Mai

31

by  Jessica
Morgens ist es sehr neblig und wir hören vereinzelt Nebelhörner.

Nebelfrachter

Nebelfrachter

Als dann aber alle wach sind, ist auch der Nebel weg und wir können bei sehr wenig Wind den Blister setzen.
Tagsüber frischt der Wind (entgegen der Wettervorhersage) deutlich auf und so segeln wir ruhig mit dem Blister vor uns hin. In der Sonne ist es schön warm und wir lassen es uns gut gehen. Zum Abschied vom spanischen Festland, das jetzt schon langsam am Horizont verschwindet, gibt’s mittags Gazpacho.
Nachmittags beobachten wir einen Flugzeugträger, dass die Christos XXIII schleppt. Michi und Valerian packen ihre Mathe-Kenntnisse aus und berechnen anhand vom Kurs, unserem Abstand zur Christos und dem Winkel der beiden Schiffe zueinander die Länge des Schlepp-Taus. Michi wills dann noch genau wissen und funkt die Christos an – das Tau ist 1000 m lang und die Länge des Verbands ist 1200 m.
Wir sind immer wieder überrascht, wie viel Verkehr im Mittelmeer ist – der größte Frachter den wir sehen ist die NYC Herkules mit 366 m Länge.

Containerfrachter

Containerfrachter

Abends holen wir dann den Blister rein und setzen das Groß und die Genua – der Wind reicht aus und wir kommen langsam, aber sicher voran.

Grillen-1

Grillen auf See

Grillen auf See

Zum Abendessen gibt’s Ratatouille mit Steaks, die auf dem von Michi auf dem wieder zum Gas-Betrieb zurückgebauten Grill gegrillt wurden.

Mai

30

by Jessica
Um 6 Uhr klingelt der Wecker – wir nutzen noch die Gelegenheit, in der Marina zu duschen, Michi holt nochmal frische Baguettes und wir frühstücken gemütlich. Danach legen wir ab und freuen uns aufs erste setzen der Segel, weil wir momentan schön viel, aber sehr kalten Wind haben. Der Wind lässt langsam nach und so probieren wir nach und nach diverse Segel-Kombinationen aus: Groß und Genua, Passatsegel (also Genua und Fock) und schließlich Blister und Groß.

Blogautor Jessica beim Segeln

Blogautor Jessica beim Segeln

Kurz nachdem der Blister gesetzt ist, entdecke ich auf der Steuerbord-Seite eine Rückenflosse, nach genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass es ein Wal sein muss, wir sehen eine weiße Zeichnung hinter den Augen – es könnte also ein Orca sein  (aber ein sehr kleiner).

Die Crew wird von einer gewissen See-Müdigkeit erfasst und mittags schlafen dann mal alle (bis auf den Wachhabenden).
Vor dem Abendessen sehen wir 2 Delfine, die uns kurz begleiten und dann wieder abtauchen.  Es taucht auch immer wieder ein Delfin auf – die große Aufregung, die die erste Sichtung ausgelöst hat, kommt aber nicht mehr auf.
Nach dem Abendessen erklärt uns Martin, was wir bei den Nachtwachen zu tun haben – zur Sicherheit schläft er aber im Salon.
So geht unser erster Tag auf See zu Ende – wir sehen noch die schneebedeckte Sierra Nevada und Spanien bleibt in Sicht.

Mai

29

By Jessica
Nachdem Stefan und ich die Vava U ab etwa 4:30 auf dem AIS verfolgen konnten, durften wir sie beim Einlaufen beobachten. Zur Begrüßung gab es für uns einen „Anleger“ mit karibischem Rum. Wir lassen der Atlantik-Crew noch etwas Zeit für den Abschied und holen Valerian an seinem Hotel ab. Dann geht’s auch schon nach Malaga, Heinz und Knut zum Flughafen bringen und Shopping bei Bauhaus, Mediamarkt und IKEA – typisch Spanisch also.
Nachmittags geht’s dann zum Großeinkauf – und wir bleiben den internationalen Supermärkten treu also ist der Lidl in Torrelmolinos unser Ziel.
Die Einkaufsliste ist 2 DIN A4-Seiten lang und wir füllen 5 Einkaufswägen. Eine deutsche Touristin hat uns die ganze Zeit beobachtet und als die Männer dann mit der Einkaufswagen-Kolonne zum Auto verschwunden sind, fragt sie mich ganz schüchtern: „Sind das alles ihre Männer?“

Einkauf bei LIDL

Einkauf bei LIDL

Der Einkauf ist deswegen so groß ausgefallen, weil wir aktuell nicht damit rechnen, in Algier einkaufen zu können – die Vorratsschränke der Vava U sind gut gefüllt und wir brauchen uns keine Sorgen machen, mitten im Mittelmeer kläglich zu verhungern.
Zum Abschluß gehen wir Pizza essen – typisch spanisch eben.
Am nächsten Tag erledigen wir letzte Einkäufe und nachmittags kommt Isabel an, damit ist die Crew für den Törn nach Malta komplett.
Für ein erstes Highlight sorgt unser Abendessen in Irinas Taverne – sie ist Rumänin und sehr gastfreundlich. Zum Abschied gibt’s für die Männer Kugelschreiber als Geschenk, für Isabel und mich Ketten und Ohrringe.

Mai

29

Törnzusammenfassung

02-2013 St.Martin-Malaga

Törnlink zum Blog:02-2013 St.Martin-Malaga

Angelaufene Häfen/Buchten:

Nord-Atlantik
St. Martin, Marigot Bay
nördich Azoren bis 41° 59‘N
Strasse von Gibraltar
Benalmadena (Malaga)

Gesegelte Strecke:  3859sm
Max. Boot-Speed: 12,5 Kn
Max Wind: 32Kn

Bemerkungen:
erster AtlantikTörn von VAVA-U

Wetter:
Außergewöhnlich langes stabiles Azorenhoch mit viel E-Wind

Mai

29

Die haben wir jetzt alle hochgeladen.

Viel Spaß beim Ansehen

 

Skipper Martin

Mai

29

… sind wir schon gestern.

Das mussten wir natürlich ein wenig feiern.

Dann gabs aber auch schon die ersten Dinge zu organisiern und die „Neuen“ sind auch schon fast alle da.

Daher der etwas verspätete Beitrag – und auch die beiden letzten TAge werden wir noch nachholen, versprochen!

Und na klar gibts weiter die neune Einträge auf der Reise nach Malta ab morgen.

Danke für die vielen Kommentare.

Unsere Position wird übrigens auch jetzt öfter online zu sehen und zu verfolgen sein.
Hier die Links dazu marinetraffic.com und VAVA U (ohne Bindestrich!) eingeben.

 

Grüße an Alle Martin

Mai

28

By Michi

Wir segeln die nächtliche, von Lichtern gesäumte Küste entlang, bis wir mit dem ersten Morgengrauen die vielen Häuser und Hotels sehen. Jetzt wird auch die spanische Flagge gehisst.

Gegen 7:00 MESZ laufen wir in den Hafen von Benalmadena ein und werden schon von Stefan und Jessica (die Hälfte der neuen Crew) an der Hafenmauer erwartet.
Wir machen am Wartepier fest und betreten genau bei  Sonnenaufgang wieder festen Boden.

3859sm   –   27,5 Tage auf See
Ankunft Benalmadena

Ankunft Benalmadena - Erste Schritte

Ankunft Benalmadena – Erste Schritte

Jeder läuft ein paar Schritte an Land und dann kommen auch schon Stefan und Jessica, die um den ganzen Hafen laufen mussten. Sie bringen auch gleich eine Packung Kaffee mit, die herzlich empfangen wird.

Hier endet unsere Atlantiküberquerung!

Einen großen Dank an alle für die gelungenen vier Wochen und von der ganzen Crew noch einmal Danke an Martin. Er hat uns auf der VAVA-U mit Erfahrung, Wetterkenntnis und Improvisationstalent sicher über den Atlantik gebracht.

Heinz und Knut reisen noch am selben Tag ab, Nick bleibt noch bis morgen und Ich werde noch länger am Schiff bleiben.

Mai

27

By Michi

Wir sind schon gespannt wann wir Land sehen, als wir unter Passatsegeln unsere letzten Stunden im Atlantik verbringen. Um 11:30 ist es dann soweit: Die marokkanische Küste ist in Sicht und kurz darauf auch die Spanische. Jedes Mal wenn man hinschaut sieht man ein bisschen mehr, aber es soll noch ein paar Stunden dauern, bis wir in die Meerenge kommen.

An diesem Nachmittag fällt es besonders auf, dass sich Afrika und Europa immer näher kommen – praktisch stündlich…

Wir rauschen mit der Strömung und achterlichem Wind Richtung Mittelmeer – FÜG 11,3kn.
Der Verkehr verdichtet sich natürlich, weil es ja immer enger wird, aber wir haben keine großen Probleme mit anderen Schiffen. Hier ist Verkehrstrennungsgebiet. Nur geschätzt alle halben Stunden kreuzt eine Katamaran-Jetfähre unseren Kurs. Die sind dreimal so schnell wie wir, brauchen nur 35min von Tarifa nach Tanger und machen dabei einen ordentlichen Radau.

Bild: JetFähre
Bild: Gibraltar

Es ist schon abends, als wir durch die engste Stelle fahren – den Fels von Gibraltar passieren wir im letzten Tageslicht. Zu diesem Zeitpunkt werden auch schon die Steaks für unser letztes Abendmahl zubereitet.

An dieser Stelle nochmal einen Dank an Heinz, der uns die ganzen vier Wochen lang vorzüglich und abwechslungsreich bekocht hat!

Wir hatten eben erst aufgegessen, da fiel Martin ein Frachter auf, der auf Kollisionskurs mit uns war. Wir versuchten die „MV Pine“ über Funk zu erreichen – keiner meldet sich…
Nach längeren Versuchen uns bemerkbar zu machen und vielen Funksprüchen meldet er sich dann doch noch fünf Minuten vor der Kollision und ändert ohne weitere Worte reichlich spät seinen Kurs. Mit wenig Abstand zieht dieser 200m Frachter dann an unserer draußen versammelten Mannschaft vorbei.
So begrüßt uns also das Mittelmeer…

Jetzt geht’s die spanische Costa del Sol entlang.
Es werden nicht mehr Wochen oder Tage gezählt – es handelt sich um Stunden!
Mütter, sperrt schon mal eure Töchter weg!

Mai

26

By Nick

Nun ist es doch passiert, der Kaffee  ist alle. Es ist noch nicht klar ob gemeutert wird oder nicht. Da  Martin uns mit einem leckeren Apfelkuchen und verwöhnt sehen wir jedoch von dieser Maßnahme ab und geniessen gemeinsam den Kuchen und den letzten Tag im Atlantik.
An dieser Stelle einen großen Dank an Martin, der geduldig jeden zweiten Tag Brote gebacken hat und damit unser Frühstück sicherte.

Morgen mittag fahren wir durch die Meerenge von Gibraltar, da kommen die großen Pötte schonmal ein wenig näher. In diesem Fall wurden wir in die Zange genommen. Einer an Steuerbord und der andere an Backboard vorbei.

In der Zange

In der Zange

Der Atlantik gibt heute nochmal alles und das Cockpit wird gegen Abend mehrfach komplett geflutet.
So verbringen wir die letzte Nacht auf dem Atlantik hauptsächlich drinnen, nur der Wachgänger darf alle paar Minuten die Sternklare Nacht und die rauschende Dünung genießen. Kaum einer der da trocken wieder reinkommt

Mai

25

By Michi

Sonne haben wir immer noch keine, aber der Wind bläst mit konstant über 20kn aus Nord und lässt uns bei halbem Wind sehr gut Fahrt machen.
Doch liegt wohl ein Fehler in der Navigation vor: Es ist eindeutig, dass wir uns hier auf einer schlecht ausgebauten Nebenstraße befinden – überall Schlaglöcher!
Trotz des desolaten Straßenzustandes nimmt der Schiffsverkehr merklich zu. Schon hier, 350sm vor Gibraltar macht sich dieses Nadelöhr bemerkbar.

Heute verbringen wir den Tag nicht nur Drinnen, wie schon öfters in der letzten Woche, sondern haben auch noch die Tür geschlossen und öffnen sie nur kurz für die regelmäßigen Rundumblicke,
weil immer wieder Wellen übers Boot schlagen und das Cockpit unter Wasser setzen.

Heute gegen Mitternacht werden wir die seichteste Stelle seit dem Ablegen in der Karibik passieren. Die Unterwasserberge der Gorringe Ridge.
Zwischen Mont Gettysburg und Mont Ormonde, die sich beide aus der sonst 5000m tiefen Umgebung bis auf 25m unter Null erheben verläuft unsere Route.

Unterwasser-Gebirge

Unterwasser-Gebirge

Natürlich werden hier äußerst reiche Fischgründe vermutet (wie wir uns selbst oft bestätigt haben), wenn nicht sogar Meerjungfrauen!
Deshalb werden nach der abendlichen Currywurst jetzt die Leinen bestückt, um unser Anglerglück nochmals auf die Probe zu stellen

NachtAngeln

NachtAngeln

Mai

24

By Michi

„Schau mal nach draußen“, sagt Martin als ich morgens zur Wachübernahme nach oben komme.
„Ja, Wieso? Was ist?“, sag ich unbeeindruckt und mit anscheinend sehr verschlafenen Augen.
„Na, schau noch mal, so klein ist er nicht!“

OceanCompass

OceanCompass

Und auf den zweiten Blick fällt mir dann wirklich was auf: ein 288m Frachter – die Ocean Compass, direkt hinter uns, nur 500m entfernt. Wieder mal den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen…
Aber die Ocean Compass ist friedlich und treibt „not under command“ mit 2kn dahin. Haben kurz zuvor nach Absprache über Funk mit der phillipinischen Mannschaft direkt vor ihrem Bug gekreuzt. Noch schnell ein paar Fotos geschossen und weiter gehts im „daily buisness“ = Frühstück…

Die Wetterlage bringt nicht nur unbeständiges Wetter für euch Landratten in Mitteleuropa, sondern auch einen , beständigen Nordwind, der uns die letzten Tage noch gut voranbringen wird in Richtung Gibraltar. Die Sonne zeigt sich zwar nicht und die Wellen werden höher, aber der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel.

Mai

23

By Nick

Nein, bei uns geht’s nicht dekadent zu. Mein Geburtstag ist der Grund für dieses opulente Frühstück. Martin hat sich nicht nehmen lassen, in aller Frühe einen Kuchen zu backen und ein paar Blumen auszudrucken 😉

Geburtstag von Nick-2

Geburtstag von Nick

Geburtstag von Nick

Ansonsten war es ein unaufgeregter Tag, die See ist weiterhin etwas „ruppig“ und wir sind beschäftigt mit Genua rein, Fock raus und umgedreht. Dafür kommen wir jetzt endlich wieder gut vorwärts. Noch knapp 750sm bis Malaga.

Mai

22

Sicher haben sich schon einige gefragt – wo sind die denn lang gesegelt?

Und natürlich ist die Frage auf den ersten Blick gerechtfertigt, denn die kürzeste Strecke von St. Martin nach Gibraltar beträgt etwa 2900 sm und beschreibt sozusagen einen Bogen zwischen beiden Orten, der polwärts gebogen ist und etwa 200sm südlich der Azoren verläuft.

Fast so ähnlich hatten wir es auch geplant, wobei der Anfangskurs mehr in nördliche Richtung verlief und besagter Bogen dann erst von weiter nördlich und dichter an den Azoren vorbei führen sollte. In etwa wären das 3400 sm gewesen.

Der Anfang unseres Kurses verlief auch recht gut nach Plan, aber dann hat sich ein Azoren-Hoch festgesetzt, und nicht nur in der Breite ausgedehnt, sondern auch in der Höhe.
Dieses Hoch hat sich fast nicht bewegt und war stationär, so dass alle Tiefausläufer, die vom amerikanischen Kontinent kamen nördlich um dieses Hoch herum marschiert sind und uns ab etwa 30 Grad Nord nicht den erwarteten Süd-West bis Nord-West Wind brachten mit dem wir hätten zügig nach Ost segeln können.
Das stationäre Hoch zwang uns mit Ostwinden immer weiter nach Nord-Ost bis wir schließlich auf über 42 Grad Breite waren und nun mit dem aus dem Hoch von Süd wehendem Wind die Azoren nördlich auf Ost Kurs passierten.

Nun wollten wir mit dem weiter auf Nord-West drehendem Wind der aus dem Hoch kommen sollte wieder auf Ost-Süd-Ost Kurs gehen und Gibraltar anliegen.
Leider hat sich nun unser bisher so stabiles Azorenhoch etwas nach West verlagert und beschert uns augenblicklich dadurch auf dessen Vorderseite Nord-Ost Winde, die uns leider zu einem nicht so schnellen Am-Wind-Kurs in Richtung Gibraltar segeln lassen.

Dieser „Umweg“ nördlich an den Azoren vorbei hat uns bisher einen zusätzlichen Umweg von etwa 300 sm beschert – also gut zwei Tage.

Vielleicht fragen sich einige warum wir denn nicht weiter südlich der Azoren gesegelt sind, wo dies doch der kürzere Weg ist. Nun, da wären wir auf der Südseite des Azorenhochs gewesen und hätten die ganze Zeit Ostwinde gehabt, gegen die wir hätten aufkreuzen müssen. Durch Aufkreuzen braucht ein Kat jedoch in etwas die doppelte Strecke über Grund und somit wäre der Umweg noch größer geworden, abgesehen davon, dass ein Am-Wind-Kurs nicht gerade der „bequemste“ ist.

Aber wie heiß es so schön „der Weg ist das Ziel“ und unser Weg in Richtung Mittelmeer wird in ein paar Tagen mit dem Wind den wir jetzt haben werden zu Ende gehen.

Auf bald an Bord von VAVA-U
Skipper Martin

Mai

21

By Michi
Morgens kommt ein großer Frachter ganz nah und geht dann nach kurzem Gespräch doch hinter uns und nicht vor uns durch. Von Delfinen werden wir auch wieder begleitet, aber man sieht sie nicht mehr so schön, weil jetzt deutlich mehr Seegang ist und das Wetter nicht so schön ist. Ein paar kleine Schauer bekommen wir auch ab von den dicken Wolken, durch die wir immer wieder steuern. Dafür sind wir teilweise mit über 10kn unterwegs!

Frachter

Frachter

Heute traten wir unsere letzten 1000sm an (-> sind schon in UTC – 1 Stunde)!
Das schreit nach einer Lebensmittelinventur… Aber auch nach gründlichem Suchen wird der Kaffee nicht mehr – ein bisschen ist noch in der Kaffeemaschine, aber der wird kein Land mehr sehen. Aber dafür gibts am Abend Schweinsbraten mit Rotkraut und Knödel!

Schweinebraten mit Ködel

Schweinebraten mit Ködel

Wind und Seegang werden gegen Abend hin stärker. Das lässt nicht nur die Knödel am Teller wandern sondern schaukelt uns auch im Bett ganz schön hin und her.

Mai

20

By Nick
Der Kurs passt, wenn nicht der fehlende Wind wäre. So schön es ist ohne störenden Fahrtwind in der Sonne zu liegen, zu relaxen und die teilweise spiegelglatte See zu beobachten, so schlecht kommt man vorwärts… Also Motoren wir am Mittag für ein paar Stunden dem Wind hinterher. Mit Erfolg, denn am Nachmittag erwischen wir günstige Winde und machen wieder einigen Boden bzw. Wasser gut.
An einen Erfolg beim Angeln glaubt an Bord so recht keiner mehr. Denn obwohl genug Quallen (Spanischen Galeeren und Medusen) im Wasser treiben, teilweise ganze Teppiche, und Fische anlocken müssten tut sich am Haken nichts. Dafür gibt es wieder Delphine zu sehen.
Derlphine-1

Derlphine

Derlphine

Eine Bitte der Crew an die hoffentlich zahlreichen Blogleser: Kommentare sind ausdrücklich erwünscht.

Mai

19

By Nick
Der dritte Sonntag auf hoher See. Und der Tag verspricht abwechslungsreich zu werden.
Zunächst sichten wir mindestens 3 Wale, davon ein junger Pottwal, der direkt achteraus unbeirrt seinen Kurs hält. Die beiden anderen lassen sich am Horizont nur durch die Wasserfontänen ausmachen.

Wal in Sicht

Wal in Sicht


Am Nachmittag begleiten uns einige Delfine ein paar Minuten lang. Fast könnte man meinen, sie haben Spass dabei in der Bugwelle zu toben. Toll, so nah an der Natur zu sein.
Wie immer Sonntags verwöhnt uns Heinz mit einem Kuchen, heute gibt’s Zitronenkuchen. Und zum Ausklang des Tages bleibt Zeit für einen tollen Sundowner, passend zum wirklich schönen Sonnenuntergang.
Sundowner

Sundowner

Mai

18

By Michi
…sicherer Entfernung – sind schon auf Höhe der westlichsten Azoreninsel, Flores, aber mehr als 100sm nördlich. Wir werden auch nicht viel näher kommen, da wir direkten Kurs auf Gibraltar nehmen. Heute sogar sehr direkt – wie mit dem Lineal gezogen. Noch vor ein paar Tagen waren wir näher (500sm) an Neufundland, als an sonst irgendwas dran.
Jetzt sind wir schon gut an unser tägliches Panorama gewöhnt. Seit 19 Tagen sind wir jetzt auf See und jedes Mal, wenn wir nach draußen schauen sehen wir:
Unten Wasser, oben Himmel
Das hört sich vielleicht eintönig an, aber zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten und durch wechselndes Wetter bieten sich immer wieder „Schau mal da!“ – Momente. Bei Weglassen fast aller landschaftlichen „Störquellen“ konzentriert man sich viel mehr auf Sonne, Mond und Sterne. Und freut sich außerdem über jedes noch so kleine Stück Treibgut, das in Sichtweite kommt.

Mai

17

By Michi
Jetzt waren wir schon fast verwöhnt. Bis heute Mittag segelten wir bei gutem Wind und das auch noch in die richtige Richtung. Als sich die Wolken verzogen, ließ aber auch der Wind nach und wir setzten wieder den großen Blister. Und noch einmal waren wir richtig gut unterwegs…
Kurz vor Sonnenuntergang, als wir auf eine große, dunkle Wolke zusteuerten, wollten wir vorsorglich den Blister wieder runternehmen. Das wurde für Nick nach einer kurzen Unachtsamkeit zu einer heißen Angelegenheit. Aber immerhin drei seiner Finger sind nicht verbrannt vom Seil und er trägt es mit Fassung.
Das hält Ihn und uns natürlich nicht davon ab, abends das letzte Viertel von unserem Tuna zu verspeisen. Wieder im Ganzen zubereitet sieht er fast aus wie ein Schweinsbraten und ergibt nochmal fünf kräftige Portionen für uns hungrige Segler.

Thunfisch-Filet

Thunfisch-Filet

Mai

16

By Nick
Der Tag beginnt wie immer mit dem Mitternächtlichen Wachwechsel bei dem Knut Heinz in die Koje schickt. In meiner eigenen Wache ab 04:00h wird’s kurzzeitig spannend, da ein moderner Megafrachter (knapp 300m Länge) unseren Kurs in knapp 1sm Entfernung kreuzt. Der Frachterkapitän bleibt jedoch cool, der er mit 23kn fast 3mal so schnell ist wie wir.
Tagsüber mache ich ein Versprechen wahr, und schreibe die erste Flaschenpost meines Lebens. Unter Aufbietung aller Kräfte stopfe ich den Korken in die Flasche zurück nachdem ich meine Nachricht darin versteckt habe und lasse sie mit hohem Bogen über Bord gehen. Mal sehen ob sich jemals jemand meldet.
Flaschenpost-1

Flaschenpost

Flaschenpost


Eine weitere gute Nachricht: Seit 2 Tagen haben wir endlich den perfekten Wind und kommen mehr als gut voran. Dennoch haben wir in den vergangenen 2 Wochen, bedingt durch fehlenden oder aus der falschen Richtung kommenden Wind, einen Rückstand von 2-3 Tagen auf die ursprüngliche Planung aufgebaut. Hoffentlich reicht der Kaffee…

Mai

15

By Knut
Der stärkere Wind hat nachgelassen und auch die kabbelige See beruhigt sich zusehends, so daß wir gegen 9:00 Uhr Ortszeit (12:00 UTC) wieder die Genau setzen können. Diese schiebt uns trotz lediglich 7-9 Kn Wind mit gut 5 Kn voran.
Eine große Abwechslung bietet sich, als gegen 11:30 Uhr ein Schiff auf unserer Backbord-Seite auftaucht. Nach Info von unserem Kartenplotter mit AIS handelt es sich um die F/V Punta Do Xantos. Einem Fischer, der lt. AIS gerade beim Fischen ist. Da fischende Fahrzeuge als manövrierbehindert gelten und bei Ausübung ihrer Arbeit auch nicht behindert werden dürfen, behalten wir diesen Trawler sehr genau im Auge. Gegen 14:30 Uhr wechselt er knapp vor unserem Bug auf unsere Steuerbordseite, wo er mit dem Fischen fortfährt und wir ihn kurze Zeit später aus den Augen verlieren.
Voller Vorfreude auf unsere erste Pizza gleiten wir bei 4-5 Kin die abendliche Dämmerung bei der Heinz noch ein paar Filmaufnahmen macht.

Heinz beim Filmen

Heinz beim Filmen

Mai

14

By Knut
Dieser Tag verläuft sehr ruhig. Nicht ein einziges Schiff kommt in Sicht.
Eine richtige Abwechslung bietet sich dann abends, als auf dem von Michi und Martin umgebauten Grill 15 Bratwürschtl‘ zubereitet werden.

Würstel grillen

Würstel grillen


Gegen Einbruch der Dämmerung nehmen wir bei stärker werdendem Wind vorsorglich die Genua und ersetzen sie durch die Fock. Diese Entscheidung erweist sich als goldrichtig, da der Wind über Nacht auf über 20 Kn auffrischt.

Mai

13

By Knut
Mit schönen 5,5 bis 7,0 Knoten Fahrt steuern wir unseren Kurs von 050-070 um „unsere“ Tiefausläufer zu erreichen und einen „ordentlichen“ Schub Richtung Ziel zu erhalten.
Bis dahin vertreiben wir uns heute die Zeit mit Brot backen und einigen Back Gammon Spielen.

Back Gammon

Back Gammon

Mai

12

By Knut
Gegen 14:00 Uhr Ortszeit (also mittlerweile 19:00 Uhr UTC – wir haben bereits eine Zeitzone überschritten) sichten wir einen weiteren Segler, der den gleichen Kurs wie wir zu steuern scheint. Nach Funkkontakt erfahren wir, dass es sich um die „Kalys“ handelt. Ein Schiff mit vier Mann französischer Besatzung. Ihr Ziel ist ebenfalls Gibraltar. Nach eineinhalb Stunden verlieren wir die „Kollegen“ aber außer Sicht, da sie offenbar doch nicht einen ähnlichen Kurs wie wir steuern. Wir halten uns weiter an unser Vorhaben, so weit wie möglich nordwärts zu kommen, um von dem Tief mit seinen Ausläufern profitieren zu können.

Wetterkarte

Wetterkarte

Mai

11

By Knut
Der Tag verläuft ohne große Vorkommnisse… Ein Tag auf dem Atlantik…. Dennoch herrscht große Vorfreude auf unseren Fang, bei dem wir überzeugt sind, dass auch er von unserem „Chefkoch“ hervorragend zubereitet wird. Der Fang wird mit Knoblauch eingerieben und entsprechend eingelegt. Nach aufwändiger Zubereitung essen wir „unseren“ Thuna in unserem Salon, da es mittlerweile auf dem Achterdeck zu kühl geworden ist. Bei einem Glas Weißwein klingt ein weiterer Atlantik-Tag aus… und es wird weiter 24 Stunden Wache gemäß unserem Wachplan gegangen.

Wachplan

Wachplan

Mai

10

By Michael
„Da ist ein Wal!“, ruft Heinz vom Cockpit rein. Und wirklich – wir stehen dann zu viert an Deck und beobachten den Riesen hinter uns. Heinz hat ihn gehört, bevor er ihn gesehen hat. Fängt ja gut an, dieser Tag!
Der Wind lässt dann im Laufe des Tages nach und wir ziehen den großne Blister auf.

Blister-Segeln

Blister-Segeln

Als wir schlussendlich in der Flaute treiben und die Mittagssonne auf uns herabscheint, beschließen wir baden zu gehen. Es schwimmt sich zwar auch nicht viel anders als irgendwo am Strand, aber es ist doch im Hinterkopf, dass da unter einem noch gut vier Kilometer Wasser sind.

Baden im Atlantik

Baden im Atlantik

Das Baden wurde beendet, nachdem wir viele kleine spanische Galeeren (Quallen mit Segel und Gifttentakel) gesehen haben.
Der Rest des Nachmittags wird dann wieder mit sonnen und kleinen Tätigkeiten verbracht.
Im letzten Tageslicht macht mich Knut drauf aufmerksam, dass es da hinten am Ende unserer Leine, wo noch immer dieser Fliegende Fisch hängt (jetzt seit drei vollen Tagen) heftig spritzt. Ich zieh mir die Handschuhe an und mach mich drauf gefasst, wieder ein Bündel Seegras einzuholen, wie es seit dem Ablegen üblich ist.
Aber bei der Hälfte seh ich eine Flosse! „Hey, kommts alle her!“

Thuna-4

Thuna-4

Und tatsächlich: Ein Tuna! Und was für einer! Er hat sich kampflos ergeben und ließ sich problemlos einholen. Die Messung nach dem Betäuben ergab 80cm. Noch ein paar Fotos geschossen und dann wurde er schon von Martin ausgenommen und von Heinz filetiert. Ein kleines Stück gab es heute zur Vorspeise, ein Teil kommt in den Kühlschrank und der Rest ins Gefrierfach – Ganz schön was dran an dem Kerl.

Thuna-1

Thuna

Thuna

Heute, am 11. Tag auf See hat endlich einer gebissen! Grandios!