Mai

27

By Michi

Wir sind schon gespannt wann wir Land sehen, als wir unter Passatsegeln unsere letzten Stunden im Atlantik verbringen. Um 11:30 ist es dann soweit: Die marokkanische Küste ist in Sicht und kurz darauf auch die Spanische. Jedes Mal wenn man hinschaut sieht man ein bisschen mehr, aber es soll noch ein paar Stunden dauern, bis wir in die Meerenge kommen.

An diesem Nachmittag fällt es besonders auf, dass sich Afrika und Europa immer näher kommen – praktisch stündlich…

Wir rauschen mit der Strömung und achterlichem Wind Richtung Mittelmeer – FÜG 11,3kn.
Der Verkehr verdichtet sich natürlich, weil es ja immer enger wird, aber wir haben keine großen Probleme mit anderen Schiffen. Hier ist Verkehrstrennungsgebiet. Nur geschätzt alle halben Stunden kreuzt eine Katamaran-Jetfähre unseren Kurs. Die sind dreimal so schnell wie wir, brauchen nur 35min von Tarifa nach Tanger und machen dabei einen ordentlichen Radau.

Bild: JetFähre
Bild: Gibraltar

Es ist schon abends, als wir durch die engste Stelle fahren – den Fels von Gibraltar passieren wir im letzten Tageslicht. Zu diesem Zeitpunkt werden auch schon die Steaks für unser letztes Abendmahl zubereitet.

An dieser Stelle nochmal einen Dank an Heinz, der uns die ganzen vier Wochen lang vorzüglich und abwechslungsreich bekocht hat!

Wir hatten eben erst aufgegessen, da fiel Martin ein Frachter auf, der auf Kollisionskurs mit uns war. Wir versuchten die „MV Pine“ über Funk zu erreichen – keiner meldet sich…
Nach längeren Versuchen uns bemerkbar zu machen und vielen Funksprüchen meldet er sich dann doch noch fünf Minuten vor der Kollision und ändert ohne weitere Worte reichlich spät seinen Kurs. Mit wenig Abstand zieht dieser 200m Frachter dann an unserer draußen versammelten Mannschaft vorbei.
So begrüßt uns also das Mittelmeer…

Jetzt geht’s die spanische Costa del Sol entlang.
Es werden nicht mehr Wochen oder Tage gezählt – es handelt sich um Stunden!
Mütter, sperrt schon mal eure Töchter weg!

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