Jul

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Petra

Wieder ein wunderschöner Morgen mit Postkarendidyll rundherum, nun bin ich schon über eine Woche hier und Schönheit der Landschaft um mich herum ist immer noch unglaublich.
Von Ferne ist eine kleine Regenfront zu sehen, ich mache sicherheitshalber schon mal „Luken dicht“, bevor ich ins Wasser hüpfe und richtig, kaum bin ich im Wasser, beginnt es zu schütten.
Die natürliche Dusche nutze ich natürlich gleich aus, schäume mich ein und lasse mich mit der riesigsten überhaupt vorstellbaren „Rainshower-Dusche“ berieseln, 360-Grad-Südseepanorama inbegriffen!

Mittags gehen Andrea und Richard zum Tauchen und ich fahre mit, um „einfach mal so“ ein bisschen am Anleger zu schnorcheln.

Es werden wohl auch Schnorcheltouren angeboten, aber ich habe verpasst, mich dort anzumelden. Der supernette, seeeehr charmante Tauchguide erklärt mir, wo ich ins Wasser gehen soll, um mit der Strömung zu schnorcheln und dann auch wieder gut aus dem Wasser zu kommen. Außerdem gibt er mir noch eine Boje mit, damit ich nicht unter die Propeller komme, wirklich sehr freundlich und fürsorglich.

Der ortsansässige Boxer (Hund;-))!) beäugt mich interessiert, wie ich mir Schnorchel und Flossen anziehe (gestern hat er sich die Haifütterung im Wasser sitzend angeschaut, ob er meint, es gäbe wieder Frühstück für die Haie???), und dann geht es los. Gleich nach ca. 5 Metern fängt die Korallenlandschaft an, ich kann es wirklich nicht glauben, sofort bin ich komplett in der schönsten nur vorstellbaren Unterwasserwelt, ich kann mich kaum satt sehen an den Korallen und bunten Fischen, sogar ein recht großer „Napoleon“ ist dabei, wahrscheinlich Sohn oder Tochter des hiesigen riesigen Napoleons, der aber gerade wegen der vorangegangenen Tourieinvasion das Weite gesucht hat (hier haben vor wenigen Tagen die „Grouper“ gelaicht, muss wohl eine absolute Attraktion sein).

Dann bin ich an der Riffkante, die hinunter zur Südpassage führt, in der gerade Andrea und Richard tauchen. Es ist der Wahnsinn: für mich Gelegenheitsschnorchlerin, die immerhin noch vor der großen Korallenbleiche in der Karibik war und ansonsten auch schon auf Sri Lanka und auf den Seychellen geschnorchelt bin, der absolute Hammer!!! Ich weiß nicht, wo ich zuerst hinschauen soll – rechts von mir die Korallenwand in allen Farben mit MASSEN von Fischen in unterschiedlichsten Formen und Farben, mal im Schwarm, mal einzeln, und links von mir der dunkelblaue Abgrund, der mich ein bisschen nach Luft schnappen läßt, obwohl ich ja genau weiß, dass ich nicht „runterfallen“ kann.

Dann kommt der Moment, für den mich ja Andrea Gott sei Dank gewappnet hat: ein ziemlich großer „Freund“ (Schwarzspitzenriffhai) kommt direkt auf mich zu – ich wiederhole immer nur mantramäßig, „Du entsprichst nicht dem Beuteschema, Du bist keine Beute“, an Land würde ich pfeifen…

Betont lässig schwimme ich an ihm vorbei – puh! Dann merke ich, dass ich den Ausstieg verpasst habe (wen wundert´s), und ich muss umkehren und gegen die Strömung schwimmen. Heilig´s Blechle, auf einmal wird es richtig anstrengend! Gott sei Dank sind es nur wenige Meter, aber mein Sportprogramm für heute ist erledigt!

Auf dem Steg beobachte ich dann das Schnorchelboot, wo mit viel Gejohle und Geplansche eine kleine Party gefeiert wird und freue mich über mein perfektes Unterwasserabenteuer.

Um 15 Uhr legen wir ab zum nächsten Atoll, das abendliche Wachegehen unter einem mond- und wolkenlosen, aber dafür reichlich mit Millionen von Sternen verziertem Himmel inklusive dreier! Sternschnuppen rundet diesen Tag im Paradies fürstlich ab.