Juni

17

ANNETTE

Partymusik die ganze Nacht! Da denkt man, man ankert vor einer ruhigen Bucht…und dann das! Von 20 Uhr bis morgens um 6 Uhr waren wir quasi Teil einer riesigen Strandparty, was nicht jeden von uns so guten Schlaf finden ließ. Es wurde erst ruhig als unsere Wecker zur Weiterfahrt angingen und der Regen einsetzte.

Da wir uns für den 15. Tag unseres Südseetörns vorgenommen hatten nach Raiatea zu segeln, wollten wir um 7 Uhr Bora Bora verlassen. Noch bevor wir richtig wach wurden, bescherte uns eine nasse Kabine wegen offener Lucke von Markus reichlich Turbulenzen. Eine halbe Stunde Tumult und alle Sachen von Markus waren zur Trocknung im Cockpit verteilt. Puh!

Danach lichteten wir den Anker wie geplant und nahmen, glücklicherweise mit Sonnenschein, Abschied von Bora Bora.

 

Für uns alle ging es mehr als nur gemütlich voran, denn mittlerweile hatten wir den zweiten Tag Windstille und somit eine absolut flache See. Dies sorgte natürlich auch dafür, dass wir kein Segel setzen konnten, sondern mit Motor Raiatea ansteuerten. Auf halber Strecke hatten wir Dank der Schönwetterfront einen absolut phantastischen Rundumblick: hinter uns wurde Bora Bora immer kleiner und vor uns erstreckten sich die Umrisse der Bergkulissen von Raiatea und der Nachbarinsel Taha ´a.

Zur Mittagszeit waren wir so nah herangekommen, dass wir die dunkelgrünen Wälder auf den schroffen Vulkanbergen erkennen konnten. Wunderschöne alte Urwaldriesen hatten sich die Insel als ihr Zuhause ausgesucht. Auf dem Trampolin sitzend genossen wir das Vorbeiziehen der neuen Landschaft und konnten auch hier kaum glauben, wie dunkeltürkis das Wasser entlang des Außenriffs war.


Martin hatte uns im Vorfeld einen atemberaubend schönen Ankerplatz ausgesucht, der sich in der Nähe der Privatinsel Naonao befand. Das Wasser zeigte sich rings um die Insel in allen erdenklichen Nuancen: vom tiefen Ozeanblau, über grün zu helltürkis. Felix hielt fortan nichts mehr auf der VAVA-U, sofort schnorchelte er einmal um die Insel herum, Kurs auf das Außenriff nehmend. Wir hingegen folgten ihm einige Minuten später mit dem kleinen Dinghy.

Nachdem wir geankert hatten, nahm nur kurz danach ein Boot von der Privatinsel Kurs auf uns. Es war ein Angestellter des Inselinhabers! Dieser informierte uns über Versorgungsleitungen, welche sich in der Nähe des Ankerplatzes befanden, die sich von Raiatea bis nach Naonao erstreckten. Da dies auf keiner Karte bekannt gegeben worden war, hatten wir also unglaublich viel Glück beim Ankern gehabt. Wir hatten nichts zerstört! Direkt im Anschluss stiegen Martin, Chris und ich ins Dinghy und steuerten den Strand der Privatinsel an. Auf einem 3m breiten Abschnitt war es erlaubt einem Strandspaziergang nachzugehen. Darauf hatte ich unglaublich viel Lust und überließ daher das Schnorcheln im vorgelagerten Riff den Männern.

Feiner Sand mit Korallen geschmückt lud mich am türkisen Wasser entlang ein und zauberte mich in eine andere Welt. Niemand außer mir! Diese Einsamkeit genoss ich sehr, denn ich wurde nur von einem kleinen Baby-Hai und einem Kofferfischchen im seichten Wasser besucht. Die Männer waren schwer begeistert vom Außenriff, gerade auch weil Felix das aller erste Mal Anemonenfische gesehen hatte. Ich erinnerte mich, wie das für mich in Thailand ein ganz besonderer Moment gewesen war, als die kleinen „Nemos“ aus ihrer Anemone kamen und so freute ich mich mit ihm.

Total zufrieden kehrten wir mit dem Dinghy zur VAVA-U zurück. Gerade noch rechtzeitig bevor der große Regen über uns hinwegrollte. Zwar hatten wir ursprünglich noch einen Landgang auf Raiatea vorgehabt, doch tauschten wir diesen kurzerhand gegen eine ausgiebige Kaffeepause im geschützten Cockpit ein. Markus Sachen waren glücklicherweise wieder trocken, so dass wir alle genug Platz fanden.

Martin nutzte die Pause um uns über die neueste Windvorhersage zu informieren und schlug im Zuge dessen vor besser schon am selben Tag Kurs auf Moorea zu nehmen. Eigentlich wollten wir vor Naonao eine Nacht verweilen, doch war die Wahrscheinlichkeit höher bei sofortigem Aufbruch weniger Gegenwind zu bekommen, der die Fahrt ungemütlicher machen würde. Da wir alle an einer ruhigeren Überfahrt interessiert waren, stimmten wir mit Martin überein spätestens um 17 Uhr Kurs auf Moorea zu nehmen.

Um das kleine Dinghy zu schützen, hoben wir es mittels Seilzug auf das Dach des Katamarans und zurrten es ordentlich fest. Nun konnte die Fahrt beginnen. Um 16:45 Uhr verließen wir Raiatea und stellten uns auf unsere letzte Nachtfahrt an Bord der VAVA-U ein.

Für das unkomplizierte Abendessen bei Seegang planten wir Chicken Nuggets, Kartoffelbrei und den grünen Salat á la Martin ein. So brachte ich in der Abendsonne unsere Erinnerung in Schriftform, blickte auf Raiatea und sah Markus und Felix beim Kartoffelschälen zu.

Es folgte noch eine Wette zum Thema Seekrankheit in dieser Nacht… dann ging es hinaus in den pazifischen Ozean!

Juni

18

ANNETTE

Martin hatte mit seinen Planungen für die perfekte Abschlussfahrt in der Nacht gesorgt!
Zwar hatten wir ein wenig Seegang, doch aufgrund des sehr gering bleibenden Windes fuhren wir die gesamte Nacht mit Motor und gondelten somit mit 5 Kn durch eine wahnsinnig romantische Nacht. In meinen Augen hatte ich die beste Zeit für die Wache erwischt, denn ich durfte um viertel nach zehn den Untergang des Mondes hinter mir bewundern. Die orange Halbsichel verschwand mehr und mehr hinter der Kimm, so dass schon bald absolute Finsternis um mich herum herrschte. Doch Dank des wolkenfreien Himmels leuchtete der Sternenhimmel mit derartig vielen Details, dass ich froh war keine störende Lichtquelle um mich herum zu haben.

Von Steuerbord bis Backbord spannte sich die Milchstraße über die VAVA-U und damit über mich hinweg! Ein strahlender Lichterkranz, der so hell war, dass er sich auf der dunklen See wiederspiegelte. Diese Fahrt empfand ich wie ein riesiges Geschenk! Was hatte sich die Crew im Vorfeld Gedanken über diese Überfahrt gemacht. Von „Gegenkreuzen“ und anstrengenden Stunden gegen die Wellen war gesprochen worden! Voller Dankbarkeit saß ich hingegen auf meinem Wachposten und genoss diese Stunden mehr als jede Nachtwache zuvor.

So glücklich wie jeder von uns den Tag begrüßte, schienen wir alle mehr als nur zufrieden mit dieser Überfahrt gewesen zu sein.
Ab 5 Uhr hieß es wieder „Land in Sicht!“. Wir sollten schon bald Moorea erreichen.

Für Chris und mich würde sich damit der Kreis schließen, denn hier hatten wir unser Südseeabenteuer begonnen. Da wir die schönsten Ecken schon ausgekundschaftet hatten, empfahlen wir Martin auch eine Stelle für den ersten Ankerplatz. Für die letzten Seemeilen setzten wir mit dem aufkommenden Wind um 7:15 Uhr die Segel. Da Markus und Felix noch schliefen, erledigten Chris und ich dies erstmals gemeinsam mit Martin.

Hinter uns lag ein perfekter Sonnenaufgang auf der Backbordseite, so dass wir im morgendlichen Sonnenschein mit den Bergen Mooreas eine perfekte Szenerie hatten. Chris kletterte nach Anweisung auf den Mast hinauf und übernahm damit „den Markus-Part“ während ich mit dem geöffneten Reißverschluss das Segel auspackte. Wir zogen noch an ein paar Seilen und folgten Martins Anweisungen, danach hieß es: Motor aus und die Ruhe auf See genießen.

Schön, dass wir dies auch noch einmal zusammen machen durften! Auf den letzten Meilen war es dann so gemütlich, dass wir mit frischem Früchte-Müsli und selbst gebackenem Martin-Brot im Cockpit frühstücken konnten. Genuss-Segeln, nannte ich das immer so schön! Mit strahlendem Sonnenschein rückte Moorea immer näher und die faltigen Berge kamen richtig gut zur Geltung.

Pünktlich zur Mittagszeit ankerten wir auf Höhe von Apo´ota´ata in kristallklarem grünen Wasser, der westlichsten zugelassenen Ankerstelle für Segelschiffe und brachen nach einer kurzen Verschnaufpause zur Erkundungstour mit dem Dinghy auf.
Alle Grün- und Blautöne taten sich abwechselnd neben uns auf als wir Kurs auf den Schnorchelplatz nahmen, welcher für seine Rochen und Haie bekannt war. Da Chris und ich so begeistert von diesem Schnorchel-Erlebnis waren, wollten wir dies den Anderen unbedingt zeigen.

 

Langsam steuerte Martin das Dinghy an die seichte Stelle heran und schon sahen wir die ersten schwebenden Rochen und kreisenden Haie unter uns. Da wir vorerst jedoch andere Pläne hatten, beschlossen wir am folgenden Morgen mit Schnorchel-Ausrüstung zu diesem Platz zurück zu kehren. Ein kurzer Halt an Land verhalf Chris zur Organisation seines Tauchganges am folgenden Morgen, verschaffte uns ein kühles Getränk in der Strandbar, doch leider wie bereits schon so oft in Französisch-Polynesien: kein Wifi!

Unverrichteter Dinge ging unsere Erkundungstour daher erst einmal weiter zur kleinen vorgelagerten Insel Fare One. Die Meeresoberfläche zwischen den Inseln glich einem See, so dass wir auch vom Boot aus wundervolle Korallen und Fische beobachten konnten. An Land stieg, für uns zur Erinnerung, die Drohne empor! Martin und Chris, als die Luftaufnahmen-Beauftragten, sorgten damit für unvergleichliche Eindrücke. Begleitet wurden wir bei unserem Landgang von unzähligen Hühnern, die auf dem bewaldeten Sand herum pickten und fast ein wenig Farmland-Atmosphäre auf dieser idyllischen Insel verbreiteten.

Das türkise Wasser lud uns ein noch mehr von dieser Küstenecke zu erforschen, außerdem hatten wir ja noch kein Wifi gefunden. Daher ging es für uns weiter westlich! Wir fanden herrliche Ausblicke auf die grünen Berge Mooreas und tief türkise Farbverläufe der Buchten, doch ein Internetanschluss schien in weiter Ferne.

Als wir den Weg zurück zur VAVA-U ansteuerten und Martin sich kurzerhand entschied in einen kleinen Wasserkanal abzubiegen, kam uns der Zufall zu Hilfe! Ein sehr exklusiv aussehendes kleines Hotel am Eingang der Wasserstraße zog unsere Blicke auf sich, denn die bequeme Lounge mit Blick auf das Riff war sehr geschmackvoll im polynesischen Stil dekoriert. Spontan entschieden wir uns die nett aussehende Dame des Hauses zu fragen wo wir in der Umgebung Wifi nutzen könnten. Ich weiß nicht ob es an meinem liebevollen Fragen lag oder an der Hilflosigkeit, die sie unseren Augen ablesen konnte, jedenfalls lud uns diese Dame doch tatsächlich ein an diesem Steg anzulegen und das Wifi des Hotels kostenlos zu nutzen. Das konnte ich erst gar nicht so recht glauben, geizten die meisten Luxus-Unterkünfte doch mit ihren Online-Zugängen. Doch als die Dame mit dem Passwort in der Hand zum Boot zurückkehrte und uns wirklich bat an Land zu kommen, bedankten wir uns sehr herzlich.

Jeder von uns fand einen Platz auf der dunklen Terrasse und nutzte die Highspeed-Verbindung! So freute ich mich beispielsweise riesig von meiner Arbeitskollegin zuhause zu hören und einer kleinen lieben Dame daheim ein Dankeschön zu schreiben, denn sie hatte uns für den Segeltörn ein Reisetagebuch geschenkt, welches ich jeden Tag füllte. Die Anderen hatten noch ein paar Reiseorganisationen zu erledigen und schon ging es für uns zurück zur VAVA-U.

In diesen Tagen brauchte es nicht viel uns zu erfreuen: der Kontakt zur Heimat, eine perfekte Nachtfahrt und verschiedene Blautöne genügten um eine tiefe Zufriedenheit herzustellen! Die Crew der VAVA-U ist bereit in den kommenden Tagen den Törn auf Moorea ausklingen zu lassen.

Juni

19

ANNETTE

Am Morgen vor Chris Tauchgang hingen dichte Regenwolken in den Bergen Mooreas. Irgendwie schafften sie es jedoch nahe an den Gipfeln zu bleiben und unseren Ankerplatz weitestgehend zu verschonen. So konnten wir dennoch mit Blick auf das sonnige Meer frühstücken und dann in unseren ersten richtigen Moorea-Tag auf der VAVA-U starten. Martin fuhr Chris um viertel nach sieben zur Tauchbasis, denn um 8 Uhr sollte sein Tauchgang am Außenriff stattfinden.

Markus und Felix war in den frühen Morgenstunden noch nicht nach schnorcheln, so dass sie mit mir an Bord blieben. Da ich meine magischen Momente am Schnorchel-Platz der Rochen und Hai ja schon drei Wochen früher mit Chris gemeinsam erlebt hatte, ging Martin somit alleine zur besagten Stelle, welche wir am Vortag gezeigt hatten. Die Ruhe an unserem Ankerplatz genoss ich an diesem Morgen sehr! Ich hoffte dies für einige Stunden erleben zu dürfen: so hatte ich nur Ohren für das sanfte Schwappen des Wassers an den Katamaran, das luftige Wehen des Windes und den Nieselregen, der ab und an auf uns fiel.

Kein Komponist hätte sich das wundervoller ausdenken können! Leider hielt die Ruhe nicht sehr lange! Denn plötzlich schrie der nette Schweizer vom Ankerplatz nebenan Alarm! Soeben noch gemütlich auf der Cockpit-Eckbank sitzend, war ich im nächsten Moment blitzschnell nach oben geschnellt. Es war wahr geworden was sich beim Frühstück bereits angekündigt hatte. Der ebenfalls weiß-grüne Katamaran hatte uns informiert seine Ankerkette verändern zu wollen, da sich die Boote scheinbar nähergekommen waren.

Martin brachte Chris wie geplant zu seinem Tauchgang und überließ die Veränderung den Schweizern. Nachdem unser Kapitän von Bord gegangen war, hatte sich scheinbar irgendetwas an der Situation verändert, was zur Folge hatte, dass die Ankerkette vom Nachbar-Martin (so hieß er wirklich) nun unter unserem Boot verlief. Jedenfalls steuerte sein Katamaran nun mit Wind im Rücken direkt auf die Steuerbord-Seite der VAVA-U zu. „Felix!“ schrie ich nur noch, der sofort mit mir am Heck des Katamarans stand und mit beiden Armen und voller Kraft begann das Boot des Schweizers auf Abstand zu bringen. Als wir binnen der nächsten Sekunden realisierten, dass es sich hier um eine größere Aktion handeln würde, rief ich lautstark Markus heran, der sofort aus seiner Koje herausgerannt kam. „Hol die Fender!“ kam mir ganz spontan von den Lippen, denn lange würden Felix und ich den Katamaran nicht mehr weit genug entfernt halten können. Markus hechtete zur Luke an Deck und holte heran was er konnte. Kaum hatte Markus uns den ersten Fender gebracht, mussten wir ihn auch schon zum Einsatz bringen. Die Steuerbord-Front des anderen Katamarans nahm mit Kraft immer wieder Kurs auf unser Heck. Ob wir das Boot bewegen könnten, fragte uns der Schweizer…nein, wir waren ja nur Gäste! Seine Frau hielt von oben den dicken runden Fender und wir schützten mit Armeskraft und Fender von der VAVA-U aus. Der andere Martin tat mit seiner Frau währenddessen einen richtigen Kraftakt. Er war mittlerweile in sein Dinghy gestiegen, um seinen Katamaran gefahren, um sich mit dem Dinghy zwischen die beiden großen Schiffe zu bringen. Dann gab er seiner Frau Kommandos das Boot zu steuern, die dabei eine Glanzleistung vollbrachte. Irgendwann hatte Martin unseren Katamaran mit seinem Dinghy soweit auf Seite gedrückt, dass die Ankerkette des Schweizer Bootes wieder neben der VAVA-U verlief. Dann wurde es für uns auf der Backbord-Seite nochmals etwas stressig! Felix, Markus und ich (jeweils mit Fender bestückt) hatten uns nun an der anderen Schiffseite in Position gebracht, denn während dem Ankerlichten vom Nachbarkatamaran kam dieser immer auf uns zu und musste auf Abstand gebracht werden. Irgendwann war es Martin gelungen seine Kette zu lösen um den Anker anzuheben und dann mit voller Fahrt die Bucht zu verlassen. Sie suchten sich wohl einen anderen Platz zum Verweilen. Da standen wir drei nun mit unseren Fendern in der Hand auf dem Deck der VAVA-U und konnten ganz schön stolz auf uns sein „unserem Martin“ ein unbeschädigtes Boot übergeben zu können, wenn er von seinem Ausflug mit Chris zurückkehren würde. Markus, der eigentlich Kaffee trinken wollte – Felix, dessen Musik noch in der Koje lief – und meine Wenigkeit, die eigentlich der Ruhe lauschen wollte.

Als eine dreiviertel Stunde später Martin und Chris zurück an Bord der VAVA-U waren, legten wir erst einmal Bericht zur „Rettungsaktion“ ab und informierten die beiden über unseren Vormittag. Chris strahlte über das ganze Gesicht und erzählte von Haien, Meeresschildkröten und eleganten schwarzen Fischen in 20m Meerestiefe. Er hatte 3 von 13 heimischen Haiarten gesichtet, wurde am Ende des Tauchgangs sogar noch von 5 Delphinen abgeholt, welche das Tauchboot bis in den Hafen begleiteten. Was für Gegensätze an diesem Morgen!

Nur wenig später brachte Martin dann Markus und Felix zu ihrem lang ersehnten Landgang-Ausflug, den sie bis 18 Uhr genießen konnten. Bevor die Dunkelheit die Bucht zurückeroberte, wollte Martin sie wieder einfangen. Was mich ganz besonders freute war, dass wir kurz vor Mittag noch Besuch von den Schweizern bekamen! Sie waren tatsächlich extra mit ihrem Dinghy gekommen, um sich bei Markus, Felix und mir für die klasse Aktion zu bedanken!

Wie sehr mich das freute!!! Iris und Martin segelten bereits seit 2013 mit ihrem Katamaran namens Kalea um die Welt und wollten uns unbedingt positives Feedback geben – das war ihnen sehr wichtig – was sie in meinen Augen gleich noch viel sympathischer machte! Ihr Dankeschön wollte ich am Abend ebenso herzlich an Markus und Felix weiterleiten wie ich es in Empfang genommen hatte. Eine Weile plauderten wir mit ihnen, tauschten unsere Reiseblog-Seiten aus und wünschten uns dann im Anschluss alle eine sichere Weiterreise! Damit hatte ich nicht nur eine erfolgreiche Bootabsicherung an diesem Morgen erlebt, sondern auch zwei sehr tolle Menschen kennengelernt! Ab 12Uhr holte ich mir dann die Ruhe ab, die ich mir für den Tag bestellt hatte! Martin entspannte in der Hängematte, Chris schnitt sein Tauchvideo und ich bastelte entspannt am Südsee-Fotoalbum und das alles im perfekten schwimmenden Outdoor-Café.

Um 15Uhr fuhren Martin, Chris und ich mit dem Dinghy auf Erkundungsfahrt in die benachbarte Bucht und vor die Küste des Hotels Hilton, da wir am kommenden Tag unseren Ankerplatz verändern wollten. Jeden Mittwoch Abend gab es in diesem Hotel eine Tanzshow, die wir uns gerne gemeinsam ansehen wollten. Das Boot ganz in der Nähe abzustellen war demnach hilfreich. Mit zwei Ideen im Gepäck kehrten wir zur VAVA-U zurück und genossen erneut die Aussicht auf das Außenriff bis Martin um 18Uhr Felix und Markus vom Landgang abholte.

Die beiden hatten einen großartigen Tag an Land! Sie hatten die Tropical Gardens besucht, Honig gekauft und verschiedenste exotische Köstlichkeiten probiert. Im Anschluss daran schienen sie einen sehr entspannten Aufenthalt im Hilton Hotel gehabt zu haben. Als sie wieder bei uns an Bord waren, richtete ich ihnen sofort die Grüße der Schweizer Segler aus, was die beiden ebenso sehr freute wie mich.

Hungrig vom Südsee-Tag legten wir einen zünftigen bayrischen Abend ein und tischten Fleischküchlie, Kraut- und Kartoffelsalat zum Panama-Bier auf. Nach 10 Monaten auf Reisen war dies für Chris und mich das allererste Mal fränkische Hausmannskost! Mahlzeit!

Juni

20

ANNETTE

Die frische Luft und der sternenklare Himmel hatten mich in dieser Nacht eingeladen auf Deck zu schlafen. Morgens mit dem Krähen der Hähne, dem Blick auf wolkenfreie Vulkanberge und einem Sonnenaufgang auf absolut flacher, klarer See aufzuwachen, das hatte schon etwas Ergreifendes! Dieser Tag in Moorea begann so vielversprechend und lud uns zum relaxen ein.

Zumindest für Chris und mich. Da Felix und Markus die Insel noch nicht erkundet hatten, brachen diese nach einem stärkenden Rührei- und Müsli-Frühstück zu einem Hike auf den Mont Rotui auf. Mehr als 900 Höhenmeter wollten sie bei diesen sommerlichen Temperaturen überwinden um den grandiosen Blick auf das Außenriff zu genießen. Nachdem wir noch ein paar wunderschöne große Fische im Wasser um das Boot herum betrachtet hatten, wurden sie um kurz nach 8Uhr von Martin mit dem Dinghy an Land gebracht.

Wir hingegen steuerten danach mit unserem Kapitän ein kleines Wifi-Eckchen an, damit wir Geburtstagswünsche überbringen konnten und einen lang ersehnten Anruf nach Hause unternehmen konnten. Dies freute uns so sehr, dass wir den Rest des Tages noch leichter genossen. So gingen wir noch in der Nähe der VAVA-U schnorcheln bevor wir den Ankerplatz auf Moorea wechselten.

An Chris und mir schwamm ein Igelfisch, viel kleine leuchtende blaue Minifische und andere Exemplare vorbei. Da es jedoch noch witere Schnorchelplätze auf Moorea geben soll, sind wir froh gewesen mit Martin nur wenig später ein wenig weiterzuziehen. Gegen 11Uhr hatten wir dann unsere neue Liegestelle vor dem öffentlichen Strand nahe des Hilton Hotels eingenommen. Von dort aus zogen wir zur Mittagszeit mit den Kajaks los. Chris und ich baten Martin uns ein ganzes Stück mit dem Dinghy mitzunehmen, dann vom Boot aus in die Kajaks zu steigen und von dort aus über das türkise Wasser bis zur VAVA-U zurück zu paddeln. Wenn man Martin eines zugute heißen konnte, dann ist es die Wunscherfüllung! Klar geäußerte Vorschläge und Ideen half er immer umzusetzen, wenn die Rahmenbedingungen seiner Meinung nach stimmten. So nahm er ohne zu zögern mit uns die Kajaks vom Deck des Katamarans und gab uns Tipps für das Anlegen beim Eintreffen an der VAVA-U. Dankbar nahmen wir dies an und freuten uns sehr, dass er uns wenig später auf dem flachen Meer absetzte.

Von da an ging es für Chris und mich immer mit der Strömung zur VAVA-U zurück. Dabei paddelten wir unter den noblen Überwasserbungalows des Hilton hindurch und sahen immer wieder rechts und links von uns schöne und intakte Korallenecken. Aber auch die grandiose faltige Bergwelt Mooreas faszinierte uns dabei erneut. Wir mussten an Felix und Markus denken, die vermutlich gerade auf dem Gipfel des vor uns liegenden Mont Rotui waren. Mit Kurs auf den Katamaran hatten Chris und ich dann ein bisschen Strömung unter uns und es war zufälligerweise an mir zuerst anzulegen. Geschwind glich ich mit kräftigen Zügen den Drift aus und kam schließlich soweit an das Steuerbord-Ende heran, dass ich mich mit der linken Hand an einem Griff festhalten konnte und auf die VAVA-U kletterte. Dann machte ich den Weg frei für Chris, der ebenfalls geschickt an Deck kam.

Mit dem 8-ter Knoten sollte ich die Kajaks festmachen. Martin hatte mir extra einen Beispielknoten in mein Tau gemacht…es war zu lustig. Zwei, drei Anläufe hatte es gebraucht bis ich schlussendlich davon überzeugt war den richtigen Knoten gebastelt zu haben. Ich war gespannt ob Martin das auch so sah! Da er noch auf Landgang im nahe gelegenen Ort war, sollten wir das später erfahren.

Der Nachmittag war für Chris und mich sehr entspannt auf der VAVA-U: Pampelmuse essen, Kaffee trinken, die Berge und das Meer anschauen. Mehr brauchten wir nicht um glücklich zu sein! Als Martin dann zurück war, stand fest, dass ich es zu gut gemeint hatte. Anstatt zweier 8er Knoten hatte ich 16er kreiert, so dass ich nochmals in die Wiederholer-Rund im Grundkurs Knoten ging. Doch das wichtigste für mich was gewesen: die Kajaks hatten gehalten, so dass wir sie wieder sicher mit Martin auf dem Katamaran verstauen konnten.

Pünktlich um 17Uhr holte Martin Markus und Felix ab, die beide ziemlich geplättet auf der VAVA-U ankamen. Die Hitze beim Aufstieg hatte ihnen ganz schön zugesetzt! Tolle Aufnahmen hatten sie von der Küste gemacht, konnten bis zu den Ananasfeldern im Inselinneren sehen und waren unterwegs auf interessante Reisende getroffen. So lernten sie auf dem Track eine junge deutsche Frau kennen, die sich vor 3 Jahren mit ihrem Lebenspartner einen Katamaran gekauft hatte und seitdem mit ihm die Welt bereiste. Ihr Landgang war also trotz den vielen Sonnenstunden ein Erfolg gewesen, auch wenn sie es nicht ganz bis zum Gipfel geschafft hatten. Das dichte Gestrüpp zwang sie umzukehren bevor sie am höchsten Punkt angekommen waren. Daher konnte sie auch das gute Essen an Bord nicht so richtig wieder auf die Beine bringen, so dass sich die beiden entschieden einen ruhigen Abend auf dem Schiff zu verbringen und uns nicht zur Abend-Show zum Hilton zu begleiten.

Martin, Chris und ich hingegen brachen wie angedacht kurz vor 19Uhr mit dem Dinghy auf. Für mich die allererste Nacht-Fahrt im Beiboot! Martin hatte jedoch eine Lampe dabei, mit der er vermutlich die ganze Bucht hätte ausleuchten können. So entging ihm trotz der Dunkelheit keine Koralle und ging mit uns sicher am öffentlichen Strand an Land. Von dort aus liefen wir ungefähr einen Kilometer an der Straße entlang zum Hilton, damit wir um 20Uhr die Show ansehen konnten. Zumindest war dies unser Plan, denn jeden Mittwoch fand das Tanzevent im Restaurant des Luxus-Schuppens statt. Gemeinsam liefen wir an den hohen Stein- und Holz-Tikis der Eingangshallen vorbei und steuerten das Zentrum des Hotels an. Mich irritierte sofort, dass das Restaurant im Dunklen lag. Kein Licht! „Da ist heute Nichts!“, rutschte es mir raus, was sich bei Nachfrage leider auch unmittelbar bestätigte. Die nette Dame vom Hotel erklärte uns das jeden Mittwoch die Show stattfand, nur heute nicht…sie war aus irgendwelchen Gründen, die wir nicht verstanden, diesmal auf den Donnerstag verschoben worden. Für Martin fanden wir das richtig schade, denn wir hatten die Aufführung ja schon vor dem Törn gesehen. Weil wir nun aber schon einen Nachtspaziergang in Kauf genommen hatten, um zum Hilton zu gelangen, blieben wir immerhin für einen Cocktail in der Bar zwischen den Überwasserbungalows. Unter uns schwammen Haie vorbei während neben uns die „Honeymooner“ dinierten. Nach dem Ausschlürfen der feinen Gläser machten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg.

Die Tore des öffentlichen Strandes waren zu dieser Uhrzeit schon geschlossen, so dass wir kurzerhand über die Holzbalken kletterten. Kein Problem, war ja nicht hoch! Wenige Meter vor unserem Dinghy dann die Schrecksekunde: der Schlüssel vom Dinghy war weg! Oha! Martin wusste, dass er ihn vor dem Klettern noch hatte somit schränkte sich unsere Suche „nur“ auf den Strand ein. Der allerdings war breit und lang genug um eine Weile beschäftigt zu sein. Jeder mit Taschenlampe in der Hand gingen wir somit nochmals den Weg ab, den wir vermutetet hatten gegangen zu sein. Obwohl wir schon vom Zurückrudern gesprochen hatten, gaben wir die Hoffnung nicht auf, so dass Martin schlussendlich den ersehnten Schlüssel samt weißem Anhänger im Sand fand.

Die Reise konnte weiter gehen! An unserem Boot angekommen sahen wir ein weißes T-Shirt auf dem Rand liegen, doch uns gehörte es nicht. Als wir es beiseitelegen wollten, machte sich ein Einheimischer im Wasser bemerkbar. Erst sah ich ihn gar nicht, als er dann jedoch mit tiefen Atemzügen seinen in der Nacht rot leuchtenden Joint zum glühen brachte, nahm ich ihn schmunzelnd wahr. Ein paar Worte auf Französisch wechselnd, gab ich ihm zu verstehen, dass wir sein T-Shirt auf den Zaun legten und schon ging es für uns die paar Meter zur VAVA-U zurück.

Es war eine schöne, eine klare Nacht! Der Mond wurde wieder voller und leuchtete mit den Sternen friedlich in den Ankerplatz vor dem Strand hinein. Wir waren zurück. Zwar ohne Show, aber mit vielen anderen Eindrücken im Gepäck. Markus saß noch im Cockpit, so dass Chris und ich ihm noch eine Weile Gesellschaft leisteten unterdessen die beiden anderen schon schliefen. Wir philosophierten darüber wie längeres Reisen verändert und was dies für uns zuhause bedeuten würde. Ein durchaus nachdenklicher, aber sehr wertvoller Abend!

 

Juni

21

ANNETTE

Der Tag so schön friedlich. Alle schliefen länger, wir frühstückten mit frischer Ananas und Frühstücksei im Sonnenschein und schnorchelten ein wenig mit bunten ausgefallenen Fischen. Als dann der Wechsel des Ankerplatzes anstand, welcher sich auf der anderen Seite der Insel befand, freute ich mich in meiner Segel-Naivität auf eine herrlich entspannte Inselrundfahrt, wie wir sie auch in Bora-Bora erlebt hatten. Denn da saßen wir alle vorne auf dem Trampolin und sahen in Ruhe die neue Landschaft an uns vorüberziehen. Doch ich hatte mich einfach zu wenig mit den Segelrevier-Möglichkeiten um Moorea beschäftigt. Um auf die andere Seite der Insel zu kommen, mussten wir hinaus aufs Meer und damit auch in die Wellen dieses Tages. Die VAVA-U nahm Welle um Welle, von vorne herkommend und damit Schlag auf Schlag. Es war mir zu laut, zu viel hoch und runter – eben kein „Genuss-Segeln“ mehr in meinen Augen.

Nur Martin, unser Kapitän, saß entspannt auf seinem weißen Sitz und man spürte diese riesige Seemannslust!

Gegen 12Uhr holten wir das Segel wieder ein und nahmen Kurs auf den Pass in der Nähe des Lagoonariums, welchen Martin als Ankerplatz auserkoren hatte. Der Wind fegte ganz schön über die Bucht hinweg, so dass ein entspanntes Baden um den Katamaran herum ausgeschlossen war. Aber das hatten wir den anderen ja bereits angekündigt: die Strömungen auf dieser Inselseite waren so intensiv, dass das Lagoonarium Seile und Bojen ins türkise Wasser eingelassen hatte. Wunderschön anzuschauen war es allemal! Das intensive türkise Wasser bot uns einen Ankerplatz mitten im Nichts. Lediglich die Delphine begrüßten uns. Aber wir wollten dann dochin eine andere Bucht.

Dies gelang uns dann auch in Sichtweite des Sofitel Hotels, das an einem wunderschönen langen hellen Sandstrand in einer ebenfalls türkisblau eingefärbten Bucht lag. Dort kamen wir richtig an! Ich für meinen Teil schnaufte erst einmal durch und hoffte nun die letzten anstrengenden Seemeilen hinter mich gebracht zu haben. Gemeinsam machten wir dann noch einen letzten Landgang auf Moorea, denn am Folgetag sollte die VAVA-U Kurs auf Tahiti machen um diesen Törn zu beenden. Martin lenkte uns zum Abschluss nochmals souverän an den öffentlichen Strand, so dass wir direkt danach das Sofitel ansteuerten.

In der Hoffnung in diesem Luxus-Hotel freies WLAN zu erhalten, lächelte ich den netten jungen Mann der Strandbar an und erklärte ihm unsere Situation. „Normally not, but for you…!“ war seine nette Antwort und übergab mir für uns fünf ein Zettelchen mit dem Passwort. Das war doch mal richtig nett von ihm! Ich bedankte mich für seine Hilfe, denn so konnten wir uns alle entspannt mit Blick auf Tahiti unseren weiteren digitalen Reiseplanungen widmen. Ein tollerPlätze für die Reise-Organisation.

Unseren Gaumen gönnten wir währenddessen Eiskaffee, Cocktail und frische Kokosnüsse. Meiner Meinung nach war dies die schmackhafteste Kokosnuss, die ich seit dem Beginn von Chris und meiner Weltreise getrunken hatte. Daher ließ ich mir diese auch vom netten Kellner knacken, damit ich das köstliche Moorea-Kokosfleisch herauslöffeln konnte. Dies waren wiederum die schönen Freuden der Südsee!

Gegen 18Uhr waren wir wieder an Bord der VAVA-U, sammelten die frisch gewaschene Wäsche ein und man spürte regelrecht die Aufbruchstimmung!

Markus packte für Nepal, wir entschieden uns ein paar Dinge zu entsorgen und Martin begann mit der Endabrechnung. Wir hatten unsere Zeit gehabt auf der VAVA-U und während ich den Blog für uns schrieb, kochte Felix mit Martin die Pasta samt Brokkoli, die wir uns als letztes gemeinsames Essen im Cockpit schmecken ließen.

Zwar endete der Törn erst am 23.06.2018, doch morgen früh wird sich bereits Felix aufgrund seiner Anschlusspläne verabschieden. Es war somit der letzte Abend der ersten Südsee-Crew von Martin… aber sicher werden noch viele weitere folgen.

Juni

22

ANNETTE

Wir Weiterreisende hatten schon früh am Morgen Hummeln im Hintern. Selbst Markus und Felix, die sonst erst etwas später als wir aus der Koje gekrabbelt waren, sind mit uns um halb 7 im Cockpit gewesen. Das letzte mal richteten wir uns ein entspanntes Frühstück an einem schönen Ankerplatz her! Hierfür schnitt ich uns die köstlich süße Moorea Ananas in Scheiben, die Mango in Würfelchen und kochte uns die Frühstückseier während die Männer den Tisch deckten. Unsere Vorräte für die Zeit hatten genau gereicht, wie wir sehr zufrieden feststellten. Gegen halb 8 kam auch Martin zu uns hinzu, denn wir hatten Pläne die Fähre von Moorea nach Papeete zu nehmen, wofür wir ihn als Dinghy-Taxi vom Ankerplatz zum Hafen benötigten. Chris und ich schlossen uns Felix an und beschlossen die letzte Segeletappe nach Tahiti auszusetzen.

Wir wollten einen gemütlichen Stadtbummel in Papeete machen, was von der Fähr-Marina aus als Startpunkt besser und früher gelang. Felix hatte aufgrund eines geplanten Tagesausflugs am nächsten Morgen sowieso vorgehabt Moorea mit der Schnellfähre zu verlassen und in der Nähe des Stadtzentrums zu übernachten. Markus hingegen wollte jede Seemeile auskosten und mit Martin gemeinsam die VAVA-U zum HafenTaina nahe des Flughafens von Tahitit bringen.

Gegen 8 Uhr brachte uns Martin dann zum Hafen von Moorea. Nur knapp eine halbe Stunde später setzten wir dann auch schon über und sahen den Katamaran dabei noch am Ankerplatz vor Moorea liegen. Die Fahrt mit der Fähre verlief für uns schnell und tiefenentspannt, so dass wir hungrig waren Papeete zu entdecken.

Wir bummelten durch die Souvenirgeschäfte, hörten Straßenmusikern zu, die Blumenkränze in den Haaren hatten, tranken frisch gepresste Säfte und bestaunten die vielen Graffitis an den Hauswänden. Papeete war einfach eine über und über bunte Stadt. Sowohl die Gebäude als auch die vielen herrlichen Kleidungsstoffe verbreiteten eine paradiesische Stimmung. Beim Schlendern durch die Straßen kamen Chris und ich auch an der Cathédrale Notre-Dame de Papeete vorbei, die wir dann auch gerne gemeinsam besuchten um Danke zu sagen! Alles war gut gegangen auf See! Ein paar Minuten setzten wir uns auf eine der hinteren Kirchenbänke und ließen die ebenfalls bunte Kirche auf uns wirken. Wunderschöne Blumengebinde hatten die Menschen hier angebracht. Danach trafen wir Felix wieder auf Höhe des Hafens und beschlossen nochmals gemeinsam weiterzuziehen. Doch irgendwann war dann für uns der Zeitpunkt des Abschieds gekommen. Chris und ich nahmen Felix abwechselnd nochmals in den Arm und wünschten ihm für seine weitere Reisezeit und auch danach für zuhause nur das Allerbeste! Wir würden in Kontakt bleiben! Es war schön mit ihm ein Teil der VAVA-U Crew gewesen zu sein.

Am frühen Nachmittag kam ich mit Chris am Hafen an und wir erfuhren in der Capetanerie der Marina die Liegestelle der VAVA-U. Alles hatte absolut reibungslos funktioniert, was uns den letzten Nachmittagskaffee im Cockpit noch besser schmecken ließ. Hier, am äußeren Steg des Hafens, hatten wir einen herrlichen Blick auf Moorea, Rudermannschaften zogen an uns vorbei und die Berge Tahitis wurden von der tief stehenden Sonne ins rechte Licht gerückt. Kein Wunder also, dass wir sogar noch einen perfekten Sonnenuntergang hinter Moorea vom Deck aus erleben durften. Rundum zufrieden nahmen wir Abschied auf der VAVA-U, ließen die Segelzeit ausklingen, während Martin, Markus und Felix an Land waren.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kehrte Martin auf seinem Klappfahrrad zu uns zurück. Er kam frisch geschniegelt und gestriegelt mit schicker Frisur lächelnd aus der Stadt. Da hatte es sich jemand gut gehen lassen. Aber auch er hatte die Markthalle besucht und Papeete auf sich wirken lassen.

Mit Nudeln und Pesto klang dann wirklich letzte Abend für uns auf der VAVA-U mit Martin aus. Außerdem kamen wir nochmals in den Genuss der Hafen-Atmosphäre, welche soviel lebendiger war als die stillen Ankerplätze der vergangenen Tage.

Juni

23

ANNETTE

Ein letztes Mal Aufwachen in der VAVA-U! Zwanzig unterschiedlichste Nächte hatten wir hier verbracht: in der Koje, im Cockpit, mit und ohne Wachen, still in einer Bucht oder auf wilder See.

Diese Nacht waren wir durch das sanfte Schwappen im Hafen in den Schlaf gewankt worden.
Daher wachten wir sehr früh auf und fingen sogleich an unsere sieben Sachen einzupacken.

Während Martin mit uns im Cockpit den Tag bei Sonnenschein begrüßte, sahen wir von Markus nur das Gepäck…er hatte in dieser Nacht wohl nicht mehr zur VAVA-U zurückgefunden und Papeete „unsicher“ gemacht. Da Chris und ich um 10 Uhr auf dem Schiff auschecken wollten, waren wir gespannt ob wir uns noch persönlich von ihm verabschieden konnten.

Für unsere Weiterreise bis zum 12. August 2018 fühlten wir uns gut gerüstet, so dass unserem (Chris und Annette) weiterem Vorhaben www.wirzweiumdiewelt.de nichts mehr im Wege steht.

Das Mitsegeln in Französisch-Polynesien war für uns eine großartige Erfahrung gewesen, die wir auf unserer Weltreise nicht missen wollten. Doch nun warteten neue Abenteuer auf uns!

Am Vormittag verabschiedeten wir uns nach einem gemütlichen Ausklingen im Cockpit von Martin, unserem Kapitän! Nur einen Tag später sollte er eine neue Crew erwarten! Beim von Bord gehen erinnerten wir uns wie wir uns gefühlt hatten, als wir die VAVA-U auf den Marquesas das erste Mal gesehen hatten… mit diesen schönen Gedanken gingen wir von dannen.

Mach´s gut VAVA-U!

Juni

24

Törn Zusammenfassung

Angelaufene Häfen/Buchten:

FRENCH POLYNESIEN
Marquesas:
Hiva Oa- Atuona
Tahuata- Hanamoenoa
Tuamotus:
Takaroa, Manihi, Ahe, Rangiroa
Gesellschaftsinseln:
Bora-Bora
Raithea
Moorea
Tahiti – Papeete

Gesegelte Strecke:  1200 sm, davon unter Segeln: 935 und 265 unter Maschine
Max. Boot-Speed 12,1 Kn
Max Wind 25 Kn aus ESE

Bemerkungen:
Meist SE Winde im Gebiet,
Teils starke Strömungen in den Passagen der Tuamotus (Rangiroa: 8 Kn)

Wetter:
Temperaturen um die 28 Grad, tags und nachts
Wasser um die 30 Grad
Teilweise lokale kurze heftige Regenschauer

Juni

25

VAVA-U hat wieder einen neue Crew für neue Segelabenteuer an Bord.
Mit Petra, Andrea und Richard sind wir die nächsten 3 Wochen unterwegs zu den MArquesas und werden auf dem Weg dahin Moorea und einige Atolle der Tuamotus besuchen bevor wir dann gen Marquesas weitersegeln.
Weitere Blogs gibts dann wieder die nächsten Tage inklusive Bildern.

Juni

25

Andrea

Petra, Richard und ich kamen nach einem langen Flug über Auckland abends in Tahiti an und hatten nur noch ein Ziel:
ab ins Hotel und erstmal schlafen.
Nach dem Passieren des Zolls, glücklicherweise ohne besondere Vorkommnisse (stimmt`s Petra? ??) fragten wir außerhalb des Flughafengebäudes nach dem Airport Hotel. Ein freundlicher Tahitianer wies den Berg hoch, und tatsächlich, da lag es, zum Greifen nahe. Es wurde uns gesagt, wir sollten einfach die Treppe hoch und dann rechts gehen, es sei gar nicht weit. Die Treppe bestand dann aus ca. 50 Stufen, gefolgt von einer vielbefahrenen Straße, die wir überqueren mussten und schließlich einer steilen Auffahrt zur Rezeption. Jedenfalls hatten wir uns nach dem Aufstieg mit dem ganzen Gepäck eine Dusche und unser Bett redlich verdient.

Am nächsten Morgen organisierte und das Hotel nach dem Frühstück ein Taxi zur Marina Taina, wo Martin einen Liegeplatz für die VAVA-U gefunden hatte.
Nach einer ersten kurzen Führung durch das Boot belegten wir unsere Kajüten und beschlossen gleich, zum Carrefour Supermarkt zu laufen und unseren Großeinkauf für die nächsten 3 Wochen zu tätigen, da es auf den kleineren Inseln nicht viel zu kaufen gibt.
Martin hat hierfür eine große Einkaufsliste und kennt sich natürlich mit den erforderlichen Mengen bestens aus.

Wir zogen dann los, kamen binnen 10 Minuten am Carrefour an und bewaffneten uns jeder mit einem Einkaufswagen. Ca. 2 Stunden später trafen wir uns an den Kassen und mussten feststellen, dass wir leider nicht alles bekommen hatten und wir am nächsten Tag nochmals gehen mussten. Komischerweise ist sonntags der Verkauf von alkoholischen Getränken verboten und so ganz wollten wir dann auf Bier und Wein doch nicht verzichten.

Vom Supermarkt wurde uns dann ein Taxi zur Marina bestellt, was dort offenbar aufgrund der vielen Yachten völlig üblich ist. In der Marina selbst gibt es dann Einkaufwagen mit Chip, versteht sich), mit denen man seine Einkäufe direkt zum Boot befördern kann.
Nachdem alles verstaut war (erstaunlich, wie viel Platz vorhanden ist), gingen wir abends ins Casa Bianca zum Abendessen.
Sehr lecker, Poisson cru und Thunfisch in allen Variationen.

Anschließend fielen wir nach diesem ersten anstrengenden und aufregenden Tag müde in unsere Kojen

Juni

25

Petra

Nach einer ungewohnten, aber sehr geruhsamen Nacht, einem weiteren Einkaufsvormittag (schließlich mussten noch 120 Dosen Bier „gebunkert“ werden) im Carrefour und einem Obst- und Gemüserausch bei einem fliegenden Händler an der Straße (Avocados, Maracujas, Bananen, Tomaten, Ananas und wunderbare Mangos) ging es los!

 

Nach einer, nein mehreren Sicherheitsbelehrungen und den „Do´s and Don´ts“ auf einem Segelschiff (davon gibt es auch ne Menge!!!) fuhren wir zunächst zum Tanken und dann – ab in die Südsee!!!!

Unser erstes Ziel: Mo`orea, die angeblich schönste Insel der Gesellschaftsinsel, begrüßte uns mit einem wirklich beeindruckenden Panorama, bizarr geformten Felsen, wolkenverhangen und irgendwie geheimnisvoll!

Wir ankerten in der Baie d´Opunohu und Andrea und Richard sprangen sofort schnorchelnder Weise ins türkisfarbene Nass, während Martin schnorchelnder Weise seinen Schiffsrumpf inspizierte. Ich erfreute mich am Bordhund unserer Nachbarn, der zuerst auf einem Surfboard herumturnte und danach fröhlich an Bord spielte.

Nach einem wunderbaren Sonnenuntergang gab es ein frühes Abendessen und alle verschwanden todmüde in ihren Kabinen, voller Vorfreude auf den nächsten Tag, denn Martin hatte uns eine Fahrt zur „Stingray City“ versprochen.

Juni

26

Frühstück, Einkauf, Coustom, Tanken und Webscheck.
Das war das Kurzprogramm am Vormittag damit wir startklar waren für den ersten kurzen Schlag nach Moorea.

Hier liegen wir wieder an der Nordküste hinterm Aussenriff umkgeben von kleineren Korallenfeldern in 3.5 Meter tiefem Wasser.
Na klar waren wir gleich nach den Ankerfallen im 28 Grad warmen Wasser und haben auch das kleine „Hausriff“ unter VAVA-U beschnorchelt.
Dort wohnen eine Menge kleiner Fische – es schaut aus wie im Aquarium.

Inzwischen hatten wir einen Sonnenuntergang mit roten Wolkenfeldern und in der Pantry wird fleissig für das Abendessen gewerkelt,
damit wir am Morgen gut gestärkt die Rochen und die Schwarzspitzenhaie unweit von hier besuchen können.

Juni

26

Petra

Der nächste Morgen begann mit einem spektakulären Sonnenaufgang, den Andrea, Richard und ich im Wasser erlebten – wie wunderbar, auf der einen Seite die grünen Hänge der Insel, auf der anderen Seite das erste zarte Rosa-Orange, dass sich auf den Wolken abzeichnete, und wir mittendrin!

Nach einem gemütlichen Frühstück ging es das erste Mal ins Dinghi (aufregend), und dann sausten wir der Stingray City entgegen!

Schon von Weitem leuchtete das Wasser helltürkis, es war schon recht trubelig und ich war echt gespannt, was uns da wohl erwartete.

WAS das war, erlebte ich nach dem ersten Abtauchen: ich schaute DIREKT einem Schwarzspitzenhai in die Augen, während links und rechts von mir die Stachelrochen vorbeischwebten, alles garniert mit etlichen bunten Fischen jeglicher Form, Farbe und Größe, das war ein echtes maritimes Unterwasserfeuerwerk!

Einige Einheimische verteilten Leckerbissen an die Rochen, die sich wirklich und wahrhaftig an den Menschen emporhangelten, das sah aus, als ob sie einen Mantel tragen würden, oben grau, unten weiß, der ständig in Bewegung war.

Ich stellte mich hin und schaute mir dieses Schauspiel völlig ungläubig an, und dann kam er, der Rochen, umschmeichelte mich sanft und ganz weich, es war einfach unglaublich!!!

Richard filmte und fotografierte, was das Zeug hielt, auch die beiden als erfahrene Taucher waren begeistert, vor allem von den „zutraulichen“ Haien.

Irgendwann wurde es dann aber doch zu voll (von Menschen), und wir trollten uns gen VAVA-U zu einem kleinen Snack.

Am Nachmittag hatten wir uns einen Aussichtspunkt als Wanderziel auserkoren. Es ging durch eine wunderschöne, aber seeeehr warme Landschaft bergan, und irgendwann gaben einige von uns auf, ok, Martin hat es geschafft!

Immer nach dem Motto, „der Weg ist das Ziel“ genossen wir den Spaziergang und fielen abends nach einem leckeren Abendessen wieder früh und müde in unsere Kojen.

Juni

27

Andrea

Morgens fuhr Martin nach dem Frühstück noch kurz unseren Müll an Land und dann ging es los.

Das Großsegel wurde gehisst, leider war der Wind zum Segeln nicht ausreichend und wir mussten die ersten Stunden den Motor mitlaufen lassen.
Nachmittags frischte der Wind jedoch auf, die Genua konnte gesetzt und der Motor ausgestellt werden.

Welch eine himmlische Ruhe, man hört nur das Wasser rauschen und ein paar Geräusche vom Boot selbst.
Martin hatte bereits einen Plan für die Wachen der nächsten Tage aufgestellt. Nachts ist immer nach 2 Stunden Wachwechsel, tagsüber nach 3 Stunden.

Richard und ich hatten in dieser ersten Nacht beschlossen, unsere beiden Wachen gemeinsam zu halten, also von 1 h bis 5 h. Anschließend war Petra dran.

Es ist schon sehr magisch, bei Mondlicht, das im Meer glitzert wie eine silberne Bahn und einem unglaublichen Sternenhimmel nahezu lautlos durch die Nacht zu rauschen.
Ich glaube, das werde ich nie vergessen. Die Sterne sind so nah und hell, wir haben deutlich Jupiter, Mars und später auch die Venus ausgemacht.

Am nächsten Tag und auch während der darauffolgenden Nacht musste teilweise wieder der Motor mitlaufen, da der Wind nachließ.

Juni

29

Andrea

Am Nachmittag kam dann das Fakarava-Atoll in Sicht.
Wir sind durch den Nordpass in die Lagune gesegelt und haben dann vor dem kleinen Dorf Rotoava inmitten etlicher anderer Segelyachten geankert.

Da die Batterie des einen Motors defekt war und er sich auch nach mehreren Versuchen nicht starten ließ, musste Martin eine neue Batterie besorgen.
Darüber hinaus hatte Richard an einem Zahn Schmerzen und wir wollten sicherheitshalber Antibiotika besorgen, für den Fall, dass es schlimmer wird.

Wir fuhren also mit dem Dinghi an Land und erkundigten uns nach einem Arzt. Einen solchen gibt es nicht auf der Insel (der Zahnarzt kommt nur einmal pro Jahr vorbei – und wenn man den Einwohnern so auf den Mund schaut, wohl hauptsächlich zum Zähne ziehen. Sogar ganz junge Leute haben große Zahnlücken). Dafür gibt es aber eine Nurse, die sozusagen als Allround-Fachfrau für alle kleineren und größeren medizinischen Probleme zuständig ist.

Zähne zieht sie allerdings nicht. Obwohl an diesem Tag Feiertag war (Unabhängigkeitstag) war die überaus nette Nurse bereit, zu ihrer kleinen Praxis zu kommen und gab Richard eine ausreichende Menge Antibiotika.
Kostenlos!

Das muss man sich mal vorstellen, nicht vor allem anderen die Frage nach dem Krankenkassenkärtchen. In Französisch Polynesien ist die ärztliche Versorgung auf den abgelegenen Atollen grundsätzlich kostenlos.

Martin hatte inzwischen auch eine Ersatzbatterie gefunden.

Anschließend fuhren wir zur Crèperie La Paillote direkt an der Lagune zum Essen. Dort gibt es nämlich kostenloses WLAN und wir konnten alle unsere Mails und sonstigen Nachrichten abschicken.

Die Crèperie ist sehr idyllisch, Tische und Stühle stehen direkt auf dem feinen Korallensand und man fühlt sich durch die Reggae-Musik wie in der Karibik.

Nach dem Essen fuhren wir zur VAVA-U zurück und fielen mal wieder todmüde in die Kojen.

Juni

30

Petra

Nach einem weiteren Besuch in der Crèperie für einen Café mit Internetverbindung (oder eine Internetverbindung mit Café, wie auch immer), segelten wir bei einem kräftigen Wind durch die Lagune zur Südpassage, vorbei an vielen Bojen, an denen in der Tiefe die berühmten Perlen „gezüchtet“ werden.

Martin erzählte uns, dass eine Muschel dreimal eine Perle produzieren kann, wobei die erste Perle meist die Größte ist.

Nach gut 4 Stunden lag dann die Südpassage vor uns, ein paradiesisch anmutendes Fleckchen Erde bzw. Wasser, es fehlte wirklich an nichts (außer etwas mehr Wasser unterm Kiel, aber dazu später). Alle Farben von Blau, Türkis, Grün und Goldgelb im Wasser, am Himmel und an Land, die man sich nur vorstellen kann, dazu palmenbewachsene Inselchen und auch gleich zwei Schwarzspitzenhaie, die uns begrüßten.

Es war schon recht spät, und da Andrea und Richard noch ihren Tauchgang für den nächsten Tag buchen wollten, fuhren wir mit dem Dinghi in Richtung Motu Tetamanu, oder wie auch immer man eine Ansammlung von ca. 10 sehr pittoresken Hütten nennen mag.
Der direkte Weg führte leider in seeehr flaches Wasser, und nachdem das Dinghi mehrmals mit den Korallenbänken in Kontakt kam musste Martin einen recht großen Bogen fahren, um heil anzukommen.

Das kleine Resort sah aus wie aus einem Katalog für Südseereisen, kristallklares Wasser, zwei bunt geschmückte Anlegestege und die Tauchstation, deren gut gelaunter Chef uns gleich in Empfang nahm.

Die etwas weniger gut gelaunte Bardame luchste mir gleich 500 polynesische Francs ab für eine Internetverbindung für uns Vier, leider funktionierte der Code nur beim ersten Handy und als ich nachfragte, legte sie mir weiterhin übellaunig den 500er wieder hin und zuckte die Achseln, na ja, EIGENTLICH wollte ich mich ja auch ein wenig im digitalen Fasten üben, gell?

Mit dem letzten Sonnenlicht ging es wieder zurück zum Boot, und – HandyApp NAVIONICS sei Dank – ohne weitere Bodenberührungen.

Die Nacht war sehr, sehr schwarz, die Sterne funkelten um die Wette und nach einem schnellen, aber wohlschmeckenden Spaghetti-Carbonara-Gericht fielen wir satt und außerordentlich zufrieden in unsere Kojen, wo uns leises Plätschern und sanfte Wellen beim Einschlafen begleiteten.

Juli

1

Andrea

Heute waren Petra und ich schon direkt nach Sonnenaufgang mit meinen Freunden, den Schwarzspitzenriffhaien vor einer traumhaften Kulisse von lauter kleinen, mit Kokospalmen bewachsenen Inselchen, schnorcheln.

Nach dem Frühstück ging es dann mit dem Dinghi zum Tetamanu Village, bei dessen Tauchbasis wir uns am Tag zuvor zum Tauchen angemeldet hatten. Im flachen Wasser der Lagune direkt am Resort tummelten sich eine unglaubliche Anzahl von Schwarzspitzenriffhaien, immer schön in der Nähe der Stege, wohl in der Hoffnung, etwas zum Fressen abzustauben.

Sowohl unter dem Steg des Restaurants als auch der Tauchbasis halten sich Hunderte von Barschen sowie etliche große Papagaienfische auf, die reglos in der Strömung stehen.
Unsere ABC-Ausrüstung und Atemregler hatten wir dabei und mussten daher nur Jackets und Richard (weil Weichei ??) einen Shorty leihen, ich war mit Bikini und T-Shirt tauchen, das Wasser hat schließlich 28°C.

Nach einem kurzen Briefing ging es mit dem Tauchboot raus durch den Südpass ans Außenriff.
Nach dem Abtauchen kamen wir in den Kanal des Passes und schwammen Richtung Lagune. Unter uns schneeweißer Sand und rechts von uns ein traumhaftes Riff mit sehr gesund aussehenden Korallen aller Art, hauptsächlich aber Hartkorallen, bevölkert mit vielen verschiedenen Rifffischen.

Kurz darauf tauchten die ersten Grauhaie auf und je weiter und tiefer wir in den Kanal tauchten, wurden es immer mehr, es waren Hunderte von Tieren, von teilweise beachtlicher Größe, aber auch einige kleine, offenbar junge Exemplare.
Die Wall of sharks besteht aus drei Teilen, überall schwimmen die Haie in der Strömung hin und her und lassen sich gut beobachten. Es gab auch einige Weißspitzenriffhaie sowie einen schönen großen Adlerrochen.

Der Tauchgang endete dann direkt nach ca. 50 Minuten bei der Tauchbasis am Steg mit den Barschen, wo wir auch noch kurz den Sicherheitsstop machten.

In der Zwischenzeit hatte Martin die VAVA-U „umgeparkt“, da an unserem ursprünglichen Liegeplatz das Ankern angeblich verboten ist.
Sie liegt jetzt auf der anderen Seite von Tetemanu Village in etwas tieferem Wasser.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Relaxen und Lesen bzw. Schlafen.
Abends baute Martin dann den Grill auf und wir grillten Steaks mit Rosmarinkartoffeln und Salat.

Wie üblich, waren wir auch heute wieder ziemlich früh müde und gingen daher zeitig in die Koje.

Juli

2

Petra

Wieder ein wunderschöner Morgen mit Postkarendidyll rundherum, nun bin ich schon über eine Woche hier und Schönheit der Landschaft um mich herum ist immer noch unglaublich.
Von Ferne ist eine kleine Regenfront zu sehen, ich mache sicherheitshalber schon mal „Luken dicht“, bevor ich ins Wasser hüpfe und richtig, kaum bin ich im Wasser, beginnt es zu schütten.
Die natürliche Dusche nutze ich natürlich gleich aus, schäume mich ein und lasse mich mit der riesigsten überhaupt vorstellbaren „Rainshower-Dusche“ berieseln, 360-Grad-Südseepanorama inbegriffen!

Mittags gehen Andrea und Richard zum Tauchen und ich fahre mit, um „einfach mal so“ ein bisschen am Anleger zu schnorcheln.

Es werden wohl auch Schnorcheltouren angeboten, aber ich habe verpasst, mich dort anzumelden. Der supernette, seeeehr charmante Tauchguide erklärt mir, wo ich ins Wasser gehen soll, um mit der Strömung zu schnorcheln und dann auch wieder gut aus dem Wasser zu kommen. Außerdem gibt er mir noch eine Boje mit, damit ich nicht unter die Propeller komme, wirklich sehr freundlich und fürsorglich.

Der ortsansässige Boxer (Hund;-))!) beäugt mich interessiert, wie ich mir Schnorchel und Flossen anziehe (gestern hat er sich die Haifütterung im Wasser sitzend angeschaut, ob er meint, es gäbe wieder Frühstück für die Haie???), und dann geht es los. Gleich nach ca. 5 Metern fängt die Korallenlandschaft an, ich kann es wirklich nicht glauben, sofort bin ich komplett in der schönsten nur vorstellbaren Unterwasserwelt, ich kann mich kaum satt sehen an den Korallen und bunten Fischen, sogar ein recht großer „Napoleon“ ist dabei, wahrscheinlich Sohn oder Tochter des hiesigen riesigen Napoleons, der aber gerade wegen der vorangegangenen Tourieinvasion das Weite gesucht hat (hier haben vor wenigen Tagen die „Grouper“ gelaicht, muss wohl eine absolute Attraktion sein).

Dann bin ich an der Riffkante, die hinunter zur Südpassage führt, in der gerade Andrea und Richard tauchen. Es ist der Wahnsinn: für mich Gelegenheitsschnorchlerin, die immerhin noch vor der großen Korallenbleiche in der Karibik war und ansonsten auch schon auf Sri Lanka und auf den Seychellen geschnorchelt bin, der absolute Hammer!!! Ich weiß nicht, wo ich zuerst hinschauen soll – rechts von mir die Korallenwand in allen Farben mit MASSEN von Fischen in unterschiedlichsten Formen und Farben, mal im Schwarm, mal einzeln, und links von mir der dunkelblaue Abgrund, der mich ein bisschen nach Luft schnappen läßt, obwohl ich ja genau weiß, dass ich nicht „runterfallen“ kann.

Dann kommt der Moment, für den mich ja Andrea Gott sei Dank gewappnet hat: ein ziemlich großer „Freund“ (Schwarzspitzenriffhai) kommt direkt auf mich zu – ich wiederhole immer nur mantramäßig, „Du entsprichst nicht dem Beuteschema, Du bist keine Beute“, an Land würde ich pfeifen…

Betont lässig schwimme ich an ihm vorbei – puh! Dann merke ich, dass ich den Ausstieg verpasst habe (wen wundert´s), und ich muss umkehren und gegen die Strömung schwimmen. Heilig´s Blechle, auf einmal wird es richtig anstrengend! Gott sei Dank sind es nur wenige Meter, aber mein Sportprogramm für heute ist erledigt!

Auf dem Steg beobachte ich dann das Schnorchelboot, wo mit viel Gejohle und Geplansche eine kleine Party gefeiert wird und freue mich über mein perfektes Unterwasserabenteuer.

Um 15 Uhr legen wir ab zum nächsten Atoll, das abendliche Wachegehen unter einem mond- und wolkenlosen, aber dafür reichlich mit Millionen von Sternen verziertem Himmel inklusive dreier! Sternschnuppen rundet diesen Tag im Paradies fürstlich ab.

Juli

3

Andrea

Nach einer ereignislosen und ruhigen durchsegelten Nacht erreichten wir frühmorgens das Atoll Makemo. Wir ankerten zunächst in einer Bucht, frühstückten gemütlich und schnorchelten anschließend im kristallklaren Wasser. Die Korallenblöcke lagen ziemlich tief, trotzdem konnte man die kleinen Rifffische gut sehen, zwei Schwarzspitzenhaie ließen sich auch blicken.

Martin ließ die Drohne aufsteigen und über die Insel bis ans Außenriff fliegen. Das dabei entstandene Video zeigt schön die Vegetation auf der Insel (hauptsächlich Kokospalmen) und die Dünung auf der anderen Seite.

Anschließend fuhren wir weiter nach Pouheva, dem Hauptort von Makemo, direkt am Arikitamiro Pass gelegen.
Wir hatten gehofft, dort nochmals tauchen gehen zu können, aber leider hat die einzige Tauchbasis vor Ort den Betrieb aufgegeben.

Wir liegen direkt am Pier, welcher für den kleinen Ort etwas überdimensioniert scheint. Doch mussten wir nochmals kurz den Anlegeplatz wechseln, da für den nächsten Tag das Versorgungsschiff erwartet wurde und dessen Anleger freigehalten werden musste.

Offenbar kommen nicht viele Touristen mit Yachten nach Makemo, wir wurden jedenfalls von den Kindern begrüßt und bestaunt und ein paar Minuten später kam auch schon die Polizei mit insgesamt 4 Mann, um unsere Pässe zu kontrollieren, einer wichtiger als der andere, aber sehr freundlich.

Jetzt stand erstmal ein Rundgang durch das Dorf auf dem Programm.
Pouheva ist ein Verwaltungszentrum der Tuamotos und hat daher außer der Polizeidienststelle auch andere Behördengebäude. Es gibt eine ziemlich große Schule und einen ganz niedlichen Kindergarten. Außer zwei Kichen und einem Leuchtturm gibt es allerdings sonst nicht viel zu besichtigen. Die Leute sind alle superfreundlich, es gibt mehrere Lebensmittelgeschäfte, deren Angebot sich jedoch stark in Grenzen hält, man merkt, dass es Zeit wird, dass das Versorgungsschiff kommt und die Warenbestände wieder aufgefüllt werden.

Wir deckten uns mit etwas Wurst und Käse ein, um für die lange Überfahrt zu den Marquesas gewappnet zu sein. Frisches Obst und Gemüse gab es leider nicht.

Es ist sehr auffällig, wie sauber und ordentlich das Dorf ist, hierauf wird offensichtlich großen Wert gelegt.

Auf dem Rückweg zur VAVA-U kamen wir an der Post vorbei, wo es tatsächlich einen kostenlosen Hotspot von VINI gab, was wir natürlich gleich ausnutzten.

Anschließend kochten wir unser Abendessen, einen ebenso schmackhaften wie gesunden Gemüseeintopf und gingen wie immer zeitig ins Bett.

Juli

4

Petra

Nachdem Richard und Andrea morgens um 6 Uhr wunderbar frische Baguettes aus der Dorfboulangerie geholt hatten (und dabei gefühlt das ganze Dorf trafen, die ebenfalls alle Arme voller Baguettes trugen), gab es wieder ein gemütliches Bordfrühstück mit Blick auf´s Meer und auf den palmenbewachsenen Strand.

Danach erkundeten die beiden nochmal etwas großflächiger das Dorf, ich hoffte immer noch auf die Ankunft des Versorgungsschiffes, um nochmal den Frischproviant für die lange!!! viertägige Überfahrt zu den Marquesas aufzustocken. Leider verging der Vormittag ohne die Ankunft und so entschlossen wir uns, doch schon am Nachmittag weiterzusegeln.

Vorher ging es allerdings nochmal zu einem wunderschönen Schnorchelankerplatz an einem der zahlreichen Riffe, das für diesen Tag unser „Hausriff“ wurde.

Auch hier war es für mich wieder atemberaubend und auch ein bisschen nervenkizelnd, das Riff zu umrunden, denn es konnte ja jederzeit hinter der nächsten Koralle wieder etwas auftauchen, was ich bisher noch nicht gesehen hatte und womöglich sogar zumindest bedrohlich auf mich Anfänger wirken konnte – Drückerfische, Muränen, Barracudas, who knows….. an die schwarzspitzigen „Freunde“ von Andrea war ich ja inzwischen schon etwas gewöhnt.
Alles war wunderschön, Fischschwärme in gelb, in schwarz in silber, ganz kleine leuchtend türkisfarbene Fischlein, „Sergeants“, die wohl Unterwasser zirpen sollen wie Grillen und etliche andere.
Da es keinerlei Strömung gab, konnte ich völlig relaxed über die Korallen schweben und schaute mir von den beiden erfahrenen Tauchern die richtige Haltung ab (Hände vor dem Bauch gefaltet) und ließ mir erklären, was z.B. eine „Putzerstation“ ist.

Dort warten kleine Fischlein auf „Kundschaft“ (andere größere Fische), die sich putzen lassen (gespreizte Kiemen, Haie zeigen eine besstimmte Körperhaltung, die bedeutet: „ich möchte jetzt geputzt werden und fresse euch nicht“).

Wieder an Bord legten wir uns alle auf unsere Lieblingsplätze (ich mag die Schattenseite, am besten auf der „Original super-soft“ Matratze), dösten, schliefen oder versanken wie ich in ihrem jeweiligen Lieblingsbuch („Unterleuten“ von Juli Zeh, ein super extraklasse Buch).

Um 4 Uhr ging es los – auf große Fahrt zu den Marquesas, jetzt nutze ich die Zeit bis zum Abendessen für den Blog, danach heißt es ganz schnell mindestens zwei Mützen voller Schlaf zu nehmen, weil ich heute die „Hundswache“ zwischen 1 und 3 Uhr habe.

 

Juli

5

Andrea

Da ich in der Nacht von 22-1h und 5-7 h Wache hatte, war ich schon früh schlafen gegangen und wurde zu Beginn meiner „Schicht“ von Richard geweckt.

Draußen spannte sich in der stockdunklen, fast wolkenlosen Nacht ein gigantischer Sternenhimmel über uns, die Milchstraße wie ein breites, glitzerndes Band aus unzähligen Sternen.
Welch ein Unterschied zu unserem Himmel zu Hause!
Sehr viel später ging dann der Mond auf und das Wasser glänzte silbrig und erinnerte mich an die Folie, mit der die „Augsburger Puppenkiste“ in ihrem Puppentheater immer das Meer darstellte.

Morgens, nach einem ausgiebigen Frühstück, gab es nicht viel zu tun.
Martin legte die Angel aus (irgendwann müssen sie ja mal beißen), der Rest von uns las und schlief ziemlich den ganzen Tag.

Wind und Seegang nahmen etwas zu, so dass die Zubereitung des Abendessens schon eine kleine Herausforderung war (es gab Hühnerbrustfilet mit Champignon-Rahmsauce, Nudeln und eine Cole Slaw Vari-ante mit Apfel).
Es ist gar nicht so einfach, einen oder mehrere rutschende und hüpfende Töpfe und Pfannen gleichzeitig in Schach zu halten und sich selbst noch so zu stabilisieren, dass man nicht umfällt.

Das war unser zweiter Tag unserer Überfahrt zu den Marquesas.

Juli

6

Petra

Dritter Tag auf hoher See, und sie wird in der Tat höher und höher, diese See!
Während Martin seebärmäßig sein Schiff ruhig durchquert, purzeln wir restlichen Drei mehr oder weniger fröhlich über das Deck, ab und an noch ergänzt durch einen kräftigen Schwall Meerwasserdusche pur!

Ich fürchte, für meinen Teil habe ich „Meer satt“ jetzt ausgiebig erfahren und freue mich, wenn wir morgen wieder Land in Sicht haben.

Jeder, wirklich jeder Schritt wird zum Abenteuer, ich habe mich gestern abend schon gefragt, ob es wohl Skipper mit künstlichen Hüft- bzw. Kniegelenken gibt, ich kann es mir fast nicht vorstellen!
Der Gang unter Deck (wirklich nur zum Klo und für eine „Katzenwäsche“) wird dann auch noch eine zusätzliche Herausforderung für meine latent vorhandene Seekrankheit. Die Tabletten sind wirklich super und helfen auch wirklich gut, aber ich habe den leisen Verdacht, dass die im Waschzettel vermerkten möglichen Halluzinationen mich des nachts erwischt haben.

Zumindest habe ich einmal panisch bei meiner Nachtwache Martin aufgeweckt, weil ich am Horizont sehr große Lichter bemerkte, die unglaublich rasch auf uns zukamen (weil sie so schnell größer wurden). Als Martin dann an´s Steuer kam, war es der Mond!!! … dann vollends aufgegangen……nun ja….Tagsüber ist Gott sei Dank alles normal geblieben ;-)).

Außer den Wellenbergen und gelegentlichem Auftauchen einiger Seevögel leider alles ruhig.
„Leider“ deswegen, weil wir außer 3 bis 4 einzelnen fliegenden Fischen keinerlei maritime Fauna bewundern können (bis auf einen kleinen, toten, Kalmar, den es in der Nacht auf Deck geschleudert hat und der uns von irgendeinem schlauen Fisch auch wieder vom Angelhaken geklaut wurde!
Also wieder kein frischer Fisch.

Ich freue mich auf den nächsten Schnorchelgang und wer weiß, vielleicht kommen die Delfine und Wale ja auf der Rückfahrt, bei beinem nachfogenden Törn zurück zu den Gesellschaftsinseln, in Massen!

Juli

7

Andrea

Man soll gar nicht glauben, wie gut es tut, einfach mal nichts tun zu müssen. Eigentlich fällt es mir immer noch ein wenig schwer, so einfach in den Tag hinein zu leben, lediglich unterbrochen von den Mahlzeiten und den Wachen, während derer man nach anderen Schiffen Ausschau halten und auch mal die Windgeschwindigkeit überprüfen muss, um ggf. dem Skipper Bescheid zu ge-ben. Also auch nicht wirklich anstrengend.

Seit letzter Nacht ist die See etwas rauher, der Wind hat zugenommen und die Wellen sind höher, was einen schön in den Schlaf schaukelt. Allerdings krachen auch ab und zu niedrigere Wellen an die Unterseite des Katamarans, was einen schon mal erschrecken lässt. Im Laufe des Tages wurde es wieder etwas ruhiger. Martin meint, dass wir bis morgen zur Mittagszeit in Tahuata ankommen werden.

Abends hat der Chef persönlich gekocht, es gab Chili con Carne, hat ganz vor-züglich geschmeckt.
Ich habe mich anschließend gleich ins Bett verzogen, da ich von 22h bis 1h Wache hatte und vorher noch eine Mütze voll Schlaf brauche.
Es ist schon erstaunlich, dass man trotz der ganzen Faulenzerei immer so früh müde ist.

Juli

8

Petra

Bei meiner 3 – 5 Uhr Wache kamen die ersten Lichter in Sicht, hurra, es gibt wieder festen Boden unter den Füßen!

Um 6 Uhr ankerten wir in einer wunderschönen kleinen Bucht und meine erste Amtshandlung nach den üblichen Landeverrichtungen war ein Sprung ins Wasser – heaven!!!!
Die Sonne ging gerade auf, einfach herrlich!

Danach gab es ein gemütliches Frühstück wie immer und dann machten wir uns mit dem Dinghi auf in die „Stadt“, Vaitahu.
Dort ging es direkt zu „Chez Jimmy“, der einzigen Bar weit und breit und bestellten – Wlan ;-))))!
Dazu gab es herrlichen Kaffee, die Zutaten kamen direkt auf unseren Tisch: 4 Tassen mit heißem Wasser und je ein Glas mit Kaffeepulver, Zucker und Milchpulver, was will man mehr, wenn man Netz hat…….

Nach den ersten heruntergeladenen Nachrichten schaute ich mich ein bisschen um, nach vorn der palmenbesetzte Strand und das glitzernde Meer, nach hinten die beeindruckenden wolkenverhangenen grünen Abhänge der Insel, schon beeindruckend.

Wir bestellten bei Jimmy gleich Obst, weil wir inzwischen „blank“ waren, eine einzelne mickrige Mango und einige verschrumpelte Limetten waren übrig geblieben.

Der Rundgang durch den Ort war interessant, aber auch sehr übersichtlich. Eine kleine Kirche, das Rathäuschen, die Post, ein winziges Museum mit einigen „Tikis“ im Hof, dann eine große Freilufthalle, in der die Frauen Bingo spielten – das war es eigentlich schon. Viele wunderschöne blütenbesetzte Büsche und Bäume, ein riesiger Mangobaum voll mit wunderbaren reifen Früchten (leider auf einem Privatgelände, selbstgekl….pflücktes Obst schmeckt ja bekanntlich am allerbesten!) und ein Baum, der alle seine wunderschönen gelben Blüten abgeworfen hatte und die jetzt den Boden verzierten, wirklich schön.

Nachdem wir wieder in der Bar angekommen waren, präsentierte uns Jimmy unseren Obsteinkauf, der war nicht von schlechten Eltern:
bestimmt 4 kg Grapefruit, 2 kg Mangos, einige Papayas und gefühlt Hundert Limetten. Als ich ihm sagte, wir wollten eigentlich nur 10 Limetten, schaute er mich völlig entgeistert an und lachte mich aus, was er mir dazu auf Französisch sagte, konnte ich leider nicht verstehen. Da das Ganze aber sehr günstig war und er auch darauf bestand, daß wir den gesamten Limettenbestand einpackten, blieb uns nichts anderes übrig, als uns mit 3 schweren Rucksäcken und einem großen Plastikbeutel auf den Heimweg zu machen.

Dreimal dürft ihr raten, was es in den nächsten Tagen obstmäßig gibt…;-))))

Abends gab es ein schnelles, aber leckeres Omelett und dann war es endlich soweit, wir wurden in die Geheimnisse von „Mr. Wong“ eingeführt – endlich!
Da wir am nächsten Morgen ja ausschlafen konnten, ging es bis (für unsere Verhältnisse) spät in die Nacht zockermäßig ab, das hat wirklich Spaß gemacht.

Juli

9

Andrea

Nach einer entspannten Nacht – da ohne Wache – und unserem üblichen gemütlichen Frühstück verließen wir die schöne Bucht Hanamoenoa in Richung Hiva Oa.
Wir ankerten außerhalb des kleinen Hafens von Atuona, der ziemlich gut besucht war von vielen Yachties.

Für die meisten Yachten ist dies der erste Stop, wenn sie aus Richtung Panama bzw. Galapagos auf den Marquesas ankommen und hier auch einklarieren.

Hiva Oa ist bekannt für seine beiden berühmten Künstler, den Maler Paul Gauguin und den Sänger Jacques Brel, die beide hier lange Zeit gelebt und gearbeitet und dann gestorben und auf dem hiesigen Friedhof begraben sind.

Abends waren wir dann in der kleinen Pension Relais Moehau zum Essen, wir hatten alle den „Poisson cru“ in Kokosmilch (in unserem Fall aus Thunfisch) – sehr, sehr lecker! Die Portionen sind riesig, obwohl es sich nur um eine Vorspeise handelt, es wäre nichts mehr in uns reingegangen!

Was wirklich nett ist bei den ganzen Lokalen in Atuona, sie holen einen zum Essen ab, wenn man will und bringen einen auch wieder zurück – in unserem Fall zum Hafen.
Wir sind allerdings getrampt (zumindest Petra und ich – die Jungs mussten laufen, weiß auch nicht, warum 🙂