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15.07.2019 22:00 MOZ
Spüli
Beim gemeinsamen Frühstück um 9 Uhr besprechen wir das Tagesprogramm, die Sonne hatte sich vor einer Stunde bereits durch die Wolken gedrückt. Nach halbstündiger Dinghy-Fahrt erreichen wir Hihifo auf Lifuka, wo wir uns beim Customs-Büro an- und direkt wieder abmelden müssen. Eigentlich will Martin auf geradem Weg zum Hafen schippern, ändert allerdings die Route, weil die Wassertiefe nicht ausreichend ist. Ein kleiner Bogen um dann dem markierten Pass zur Marina zu folgen, wo wir einen Einheimischen nach dem Weg fragen. Ich frage einen Local, warum alles dekoriert ist und die einheitlich gekleideten Schulkinder an der Hauptstraße warten.

Tonga-König

Der König wird minütlich erwartet um morgen das große jährlich stattfindende Fest „Agricultural Show“ zu besuchen.
Diese Veranstaltung findet nach und nach auf allen Hauptinseln des Königreichs-Tonga statt. In diesem Rahmen werden inseltypische Kunsthandwerke, Speisen, Früchte sowie Meeresgetiere präsentiert.
Wir schlendern die Paradestrecke entlang und grüßen die Kinder mit Malol e lelei – Hallo auf Tongaisch, was diese mit einem Lächeln quittieren. Nach dem offiziellen Papierkram suchen wir in Supermärkten nach Obst und Gemüse. Als die Kinder angewiesen werden sich ordentlich aufzustellen, reihen wir uns mit ein, denn es naht die Eskorte des Königs. Zügig huscht er winkend bei geöffnetem Seitenfenster an uns vorüber. Hannah und Martin kaufen im letzten Chinesenmarkt doch noch ein paar Äpfel. Orangen und Karotten aus Australien, was anderes hatte auch vorher keiner im Angebot. Am Pier fragt uns Martin etwas überrascht „Wo ist mein Boot?“. Berechtigte Frage, nicht mehr dort wo er es vorhin festgebunden hatte. Aber genauso schnell die Auflösung, alle Boote waren weiter nach links an das nächste Pier gelegt worden. Hier erklärt uns ein Fischer, dass das ganze Obst und Gemüse für das morgige Fest samt Agrarshow gehortet ist und direkt nach dem Rundgang des Königs verkauft wird. Martin will sich nochmal Wetter und Wind anschauen, aber wir sind noch weit von Nuku’alofa entfernt.

Beim Schnorcheln um die VAVA’-U bemerken wir, dass sich die Ankerkette unter einem Felsen eingeklemmt hat. Martin löst sie durch Manövrieren des Bootes und Einholen des Ankers. Mit dem Hauptsegel Motoren wir im Bogen zuerst nach Westen, dann mit zusätzlichem Focksegel ohne Motor geht es südlich gen Insel Lalona.

Heute sehen wir drei Boote auf unserem Törn, auf allen bisherigen zusammen kein einziges. Zum späten Mittagessen gibt es die Reste von gestern aufgewärmt. Gegen 16 Uhr 30 sehen wir die erste der 4 Inseln, welche im Halbkreis liegen, die dritte ist unser Ziel. Zum Sundowner um 18 Uhr ankern wir vor Lalona und genießen den Ausblick von unserer Terrasse. Kurz nach 19 Uhr verteilt Martin das Kürbis-Mousaka à la Lalona, wiedermal eine gelungene Kreation. Nach dem Mahl suchen wir auf der Karte eine einsame Insel, auf der ein deutsches Paar ein Jahr lang wie Robinson Crusoe gelebt hatten. In ihrem Buch „Eine Insel für uns“ hatten sie mehrere Hinweise gegeben, aber irgendwie passt keine Insel hundertprozentig auf die Beschreibungen und Fotos.

Die Backgammon-Partien zwischen Hannah und Martin verlaufen nun immer ausgeglichener, Martin verfügt aber über mehr Erfahrung und Routine, wie beim Segeln. Morgen steuern wir Kelefesia an, dort in der Nähe könnte die einsame Insel liegen!
POS 15.07.2019 09:00 UTC 20 20,846 S und 174 31,534 W