Jutta
Martin und Nick müssen zeitig raus heute, um pünktlich um 9.30 Uhr am Treffpunkt zu sein, von dem aus die Wal-Watching Tour startet. Ich werde indes einen gemütlichen Strandtag einlegen und paddle mit dem Kanu hinüber auf die Insel (Uoleva). Als erstes möchte ich mir das Resort ansehen und treffe dort auf Maria, die Besitzerin – eine gebürtige Amerikanerin. Beim anschließenden Strandwalking erliege ich einer meiner Leidenschaften, dem Muschel-Sammeln.
Das Meer hat hier einiges an den Strand gespült. Neben den zerkleinerten Überresten von Korallen auch Muscheln in ausgefallenen Farben, Mustern und Formen. Das klare, türkisblaue Wasser hat eine angenehme Temperatur, die zum Schwimmen einlädt. Irgendwann sehe ich das Boot, das Martin und Nick von ihrer Tour zurück bringt.

Wal-Watching:
Währende wir mit dem großen Boot raus in die Bucht fahren und schon die ersten „Blasen“ sehen werden wir instruiert von unserem Guide, einer zierlichen Amerikanerin polnischer Abstammung, die auch schon auf Hawaii Erfahrung mit Walen machen konnte. Unser Skipper sucht die Kimm nach Blasen ab und wir steuern auf so manche zu, haben aber immer Pech weil die Wale dann doch lieber auf Tauchstation gehen als sich anschauen zu lassen, bzw. zu wart
en dass wir sie im Wasser besuchen. So vergehen ein zwei Stunden auf der Suche wobei wir immer wieder doch einige zu Gesicht bekommen.
Doch dann nach dem Mittagssnack an Bord haben wir das erste mal Glück und steigen behutsam 30-50m von einem Wal entfernt ins Wasser und schnorcheln los bis wir den riesigen Schatten und dann den Wal erkennen. Leider nur ein recht kurzer Besuch, eben so wie die drei folgenden. Beim letzten Mal erspähen wir eine Walmama mit ihrem Kalb und kommen für einen kurzen Augenblick auch auf 5-6m ran. Das ist schon sehr beeindruckend wie so ein großes Tier schwerelos im Wasser schwebt. Das Kalb ganz nah über dem Rücken, ein kurzer Blick, doch dann wollen sie wohl ungestört sein und tauchen ab in die Tiefe.


Walmama mit Kalb
Trotz der vier kurzen Augenblicke die wir die Wale im Wasser sahen war es mehr als beeindruckend und insgesamt ein schöner Ausflug bei dem unser Skipper immerhin etwas über 30 Meilen auf der Suche war.
In weiser Voraussicht haben wir heute Morgen eine Packung Hühnerbrust aus der Tiefkühltruhe geholt. Denn so eine Wal-Watching Tour bzw. so ein Strandtag macht ordentlich hungrig. Hähnchengeschnetzeltes mit Ananas in Kokossoße, Brokkoli und Reis wird es geben und Martin stellt einmal mehr seine Kochkünste unter Beweis. Gut gesättigt wollen wir heute das von Nick mitgebrachte Spiel einweihen: Munchkin. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug und wir haben viel Spaß im Erlernen dieses komplexen Karten-Rollenspiels. Natürlich gewinnt Nick…





Bis wir Uoleva erreichen, sehen wir noch ein paar Wale. Martin und Nick fahren nach dem Ankern gleich hinüber ins Resort, um ein kühles Bier an der Bar zu trinken und sich fürs Wale-Watching anzumelden. Mit einer reichhaltigen Mahlzeit (Restepfanne) an Bord und anschließendem Bordkino geht der Tag zu Ende.
Wir passieren eine kleine Bananenplantage und immer wieder entdecken wir ein Spinnennetz mit der dort heimischen und sehr großen Spinnenart. Ein Picup mit ein paar jungen Männern und Säcken voller Kokosnüssen auf der Ladefläche kommt vorbei, hält kurz an. Wir erfahren, dass die Fähre heute hier anlegt. An einer Stelle ist der Weg komplett mit dem Regenwasser der letzten Tage überschwemmt und wir müssen uns durch das Gestrüpp schlagen. Ein großes Schwein mit vielen Ferkeln kreuzt ebenfalls unseren Weg und bis wir uns versehen, haben wir das kleine Dorf auch schon erreicht. Die Einwohner sind recht zurückhaltend, einige grüßen und winken und von den Kids hört man ein „by by“. Zwei, drei Kirchen, eine Schule, vielleicht dreißig Wohnhäuser. Der langgezogene Strand ist übersäht mit Korallen- und Muschelresten.




Martin und Nick sehen sich das Spektakel aus der Nähe an, als sie mit dem Dinghy hinaus zu einem an der Riffkante liegenden Schiffswrack fahren, um dort zu schnorcheln. Eine Fülle von Korallen gibt es dort außer dem Wrack, welches knapp unter der Wasseroberfläche liegt, zu sehen und die Unterwasseraufnahmen machen das Ausmaß deutlich. Die beiden kommen sichtlich begeistert von ihrem Ausflug zurück.



Zur Feier des Tages hat Martin Steaks aufgetaut, die es mit Bohnengemüse und Kartoffelbrei zum Dinner gibt. Danach ist noch eine Runde Bordkino angesagt.
Mathew berichtet uns vom Nomuka Iki Insel-Projekt, das 2015 (vom Royal Nomuka Yacht Club) ins Leben gerufen wurde und mit Unterstützung von Kronprinz TupoutoaUlukalala seitdem am Aufbau arbeitet. Neben einer Segelschule für Kinder ist u.a. ein Meeresforschungszentrum geplant und ein Erholungsort für Touristen, der sich dem Erhalt der umgebenden Meeresumwelt zum Ziel gesetzt hat. Mathew empfiehlt uns, den kleinen Bush-Trail entlangzuwandern, um die Insel zu erkunden, was wir dann auch machen. Ein wirklich schönes, friedliches Flecken! Da wir heute noch weiter nach Haafeva segeln wollen, beenden wir die Inseltour und machen die VAVA-U startklar zum Ablegen.




So schenken wir ihm die Freiheit wieder
und Martin bereitet statt der fast-Fischmahlzeit ein schmackhaftes Abendessen mit Brotfrucht-Pommes und Hühnerschenkel aus dem Backofen.





Da die Tageszeit gerade günstig ist – die Sonne beginnt sich zu verabschieden und der Himmel hat sich schon gelb-orange eingefärbt – bietet sich ein Sundowner vor Ort an. Zumal die Karte hier auf der Insel reichlich Auswahl bietet. Die farbenprächtigen Drinks mit exotischer Deko sind dann zusätzlich noch ein Augenschmaus.
































So vergeht auch der Nachmittag wie im Fluge und schon senkt sich die Sonne und ein grandioser Sonnenuntergang kündigt sich an.
Wir haben heute die Insel Kelefisia zum Ziel, die 15 Seemeilen entfernt ist. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und auch die Windverhältnisse meinen es nicht gut mit uns. Bereits kurz nachdem wir gestartet sind, fängt es auch noch zu nieseln an. Ich habe bis 14 Uhr Wache an Deck und kann beobachten, wie das Grau des Himmels immer dichter wird, der Niederschlag zunimmt und sich die Sicht extrem verschlechtert. Wir starten mit etwas Wind und der Genua. Später kommt auch das Groß zum Einsatz. Allerdings nicht dauerhaft, da der Wind heute ordentlich seine Spielchen mit uns treibt und schließlich total einschläft. Also hilft es nichts und wir müssen doch den Motor anwerfen. Kelefisia lassen wir links liegen und starten durch zur Hauptinsel Nuku’alofa.





Heute sehen wir drei Boote auf unserem Törn, auf allen bisherigen zusammen kein einziges. Zum späten Mittagessen gibt es die Reste von gestern aufgewärmt. Gegen 16 Uhr 30 sehen wir die erste der 4 Inseln, welche im Halbkreis liegen, die dritte ist unser Ziel. Zum Sundowner um 18 Uhr ankern wir vor Lalona und genießen den Ausblick von unserer Terrasse. Kurz nach 19 Uhr verteilt Martin das Kürbis-Mousaka à la Lalona, wiedermal eine gelungene Kreation. Nach dem Mahl suchen wir auf der Karte eine einsame Insel, auf der ein deutsches Paar ein Jahr lang wie Robinson Crusoe gelebt hatten. In ihrem Buch Eine Insel für uns hatten sie mehrere Hinweise gegeben, aber irgendwie passt keine Insel hundertprozentig auf die Beschreibungen und Fotos.
Die Backgammon-Partien zwischen Hannah und Martin verlaufen nun immer ausgeglichener, Martin verfügt aber über mehr Erfahrung und Routine, wie beim Segeln. Morgen steuern wir Kelefesia an, dort in der Nähe könnte die einsame Insel liegen!




























Da am Horizont Wolken aufziehen, nutzt Martin dann noch schnell das Rest-Sonnenlicht, um mit seiner Drohne das Inselparadies von Vava’u von der Luft aus filmisch festzuhalten. Damit nicht genug, bäckt er im Anschluss mal eben zwei Kuchen – mit Hannahs tatkräftiger Unterstützung. Da das Wetter doch besser bleibt als angenommen, starten Martin, Spüli und Hannah zu einem weiteren Trip mit dem Dinghy, um die beiden Höhlen in der Nähe zu erkunden. Allerdings erst, nachdem wir uns den frisch gebackenen Kuchen inklusive Latte haben schmecken lassen. Martin hat sich wieder mal selbst übertroffen und jeder greift sich noch ein zweites Stück, so dass kein Krümel übrigbleibt. Zum Glück gibt es ja noch einen zweiten für morgen…
























































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