Wir sind komplett!
Heute kam noch Nick mit einer Nacht Verspätung via Miami an, nachdem Heinz und Kurt, sowie Michael schon an seit ein paar Tagen an Bord sind.
Zur Begrüßung gab‘s bewährte Karibische Drinks an Bord.
Apr
26
Wir sind komplett!
Heute kam noch Nick mit einer Nacht Verspätung via Miami an, nachdem Heinz und Kurt, sowie Michael schon an seit ein paar Tagen an Bord sind.
Zur Begrüßung gab‘s bewährte Karibische Drinks an Bord.
Apr
27
Zum Abendessen waren wir heute in einem der vielen kleinen Lokale die sich direkt um das kleine Hafenbecken der Marina befinden.
Es gab Außer dem schönen Ambiente auch lecker Fischspieß Creolische Art. Sehr zu empfehlen!
Apr
29
by Michael
Nach einem gemütlichen Frühstück vom französischen Bäcker fuhren wir per Bus zum Großeinkauf und mit einem großen, aber trotzdem vollen Taxi wieder zurück.
Fünf Mann, vier Wochen, ein Atlantik… Da kommt schon was zusammen.
Nach dem Verstauen des Proviants wurden die Segel aus den Händen des Segelmachers befreit und ihrem Bestimmungsort zugeführt. Jetzt fehlt nur noch Gas für unseren Griller, auf dem (hoffentlich) bald die Fische brutzeln werden.
Nach einem sehr guten Abendessen am Boot wird jetzt noch bei einem Glas Wein der morgige Tag besprochen.
Werden die Lagune um 11:00 durch die Zugbrücke verlassen, dann nochmal zum Baden ankern und dann geht es los! Nächster Halt Malaga.
Apr
30
by Michael
Nach dem Verlassen der Lagune um 15:00 UTC (11:00 Ortszeit) Motoren wir zur Baie Longue an der Westspitze St. Martins und ankern dort.
Hier wird ausgiebig gebadet, geschnorchelt und vom Boot gesprungen. Martin kontrolliert noch einmal das Boot von unten und befindet den Allgemeinzustand für atlantiktauglich und die Arbeit des Rumpfreinigers Jim für sehr gut.
Um 18:00 UTC wird der Anker gelichtet und es geht unter Segel Richtung Norden. Vorbei an Anguilla und Dog Island der endlosen Weite entgegen. Wir sind gut unterwegs – Anguilla ist bald außer Sichtweite und kurz darauf verschwindet auch das etwas höhere St. Martin am Horizont.
Mit Windgeschwindigkeiten um die 20kn und spürbarem Seegang starten wir mit bis zu 12kn in die erste, etwas holprige Nacht auf hoher See unter Groß und Genua.
Mai
1
by Michael
Die ersten Nachtwachen überstehen wir gut und ohne Vorkommnisse. Skipper Martin verbringt die Nacht im Stand-by Modus auf der „Küchenbank“ im Brückendeck.
Heute Morgen um 12:00 UTC, während wir schon von 4 Ködern verfolgt werden, kommt ein Kat namens „Tiger Lily“ in Sichtweite. Er ist unterwegs zu den Azoren und nach einem kurzen Gespräch über Funk und zwei Stunden Blickkontakt auch bald wieder außer Sichtweite.
Die See ist jetzt auch ruhiger und wir gleiten mit 7 – 8kn gemütlich dahin. Bei leichter Karibik-Bewölkung und 12kn Wind werden die unterschiedlichen Blauschattierungen ums Boot betrachtet, bis wieder ein Fliegender Fisch die Blicke fängt.
Neben Gesprächen über die nächste Mahlzeit werden noch regelmäßig die Haken kontrolliert, was die Gespräche wieder von neuem beginnen lässt. Aufgrund unmotivierter Fische gibt es am Abend dann aber doch Curry-Huhn mit Reis von unserem Chefkoch Heinz.
Der Wind wird die Nacht hindurch immer schwächer und wir haben beim Überholen stundenlangen Blickkontakt mit der „Meri Belle“, einer norwegischen 14m Einrumpfyacht.
Mitten in der Nacht kommt noch ein Fliegender Fisch vorbei und nimmt auf unserer Außen Sitzbank Platz.
Position:
2.5.2013 12.00UTC
N 22 46.26
W 062 16.00
Mai
2
Heute Nachmittag haben wir den Antrieb für den Autopilot repariert.
Nach ein paar Stunden am Steuerrad konnten wir ihn wieder dem stöhnenden Kerl unter Deck übergeben.
Nicht, dass wir faul wären, aber wenn er mitfahren will, muss auch er etwas beitragen…
Als ich wieder einmal die Leinen eingeholt habe, um sie von Seegras zu befreien hab ich einen Tuna unterm Boot entdeckt.
Unsere erste Fischsichtung!
Haben dann eine Leine von vorne unters Boot gelassen, aber ihm hat das anscheinend keiner erklärt (oder doch?) und er schwimmt einfach unbeeindruckt im Schatten zwischen den Rümpfen weiter.
Er war so nah! Hab dann versucht, ihn mit der Hand raus zu ziehen, aber er ist schneller und wahrscheinlich auch schlauer. Nach dieser Belästigung hat er sich dann auch verabschiedet.
War zwar nicht leicht zu verkraften, aber die Kochkünste (wenn auch nicht die Kommentare) von Heinz halfen, darüber hinweg zu kommen.
Mai
3
In der Nacht flog wieder ein lebensmüder Fliegender Fisch an Deck. Dem konnte man nicht mehr helfen, also soll er uns helfen.
Kurz vor Sonnenaufgang durfte er wieder ins gewohnte Nass, aber diesmal mit einem schönen Haken bestückt und einer Leine, die ihm mit dem nötigen Respektabstand zeigt, wo vorne ist.
Der Wind lässt zu wünschen übrig und so wird ein Großteil der Zeit unter Motor gefahren. Weil das langweilig ist und wir kein Gas für unseren Griller mehr bekommen haben, wird jetzt gebastelt.
Aus dem Gasgriller, meinem Camping-Benzinkocher und der Badeleiter entsteht nach viel Tüftelei, Funkenflug und ein paar Stunden Arbeit ein überaus innovativer und wahrscheinlich nicht besonders gesundheitsfördernder Benzingriller (bitte kein Kommentar) Den ersten Geschmackstest nach der Zündung besteht das Toastbrot mit Bravour und ohne Tankstellenaroma.
Und so verging auch dieser Nachmittag…
Heinz wird nicht umsonst von der ganzen Crew als Bordkoch akzeptiert und so wird heute wieder, leider fischlos, aber fein diniert.
Position bei Google Maps
POS 12.00 UTC
24°19.024’N, 061°07.286’W
KÜG 050, FÜG 4Kn
Wind 6Kn aus 300
Mai
4
Gegen drei Uhr morgens meldet sich der Keilriemen vom Backbordmotor lautstark. Er will gespannt werden.
Wir sind auch gespannt, als gleich nach Verlassen des Motorraumes ein Frachter in Sichtweite kommt, die „Atlantic Reefer“ mit 175m.
Nach beidseitiger Kurskorrektur haben wir gemütliche 1,12sm Abstand und er kann seine Fahrt in den Panamakanal unbeschadet fortsetzen.
In den Morgenstunden kommen wir noch auf 0,2sm an ein polnisches Fünfmeterboot heran, das auf dem Weg zu den Azoren ist Die „Lilla My“ braucht diesen Zwischenstopp, wegen begrenztem Frischwasservorrat – da lob ich mir den Wassermacher!
Nach den letzten, sonnigen Tagen ist es heute bis auf ein paar „Lichtblicke“ bei Sonnenauf – und Untergang durchgehend komplett bewölkt.
Die wunderschöne, von Wolken verzierte Abendröte passt perfekt zu unserem Sundowner und nach einem thailändischen Abendessen begleitet von chilenischem Wein wird wieder gesegelt.
Nach dem Essen kommt noch die „Jutta“ vorbei, aber dieses 180m–Teil lassen wir mit 2,4sm Abstand abblitzen.
LATITUDE: 26-25.82N
LONGITUDE: 059-38.45W
Ab heute gibt es wieder die aktuelle Position über die Menüleiste oben.
Ab morgen werde ich auch noch den Reiseverlauf ab heute einblenden.
Mai
5
Gegen fünf Uhr (UTC) reißt in der stockfinsteren Nacht (Sonnenaufgang ist um 09:15) die Wolkendecke auf und gibt wieder den Blick auf den Sternenhimmel frei.
Ein erhebendes Gefühl, das noch verstärkt wird, indem der Wind auffrischt und wir wieder Fahrt aufnehmen.
Jetzt bewegt sich wieder richtig was und ich kann erst nach drei Wachschichten und genossenem Sonnenaufgang ins Bett gehen.
War wie gefesselt von der wieder gefundenen Geschwindigkeit. Mit teilweise über 10kn geht es nordwärts.
Gestärkt von frischem Kuchen machen wir abends noch eine Wende – jetzt haben wir den sonntäglichen Sonnenuntergang im Rücken.
Die karibischen Unterhosen-Nächte sind vorbei. Jetzt ist eine Decke schon angenehm zum Schlafen und bei Nachtwachen wird öfters die Jacke hervorgeholt.
Nach einer guten Ladung „Picata Milanese“ aus der Bordküche geht es in eine weitere Nacht…
Die aktuelle Postion ist oben im Blog Menü abrufbar.
Unter Reiseverlauf kann man immer mit einem Tag Verzögerung die zurückgelegte Wegstrecke sehen.
Mai
6
By Michael
„Verdammt! Das klemmt da ganz oben! Hilft nix – probieren wir es mit Gewalt!“
Und da hing er auch schon in der Luft, der oberste Schlitten vom Grosssegel…
700sm von St. Martin entfernt und 400sm südöstlich von den Bermuda Inseln. Der Wind wurde schon den ganzen Tag über stärker. Am frühen Nachmittag waren es dann konstant über 22kn und Martin gab den Befehl zum Reffen. Aber die Kunststoffführungen vom obersten Schlitten hatten sich aufgelöst und so rutschte er mit einigem Materialabtrag aus der Führung. Die Schlitten waren hinüber und auch der obere Teil der Führung, wie sich nach einer Begutachtung aus der „Nähe“ herausstellte.
„Nähe“ – bin bis auf 1,5m an die Stelle am oberen Mastende herangekommen, dann wurde es mir wegen der zunehmenden Geschwindigkeit der Rollbewegungen in der Höhe zu heftig. Konnte mich zwar halten und war gesichert, aber handlungsunfähig.
Haben dann doch noch eine Lösung gefunden, die wir auch bis kurz nach Sonnenuntergang umsetzen konnten. Haben den untersten Schlitten nach oben gesetzt – jetzt können wir nur noch im 1. Reff fahren. Bei der Montage hab ich noch einen Schraubenzieher fallen lassen, der die Gelegenheit nutzte, und abtauchte.
Im Schein der Stirnlampen noch die letzten Handgriffe, und wir Segeln wieder! Während der Reparatur sind wir 20sm abgedriftet, natürlich nicht heimwärts.
Nach dem verdienten deftigen Abendessen, fiel noch unser erster Teller dem Seegang zum Opfer.
Mai
7
By Michael
In der Nacht wurde es wieder ruhiger. Vor Sonnenaufgang verschwand noch auch ein 290m – Frachter am Horizont und wir waren wieder alleine.
Bis auf mehrmaliges tauschen von Genua und Fock war heute ein ruhiger Tag, den wir nach der gestrigen Aufregung richtig genossen haben.
Abends zauberte Martin noch einen sowohl köstlichen, als auch reichlichen Nudelauflauf auf den Tisch, von dem ein Teil erst zum Frühstück verspeist wurde.
Mai
8
By Michael
Nachts kam ein grosser Fliegender Fisch an Deck, den nach dem Frühstück das selbe Schicksal ereilte, wie seinem Artgenossen ein paar Tage zuvor, nur mit ein bisschen mehr Liebe zum Detail.
Den Rest des Tages waren wir mit Arbeiten an der Motorsteuerung beschäftigt, die uns einige Rätsel aufgab. Wir brauchen sie zwar im Moment nicht, aber was man hat, hat man.
Abends gab es eine Suppe in der Heinz die alten Bananen und Tomaten verarbeitete und sie mit ein paar anderen Zutaten zu etwas Neuem und köstlichen verkochte.
Danach kam erst ein großes Schiff in Sicht und kurz darauf noch ein Zweites. Wir wurden aus den Beobachtungen nicht schlau und schalteten dann das Radar ein. Die beiden Schiffe schienen mehr oder weniger still zu stehen, und so fuhren wir dann mit einem Abstand von 4sm nach beiden Seiten zwischen ihnen durch.
Mai
9
By Michael
Mit dieser Aussage löst mich Nick von der Wache und vom Sternderl-schauen am Steuerstand ab. Wir sind jetzt wann immer möglich am Sterne schauen und lernen Nacht für Nacht dazu.
Im Laufe des Tages durchschauen und kalibrieren wir noch die Motorsteuerung und sind wieder voll manövrierfähig – zumindest von einem Steuerstand aus.
Jetzt wird noch die Sonne genossen, herumgelegen und gelesen, bis es dann am Abend frisch wird.
So frisch, dass wir beschließen heute das erste mal drinnen zu Abend zu Essen.
Auch wenn untertags noch gemütlich mit der Badehose in der Sonne gelegen wird, abends sieht es anders aus, denn lange Hosen, Westen und Jacken sind jetzt ständige Begleiter.
Mai
10
By Michael
„Da ist ein Wal!“, ruft Heinz vom Cockpit rein. Und wirklich – wir stehen dann zu viert an Deck und beobachten den Riesen hinter uns. Heinz hat ihn gehört, bevor er ihn gesehen hat. Fängt ja gut an, dieser Tag!
Der Wind lässt dann im Laufe des Tages nach und wir ziehen den großne Blister auf.
Als wir schlussendlich in der Flaute treiben und die Mittagssonne auf uns herabscheint, beschließen wir baden zu gehen. Es schwimmt sich zwar auch nicht viel anders als irgendwo am Strand, aber es ist doch im Hinterkopf, dass da unter einem noch gut vier Kilometer Wasser sind.
Das Baden wurde beendet, nachdem wir viele kleine spanische Galeeren (Quallen mit Segel und Gifttentakel) gesehen haben.
Der Rest des Nachmittags wird dann wieder mit sonnen und kleinen Tätigkeiten verbracht.
Im letzten Tageslicht macht mich Knut drauf aufmerksam, dass es da hinten am Ende unserer Leine, wo noch immer dieser Fliegende Fisch hängt (jetzt seit drei vollen Tagen) heftig spritzt. Ich zieh mir die Handschuhe an und mach mich drauf gefasst, wieder ein Bündel Seegras einzuholen, wie es seit dem Ablegen üblich ist.
Aber bei der Hälfte seh ich eine Flosse! „Hey, kommts alle her!“
Und tatsächlich: Ein Tuna! Und was für einer! Er hat sich kampflos ergeben und ließ sich problemlos einholen. Die Messung nach dem Betäuben ergab 80cm. Noch ein paar Fotos geschossen und dann wurde er schon von Martin ausgenommen und von Heinz filetiert. Ein kleines Stück gab es heute zur Vorspeise, ein Teil kommt in den Kühlschrank und der Rest ins Gefrierfach – Ganz schön was dran an dem Kerl.
Heute, am 11. Tag auf See hat endlich einer gebissen! Grandios!
Mai
11
By Knut
Der Tag verläuft ohne große Vorkommnisse… Ein Tag auf dem Atlantik…. Dennoch herrscht große Vorfreude auf unseren Fang, bei dem wir überzeugt sind, dass auch er von unserem „Chefkoch“ hervorragend zubereitet wird. Der Fang wird mit Knoblauch eingerieben und entsprechend eingelegt. Nach aufwändiger Zubereitung essen wir „unseren“ Thuna in unserem Salon, da es mittlerweile auf dem Achterdeck zu kühl geworden ist. Bei einem Glas Weißwein klingt ein weiterer Atlantik-Tag aus… und es wird weiter 24 Stunden Wache gemäß unserem Wachplan gegangen.
Mai
12
By Knut
Gegen 14:00 Uhr Ortszeit (also mittlerweile 19:00 Uhr UTC – wir haben bereits eine Zeitzone überschritten) sichten wir einen weiteren Segler, der den gleichen Kurs wie wir zu steuern scheint. Nach Funkkontakt erfahren wir, dass es sich um die „Kalys“ handelt. Ein Schiff mit vier Mann französischer Besatzung. Ihr Ziel ist ebenfalls Gibraltar. Nach eineinhalb Stunden verlieren wir die „Kollegen“ aber außer Sicht, da sie offenbar doch nicht einen ähnlichen Kurs wie wir steuern. Wir halten uns weiter an unser Vorhaben, so weit wie möglich nordwärts zu kommen, um von dem Tief mit seinen Ausläufern profitieren zu können.
Mai
13
By Knut
Mit schönen 5,5 bis 7,0 Knoten Fahrt steuern wir unseren Kurs von 050-070 um „unsere“ Tiefausläufer zu erreichen und einen „ordentlichen“ Schub Richtung Ziel zu erhalten.
Bis dahin vertreiben wir uns heute die Zeit mit Brot backen und einigen Back Gammon Spielen.
Mai
14
By Knut
Dieser Tag verläuft sehr ruhig. Nicht ein einziges Schiff kommt in Sicht.
Eine richtige Abwechslung bietet sich dann abends, als auf dem von Michi und Martin umgebauten Grill 15 Bratwürschtl‘ zubereitet werden.
Mai
15
By Knut
Der stärkere Wind hat nachgelassen und auch die kabbelige See beruhigt sich zusehends, so daß wir gegen 9:00 Uhr Ortszeit (12:00 UTC) wieder die Genau setzen können. Diese schiebt uns trotz lediglich 7-9 Kn Wind mit gut 5 Kn voran.
Eine große Abwechslung bietet sich, als gegen 11:30 Uhr ein Schiff auf unserer Backbord-Seite auftaucht. Nach Info von unserem Kartenplotter mit AIS handelt es sich um die F/V Punta Do Xantos. Einem Fischer, der lt. AIS gerade beim Fischen ist. Da fischende Fahrzeuge als manövrierbehindert gelten und bei Ausübung ihrer Arbeit auch nicht behindert werden dürfen, behalten wir diesen Trawler sehr genau im Auge. Gegen 14:30 Uhr wechselt er knapp vor unserem Bug auf unsere Steuerbordseite, wo er mit dem Fischen fortfährt und wir ihn kurze Zeit später aus den Augen verlieren.
Voller Vorfreude auf unsere erste Pizza gleiten wir bei 4-5 Kin die abendliche Dämmerung bei der Heinz noch ein paar Filmaufnahmen macht.
Mai
16
By Nick
Der Tag beginnt wie immer mit dem Mitternächtlichen Wachwechsel bei dem Knut Heinz in die Koje schickt. In meiner eigenen Wache ab 04:00h wird’s kurzzeitig spannend, da ein moderner Megafrachter (knapp 300m Länge) unseren Kurs in knapp 1sm Entfernung kreuzt. Der Frachterkapitän bleibt jedoch cool, der er mit 23kn fast 3mal so schnell ist wie wir.
Tagsüber mache ich ein Versprechen wahr, und schreibe die erste Flaschenpost meines Lebens. Unter Aufbietung aller Kräfte stopfe ich den Korken in die Flasche zurück nachdem ich meine Nachricht darin versteckt habe und lasse sie mit hohem Bogen über Bord gehen. Mal sehen ob sich jemals jemand meldet.
Mai
17
By Michi
Jetzt waren wir schon fast verwöhnt. Bis heute Mittag segelten wir bei gutem Wind und das auch noch in die richtige Richtung. Als sich die Wolken verzogen, ließ aber auch der Wind nach und wir setzten wieder den großen Blister. Und noch einmal waren wir richtig gut unterwegs…
Kurz vor Sonnenuntergang, als wir auf eine große, dunkle Wolke zusteuerten, wollten wir vorsorglich den Blister wieder runternehmen. Das wurde für Nick nach einer kurzen Unachtsamkeit zu einer heißen Angelegenheit. Aber immerhin drei seiner Finger sind nicht verbrannt vom Seil und er trägt es mit Fassung.
Das hält Ihn und uns natürlich nicht davon ab, abends das letzte Viertel von unserem Tuna zu verspeisen. Wieder im Ganzen zubereitet sieht er fast aus wie ein Schweinsbraten und ergibt nochmal fünf kräftige Portionen für uns hungrige Segler.
Mai
18
By Michi
…sicherer Entfernung – sind schon auf Höhe der westlichsten Azoreninsel, Flores, aber mehr als 100sm nördlich. Wir werden auch nicht viel näher kommen, da wir direkten Kurs auf Gibraltar nehmen. Heute sogar sehr direkt – wie mit dem Lineal gezogen. Noch vor ein paar Tagen waren wir näher (500sm) an Neufundland, als an sonst irgendwas dran.
Jetzt sind wir schon gut an unser tägliches Panorama gewöhnt. Seit 19 Tagen sind wir jetzt auf See und jedes Mal, wenn wir nach draußen schauen sehen wir:
Unten Wasser, oben Himmel
Das hört sich vielleicht eintönig an, aber zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten und durch wechselndes Wetter bieten sich immer wieder „Schau mal da!“ – Momente. Bei Weglassen fast aller landschaftlichen „Störquellen“ konzentriert man sich viel mehr auf Sonne, Mond und Sterne. Und freut sich außerdem über jedes noch so kleine Stück Treibgut, das in Sichtweite kommt.
Mai
19
By Nick
Der dritte Sonntag auf hoher See. Und der Tag verspricht abwechslungsreich zu werden.
Zunächst sichten wir mindestens 3 Wale, davon ein junger Pottwal, der direkt achteraus unbeirrt seinen Kurs hält. Die beiden anderen lassen sich am Horizont nur durch die Wasserfontänen ausmachen.
Mai
20
By Nick
Der Kurs passt, wenn nicht der fehlende Wind wäre. So schön es ist ohne störenden Fahrtwind in der Sonne zu liegen, zu relaxen und die teilweise spiegelglatte See zu beobachten, so schlecht kommt man vorwärts… Also Motoren wir am Mittag für ein paar Stunden dem Wind hinterher. Mit Erfolg, denn am Nachmittag erwischen wir günstige Winde und machen wieder einigen Boden bzw. Wasser gut.
An einen Erfolg beim Angeln glaubt an Bord so recht keiner mehr. Denn obwohl genug Quallen (Spanischen Galeeren und Medusen) im Wasser treiben, teilweise ganze Teppiche, und Fische anlocken müssten tut sich am Haken nichts. Dafür gibt es wieder Delphine zu sehen.
Eine Bitte der Crew an die hoffentlich zahlreichen Blogleser: Kommentare sind ausdrücklich erwünscht.
Mai
21
By Michi
Morgens kommt ein großer Frachter ganz nah und geht dann nach kurzem Gespräch doch hinter uns und nicht vor uns durch. Von Delfinen werden wir auch wieder begleitet, aber man sieht sie nicht mehr so schön, weil jetzt deutlich mehr Seegang ist und das Wetter nicht so schön ist. Ein paar kleine Schauer bekommen wir auch ab von den dicken Wolken, durch die wir immer wieder steuern. Dafür sind wir teilweise mit über 10kn unterwegs!
Heute traten wir unsere letzten 1000sm an (-> sind schon in UTC – 1 Stunde)!
Das schreit nach einer Lebensmittelinventur… Aber auch nach gründlichem Suchen wird der Kaffee nicht mehr – ein bisschen ist noch in der Kaffeemaschine, aber der wird kein Land mehr sehen. Aber dafür gibts am Abend Schweinsbraten mit Rotkraut und Knödel!
Wind und Seegang werden gegen Abend hin stärker. Das lässt nicht nur die Knödel am Teller wandern sondern schaukelt uns auch im Bett ganz schön hin und her.
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