Aug.

3

Petra

So, das war es also mit unserem/meinem Südseetraum! Nachdem wir heute nochmal Wale beobachten konnten (Wunschliste ist jetzt komplett abgehakt) und das Wetter eher trübe war, fällt der Abschied erstaunlicherweise gar nicht sooo schwer.

Es waren wunderbare 6 Wochen, die ich sicherlich nie vergessen werde, aber es ist genauso wunderbar, wieder nach Hause zu kommen (wobei mir gerade die Hitzewelle in Europa einfällt, hm, vielleicht doch verlängern.

Was ich vermissen werde: morgens direkt nach dem Aufstehen ins Meer zu hüpfen, Fische füttern (ok, ist politisch wohl nicht korrekt, macht aber Spaß!), die unglaublich tollen Farben, Formen und Lebewesen über und unter Wasser, das „in-den-Schlaf-schaukeln“ und nicht zuletzt überall auf wirklich außerordentlich freundliche Menschen zu treffen, die hilfsbereit und großzügig sind, ohne (in unseren Maßstäben) selbst etwas zu besitzen.

Ich sage „tschüß“ und freue mich, bald wieder etwas zu erfahren über die Vava-U und ihre Crew.

Aug.

2

Petra

Heute, an unserem vorletzten Tag, steht noch einmal „Stingray-City“ auf dem Plan, mein Highlight vom ersten Törn.

Vorher passiert aber etwas, das ich nicht zu hoffen gewagt hatte – WALE!
Direkt vor unseren Augen (natürlich vor dem Riff) sehen wir einige Tiere, ihre Fontänen und das elegante Abtauchen mit den gut sichtbaren Fluken, ein echtes Erlebnis! Ich hätte nie gedacht, dass diese Tiere so nah an einer Insel zu sehen sind, wir alle sind begeistert.

Dann fahren wir zu den Rochen und den Haien, und die Restcrew, die ja gar nicht so recht wissen, was auf sie zukommt, ist zunächst etwas verblüfft, einige sogar doch beunruhigt, aber dann tummeln sich alle im Wasser und bestaunen Anzahl, Größe und Eleganz der Tiere.

Danach fahren wir noch ein Stückchen weiter zu einer Bar und genießen nochmal wunderbares Südseeflair bei Eis und Cocktails, herrlich!

Als Sundowner gibt es dann noch ein Tässchen Sekt und der Skip serviert uns himmlischen Kaiserschmarrn mit frischem Apfel-Mango-Mus, heute bleiben wirklich keine Wünsche offen!

Ein bisschen „Wizzard“ rundet diesen wunderschönen Tag ab, und morgen heißt es schon Abschied nehmen von Stefanie und Jörg und auch Rolf und ich verbringen morgen unseren letzten Abend hier.
Da wir aber so viele außergewöhnliche Eindrücke hier auf den Gesellschaftsinseln, auf den Tuamotos und auf den Marquesas gesammelt haben, fällt der Abschied zwar schwer, aber eigentlich fehlt nichts mehr auf unserer persönlichen Südseetraumliste.

Aug.

1

Petra

Heute wollen wir es jetzt mal wirklich!!
krachen lassen – nach einem Ausruhprogramm für die Eine (mich) und einem Ausflug für die anderen (zum Belvedere-Aussichtspunkt, da waren wir schon auf dem ersten Törn, wirklich sehr schön ist mit Ananasfeldern, einem kühlen Waldweg und einer wunderschönen Aussicht auf die zwei großen Buchten)

geht es abends ins Hilton-Hotel, da gibt es eine Veranstaltung mit einer Vorführung polynesischer Tänze.

Ich persönlich bin jetzt kein großer Freund solcher, wie soll ich es nennen, „Touristenbelustigung“? Da wir aber die wirklich authentischen Tänze auf Hiva Oa verpasst haben und wir auch mal wieder so ein kleines bisschen Abwechslung benötigen kommt der Abend ganz gelegen.

Da ich ja eigentlich auch ganz wertfrei sein möchte, berichte ich also von einer buntgeschmückten Truppe einheimischer Männer und Frauen, die tanzten und sangen und am Strand noch schöne Feuerspielchen zeigten, dazu ein kühler Drink und ein schönes Hotel, für mich noch Postkarten! UND Briefmarken (wahrhaftig keine Selbstverständlichkeit hier), Herz, was willst Du mehr….
Ah, eins muss ich aber noch loswerden: da sitzt frau also in der wunderschönen Südseenacht und plötzlich dringt da eine Melodie ins Ohr, die wahrscheinlich wohl hierhergehört, aber dann wohl in Deutschland gekl….(sorry, „gecovert“ nennt man das ja heute), wurde – „Schöne Maid“??????

Der Rückweg in tiefdunkler Nacht über die einsame Inselstraße sorgt dann wieder für eine Beruhigung der Sinne und wir fallen wieder müde in die Kojen.

Juli

31

Petra

Heute morgen machen wir erneut eine Expedition ins Innere der Insel, aber diesmal mit dem Dinghi entlang eines Flusses.

Wir nehmen noch die beiden Kajaks und ein Sup mit, Barbara setzt sich gleich in ein Kajak und läßt sich ziehen.

Ich komme mir vor wie auf dem Amazonas, rechts und links üppigstes Grün, tiefhängende Zweige, viele Vogelstimmen.
Am Flußufer begrüßt uns mal wieder ein sehr freundlicher Einheimischer und bietet uns an, seinen Garten anzuschauen.
Da wir eh noch Bananen benötigen, gehen wir an Land und schauen uns hier an, wie eine Falle für Hähne gebaut wird und wie Kokosnüsse mit einem langen Bambusrohr von den Palmen gestoßen werden.
Wir bekommen Lychees, meinen geliebten Ingwer, Kurkuma, Kokosnüsse und eine große Staude Bananen von dem stolzen Gartenbesitzer, der hier sicherlich auch viel schuften muss, um einen guten Ertrag zu bekommen, denn bekanntlich wächst auf einem solch fruchtbaren Boden eben nicht nur das Gewünschte, sondern auch ganz viel und immer wieder „Wildes“.

Auf der Rückfahrt muss Barbara unbedingt nochmal testen, ob so ein Kajak wirklich nicht umkippt und kommt zu einem sehr verblüffenden Ergebnis: es kann! Umkippen!

Danach legen wir ab in Richtung Mo’orea, unserem vorletzten Ziel, noch einmal Nachtwache mit wunderschönem Sternenhimmel und Sternschnuppen, das nächtliche Unterhaltungsprogramm auf polynesisch.

Juli

30

Petra

Heute machen wir eine Inselrundfahrt (na, soo viele Straßen gibt es hier gar nicht und in den Westen sind wir gar nicht gekommen, aber so genau wollen wir das jetzt nicht nehmen). Rolf hatte uns einen englischsprachigen Guide (und Taxifahrer) besorgt, damit Barbara nicht die ganze Zeit übersetzen muss.

Bevor es losgeht, strebt die ganze Crew nochmal in die „City“, da gibt es Juweliere, Bankautomaten (mit laaangen Schlangen davor) und andere Geschäfte, die gerne und willig unsere polynesischen Francs in Empfang nehmen.

Um 10 Uhr geht es dann los in Richtung Kultstätte, Vanilleplantage, Vulkankrater und diversen Aussichtspunkten. Unser Guide erklärt viel und gern.
Mir hat die Vanilleplantage, die eigentlich ein wunderschöner Garten ist, am besten gefallen.


Ein Amerikaner ist vor über 40 Jahren hier mit seinem Boot na, vielleicht nicht gestrandet aber irgendwie hängengeblieben und hat hier einen echten Garten Eden geschaffen, zumal er ein sehr bibelfester und gläubiger Mensch ist.
Außer diversen Gemüsen, Früchten und natürlich den Vanillepflanzen hält er noch Bienen und betreibt eine meteorologische Station, deren Meßdaten er jeden Tag nach Tahiti meldet.


Wir probieren viele Kräuter und Früchte, die wir bisher noch nicht kannten, aber leider gibt es keine Vanille zu kaufen, denn zum Fermentieren gibt er die Schoten weiter. Jede einzelne Blüte wird tatsächlich von Hand bestäubt und benötigt 9 Monate zum Reifen, da ist es kein Wunder, wie teuer echte Vanille ist.

Die Kultstätte ist sehr lebendig, denn in jedem Jahr werden hier für 3 Tage die alten Riten wiederbelebt, selbst die Hütten werden dafür neu gebaut.
Leider reicht die Zeit nicht, alle Informationen zu lesen, so lassen wir einfach nur die Magie der Steine und der heiligen Bäume auf uns wirken und fotografieren, was das Zeug hält.

Dann gibt es noch jede Menge Aussichtspunkte zu bewundern und uns wird ein wunderbarer Baum gezeigt, der zumindest auf den Gesellschaftsinseln ein Teil des Abfallproblems lösen könnte: zwei Blätter werden ineinander gesteckt und formen einen wunderbaren Teller, außerdem können die Blätter als Toilettenpapier verwendet werden und die Rinde als sehr zugfestes Seil zum Hausbau.

Wieder an Bord gibt es ein paar wunderbare Kuchenstückchen von der nahe gelegenen Patisserie, es geht uns wie immer gut!


Dann machen wir uns noch auf in die 7 Meilen entfernte Faaroa Bay, weil es hier für Morgen einen Urwaldfluß zu befahren gibt.