Jun

7

Unser Törn mit blukat begann am Freitag den 21. Mai im „Rocks and Herbs“, einer ausgezeichneten Cocktailbar in München. Dort beschlossen meine Frau und ich spontan, einen Flug nach Malaga zu buchen und blu:kat nach seiner ersten Atlantiküberquerung Richtung Europa willkommen zu heißen. Nachdem ich seit dem letzten Kontakt mit Martin bei den Azoren mitgekoppelt hatte, würde er am 25. Mai gegen 22 Uhr in Benalmadena einlaufen. Er hat sich dann nur 6 Stunden verspätet, wie wir 4 Tage später feststellen sollten.

Der einzige verfügbare Direktflug ging von Zürich, also Kinder einpacken und ab ins Auto. Nach einem gemütlichen Grillabend bei Freunden in Zurich ging es dann mit der Swiss nach Malaga.

Anruf auf Martins Mobiltelefon – kein Empfang, aber arabische Ansage: also ist er kurz vor Gibraltar und sein Handy hatte sich schonmal kurz in Marokko eingebucht. Nichts wie los: Mietwagen genommen und ab Richtung Gibraltar.

Gibraltar
Man ist ja nichts mehr gewohnt als Schengen-Europäer. Ich fahr also auf eine Grenze im Stil Zonengrenze DDR zu. Der Spanier will alle Pässe sehen. S-Kurve, danach wieder ein Grenzhäuschen, also Gas und dorthin. Von rechts schreit ein Brite durchs Seitenfenster. Hä? Erstmal bremsen und anhalten. Der Bobby guckt mich nicht sonderlich glücklich an, als er unser Auto eingeholt hat. Er stand direkt neben dem Spanier. Sorry.

Vom Felsen oben haben wir einen fantastischen Blick auf die Strasse von Gibraltar, das Atlas Gebirge in Marokko, auf unzählige Frachter und ein Segelboot. blu:kat. Ziemlich cool. Martin und ich telefonieren und verabreden uns für den 26. Mai 3 Uhr 30 in Benalmadena. Ein gepflegtes englisches Abendessen mit lecker Gibraltar-Bier später sind wir wieder an der Zonengrenze. Aussteigen, Kofferraum- und Taschenkontrolle machen wir jetzt schon locker mit und sind dann mit dem Auto 4 Stunden vor Martin in der Marina.

Martin
Es ist inzwischen 10:30 und ich stehe mit Martin – wo wohl? – genau, jeder, der ihn kennt weiß es schon längst, im Baumarkt. Im „Bauhaus“ genaugenommen, denn die Märkte dieser Kette hat er besonders gern. Auch in Malaga. Danach noch einen Abstecher zu Lidl und dann ab auf’s Boot. Deutschland ist irgendwie überall.

Algier
Nach dem neuen Geschwindigkeitsrekord von blukat fahren wir in den Hafen von Algier ein und melden uns vorschriftsmässig bei „Port Algier“ per Funk auf Kanal 16 an. Dort lauscht die Küstenwache und fragt uns nach Wechsel auf Kanal 24 nach unserem Begehr. Ok, wir sind ein Segelschiff, kommen aus Spanien und wollen zwei Tage bleiben; dafür bräuchten wir einen Liegeplatz. Coast Guard: ist ja schön, aber was genau wollt ihr von mir, meldet Euch auf 16 beim Hafenkapitän. Wir: danke Sir, machen Wir. Hafenkapitän meldet sich auf 16, Wechsel auf 10, wir spulen unsere Story ab. Ah, sagt der Hafenkapitän, meldet Euch erstmal bei „Port Algier“, der Küstenwache auf 16. Da müsst ihr dann in der Hafeneinfahrt rechts festmachen bei dem Wachhäuschen der CoastGuard. Ah so. 16-24 CoastGuard wir kommen. Das Wachhäuschen bietet Platz für zwei Menschen im Stehen. Uns erwarten ein Militärtyp mit Kalaschnikow im Anschlag und ein CoastGuard-Mitarbeiter im Jeansoverall, der dann an Board kommt. Sehr nett alles, er kontrolliert die  Pässe, heisst Mohammed, gibt und seine Handynummer, stört sich nur marginal daran, dass wir für eine Person nur einen Personalausweis dabei haben. Es folgt ein längeres Gespräch über die Fussball-WM. Dann zählt er noch die Rettungswesten und Inseln, funkt mit dem Hafenkapitän und erzählt uns: fahrt da rüber an die Mole 10 und macht Euch irgendwo fest. „Da“ liegt bislang nur eine Motoryacht mit englischer Flagge (Red Ensign). Sonst überall nur Handelsschiffe und Fähren.

Wir machen fest, ein sympathisch Typ kommt angetrabt, er ist der
Hafenkapitän, sagt er, wenn wir was bräuchten, dann auf 16 anrufen, hier noch zwei Zettel, bitte ausfüllen und Salut. 60 Sekunden und weg.
Das war ja einfach.

Abendessen machen, Weisswein eingiessen. Essen, Trinken, an der Mole biegt ein Auto Typ Landrover um die Ecke, schaltet die Scheinwerfer aus und fährt die letzten Meter im Finsteren; stoppt neben unserem Schiff. Der Zoll. Vier Leute kommen an Board, einer bleibt im Auto, drei kommen in den Salon, einer bleibt in der Tür. Die Weinflasche hatten wir noch schnell weggepackt und jetzt bieten wir Limo an. Einer spricht, der Chef schaut grimmig, der andere ist einfach dabei. Was wir dabei haben, was wir wollen, ob wir Waffen haben oder Narkotika, oder Geld; wieviel Geld? Und ob wir Waffen haben oder Waffen.
Noch kurzes Geplänkel, dann traben sie ab und wir haben unsere Ruhe. Schnell gießen wir uns ein Glas Whiskey ein. Die Polizei klopft. Whiskey wegräumen. Man bekommt Übung. Unser Schiff riecht mittlerweile wie eine Distillery. Nun gut. Die Polizisten kommen an Bord wir bieten Limo oder Wasser an, sie nehmen Wasser. Wieder die gleichen Fragen wie von der CoastGuard. Was wir wollen und warum wir keine Visa haben. Dann Fussball-WM. Sie versichern uns nochmal, dass hier alles sicher ist und wir werden feststellen dass das stimmt. Aus dem Freihafen kommt keiner rein oder raus ohne die richtigen Dokumente und ständig patrouillieren Polizei und Zoll. Und nach einem halben Tag sind wir bekannt wie bunte Hunde, ah, les allemandes, Polizeipatroullien halten mit quietschenden Reifen und fragen mich aus. Über die WM. Am nächsten Tag kreuzen alle nochmals auf, alle freundlich gestimmt und bringen uns die abgestempelten Dokumente, lassen sich von uns noch ein paar Sachen kopieren und die Polizei erzählt uns, in zwei Stunden bekämen wir unsere Shorepässe bzw. permits d’escaler, mit denen man auch ohne Visum algerischen Boden betreten könnte. Diese zwei Stunden dauern noch an. Ich Sitze mittlerweile im Flugzeug von München nach Dortmund und das Ende der zwei Stunden lässt auf sich warten.

An unserer Pier, der Mole de France liegt noch ein weiteres Boot, der Engländer, der in Wirklichkeit ein Algerier ist und die Yacht von einem Engländer gekauft hat. Er lädt uns auf sein Schiff ein und erzählt, daß auch er, als Algerier nicht einfach nach Algerien durfte. Auch er brauchte eine spezielle Genehmigung mit Stempel, daß er reindarf. Außerdem habe er einen Liegeplatz im alten Hafen, direkt an der Stadt, da darf er aber auch nicht hin. Wir nehmen unser Schicksal gleich wesentlich gelassener.

Am nächsten Morgen wollen wir Algier verlassen und beginnen gleich um 7 Uhr in der früh mit den Formalitäten: Hafenkapitän, auf Zoll warten, auf Polizei warten. Ich tigere über die Hafenanlagen und versuche Baguettes aufzutreiben. Am Hafenausgang sagt mir ein Zöllner, es gebe da eine Boulangerie 7 Minuten von hier, aber da dürfe ich ja nicht hin mangels Shorepass. Aber ich solle doch jemandem Geld geben, der raus darf und der holt mir das Brot. Danke für den Tip. Ich entferne mich und werde zurückgerufen. Ob ich den Geld habe, also Dinar? Nö. Er kramt in seiner Hemdtasche, gibt mir 50 Dinar, das reiche exakt für Baguettes, bläut er mir ein. Danke. Sehr nett. Ich gehe wieder, er ruft mich zurück, las ich schon 100m weiter bin. Also zurück. Ich solle doch bei der Polizeiwache fragen, da ist sicher einer. Nochmals bedanken, wieder gehe ich. Diesmal schaffe ich die 120m in die Polizeiwache. Der Polizist signalisiert mir mitzukommen zu einem Zaun und auf die Zufahrt zum Hafen zu starren. Besser hätte ich es alleine auch nicht gekonnt, aber jetzt sind wir ja zu zweit. Dann biegt der Polizeichef um die Ecke und mein Polizist erklärt ihm mein Anliegen. Der macht kehrt und geht für uns Brot kaufen. In 15 Minuten soll ich wieder zur Polizeiwache kommen. Wohlweislich komme ich nach 40 Minuten und ab da sind es nur noch 15 Minuten, bis der Polizeichef mit 6 sehr leckeren Baguettes aufkreuzt. Ihm Geld geben hat natürlich keinen Sinn. Also danke. Er kann seinen Dienst antreten, wir unser Frühstück.

Danach ist Uniformenbesuch: Alle kommen und sagen tschüss, nicht ohne nochmal ein kurzes Gespräch über die WM anzufangen. Sonst machen sie eigentlich nichts weiter, aber das Warten auf die Jungs ist Vorschrift. Ein Polizist ist noch so nett, die Küstenwache anzufunken, damit wir da nicht auch nochmal anlegen müssen. Küstenwacheposten und Küstenwachechef funken ein Weilchen, dann ist die Genehmigung da und wird unserem Polizisten durchgegeben. Der gibt sie uns durch und wir legen ab. Natürlich werden wir beim Passieren der Hafeneinfahrt an die Küstenwache-Pier gerufen, als hätte die letzte halbe Stunde nicht existiert. Festmachen und Fragen beantworten. Da der Typ die Genehmigung uns fahren zu lassen ja schon hat, macht er nur auf dicke Hose gegenüber seinem Militärkumpel mit der MP. Wir spielen mit und sind dann um 14 Uhr schon unterwegs.

Tips für Algier

  • Visum haben
  • Kopierer an Bord (haben wir dreimal gebraucht für die Uniformierten)
  • Schiffsstempel (da stehen sie drauf), wir hatten keinen
  • Viel Zeit mitbringen.
  • Resümee
    Alle sind sehr freundlich, insbesondere uns Deutschen gegenüber. Diese Erfahrung habe ich im arabischen Sprachraum schon öfter gemacht.

    Mallorca
    Mallorca ist wie es ist. Das Landesinnere gefällt mir gut, vor einem halben Jahr habe ich im Rahmen des ersten blu:kat-Törns noch auf die Küste der Insel geschimpft, als wir uns mit blukat von Osten näherten, diesmal war es schöner: wir lagen in einer netten Bucht vor Anker. Ausgesprochen positiv überrascht hat mich Palma de Mallorca mit einer wirklich sehenswerten Altstadt.

    Jun

    7

    Wie immer gab’s ein gutes Frühstück an Bord. Danach war Matthias auf Einkaufstour um unsere Küchenbestände bis Sizilien aufzufüllen.

    Von Andi versorgt mit einem aktuellen Gribfile für die Wettervorhersage sind wir dann am Mittag wieder los mit direktem Kurs von 118 Grad Richtung „Marettimo“, einer kleiner Insel an der Nordwestseite von Sizilien. Bis dorthin haben wir ca. 160m sm – werden also morgen pünktlich zum Abendessen ankommen.

    Marettimo

    Marettimo

    Unser Koch Matthias hat schon im Vorfeld recherchiert, dass es auf Marettimo eine Fischtaverne „ La Scaletta“ gibt, die auch schon von dem englischen Fernsehkoch Jamie Oliver in seiner Kochsendung vor ein paar Jahren portraitiert wurde. Es soll auch noch eine unverheiratete Tochter des Fischers, dem die Taverne gehört,  geben. An der ist unser Koch „interessiert“ 😉

    Knödel

    Knödel

    Doch heute kocht er erst mal wieder für uns.
    Zum Abendessen gibt es ganz deftig ein „Eibauer Schwarzbierfleisch“ mit selbstgemachten Böhmischen Knödeln. Zur Verdauung hatten wir vorher auf Sardinien nach Andis Empfehlung extra noch einen Mirto besorgt, welcher alles hervorragend hinunter spülte.

    Eibauer Schwarzbierfleisch

    Eibauer Schwarzbierfleisch

    Lecker war‘s wie immer!

    POS um 24.00 UTC: 38°31.902’N, 010°47.246’E, noch 70 sm bis Marettimo

    Jun

    8

    Frühstück

    Frühstück

    Frühstück am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen – aber die gibt’s bei uns ja gar nicht.

    Mittags kommt schon Marittimo in Sicht und pünktlich zum Kaffee machen wir an der Mole fest und erkunden den Ort.

    Marettimo_0

    Marettimo_0

    Marettimo_1

    Marettimo_1

    Alles schön sauber und gepflegt, ein wenig verschlafen aber sehr schön und natürlich haben wir das passende Wetter mit Sonnenschein.

    Marettimo_6

    Marettimo_6

    Marettimo_7

    Marettimo_7

    Für den Abend haben wir schon einen Tisch reserviert. Eine Karte gibt es nicht denn es kommt nur der frische Fang des Tages in die Pfanne, also „Überraschungsessen“

    Es gab verschiedene Gänge:

    Sardellennest gefüllt mit einem Teig mit Rosinen und Pistazien auf einer Vinaigrette

    Spaghetti mit Rogen vom Seeigel und Crouper? und Pistazien

    Thunfischtartar mit Limonenstreifen

    und als Hauptgang Fisch im Feigenblatt, welches ein unvergleichliches Aroma ausströmte.

    Als „Dolce“ sehr empfehlenswert ist die Sizilianische Torte „Cassata Siciliana“

    Fisch im Feigenblatt_1

    Fisch im Feigenblatt_1

    Fisch im Feigenblatt_2

    Fisch im Feigenblatt_2

    Inklusive Abschlussfoto mit der Tavernencrew

    taverne Marettimo

    taverne Marettimo

    Von links nach rechts:

    Helmut, Skipper Martin, kochender Fischer – Promi und Macho Giovanni, Matthias, Giovannis Tochter welche in Wirklichkeit kochte, seine wirklich nette Schwiegertochter aus den USA und sein Sohn als Bedienung.

    Von Sardiniern bis hierher waren es 166sm bei fast Flaute den ganzen Tag.
    Pos Hafen Marettimo 37° 58,0‘ N, 012° 04,6‘  E

    Jun

    9

    9.6.10

    Nachts gab es anfangs noch Wind und ein wenig Welle an der Mole, am Morgen war es dann schon wieder ruhig. Trotzdem sind wir gleich nach dem üblichen reichhaltigen Frühstück los und haben Segel gesetzt.

    Aber unser Opfergaben an Rasmus, Poseidon und Neptun scheinen keine Wirkung gehabt zu haben, denn der Wind spielte den ganzen Tag verrückt.

    Opfergabe

    Opfergabe

    Wind –kein Wind, Segel rauf Segel wieder runter, Wenig Wind Blister rauf, Winddreher Blister wieder runter – so ging es den ganzen Tag und dazu kamen auch noch Winddreher.

    Blister

    Blister

    Scheinbar hat‘s den „Jungs“ nicht geschmeckt und so Motoren wir in die Nacht hinein entlang der Sizilianischen Nordküste mit Ziel VULCANO für morgen  Mittag.

    Aber wenigstens hatten wir immer gutes Essen von unserm unermüdlich kochendem Koch Matthias!

    Kleiner Mittagssnack und Schweinekotelett vom Sardischen Landschwein am Abend.

    Mittagssnack_1

    Mittagssnack_1

    Mittagssnack_2

    Mittagssnack_2

    Abendessen

    Abendessen

    Kurz vor Mitternacht haben wir Palermo querab an STB auf POS 38° 16,0‘ N, 013° 20‘  E

    Die Wachen für die Nacht beginnen:
    00-03-Skipper; 03-06-Helmut; 06-09-Matthias

    Jun

    10

    Um 12. Uhr kommt die Insel Vulcano (gehört mit zur Inselgruppe der Liparischen Inseln) in Sicht.

    Und um 16.00 Uhr lassen wir den Anker in der Nördlichen Bucht vom Hafen Fallen.

    POS: 38° 25,11’N; 014° 57,63’E, Distanz Marettimo bis Vulcano 147sm.

    Vulcano_1

    Vulcano_1

    Und dann machen wir erst mal einen Landgang zur Erkundung.

    Vulcano_2

    Vulcano_2

    So schön und gemütlich wie der Ort und die Insel von außen wirkte ist es nicht. Aber zum Einkauf und einem Tavernenbesuch mit Fischessen reicht es und wir wollen ja ohne hin am nächsten Morgen früh los um den mitlaufenden Strom in der Straße von Messina zu erwischen.

    Am Schiff gibt’s noch einen Absacker – Sangria aus Spanien mit Eiswürfeln.

    Sangria

    Sangria

    Kali Nichta

    Skipper und Crew!

    Jun

    11

    blu:kat ist inzwischen auf Höhe von Reggio Calabria in der Strasse von Messina, Kurs Süd. Nach weiteren 20sm mit mitlaufendem Strom wird die Crew auf Halbwindkurs Richtung Griechenland gehen. Die kulinarische Versorgungslage ist dank Koch Matthias ausgezeichnet.

    Jun

    11

    05:00 Uhr wecken, Kaffee und dann Anker auf, ablegen nach Messina.

    Und wir haben Wind, gut 20 Kn, aus WSW, der uns mit bis zu 9 Kn in Richtung Straße von Messina schiebt. Leider weht er nur bis kurz vor dem „Eingang“, dann kommt uns schon ein Südwind entgegen, den uns Anis schon per SMS angekündigt hatte.

    Aber wir sind „Pünktlich“ und haben mitlaufenden Strom mit bis zu 3,5 Kn bis ca. 10 sm südlich von Reggio/Calabrien Segel setzten können.

    Messina_1

    Messina_1

    Messina_2

    Messina_2

    In der Straße von Messina ist viel Schiffsverkehr. Frachter, Fähren und Schwertfisch-Fischer mit ihren Auslegerbooten.

    Fähre-Messina

    Fähre-Messina

    Schwertfischfischer

    Schwertfischfischer

    Leider ist am Ausgang der Straße der Wind dann eingeschlafen und so Motoren wir die Stiefelspitze entlang.

    Aber 2 Stunden vor Sonnenuntergang, am Cap Spartivento, ist er wieder da, der Wind.
    Mit gut 15 Knoten aus Südwest  macht „blu:kat“ jetzt unter Blister zwischen 6 und 7 Kn Fahrt – direkt auf die Nordspitze Kefallonia zu.

    Und so segeln wir nach dem leckeren Abendessen Ossobucco (Kalbshaxenscheibe in Rotweinsauce) mit Safranrissotto und Salat in die Nacht hin nein.

    Ossobucco

    Ossobucco

    POS 24:00 UTC 37° 59’N; 016° 53’E, heute zurückgelegte Strecke: 122 sm; noch ca. 180 sm bis Kefallonia.

    Jun

    12

    Auf See im Ionischen Meer mit Kurs Kefallonia.

    Der Wind meint es mal gut mit uns und mit leichter Halbwindbrise setzten wir zum Blister auch noch das Groß und machen ab und an sogar 7 Kn Fahrt bei 10-12 Kn aus SSW.

    Mittags wie üblich was leckeres aus der Küche vom Chefkoch Matthias und Mundschenk Helmut, Toast mit Rucocla, Balsamicozwiebeln und Steak à la Jamie Oliver  mit einem Chardonnay Veranza 2009

    SAlat mit Steakstreifen

    SAlat mit Steakstreifen

    Mundschenk

    Mundschenk

    18:00 POS 38° 13,0’N, 018° 36,8‘E

    blu:kat ist „WIEDER DAHEIM“ – in Griechenland!

    wieder daheim in GR

    wieder daheim in GR

    Wir übersegeln die Grenze im Ionischen Meer

    Grenze auf See

    Grenze auf See

    Und auch diesen Abend gab‘s wieder lecker Essen im Cockpit unter dem Sternenhimmel.

    Anschließend haben wir uns den Zeichentrickfilm „RATATOUILLE“ angesehen.

    POS um 24:00 MOZ: 38° 20’N, 019° 29’E Etmal heute 125sm, Wind max. 12 Kn aus 220°, schnellste FÜG mit Groß und Blister bei HW-Kurs 7,8 Kn.

    Jun

    13

    Ich habe gerade mit Martin telefoniert. Er ist wieder „zuhause“ in Griechenland. Zwei Stunden vor Kefalonia.

    Heute abend gibts dann voraussichtlich detailiertere Reiseinformationen.

    [Update 14:20 UTC:]
    Gerade hat mich Martin aus einem Internet Cafe aus dem Hafen Fiskardo angerufen. Sie sind gut gelandet. Voip funktioniert.

    Jun

    13

    Mit Sonnenaufgang erkennen wir schon die Umrisse von Kefallonia – wir haben noch gut 30 sm bis Phiskardo.

    Unser „letztes“ Frühstück auf See, bevor wir in die griechische Inselwelt des Ionischen Meeres eintauchen. Bis Törnende haben wir noch ein paar Tage und werden diese ganz gemütlich ausklingen lassen.

    Fiskardo_1

    Fiskardo_1

    Fiskardo_3

    Fiskardo_3

    14:00 Ankunft Phiskardo

    POS: 38° 27,75’N, 020° 34,73’E, heute zurückgelegte Strecke: 54 sm

    Fiskardo_2

    Fiskardo_2

    Jun

    14

    Heute sind wir ganz gemütlich mit achterlichem Wind unter Blister von Fiscardo nach Vathy auf Meganissi gesegelt.

    Vathy_1

    Vathy_1

    Dort angekommen hatten wir grade das Glück, dass eine andere Segelyacht aus der für uns passenden Lücke abgelegt hat.

    Vathy_2

    Vathy_2

    Nun liegen wir „dick und breit“ zwischen den Flottillenyachten wieder an der Pier direkt vor der Taverne.

    POS: 38° 39.82‘N, 020° 47,10’E, heute gesegelt knapp 20 sm

    Jun

    15

    In Vathy haben wir nette polnische Nachbarn getroffen, die und wie selbstverständlich die Heckleinen beim Anlegen abgenommen haben.
    Da hatte sich dann Matthias nicht lumpen lassen und zum kleinen Umtrunk als Dankeschön gab’s diverse kleine Leckereien.

    Vathy_1

    Vathy_1

    Vathy_2

    Vathy_2

    Vathy_3

    Vathy_3

    Jun

    16

    Am Morgen gab es ein  gemeinsames sehr ausgiebiges Frühstück mit unseren polnischen Stegnachbarn. Die haben erst seit ein paar Wochen ihr eigenes Schiff. Gestern hatten Sie ganz selbstverständlich unsere Heckleinen angenommen und so sind wir bei einem Aperitif  am Vorabend ins Gespräch gekommen.

    Mittag sind wir weiter in Richtung Nidri („Festland“-Lefkas) gestartet. Vorbei an der Insel Skorpions, die der Reederfamilie Onassis gehört – also haben wir sozusagen einen“ Kollegen“-Besuch abgestattet. Es war aber niemand außer den Sicherheitsleuten da und die wollten wir nicht stören 😉

    Nidr_1

    Nidr_1

    Abends haben wir Matthias eine Ruhepause, sprich Kochpause gegönnt und waren in einer Taverne direkt am Wasser recht lecker essen. Es war auch die einzige, die voll war mit vielen anderen Seglern.

    Nidr_2

    Nidr_2

    Jun

    16

    Törnzusammenfassung

    Mallorca-Lefkas_Juni 2010

    Link zum Törnblog: Mallorca-Lefkas_Juni 2010

    Angelaufene Häfen/Buchten:
    Can Pastilla (Mallorca),
    Cabo Boi (Sardinien),
    Marettimo und Vulcano (bei Sizilien),
    Strasse von Messina,
    Fiscardo (Kefallonia), Vathy (Meganissi), Nidry und Lefkas (Lefkas)

    Gesegelte Strecke: 934sm
    Max. Speed: 8,4Kn
    Max Wind: 22Kn
    Bemerkungen: bisher „kulinarischster“ Törn mit Chefkoch Matthias

    Jun

    17

    Hier konnten wir am Steg von der Ionischen-Yacht-Charter festmachen. Die Basisleiterin Maria, die ich von Skippertätigkeiten her kenne hat es möglich gemacht. Also vielen Dank für den Platz, Wasser und Strom und die zahlreichen Tipps und Infos!

    Lefkas_1

    Lefkas_1

    Lefkas_2

    Lefkas_2

    Lefkas_3

    Lefkas_3

    Jun

    18

    Helmut wird heute Mittag mit dem Bus nach Athen losfahren, von wo aus sein Flieger nach Hause geht. Vorher haben wir noch zu Dritt das Großsegel abgeschlagen und zusammen gepackt, damit es zum Segelmacher kann. Fast 10.000 sm hinterlassen Spuren, die beseitig werden müssen.

    Dank der Connection von Maria bekomme ich auch gleich einen Termin für die Reparatur.

    Großsegel

    Großsegel

    Jun

    19

    Über die Achterstage und die Backstage kommen sogenannte Wantenschoner aus Kunststoffrohr. Dazu habe ich mit Matthias seiner Hilfe die Terminals geöffnet und dann die Rohre über die Drahtseile geschoben. Nun wird sich wohl die Reibung am Großsegel in Grenzen halten.

    Jun

    21

    „Pünktlich“ zur Verabschiedung von Matthias geht das Olivenöl aus. D.h. einmal können wir aus dem Vorratskanister von Uwe und Jens aus Kreta noch mal nachfüllen. Aber dann wird’s eng und ich muss wohl welches für die Küche besorgen. Aber ich komme um Neues zu holen! Weil es soooooo gut ist!

    Olivenoil

    Olivenoil

    Jun

    23

    In einem Baumarkt (Andi bemerkte ja schon, dass dies meine Lieblingsgeschäfte sind) fand ich Niro-Rohre und Eckverbinder um das längst fällige Sonnensegelgestell bauen zu können. Ich habe auch einen Laden gefunden, der die entsprechende Markise dazu nähen wird. Nach anfänglichen „Problemen“ mit der Stofflieferung aus Athen ist es dann doch noch pünktlich fertig geworden und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

    Sonnensegel_1

    Sonnensegel_1

    Sonnensegel_2

    Sonnensegel_2

    Jun

    25

    Heute war ich mit dem Mofa nach Prevezza unterwegs. Das Ist etwa 20 Km entfernt und liegt am Festland. War eine schöne Strecke entlang der Küste und durch den Tunnel m Ambrakischen Golf.

    Mit im Gepäck hatte ich meine Schweißgasflasche, die ich auffüllen lassen wollte. Angekommen am Laden wo das geht, wollte der Chef mich eigentlich wieder los schicken und mir die Flasche übermorgen gefüllt bereitstellen. Ein wenig „Smaltalk“ und der Hinweis auf mein Mofa haben ihn erweicht und er fuhr sofort los um nur meine Flasche füllen zu lassen. Nach 30 Minuten warten hatte ich wieder eine volle Gasflasche – sehr nett!! Vielen Dank!

    Jun

    27

    Na klar konnte ich mit „blu:kat“ nicht die ganze Zeit am Platz von IYC liegen und hatte mich dann vor Anker ins Hafenbecken verholt.

    Bucht

    Bucht

    Allerdings hält der hier doch recht weiche Schlick nicht gut und so habe ich eine Nacht in der es mit bis zu 30 Kn wehte in einer sicheren Bucht verbracht und mich dann am Morgen bei Windstille wieder nach Lefkas verholt. Denn ich brauchte ja noch mein Großsegel wieder, welches für heute fertig sein sollte.

    Jun

    28

    Am Morgen habe ich noch das Großsegel wieder angeschlagen und überall „klar Schiff“ gemacht um mich auf den Weg nach Athen zu machen.

    Anfangs hatte ich im Ionischen Meer zwischen den Inseln kein Wind, dann konnte ich sogar wieder mal den Blister aufziehen und musste später dann noch auf die Fock „umsteigen“

    Blister_1

    Blister_1

    Die Nacht habe ich  vor Anker in einer kleinen Bucht 5 sm vor der RIO-Brücke verbracht, damit ich kurz nach Sonnenaufgang wieder starten kann.

    Kritzunia

    Kritzunia

    Jun

    30

    Griechisches Frühstück – also 3 Kaffee – Anker auf und Los in Richtung Brücke.

    5 sm vorher melde ich mich bei „RIO-TRAFFIC“, der Kontrollstelle und melde meine Durchfahrt an. Mir wird die Südliche Durchfahrt zugwiesen, nachdem ich die Abmessungen von „blu:kat“ durchgegeben hatte.

    Brücke-Patras_0

    Brücke-Patras_0

    Brücke-Patras_1

    Brücke-Patras_1

    Brücke-Patras_2

    Brücke-Patras_2

    2 sm vorher soll ich noch mal durchfunken. Mache ich und dann bin ich auch schon durch, nicht ohne doch recht skeptisch die Höhe zu begutachten. Es sind hier ungefähr 35 m, die aber doch recht kurz ausschauen, wenn man den Mast 21,3m hohen Mast von unten nach oben anschaut.

    Brücke-Patras_3

    Brücke-Patras_3

    Brücke-Patras_4

    Brücke-Patras_4

    Brücke-Patras_5

    Brücke-Patras_5

    Aber es passt alles und bin durch – im Golf von Korinth.

    Jul

    2

    Hallo Zusammen!

    Sorry, sorry!
    Ich war etwas Nachlässig mit dem Blog, was nicht unbedingt heißen soll dass es nichts zu berichten gibt. Nur leider war meine „Verbindung“ die letzten Tage nicht immer optimal und es gab auch einiges zu tun am Schiff.

    Nun liege ich vor der Einfahrt zum Kanal von Korinth und warte auf die Durchfahrt.

    Wer mehr wissen möchte zum Kanal, der kann hier klicken und sich bei WIKI schlau machen.
    Skipper die sich über die Durchfahrt informieren wollen klicken hier (SKIPPERGUIDE)

    Ich melde mich wieder mit Bildern und aktuellen Informationen nach der Durchfahrt.

    Bis dahin noch ein Bild von meinem Ankerplatz vor der kleinen Ortschaft LOUTRAKI gleich nördlich der westlichen Einfahrt:

    Reede Korinth

    Reede Korinth

    Skipper Martin

    PS: Natürlich gibt es Nachträge für die vergangenen 2 Wochen – also dranbleiben!

    Jul

    2

    Das war schon spannend und sieht enger aus als es wirklich ist. Wobei richtig viel Platz ist nicht rechts und links. Denn Bei einer Kanalbreite von 26m bleiben grad mal 8m auf beiden Seiten.

    Korinth-Kanal_0

    Korinth-Kanal_0

    Korinth-Kanal_1

    Korinth-Kanal_1

    Ich hatte am Morgen den Funk der Channel-Control auf Kanal 11 mit gehört und als ich mitbekam, dass ich gegen 09:00 ein Konvoi zusammenstellte, hab ich mich per Funk mit angemeldet und dann ging’s auch schon gleich los. Hinter einem Frachter, der von einem Schlepper gezogen wurde und einer Motoryacht war „blu:kat“ dann das dritte Boot – gefolgt noch von zwei weiteren kleinen Segelyachten.

    Korinth-Kanal_2

    Korinth-Kanal_2

    Korinth-Kanal_3

    Korinth-Kanal_3

    Nach einer knappen halben Stunde waren wir durch. Die Strömung hatte ein wenig geholfen.

    Korinth-Kanal_4

    Korinth-Kanal_4

    Korinth-Kanal_5

    Korinth-Kanal_5

    Korinth-Kanal_6

    Korinth-Kanal_6

    Korinth-Kanal_7

    Korinth-Kanal_7

    Auf der anderen Seite im „Saronischen Golf“ bin ich dann vor Anker gegangen und habe meine Kanalgebühr bezahlt. Alles easy und relaxt.

    Korinth-Kanal_8

    Korinth-Kanal_8

    Ein schönes Erlebnis, das man nicht alle Tage hat!