 Kn bläst. Vermutlich werden wir bald das Reff aus dem Groß ausbinden.

Segeln am Wind

Segeln am Wind

Schon seit Start ab Horta erinnert uns Uschi immer wieder ans Angeln. Aber ab heute mit neuem Köder – neues Glück (?), probieren wir es wieder. Ein Mal Fisch steht schon auf dem Speiseplan. Die Fischstäbchen hatten wir jedoch in der Tiefkühltruhe des Supermarktes liegen gelassen 😉

Bordroutine

Bordroutine

Die Bordroutine hat uns wieder mit Wache und Schlafen, relaxen und zu den Mahlzeiten beisammen sitzen.
Heute Mittag hatten wir Kartoffelsalat mit Spiegelei. Und im Backofen wartet schon die vorbereitete Gemüselasagne zum Abendessen.

Wie bisher gehst uns gut und wir kommen mit guten 6 Kn Fahrt Gibraltar immer näher.

Mai

19

Do. 19.5.11
Pos (12.00 UTC): 36°46.925’N, 021°16.640’W Wind aus 025, 17 Kn, Gr + Ge, KÜG 100, FÜG 5-6 Kn
Etmal: 130 sm, Restdistanz 742 sm

Seit dem Morgen wurde der Wind immer weniger, so dass wir mittags bei 18 Kn ausgerefft haben und jetzt wieder GR + Ge, sozusagen mit Vollzeug segeln.

Vollzeug

Vollzeug

Zum Mittagessen gibt’s aus Uschis Kombüse frisches Apfelmus für den Kaiserschmarren mit besoffenen Rosinen – sehr lecker!

An der Angel ist leider immer noch kein Fisch. Für morgen haben wir aber noch eine Portion eingefroren.

Draußen ist es immer noch recht bewölkt und frisch:
Wassertemperatur knapp 17 Grad und Luft 19 Grad.

Abendstimmung

Abendstimmung

Kurz vor Sonnenuntergang, man konnte sie tatsächlich ein paar Mal sehen, zogen kleinere Gewitterwolken durch, die uns zeitweise kräftigen Wind bescherten, so dass wir doch wieder ein Reff ins Groß gebunden haben. So können wir ruhig in die Nacht segeln.

Mai

20

Fr. 20.5.11
Pos (12.00 UTC): 36°45.449’N, 018°50.035’W
Wind aus 040, 15 Kn, Gr + Ge, KÜG 095, FÜG 5,5 Kn
Etmal: 120 sm, Restdistanz 624 sm

Ein Tag wie der andere: Wache gehen, schlafen, essen, zusammen sitzen und quatschen. Sie vergehen alle recht schnell, obwohl wir uns auf den Am-Windkursen nur langsam Gibraltar nähern.

Bordalltag_2

Bordalltag_2

Pünktlich zu Kaffee und Kuchen, Uschi hat eine frische Biskuitrolle gebacken, kommt die Sonne raus und scheint für ein paar Stunden.

Mai

21

Sa. 21.5.11
Pos (12.00 UTC): 36°33.392’N, 016°26.651’W
Wind aus 035, 16 Kn, Gr + Ge, KÜG 95, FÜG 5 Kn
Etmal: 118 sm, Restdistanz 509 sm

Leider wieder ein grauer Tag mit bedecktem Himmel. Die Sonne lässt sich nur erahnen unter der scheinbar dünnen Wolkendecke.

Wir sind fleißig am Angeln, haben aber immer noch kein Fisch gefangen.

Angelversuche

Angelversuche

Also gibt es Pizza zum Mittag und nach dem thailändischen Reis mit Gemüse und Hühnchen Cocos-Soße geht’s ab ins Kino.

Wir schauen den deutschen Kinofilm:

Luther

Luther

Mai

22

So. 22.5.11
Pos (12.00 UTC): 36°14.190’N, 014°01.134’W
Wind aus 025, 19Kn, Gr II + Ge, KÜG 095, FÜG 5 Kn
Etmal: 121 sm, Restdistanz 391 sm

Schon nach dem reichhaltigen Sonntagsfrühstück bereitet Uschi den Schweinebraten mit Semmelknödel für das Abendessen vor.

Schweinebraten

Schweinebraten

Unsere Angelversuche sind leider immer noch erfolglos, aber wir probieren es weiter – noch 2 Tage bis Gibraltar, da sollte ja noch was anbeißen.

Am Nachmittag kommt wieder ein Mal die Sonne raus und es sieht vielversprechend aus, dass es eine Weile so bleibt.

Ein neuer „blinder Passagier“ gesellt sich an Bord.

Blinder Passagier

Blinder Passagier

Ansonsten ist auch dieser Tag wie alle anderen, wobei jetzt schon vermehrt Schiffsverkehr Auftritt auf dem Weg von und nach Gibraltar sowie auch in Nord-Süd-Richtung und umgekehrt.
Dank unseres AIS-Empfängers sehen wir die großen Pötte immer schon recht früh und funken sie an, wenn sie uns zu nahe kommen.

Und wieder ein Mal ein herrlicher Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang im Atlantik

Sonnenuntergang im Atlantik

Mai

23

23.05.2011

Pos (12.00 UTC): 36°02.012’N, 011°33.357’W
Wind aus 035, 21 Kn, M, Gr III + Fo, KÜG 105, FÜG 4,5 Kn
Etmal: 122 sm, Restdistanz 275 sm

Heute mussten wir eine klein Reparatur am Lümmellager (Schlafplatz vom Skipper) vornehmen. Da hatte sich leider der Bolzen verabschiedet, den wir aber wie gewöhnlich mit Bordmitteln ersetzen konnten.

Lümmellagerreparatur-1

Lümmellagerreparatur-1

Lümmellagerreparatur-2

Lümmellagerreparatur-2

Schot seit dem Morgen haben wir blauen Himmel und Sonnenschein und es ist viel wärmer geworden.

Vereinzelte Möwen begleiten uns und lassen sich von den Abwinden des unserer segel „tragen“.

Möwe

Möwe

In der Ferne konnten wir kurz Pottwale sehen, d.h. deren Fontänen. Es sah so aus als ob es mehrere gewesen waren.

Auch sind wieder jede Menge Schiffe unterwegs, von denen zwei recht nah an uns vorbei fahren.

Frachter-1

Frachter-1

Frachter-4

Frachter-4