Okt.

17

PET

6.00 Uhr morgens. Wir wollen los. Etwa 95 sm liegen vor uns bis nach Brunswick/Georgia. Wir motoren ca. 1 h raus auf den Atlantik, die Frachter-Riesen ziehen auch wieder majestätisch an uns vorbei, und draußen empfängt uns der 25 kn starke Wind mit lautem Traraaa. Der Wind kommt aus NO und wir hissen die Genua und segeln durch die bis zu 4 m hohen Wellen den ganzen Tag die Küste runter zum Tagesendziel.

Wellenberge von Achtern

Bei klarem Himmel und herrlich wärmender Abendsonne (heut war es nämlich etwas kühler) fahren wir ins ruhige Inlet rein.

Brücke Brunswick

Kanalfischer

Abendstimmung in Brunswick

Wir genießen die Ruhe und schlafen alle im Schnitt 12 Stunden. Das geht nach einem Seetag doch immer ohne Probleme.

Okt.

18

Pet

Die kleine Stadt Brunswick liegt praktisch gleich neben dem Cat. Wir flitzen schnell mit dem Dinghy rüber. Haben schon einen kleinen Plan im Kopf. Alte historische Stadt angucken, eine Kleinigkeit essen, natürlich WIFI ausnützen nebenbei, usw. Doch da macht uns Brunswick einen fetten Strich durch die Rechnung. Die einzig ordentliche und nahe Möglichkeit anzulanden ist die 300 m lange Marina vor unserer Nase. Nichts los. Halbleer. Und kaum stoßen wir mit der Dinghynase an den Steg springt schon der Aufpasser dort kopfschüttelnd und händefuchtelnd auf uns zu. Das ginge ja gar nicht und überhaupt ist das alles „private“. Wiir beruhigen ihn, sind ja immer eh schon überfreundlich und fragen nur wegen ein paar Stunden und wir zahlen gerne eine kleine Gebühr dafür. „NO!“. Wir fahren weiter die Marina entlang bis zur anderen Seite. Da steht schon der nächste Angestellte und bekommt einen Anruf, dass er uns auf gar keinen Fall anlegen lassen darf. Jetzt sind wir es aber die den Kopf schütteln. Wo sollen wir denn hin? Ein netter Ami, der mit Cat in der Marina liegt meinte, wir können bei ihm festmachen und dann rausgehen. Da steht unser `Freund` (Aufpasser No. 1) schon wieder mit weiblicher, uncharmanter, Verstärkung dort und wir hören nur „no, sorry, private und blabla…..“. Ja gibt es denn sowas? Unser kleines Dinghy an diesen langen leeren Bootsstegen; findet keinen Platz? Der Satz des Tages „We have no Dinghy Dock“, amüsiert uns dann doch sehr. Wir fahren tapfer weiter in die andere Richtung und quatschen den Erstbesten an, der irgendwo an Land neben einem Bootssteg steht. Der Bootssteg ist etwas ramponiert, und wir sollen doch bei der kleinen Ölfirma drin fragen, ob wir anlegen dürfen. Zwei sehr sehr nette Damen (im Gegensatz zu obriger, auch sehr charmant) lassen uns gerne anlegen und der Skipper freut sich doppelt, denn er bekommt dort sogar sein gewünschtes Öl, das er eh kaufen wollte, und hier mussten wir es auch nicht weit tragen, es wurde uns sogar getragen. Nette Entschädigung zum einstündigen Andock-Desaster vorher.

Die Stadt Brunswick ist ganz nett. Hübsche Viertel mit kleinen Parks, teils dann auch widerum etwas verlassen alles. Tja, nicht überall ist eben das tolle reiche Amerika an den Küsten vertreten.

Impressionen von Brunswick

Impressionen von Brunswick

 

Und man sieht viele abgesägte Äste herumliegen. Wir erfahren, nach einer Mittagspause beim Italiener im Freien, dass der Hurrikan Irma vor einigen Wochen auch hier noch Schäden anrichtete. Obwohl weit weg haben die Ausläufer des Stufe 5 Hurrikans noch viel Wasser hochgedrückt bis weit über die Ufer (deswegen auch der kaputte Steg bei der Ölfirma). Sie hatten bis zu 90 mph Wind! Und dass bei dieser Entfernung zum Sturm selbst, wenn man sich noch an den Verlauf erinnert und Brunswick auf der Karte ansieht. Wir sind gerade wieder mehr als dankbar, dass wir bis jetzt so gut durchkamen und hoffen einfach weiterhin, dass diese schreckliche Hurrikan-Saison 2017 bis zum Ende (noch ca. 6 Wochen) nun friedlich bleibt…

Okt.

18

Pet

AUF GEHT´S NACH FLORIDA

Wir schälen und schon um 4.30 Uhr früh aus den Kojen. 85 sm liegen vor uns und wir wollen im Hellen ankommen. Es ist eine herrlich klare, milde Nacht. Wir verlassen das ruhige Inlet und merken schon beim rausfahren, dass auf dem Atlanik der Wind pfeift. Im Schnitt fast 20 kn und hohe, teils sehr steile Wellen von NO. Groß und Genua werden gehisst und wir segeln runter Richtung Süden, Richtung Florida mit Endziel St. Augustine. Somit sagen wir „Tschüss“ zum Südstaatencharme, hat uns sehr gut gefallen, aber nun wollen wir den letzten USA-Bundesstaat, Florida, erreichen.

Heli-Kontrolle

Heli-Kontrolle

Dieser Heli stand 10 Minuten am selben Fleck und fixierte uns? Waren wir interessant, oder gar ein U-Boot, das auftauchen sollte?

Am Spätnachmittag wird das Großsegel eingeholt. Bei Megaseegang und starkem Wind werden unsere Muckis gut beansprucht. Die betonnte Einfahrt wird von hohen, brechenden Wellen begleitet. Das angehängte Dinghy (wir haben drei und dieses hat leider keinen Platz mehr an Bord gefunden) reißt sich plötzlich unter den ungeheuren Kräften der hohen Wassermassen, die es rauf- und runterdrücken, los! Martin zögert keine Sekunde und will das Beiboot retten. Ob das klappt bei den Verhältnissen? Ich werde es mal kurz machen: wir haben das Dinghy wieder und sind auch froh darüber…..

Brücke St. Augustine

Brücke St. Augustine

 

Wir begießen abends etwas erledigt diesen Seetag mit Bier und GinTonic und sind froh, dass der Skipper gestern ein Griechenland-Revival hatte und Mousakka kochte, genug für 2 Tage. Und jeder weiß, am zweiten Tag schmeckt´s eh nochmal besser, falls das überhaupt zum toppen war.

Mussaka

Mussaka

 

Okt.

19

Pet

Der Reisetipp des Tages: Wer einmal einen road trip durch Florida macht und nach Key West, Miami und Orlando meint, das war es, sollte vielleicht doch einmal hoch nach St. Augustine fahren. Die älteste europäische Stadt der USA erwartet einen hier. Mit Fußgängerzonen gesäumt von hohen Palmen, herrlichen Gebäuden der alten Geschichte, viel Trubel, wunderschönen kleinen Restaurants und Bars mit Terrassen und zwischendurch ertönt der Donnerschlag der Kanonen, die noch ab und zu im Fort am Meer abgeschossen werden. Alles in Allem einfach zum Wohlfühlen und zum Genießen. Und das Allerbeste: there is a dinghy dock (da können die Brunswicker noch was lernen).

Dinghy-Dock

Dinghy-Dock

 

 

St. Augustine und Bikertreff

St. Augustine und Bikertreff

 

Okt.

20

Pet

Wir bleiben ein paar Tage hier, denn wir warten auf besseren Wind und wollen hier alles in Ruhe angucken. Wir haben ganz entspannt an einer Boje der Marina festgemacht. Das leisten wir uns jetzt einfach Mal. Sind dafür nur einen Katzensprung (oder sagt man Fischsprung auf See?!?) von der Stadt entfernt und genießen „free WIFI“ an Bord. Uli gönnt sich drei Tage ein Mietauto und wir fahren mit um diesen Trip gleich mit einem kleinen Einkaufsbummel beim ALDI zu kombinieren. ALDI, genau, richtig gelesen. Nach LIDL haben wir nun auch den ALDI in der Nähe gefunden und erfreuen uns an den günstigen Preisen. Diese toppen um Längen die amerikanischen Supermärkte. Die Produkte sind ein wenig mehr dem amerikanischen Markt angepasst, doch finden wir alles was wir brauchen und natürlich noch mehr. Den Rest des Tages wird an Bord wieder gebastelt und gebohrt (Skipper) und wir hängen eine Weile im www oder lesen. Das alles bei herrlich warmen Temperaturen mit einer leichten Brise und überraschend geringer Luftfeuchtigkeit. So kann man es aushalten.

Aufruhr am Fressnapf

Aufruhr am Fressnapf

 

Okt.

22

Pet

CAPTAIN KIRK & BUD LIGHT

Uli fährt früh los um das „Kennedy Space Center“ in Cape Canaveral zu besuchen. Wir bleiben an Bord, denn wir kennen es schon, und nützen den Vormittag um tanken zu fahren. Mit einem Catamaran samt 2 Beibooten im Wasser an einer Boje gelegen UND auch noch durch eine Klappbrücke nur an bestimmten Zeiten zu fahren – wir waren etwa drei Stunden mit allem beschäftigt. Natürlich wurde sich auch gleich der Süßwasserschlauch dort geschnappt in der Marina, und die VAVA-U auf Hochglanz gesäubert. Der Typ von der Tankstelle war supernett und wir bekamen ein nettes Abschiedsgeschenkchen „on the rocks“.

Eisgekühlt

Eisgekühlt

 

Uli kam abends völlig begeistert heim und zeigte uns viele tolle Fotos vom Space Center.

Kennedy Space Center

Kennedy Space Center

 

Okt.

23

Pet

SOOOO EINFACH ALLES IN U.S.A.

Wir gehen in einem Outlet in der Nähe ein wenig shoppen. Das gehört sich einfach so hier, wie z. B. Burger essen. Und man findet dank der niedrigen Preise (last sale!) auch (leider) immer etwas ?. Wir fahren auch ein letztes Mal in einen der riesigen Supermärkte hier und decken uns für die teureren Bahamas nochmal ein. Bevor wir abends das Mietauto zurückgeben checken wir nochmals die Ausreise von diesem Lande. Der Skipper rief bei der Immigration an um die Ausreise anzumelden. Man richtete ihm aus, wir müssen nirgends hin, denn wenn wir auf den Bahamas einklarieren, bekommt der Hafen hier die Info und alles sei gut. Aber so ganz ohne Ausreisestempel die Staaten verlassen? Gerade hier, wo alles immer so genau geht? Wir trauen dem Braten nicht ganz und fahren da kurz lieber nochmals persönlich vorbei. Das Gate ging nach langem Frageritual langsam auf und der zuständige Offizielle empfing uns schon vor seinem Bürogebäude und bestätigte dann nochmal lang und ausführlich, dass es neue Bestimmungen gibt. Man muss nichts machen. Einfach lossegeln? Na gut. Dann wollen wir das mal glauben. Der Technik und Internetverknüpfungen zwischen diversen Staaten (leider noch nicht die ganze Welt) sei Dank. Abends gehen wir dann nochmals durch das bezaubernde St. Augustine und lassen uns die x-te, aber leider auch die letzte, geniale Pizzaschnitte auf der Zunge zergehen. Manchmal sind die einfachsten Dinge einfach die Schönsten.

Pizza, Pizza Pizza

Pizza, Pizza Pizza

Okt.

24

Pet

DIE WÜRFEL SIND GEFALLEN

Nach genauem Wettercheck wird entschieden: heute geht´s los. Wind passt und um 6 p.m. wollen wir wieder raus auf den Atlantik. Genug Landluft geschnuppert, es zieht uns wieder raus ins Blau. Entlang der Küste geht es runter ca. 200 sm bis Palm Beach, Florida, und dann östlich ca. 60 sm rüber auf die Bahamas. Wir melden uns bei der Marina ab, nutzen noch einen kleinen letzten Stadtbummel und fahren schon mal etwas raus, durch die Klappbrücke durch, um an einem netten Strand mit Fischadlern und toller Vegetation zu ankern. Uli und ich paddeln voller Tatendrang gleich rüber, um nach 10 min. wieder im doppelten Tempo zurück zu paddeln. Mückenalarm! Wir sind so schnell, wir hängen alle ab!!!

Fischadler

Fischadler

An Bord bereitet Martin gefühlt 30 Fleischpflanzerl/Frikadellen etc. vor, damit wir die nächsten Tage auf See nicht hungern und vor allem nicht kochen müssen. Das findet der Rest der Mannschaft mehr als gut. Ingwertee wird kaltgestellt und mit dem Spruch des Tages von Uli versehen „von Ingwertee werd ich seekrank“ – haha, soll eigentlich das Gegenteils bewirken, oder? Bzw. war es einfach als gesunder kühlender Drink zwischendurch gedacht. Denn es ist zwar guter Wind vorhergesagt, aber bis jetzt um die 15 kn und aus nördlicher Richtung. Wir machen uns ein paar entspannte Stunden am Nachmittag und freuen uns schon ein wenig wieder auf´s segeln (und auf die Fleischpflanzerl).

Tja, so wie es aussieht, war´s das wohl vorläufig mit USA. Welch eine aufregende Zeit durften wir alle auf der VAVA-U entlang der Ostküste entdecken. Bleibt unvergessen! Wir melden uns dann wieder in Kürze von den Bahamas. Unser erstes Ziel, das wir ansteuern, wird Grand Bahama/Freeport sein. So ist der Plan. Wir freuen uns schon sehr und hoffen auf guten Wind und dann natürlich auf die Inseln……

BAhamas wir kommen

BAhamas wir kommen

Okt.

27

Pet

….so heißt der Slogan hier überall und wir empfinden auch so. Wir sind auf Grand Bahama.

Die Überfahrt war teils total entspannt und wunderschön an klaren Abenden und Nächten gemessen, und teils wirklich mit heftigem Windböen bei der Überfahrt, von Florida durch den Golfstrom, östlich rüber nach Grand Bahama. Die US-Küste runter sahen wir auch nochmal Cape Canavaral im vorbeifahren. 295 sm machten wir somit in 48 Stunden und von Motoren und Supersegeln war alles dabei. What a hell of a ride! Gestärkt wurden wir täglich durch die 50 Frikadellen, die Martin dann doch noch tatsächlich alle rausbriet. Die nächste Zeit braucht niemand von uns mehr welche ?.

Die letzten Stunden vor Ankunft wurden wir dann aber entschädigt durch sehr gutes Segelwetter. Man schälte sich alle 10 sm aus einem Kleidungsstück heraus, da es wärmer wurde, und genau in diesem Intervall wurde auch das Wasser türkiser und türkiser. Unsere Augen nahmen das mit viel Freude auf. Die Landesflaggen wurden ausgetauscht (USA-Flagge hat vorerst seinen Dienst getan, wie man sieht) und abends legten wir uns entspannt an einem Bootssteg einer Marina.

Bahamas rauf und USA runter…

Flaggenwechsel

Flaggenwechsel

 

Wir nahmen noch ein Bier in der Bar dort zu uns und genossen gleich einen ersten schönen tropischen Sonnenuntergang bei sehr angenehmen Temperaturen.

Bahama-Sunset

Bahama-Sunset

 

Den restlichen Tag verbrachten wir mit auf der Insel herumfahren, Chauffeur ist der Hafenmeister. Gasflaschen füllen, Obst einkaufen, Zoll anmelden usw. Dann fahren wir raus in eine Lagune und ankern dort. Weißer Strand, Sonne und kristallklares Wasser bei dem man metertief alles sieht. Wir sind dann mal weg…. Man findet uns im Wasser planschend irgendwo auf den Bahamas!

Okt.

28

Pet

Heute ist es bewölkt. Trotzdem zieht es uns an den Strand. Schwimmen, ein wenig bewegen und die warme Brise genießen. Der Skipper checkt innengelegene Ankerplätze. Hier wurden in die Inseln künstlich viele Kanäle gebaut. Sturmschutz, oder Immobilienplätze? Wir wissen es nicht genau, aber entscheiden uns dort drin zu ankern, da ein „Tropical Storm“ heute Nacht kommt. Nach ein wenig Hin und Her entscheiden wir uns am Nachmittag, dass wir auf der sicheren Seite liegen wollen und fahren zurück in den Hafen. Passt super! So haben wir sicher eine ruhigere Nacht und WIFI (ist ja auch mal wichtig zwischendurch). Wir kochen uns jetzt einen Riesenberg Nudeln, denn gestern Abend haben wir vor lauter Sektkorkenknallen (….) irgendwann vergessen etwas zu essen. Räusper….

Okt.

29

Pet

Wir stehen noch sicher im Hafen. Festgezurrt wie in einem Spinnennetz. VAVA-U hat brav Stellung gehalten, zwar ein wenig geächzt und gezittert, aber absolut top! Aber der Wind pfiff schon stark die Nacht durch und Regengüsse wuschen alles mehr als sauber. Der Tropensturm Philippe ist vorbeigezogen und wir bekommen derzeit nur noch die Winde der Gegenrichtung ab. Was heißt „nur“? Es bläst schon noch gewaltig. Wir bleiben brav im Hafen bis morgen früh.

„klein“ Philippe zog mit 45 Kn über uns hinweg


VAVA-U sicher im Hafen Port Lucaya marina auf Grand Bahama

Die Sonne kommt schon wieder gut durch, Wetterbericht sieht erfreulich und nach Urlaub aus und morgen früh segeln wir weiter Richtung Moors Islands.

Okt.

30

Pet

Wir springen früh aus den Betten. Der frühe Vogel fängt den Wurm! Gestern Abend genossen wir übrigens noch einen herrlichen Strandspaziergang. Das Wetter wurde immer besser und wir konnten die herrlichen Farben am Strand beobachten und uns über hübsches Strandgut freuen, das natürlich schon wieder dem Meer zurückgegeben wurde. Wir aßen noch kurz typisch bahamischen Restaurant, dem Wendys ?. War aber richtig lecker und wir saßen unter kleinen Palmen in der Abendsonne.

Strand auf Grand Bahamaa

Strand auf Grand Bahamaa

 

Muschel

Muschel

 

Zurück zum heutigen Segeltag. Wer steht schon gerne zu früh auf? Ich nicht, aber man vergisst das immer sehr schnell, wenn man mit einem Postkarten-Sonnenaufgang belohnt wird.

Sonnenaufgang über den Bahamas

Sonnenaufgang über den Bahamas

 

wieder blaues Wasser unterm Kiel

wieder blaues Wasser unterm Kiel

 

Kaum Welle, dafür optimaler Wind, und so segelten wir die 60 sm mit 8 – 9er kn-Schnitt entlang von Grand Bahama Richtung Abaco Islands (nordöstlichste Inselgruppe der Bahamas). Wir hatten auch mal max. 10,9 kn. Muss auch mal (stolz) gesagt werden. Wenn man bei solch einem Speed noch entspannt Rühreier bruzeln kann, dann ist das definitiv ein Tag auf der VAVA-U, an dem, glaube ich, jeder der bei uns dabei wäre, sofort einen Segelschein machen würde.

Das Wasser wird immer flacher. Die letzten Seemeilen haben wir 4 m unterm Kiel. Das ist normal auf den Bahamas, was allerdings nicht normal ist, ist die Wasserfarbe. Klar und schön, das schon, aber nicht glasklar und türkis. Liegt wohl leider noch an aufgewühlten Segmenten, die vom Tropical Storm aufgewirbelt wurden. Wir ankern vor Moores Island. Zwei Delfine begleiten uns neugierig. Endlich mal wieder Delfine! Nach Ostküste USA sind wir etwas verwöhnt und vermissten sie schon. Beim ankern flitzt einer immer wieder in diese Richtung und taucht ab. Danke für den Ankercheck, Flipper! Nach genauerem Check muss man einfach sagen: diese Insel hat keinen angemessenen Strand für uns und wir entscheiden uns, nach Siestastündchen, gleich weiter nach Eleuthera die Nacht durchzusegeln. Alles wurde neu eingestellt, ‚Wind und Wetter standen gut, somit holten wir Flipper´s Spielzeug wieder hoch und segelten mit Sonnenuntergang vorbei an vielen kleinen Inseln Richtung Süden. Eine der Inseln gehört übrigens auch der Disney Company. Hier legen dann die dazugehörigen Kreuzfahrtschiffe an und man kann sich annährungsweise vorstellen, was dort dann abgeht mit Mickey Mouse & Co.

Okt.

31

Pet

Nach angenehmer Nachtfahrt mit gutem Wind fahren wir gerade langsam in die große Bucht von Eleuthera ein. Es ist warm, Wasser sieht klar aus und wir freuen uns auf ein paar sonnige Strandtage. Es könnt so schön sein, würden nicht auch hier ein paar gruselige Gestalten auf dem Schiff herumtanzen….

Happy Halloween

Happy Halloween

 

Happy Halloween! Mit oder ohne Bonbons, egal, nach wochenlangem Hype und Dekowahnsinn in den USA erscheint uns der kleine weiße Kamerad gerade zu süß.

Strand auf Meerkers Patch

Strand auf Meerkers Patch

 

Wir ankern uns melden uns vorerst mal ab. PLATSCH!

Nov.

2

Pet

Na, alle gut erholt nach den Feiertag(en)? Wir haben praktisch mitgemacht, auch hier auf den Bahamas. Gaben uns eine herrliche Auszeit in ruhigen türkisen Gewässern. Natürlich wurde auch am Schiff wieder was gemacht, gereinigt usw., aber wir schwammen viel, das Kanu wurde ins Wasser gezerrt und durch megaflaches Wasser mit schönen Farben gepaddelt, wir fuhren zu kleinen Inseln (mit, ohne, oder vergangener Zivilisation) und fanden zufällig sogar ein paar Schweinchen auf der Nachbarinsel.

Kanufahrt

Kanufahrt

Ruinen im Gelände

Ruinen im Gelände

 

VAVA-U in der Sonne

VAVA-U in der Sonne

 

Da will wohl jemand Geld machen mit den Tieren, aber die eigentliche bekannte „Schweineinsel“ befindet sich auf den Exumas, südlich von hier, mit einer geradezu perfekten großen Bucht. Nun fahren wir gerade los Richtung Rose Island nahe bei Nassau. Es sind nur 40 sm bei schwachem Wind. Nachmittags wollen wir da sein und natürlich wieder wie die Kinder reinhüpfen ins herrliche Naß! Wir machen noch einen Inselstopp, bevor wir in die Hauptstadt müssen wegen Crewwechsel.

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die Schweine sind los

die Schweine sind los

 

Nov.

3

Pet

Wir segelten gestern tagsüber rüber bis nach Rose Island. Es war bewölkt, aber der Wind meinte es gut mit uns. Wir ankerten nachmittags in einer ruhigen Bucht von Rose Island. In der Ferne sah man schon das riesige Atlantishotel bei Nassau. Aber die Stadt und Zivilisation scheinen noch weit weg zu sein, wir wollen einfach noch ein wenig Meer und Stille genießen. Wir erforschen mit dem Dinghy ein wenig die Umgebung und die Insel (ohne Rosen übrigens). Abends kommt auch endlich wieder ein wenig die Sonne raus und taucht alles in ein sattes oranges Licht.

Rose Island

Sunset

Sunset

 

 

So stellt man sich das vor. Sonne scheint. Ein paar weiße Wölkchen am Himmel. Leichte Brise. Türkises Wasser in allen Farbtönen und Sicht bis zum Boden runter. Schnorcheln vom Cat aus, in der Wärme dösen und es sich einfach gut gehen lassen.

Alles blau und blau

Alles blau und blau

Nachmittags fahren wir die wenigen Seemeilen rüber in die Marina von Nassau. Man sieht schon von weitem die überdimensionalen Kreuzfahrtschiffe dort liegen und vorher die übervollen Schiffe, die mit diesen Massen vollgestopft wurden. Sind wir froh so immens viel Platz hier zu haben….

so voll kanns auch zugehen

so voll kanns auch zugehen

Martin fährt elegant rückwärts rein und wir machen fest. Törnende. Passend dazu ziehen schwarze Gewitterwolken auf und Uli verlässt uns abends nach vier Wochen treuer Begleitung. Es regnet. Will uns das Wetter damit etwas sagen? Wir hatten irre Wochen! Welch Abwechslung und was ist nicht alles geschehen in dieser Zeit. Es ist nun ruhig auf dem Cat. Uli fliegt bald los Richtung Heimat und wir werden Deinen Obstsalat und vieles mehr vermissen……

Nov.

4

Pet

Ein wunderschöner Morgen weckt uns in Nassau. VAVA-U wird auf Hochglanz poliert für die neuen Gäste, die in ein paar Stunden nach und nach eintrudeln. Wir wünschen Euch allen ein schönes Wochenende!

Morgenstimmung in NAssau

Morgenstimmung in NAssau

Nov.

4

Törn Zusammenfassung

MoreheadCity-Nassau im Okt.-2017

MoreheadCity-Nassau im Okt.-2017

Angelaufene Häfen/Buchten:

OST Küste USA und Bahamas
Ankern südlich Sugarlove Island, Morehead City
Ankern bei Charleston (215 sm)
Ankern im ICW bei Savannah (95 sm)
Ankern bei Brunswick (87 sm)
Fest an Mooringboje in St. Augustine, (87sm)

BAHAMAS
Port Lucayan Marina, Grand Bahama (294sm)
Moores Island (65sm)
MeeksPatch, Eleuthera (75sm)
Rose Island (40sm)
Nassau Harbour Marina (8sm)

 

 

Gesegelte Strecke:  966 sm, davon unter Segeln: 710 und 256 unter Maschine
Max. Boot-Speed 12,6 Kn
Max Wind 35 Kn aus NW in der Strasse von Florida

Bemerkungen:
meist bewegte See des Atlantiks an der Ostküste mit Stromkabbelungen an den Inlets
Kleines tropisches Sturmtief über Grand Bahama mit bis zu 46kn Wind

Wetter:
meist viele sonnige Abschnitte
Temperaturen um die 25 Grad,
Wasser um die 23 Grad an der Ostküste und 26 auf den Bahamas

Nov.

5

Axel

Neue Crew, neues Glück. Am Morgen ist die neue Crew komplett und im Laufe des Tages sollten dann auch alle Ihr Reisegepäck eingesammelt, so das der Törn am Nachmittag starten kann. Die Wettervorhersage der nächsten Tage sagt konstanten Nordostwind voraus, so dass die Törnplanung der kommenden zwei Wochen wie folgt aussieht: Die Exuma Cays an der Nordspitze umrunden, dann den Exuma Sound südwärts bis George Town und anschließen die Inseln auf der Südseite bis zum Ausgangshafen Nassau zurück einzeln erkunden. Aber vorher … Einkaufen, Boot beladen, Verstauen. Am späten Nachmittag heißt es dann Leinen los, wir verlassen die Marina und ab geht es Richtung Rose Island zum ersten Ankerplatzt des Törns. Nach einer ausgiebigen Runde Schnorcheln am Riff geht die Sonne langsam unter, der Abend klingt bei Kalik-Bier, Rotwein und gegrillten Steaks gemütlich aus.

EK-Nassau

EK-Nassau

Sonnenuntergang in den Bahamas

Sonnenuntergang in den Bahamas

Nov.

6

Axel

Der Morgen wird genutzt um nochmal am Rose Island Riff zu Schnorcheln. Richtiger Wind will heute nicht so recht aufkommen und so Motoren wir die 30 Seemeilen bis zu den Ship Channel Cays und werfen unseren Anker. Barry dem Barracuda scheint unser Schiff zu gefallen und er umrundet es einige Stunden.

Frühstück

Frühstück

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Nov.

7

Axel

Der Morgen wird genutzt um die Ship Channel Cays zu erkunden. Mit dem Dingi geht es auf die Suche einem in der Nähe versunkenen Flugzeugwrack, das sich aber als unauffindbar erweist. In einigen Meilen Entfernung steigt dunkler Rauch auf, es stellt sich über Funk schnell heraus dass eine Motoryacht am Abbrennen ist, Hilfe ist glücklicherweise unterwegs. Die Vorbereitungen laufen, der Wachplan steht, am Abend steht dann die erste Nachtfahrt des Törns auf dem Programm.

Segeln gen Süd in die Exumas

Segeln gen Süd in die Exumas

Nov.

8

Axel

Die Nachfahrt durch den Exuma Sund verlief bei 20kn Wind ruhig und ohne größere Zwischenfälle. Wir waren etwas zu schnell und mussten vor der Einfahrt Richtung Stocking Island noch ein Stündchen beidrehen. Am frühen morgen gehen wir an den Blue Holes vor Anker und machen uns alsbald mit dem Dinghy auf Richtung George Town auf. Zurück in der Zivilisation … Geld wechseln, Noteinkäufe, Internet. Wie nicht anders zu erwarten landen wir der lokalen Cocktail Bar und genießen Gin Tonic oder Bahama Mama´s. Am Abend werden wir mit dem ein oder anderen karibischen Sturzregen belohnt, die meist nur von kurzer Dauer aber dafür umso heftiger sind.

Gerorg Town

Gerorg Town

Nov.

9

Axel

Den nächsten Morgen gehen wir auf Stocking Island an Land, beobachten die Rochen am Strand und spielen am Volleyball Beach eine Partie. Die Halterungen der Netzte sind aus alten Masten gestrandeter Boote gebaut. Spektakulär sind die drei Blue Holes in denen die Boote windgeschützt Unterschlupf finden. Nach dem Mittag wird der Anker gelichtet und wir segeln Richtung CHILDRENS BAY CAY. Auf der Insel ein 100m langer Traumstrand mit feinem weißen Sand, Palmen und türkis blauem Wasser. Nachdem Schnorcheln ist dann die Kokosnuss Ernte fällig, die Ausbeute … fünf frische Nüsse. Bis zum Sonnenuntergang Chillen wir am Strand, fahren mit dem Dinghy zum Schiff und lassen den abend bei leckerem Essen und einer Dose Kalik Kalik ausklingen.

AStocking Island

Stocking Island

frische Kokusnuss

Nov.

10

Axel

Am Morgen müssen wir weiter und verlassen die Insel. Wir segeln an einigen von Leguanen bevölkerten Inseln vorbei, die man vom Boot aus erkennen kann. Der erste Halt ist LEAVE CAY, wir erkunden kurz die Insel und entdecken diverse Spuren im Sand und finden schließlich auch einen recht großen Leguan. Next Stopp GUANA CAY, wir wollen hier zum Schnorcheln vor Anker gehen und eigentlich die Nacht verbringen, aber zwischen den beiden kleinen Inseln pfeift der Wind heftig und wir entschließen uns einen anderen Ankerplatz zu suchen. Es geht wieder raus auf den Exuma Sund und bei 20kn Wind geht es weiter Richtung RUDDERS CUT CAY. Die Insel gehört zum Anwesen von David Copperfields Insel (MUSHA CAY). Rund 100m vor der Insel ist ein Klavier versenkt, welches wir nach einiger Suche finden und dort schnorcheln gehen. Ein langer Segeltag mit drei Stopps neigt sich dem Ende. Am Abend bauen wir das hauseigene Kino auf und schauen gemeinsam „Info the Wild“ (von Sean Penn).

Tauchen am Klavier

Tauchen am Klavier

Nov.

11

Axel

Nach einem stärkenden Frühstück werden die Segel gesetzt und es geht weiter Richtung Little Farmers Island. Es sind fast 20kn Wind und es geht zügig voran, das Wasser ist blau türkis und selten tiefer als drei Meter. Gegen Mittag kommen wir an und erkunden die Insel mit ihren mittlerweile 55 Einwohnern, fast die Hälfte lernen wir bei unserem Besuch kennen. Auf der Suche nach W-Lan finden wir die Bar Ocean Cabin mit einem gastfreundlichen auskunftsfreudigen Wirt. Es gibt Kalik Kalik. Wir machen noch einen Abstecher beim Holzschnitzer, der lokale Holzarten zu kunstvollen Skulpturen verarbeitet. Beim Einbruch der Dämmerung geht es zurück zum Schiff zum gemeinsamen Abendessen.

Prost

Prost

Nov.

12

Axel

Heute Morgen haben wir mehr Zeit, die Flut wird erste gegen 10 Uhr hoch genug sein um sicher abzulegen. Leinen los, Segel hoch, in die Wanten ihr Landratten und Arne ans Ruder. Das Boot läuft 10kn wir kommen voran. Am Nachmittag landen wir in der „Schweinebucht“. Wir fahren mit dem Dinghy an den Strand wo wir von den Schweinen erwartet werden. Ein berühmtes, aber dennoch skurriles Bild mit Hausschweinen am Sandstand auf den Bahamas bei 30 Grad. Die Pig´s werden gefüttert und es geht zurück zu VAVA-U, wo die Vortags geernteten Kokosnüsse mühevoll geöffnet und verspeist werden. Am Abend gibt es Chili, vom Skipper persönlich zubereitet.

DCIM100GOPROGOPR1821.