Jutta
Gestern hat sich die Crew für den nächsten Törnabschnitt vervollständigt, nachdem sich Spüli und Hannah tags zuvor verabschiedet haben und schon mal gen Fidschi gestartet sind. Der Jetlag sitzt dem einen oder anderen heute noch in den Gliedern, was die Frühstückszeit an diesem Morgen etwas ausdehnt.
Gegen 12.30 Uhr hat dann aber jeder sein Frühstück eingenommen und wir können unser Tagesprogramm starten. Mit dem Dinghy düsen wir hinüber auf die Hauptinsel, um ein paar Lebensmittel zu besorgen und uns wegen eines Mietautos zu erkundigen. Leider haben die Car-Rentals, an denen wir vorbeikommen, bereits geschlossen.

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TouristInfo
Im Friedly Cafe mit Touristeninfo bekommen wir in Sachen Mietauto Hilfe angeboten. Eine der Angestellten dort will sich am Montag in der Früh um ein Auto für uns kümmern. Wir beschließen dennoch, vorher nochmal selbst zu eruieren. Das Cafe sieht so einladend aus und hat verlockende Kuchenstücke im Angebot, dass wir uns erst einmal eine Kaffee-Pause genehmigen. Wir werden nicht enttäuscht. Sowohl Kuchen wie auch Cappuccino schmecken vorzüglich und man sitzt sehr gemütlich dort.

Strassenmarkt Nukualofa




Nukualofa-Impressionen
Irgendwann müssen wir uns dann aber doch losreißen, um die Einkäufe zu erledigen. Der Markt ist ganz in der Nähe und bietet eine gute und reichhaltige Auswahl an frischem Gemüse und Obst. Gleich gegenüber befindet sich auch ein größerer, gut ausgestatteter Supermarkt. Lediglich ungesalzene Butter ist Mangelware bzw. gar nicht erhältlich.
Mit unseren Einkäufen beladen laufen wir zurück zum Hafen und befördern unsere Fracht sowie uns selbst im Dinghy zurück zur VAVA-U. Martin macht sich sodann an die Arbeit, um die Waschmaschine zu reparieren, da mit Nick auch das letzte fehlende Ersatzteil eingetroffen ist.

WA-MA-Reparatur
Zum Abendessen wollen wir heute hinüber auf die Insel Pangaimotu, vor der wir ankern. Uns wurde das Essen dort sehr empfohlen. Es gibt zwar nur vier verschiedene Gerichte und wir entscheiden uns geschlossen für den gegrillten Yellow Tuna mit Pommes und Salat, welcher wirklich köstlich schmeckt! Für den treu blickenden Hund der Restaurantbesitzer bleibt leider kein Krümelchen übrig.



Auch die Atmosphäre stimmt und bei Sonnenuntergangsstimmung kommen wir mit den anderen Gästen am Nebentisch ins Gespräch. Einem Belgier, der in Atlanta lebt, dessen Frau Tonganerin ist und die mit ihren zwei Kindern jedes Jahr zwei Monate hier in ihrem Haus verbringen. Zum Ausklang des Abends gibt es zurück auf der VAVA-U noch ein Backgammon-Duell zwischen Martin und Nick.














Da die Tageszeit gerade günstig ist – die Sonne beginnt sich zu verabschieden und der Himmel hat sich schon gelb-orange eingefärbt – bietet sich ein Sundowner vor Ort an. Zumal die Karte hier auf der Insel reichlich Auswahl bietet. Die farbenprächtigen Drinks mit exotischer Deko sind dann zusätzlich noch ein Augenschmaus.






Mathew berichtet uns vom Nomuka Iki Insel-Projekt, das 2015 (vom Royal Nomuka Yacht Club) ins Leben gerufen wurde und mit Unterstützung von Kronprinz TupoutoaUlukalala seitdem am Aufbau arbeitet. Neben einer Segelschule für Kinder ist u.a. ein Meeresforschungszentrum geplant und ein Erholungsort für Touristen, der sich dem Erhalt der umgebenden Meeresumwelt zum Ziel gesetzt hat. Mathew empfiehlt uns, den kleinen Bush-Trail entlangzuwandern, um die Insel zu erkunden, was wir dann auch machen. Ein wirklich schönes, friedliches Flecken! Da wir heute noch weiter nach Haafeva segeln wollen, beenden wir die Inseltour und machen die VAVA-U startklar zum Ablegen.




So schenken wir ihm die Freiheit wieder
und Martin bereitet statt der fast-Fischmahlzeit ein schmackhaftes Abendessen mit Brotfrucht-Pommes und Hühnerschenkel aus dem Backofen.
Wir passieren eine kleine Bananenplantage und immer wieder entdecken wir ein Spinnennetz mit der dort heimischen und sehr großen Spinnenart. Ein Picup mit ein paar jungen Männern und Säcken voller Kokosnüssen auf der Ladefläche kommt vorbei, hält kurz an. Wir erfahren, dass die Fähre heute hier anlegt. An einer Stelle ist der Weg komplett mit dem Regenwasser der letzten Tage überschwemmt und wir müssen uns durch das Gestrüpp schlagen. Ein großes Schwein mit vielen Ferkeln kreuzt ebenfalls unseren Weg und bis wir uns versehen, haben wir das kleine Dorf auch schon erreicht. Die Einwohner sind recht zurückhaltend, einige grüßen und winken und von den Kids hört man ein „by by“. Zwei, drei Kirchen, eine Schule, vielleicht dreißig Wohnhäuser. Der langgezogene Strand ist übersäht mit Korallen- und Muschelresten.




Martin und Nick sehen sich das Spektakel aus der Nähe an, als sie mit dem Dinghy hinaus zu einem an der Riffkante liegenden Schiffswrack fahren, um dort zu schnorcheln. Eine Fülle von Korallen gibt es dort außer dem Wrack, welches knapp unter der Wasseroberfläche liegt, zu sehen und die Unterwasseraufnahmen machen das Ausmaß deutlich. Die beiden kommen sichtlich begeistert von ihrem Ausflug zurück.



Zur Feier des Tages hat Martin Steaks aufgetaut, die es mit Bohnengemüse und Kartoffelbrei zum Dinner gibt. Danach ist noch eine Runde Bordkino angesagt.




Bis wir Uoleva erreichen, sehen wir noch ein paar Wale. Martin und Nick fahren nach dem Ankern gleich hinüber ins Resort, um ein kühles Bier an der Bar zu trinken und sich fürs Wale-Watching anzumelden. Mit einer reichhaltigen Mahlzeit (Restepfanne) an Bord und anschließendem Bordkino geht der Tag zu Ende.
Das Meer hat hier einiges an den Strand gespült. Neben den zerkleinerten Überresten von Korallen auch Muscheln in ausgefallenen Farben, Mustern und Formen. Das klare, türkisblaue Wasser hat eine angenehme Temperatur, die zum Schwimmen einlädt. Irgendwann sehe ich das Boot, das Martin und Nick von ihrer Tour zurück bringt.
en dass wir sie im Wasser besuchen. So vergehen ein zwei Stunden auf der Suche wobei wir immer wieder doch einige zu Gesicht bekommen.










Gegen 16.30 Uhr lichten wir den Anker, um weiter zur Hauptinsel zu fahren, wo wir morgen noch einkaufen können – das Obst ist uns bis auf ein paar Äpfel ausgegangen – und ausklarieren müssen. Während wir vor Lifuka ankern, sehen wir, wie sich die Fähre nähert und beobachten ihr Einlaufen im Hafen, während sich die Sonne langsam senkt. Heute soll unsere selbst geerntete Kokosnuss den Sundowner verfeinern und Martin greift zur Machete, um kurz darauf die Nuss zu zerteilen und das Kokos-Wasser zusammen mit den anderen Zutaten zu einem wohlschmeckenden Drink zu verarbeiten.
Das Abendessen bereitet Martin im Anschluss zu. Einen riesengroßen Topf schön gewürztes Chili, von dem wir auch morgen noch etwas haben werden.
Bei anhaltendem Nieselregen setzen wir mit dem Dinghy über und machen die Runde. Klappern eine Handvoll Shops ab – die alle in etwa das gleiche anbieten -, kaufen Orangen, Äpfel, Zwiebeln und ergattern etwas Gemüse und Bananen bei den Frauen, die in Hafennähe ihren Marktstand aufgebaut haben. Martin erledigt die Formalitäten im Custom Office. Da der Regen jetzt nachgelassen hat, laufen wir eine große Runde durch das Dorf, vorbei an der Grundschule, Hauptschule und Universität sowie zwei großen Kirchen. Zufällig stoßen wir auf den alten „europäischen Friedhof“. Und tatsächlich finden sich dort neben englischen auch ein paar deutsche Namen.

Dort fertigt Martin dann flugs einen Apfelkuchen und schiebt ihn ins Backrohr. Erfreulicherweise hat es aufgeklart und wir lichten bei Sonnenschein den Anker und steuern unser nächstes Ziel an, Ha’ano Island weiter nördlich von hier.

Mit unserem Motorenlärm vertreiben wir sie zwar, aber der Ausflug lohnt sich trotzdem. Es ist Niedrigwasser und die zerklüfteten, ausgewaschenen Felsen liegen frei. Der Strand ist zudem ein wahres Paradies für Muschelsucher und ich muss mich zurückhalten. Den kleinen Ausflug beenden wir kurz vor Sonnenuntergang und drehen zum Abschluss noch eine Ehrenrunde um den Mushroom-Rock. Zurück auf der VAVA-U müssen wir für unser Abendessen heute nur den Topf mit dem Chili aufwärmen, das aufgewärmt mindestens so gut schmeckt wie am Vortag.
Wir haben guten Wind aus ESEund kommen mit 8 – 9 Knoten sehr flott voran. Der Wellengang wechselt zwischen moderaten und zeitweise etwas höheren Dünungs-Wellen. Aber alles in allem ist es, trotz leichter Bewölkung, ein schöner Segeltag bei angenehmen Temperaturen. Und wir bekommen auch wieder einige Wale zu sehen. Kurz vor unserem Ziel haben wir Glück und es beißt noch ein Fisch an der Angel an. Es ist ein Rainbow Runner, eine Makrelenart, den Martin fachmännisch filetiert und in zwei schöne, große Filetstücke zerteilt.
Wir segeln noch vier Meilen weiter nördlich und steuern die Lisa Bay auf Pangaimotu. an. Die dicht mit Palmen und Bäumen bewachsene Bucht erinnert ein bisschen an den Amazonas Regenwald.
Insbesondere auch deswegen, weil aus dem Dickicht ganz außergewöhnliche Vogelstimmen zu hören sind. Es handelt sich vermutlich um den Tongan Whistler, wie wir später per Internet herausfinden. Eine Yacht liegt hier bereits vor Anker und zwei Schiffe gesellen sich im Laufe des Abends noch dazu. Wir machen uns daran, unser heutiges Festmahl vorzubereiten, das aus frischem Fischfilet und Butterkartoffeln bestehen wird. Es sieht nicht nur lecker aus, es schmeckt auch himmlisch!

Martin macht mit Nick zusammen das kleine Dinghy flott, mit dem wir dann später eine kleine Tour entlang unserer Bucht bis hinüber zur Nachbarbucht machen. Dort haben wir gestern aus der Ferne einige Schiffe gesehen, die auch heute noch vor Anker liegen. Unter anderem eine hypermoderne, schicke Hochseefischeryacht, ein Segelschiff mit deutscher Flagge und ein quietschgelbes Segelboot aus Hongkong. Zurück von unserem Ausflug ist Relaxen angesagt.


Aber nicht zu lange, denn damit uns der Joghurt nicht ausgeht, rühren wir schnell noch eine neue Packung an und befüllen die Gläschen des Joghurtgeräts mit der Mischung. Nachdem es hier in Tonga nirgends Joghurt zu kaufen gibt, wurde uns in einem Supermarkt Joghurtpulver empfohlen. Dass aus diesem Pulver ein derart schmackhafter Joghurt entsteht, begeistert uns immer noch. Vor allem die Geschmacksrichtung „Greek Style“ ist der Hit!



















Später erzählt er noch von seinen elf Kindern und von seinem Urgroßvater, der Bootsbauer war. Bei Mondschein geht ein ausgefüllter Tag zu Ende.











Heute wollen wir zum Törn-Abschluss (Nick hat zwar noch zwei weitere Tage an Bord, aber mein Flug geht morgen schon) zum Abendessen hinüber in die Mango-Bar, die wir vom letzten Törn noch in guter Erinnerung haben. Bei Songs aus den 80ern (Boney M, Milli Vanilli, Eagles, etc.) lassen wir uns leckeren Fisch (Nick), Spareribs (Martin) und Chicken-Burritos (ich) schmecken.



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