Tag 7 – 31.08.2010
Wir nutzen die spiegelglatte See, um noch einige Runden zu schwimmen und Wasserski zu fahren. Hier versuche ich gerade die physikalischen Gesetze zu überwinden und das Boot zu „überholen“. 😉
Ein sehr tieffliegendes, mit vier Propellern bestücktes Militär- (?) Flugzeug umkreist mehrfach unser Schiff und die Bucht. Auf Übungs- oder Erkundungsflug? Wer weiß?
Diesmal ist Oleg im Kettenkasten, um die Ankerkette (max. 150 m lang) zu stauen, während ich die Richtung des Ankers anzeige. Es bereitet uns allen viel Vergnügen unter Martins fachkundiger Anleitung mit Hand anzulegen – mal das Schiff zu steuern, es am Hafen anzulegen, oder mit dem Motorboot fahren zu erlernen, usw. – er ist ein guter Lehrmeister.
Oleg Wacht, während uns der Autopilot immer auf Richtung hält.
Schon ist das hoch auf der Bergspritze thronende, festungsartige Kloster in Sicht.
Wir legen an, jeder hilft beim festmachen im Hafen, ich werfe die Taue zu.
Wir haben uns ein Taxi bestellt und erwarten die Ankunft.
Jetzt heißt es sich zu beeilen. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff hat angelegt. Wir wollen vor den großen Touristenmassen das Kloster erreichen.
„Aus dem Weg da“, unser Taxifahrer hat‘s eilig! Nichts mit griechischer Gelassenheit, very busy. 😉
Die Taxifahrt auf dem sich nach oben windenden Pfad zu fünft (die deutsche Polizei wäre sicher nicht erfreut) lässt uns erahnen, welcher traumhafte Blick uns von oben erwarten wird. Der Pfeil weist auf Martins Katamaran, selbst von oben können wir sein imposantes Segelschiff leicht ausmachen.
Den Rest des Weges legen wir zu Fuß zurück. Steil bergauf führt uns der Weg durch wahre „Postkarten-Bilder-Ansichten“ zum Monastiri.
Alles strahlt Ruhe aus, stimmt uns auf das klösterliche Leben ein.
Andächtige Ruhe breitet sich aus.
Die berühmten griechischen Windmühlen fangen unseren Blick ein.
An dieser Stelle ein Hinweis. Aus vorherigen Klosterbesuchen in Griechenland weiß ich, dass die Frauen ihre Schultern bedecken sollten und beide Geschlechter keine zu kurzen Hosen tragen dürfen. Ansonsten erhält man keinen Einlass oder muss (dort liegende) weite Röcke über Schultern und Beine tragen. Also bitte darauf vorbereiten. Die bis zum Knie herunter krempelbaren Shorts werden akzeptiert. Ein leichtes Tuch um die Schultern gelegt (oder hier mein Bade-Röckchen) erfüllt denselben Zweck. Wir betreten das Kloster, indem man für aktuell 6 Euro die größte altertümliche Sammlung von Kirchenschriften, Ikonen, Mitras, Säulen usw. in der Ägäis besichtigen kann. Der Eintritt ins allgemeine Kloster ist frei.
Das älteste Fundstück ist ein mit einer Inschrift versehener Stein aus dem 2. Jahrhundert. Handillustrierte uralte Bücher beeindrucken uns mit ihrer Schönheit.
Zurück kommen wir nur, indem wir einen Taxifahrer bitten uns ein Auto zu bestellen, dessen Fahrer fünf Personen akzeptiert. Per Funk bestellt, erscheint es einige Minuten später.
Wir kaufen noch im örtlichen Supermarkt ein um für die beiden nächsten Tage in den Buchten genug zum Essen und Trinken zu haben.
Am Abend gehen wir im Ort essen und lernen dabei neue griechische Gerichte kennen. Der hiesige Oktopus-Salat ist anders zubereitet als sonst üblich, schmeckt aber vorzüglich.
Beim Weg zurück zum Schiff durch die engen Gassen entdecken wir eine interessante Ausstellung eines ortsansässigen Künstlers. Ein leckeres Eis beendet unseren Rundgang durch den Ort. Wir kehren heim zum Schiff und beenden den herrlichen Tag wie üblich mit einem kleinen Umtrunk.
Kommentar von Jürgen zum heutigen Tag:
„Es gibt sicher einige besonders schöne Plätze auf dieser Welt. Mehrere davon habe ich besuchen dürfen. Wie >NICCO< in Japan mit den 3 Affen (Hände vor Augen, Ohren und Mund) von dem die Japaner behaupten, sage niemals „kekko“ (schön), bevor Du nicht Nicco gesehen hast.
Oder >TAROMINA< auf Sizilien am Edna – das pittoreske griechische Theater mit der herrlichen Aussicht egal von welcher Seite betrachtet.
Aber der Blick vom Kloster über der Stadt Patmos kann sich durchaus in diese herrlichen Ausblicke einreihen. Man hat das Gefühl, der mächtige Poseidon lässt dieses Eiland von seinen Wellen streicheln“
POS am Abend: 37°19.680’N, 026°32.629’E, Fest mit Buganker und HL in Patmos, Yachtkai
Etappe: 11 sm –unter Motor
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