Nov

26

By Stefan
Tag 8 – Sa, 26.11.11
POS 00:00 UTC: 21 40,050N und 026 02,177W
Wind 070 13 Kn (kurzzeitig Wolke mit 25kn),
KÜG 225, FÜG 6-7Kn Gr + Ge
Etmal: 150sm

90 Minuten auf blu:kat.
Nachtwache bei Neumond. Sterne Funkeln keine Sichel die uns Tage begleitete. Schaukeln, stampfen blu:kat als punching Ball des Ozeans. Crew schläft. Sicheres Gefühl, für Schiff und Mannschaft, einer ist wach. Vom Schreibtisch aufs Schiff, ein neuer Rhythmus für Körper, Geist und Seele. Der Wind bläst mit 25 Grad C von Achtern die Wogen heran. Autopilot piept, Windveränderung. Drücke die Mode Taste. Kanal 16 brabbelt, ich lausche. Dunkel rings umher. Rotes Licht in der Kabine. Geräusche überall, Wasser umspült und trägt behutsam uns auf blu:kat. Material arbeitet und ächzt, klatschende Wellen, Wind heult. Heller Schatten in der Ferne, ein Frachter kreuzt. Blick zur Uhr, bald wieder in die Koje bubu machen. Jeder Tag bringt neues, pflichtbewusst im Gerüst des Wachplanes. Ein Fisch morgen, vielleicht zu Mittag. AIS hängt sich auf und piepst, ich drücke Reset. Plötzlich Peng, ein fliegender Fisch an Deck, leuchte ihn an, er verzweifelt zappelnd, greife ihn behutsam setze ihn zurück in sei Element. Demütig bleibt ein Wunsch. Wind nicht zu heftig, nicht zu wenig, das wäre fein. Respekt und Dankbarkeit vor den Naturgewalten durchströmen mein Herz.

Relaxt

Relaxt

POS 12:00 UTC: 20 48,495N und 026 56,244W
Wind 070, 10 Kn, KÜG 230, FÜG 5Kn Gr + Ge

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 18:36 So

Die Sonne sinkt ins Meer und die Quarkapfelsinenspeise für das Vanilleeis zur Abend Brotzeit steht im Kühlschrank. Da hier viel Leere (positiv gemeint) und Weite herrscht ist mir heute wieder aufgefallen, wie glücklich wir uns schätzen können Franz an Bord zu haben. Es ist für mich an der Zeit mal ein kleines Loblied auf ihn zu singen. 83 Jahre und kein Deut von Trauer, Abschied oder „das sind meine letzten Tage“ kommt aus seinem Mund. Im Gegenteil, es sind Pläne von Dingen und Reisen die er noch vor hat. Wir, das heißt die Jungen (ich bin erst 51) können von solchen „Alten“ viel lernen. Dieses Wissen wird in unserer Gesellschaft viel zu wenig gesehen. Positives Denken, eine gesunde Körperhaltung, Ehrlichkeit, in Ruhe zu Wissen dass das biologische Ende zu uns gehört wie der erste Atemzug sollten wir verinnerlichen. Dann gäbe es weniger Depressionen, Burn Outs, Gemeckere von den Alten über die Jungen und von den Jungen über die Last die die Alten bilden. Franz der Coach! Er ist auch ein Vorbild für alle Älteren Interesse zu haben an der Zukunft ihrer Kinder, Enkel, der Welt und ihres Umfeldes. Daher eine klare Aufforderung: Jung und Alt vereinigt Euch! Umgebt Euch mit einander. Das hält die Einen jung und die anderen müssen vielleicht ein paar schmerzhafte Erfahrungen weniger machen. Endlos ist der Blick zum Horizont oder auch fachmännisch die Kimm genannt. Jetzt den Kurs checken und die Weite fürs Auge und das Gehirn genießen.

Franz und Rainer

Franz und Rainer

Ende Logbucheintrag Erdenzeit 18:49 UTC

Heute war auch mal wieder Brot backen angesagt. Die Lidl-Backmischungen verfeinern wir immer noch ein wenig mit extra Körnern und heizen den Backofen mit Wasser im unteren Blech gut vor, damit die Brote richtig gut aufgehen – lecker, wie immer!

Brotmischung

Brotmischung

Auch heute hatten wir kein Glück mit dem angeln, obwohl wir einen neuen Köder mit Hacken befestigt hatten. Aber verhungern werden wir nicht, die Bestände sind alle noch gut gefüllt.

Nov

27

By Stefan
Tag 9 – So, 27.11.11
POS 00:00 UTC: 20 10,994N und 027 46,475W
Wind 040 15 Kn, KÜG 225, FÜG 6-7Kn Gr + Ge
Etmal: 134sm

Was machen wir an Bord von blu:kat, segeln alleine ist es wohl nicht. Reisen über den Atlantik, es gibt bequemere Wege. Reisen zu uns selbst, ist besser im Retreat „What Suan Mokkh“. Abstand von der Gewohnheit, vielleicht? Lernen über uns, Entbehrungen und Belastbarkeit auf engem Raum mit anderen teilen? Atlantik segeln, das ist nichts für Weicheier und Pauschaltouristen, wer das nicht mag, bleibt besser in seiner Siesta in Arenal. Das hier ist anders, Pauschalreise nein danke. Kein Restaurant mit Warteschlangen und Rasierwasserdüften. Beach Entertainment, Sauna, Handtücher Blockaden auf Liegen ab halb sechs, Swami Joga vor dem Frühstück, Fehlanzeige. Weiße Socken zum Tennis und eierschalenfarbene Kleidung zum Abendessen, danke nein. Bar Absacker mit der blonden aus App.112 fällt aus. Reduce to the max. und Naturgewalten inmitten des Ozeans und des Himmels, das ist blu:kat. Mit jeder Faser fühle ich mich lebendig, wir segeln blu:kat, und genießen diesen Törn in vollen Zügen. Ein Mann des Wissens, der Ehre und Liebe zur Natur, realisiert seine Wünsche und Träume. Es gibt nichts aufzuschieben, lebe deinen Traum finde die Balance und Inhalte, und lebe ein Leben, was gelebt werden will.

Espressomaschine

Espressomaschine

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:48

Die Koje ruft gleich wieder. Selbst die Hundewachen gehen schneller vorbei jetzt. Sternenschnuppen, blinkende Flugzeuge, rasch gleichmäßig am Firmament langlaufende Satelliten und Dutzende von schlafenden Fischen begleiten die Wache. Es wird milder und das Meer hat 25 bis 26 Grad. Langsam tropischer. Ich freue mich auf den Geruch von Blumen und Pflanzen. Davon werde ich jetzt träumen gehen, plus nen bisschen lauter werdenden Reggae Sound. Lang lebe Bob Marleys Werk. „Guten Morgen Berlin – du kannst so hässlich sein�“
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:54

POS 12:00 UTC: 19 32,530N und 028 43,860W
Wind 070, 12 Kn, KÜG 260, FÜG 5-6Kn Gr + Ge

Atlantik-erste Woche

Atlantik-erste Woche

By Martin
Eine Woche unterwegs – ein kleines Resümee:
Ein Fisch gefangen, Zwei Brote gebacken, wenig Bier getrunken, immer gutes und abwechslungsreiches Essen gehabt – heute sogar Weißwurstfrühstück mit süßem Senf (DANKE Marco!) – kein Zucker mehr an Bord von blu:kat (vergessen oder verräumt?)

Das Wort zum Sonntag (Anstatt FAZ am Sonntag) – Stefan liest seine Kurzgeschichten vor:
„Pauschalreisen nein Danke – blu:kat“ und
“ Kochen und Essen auf blu:kat“
(Anm. die werden später mal veröffentlicht)

Bisher gesegelt seit der Abfahrt 14:00 am So, 20.11.11:
954 sm (beste Schätzung von Rainer)

Durchschnitt der vergangenen Woche 5,678Kn

Verbleibende Restrecke bis Barbados:
1816 sm (kürzester Weg)

ETA (unter Vorbehalt) 😉 : 11.12.11 gegen Mittag

Nov

28

By Stefan
Tag 10 – Mo, 28.11.11
POS 00:00 UTC: 19 17,344N und 029 42,546W
Wind 055 11 Kn, KÜG 245, FÜG 5Kn Gr + Ge
Etmal: 122sm

Das Meer unendlich tief, blau und weit, sanft und gewaltig, gut für die Seele. Das Element in dem Wale und Delphine leben, bedeckt 71 % der Erde. Auch der Mensch bestehend zu 70 % aus Flüssigkeit kommt aus dem Wasser, durch das Wasser. Mein Blick gleitet durch die Wellen, surft herab, tanzt auf dem Kamm, wir sind eins das Meer und ich. Gestern war ein besonderer Tag. Nicht der 1. Advent, oder Christstollen (danke Rainer) den wir angeschnitten haben, sondern die Reparatur, an der Steuerbord Ruderanlage die Martin an seiner blu:kat gegen 17:30 h UTC durchgeführt hat. Die Gelegenheit, die man sonst nicht hat im Leben bot sich.

Baden im Atlantik-1

Baden im Atlantik-1

 

Baden im Atlantik-2

Baden im Atlantik-2

Wir konnten bei Fock back, und langsamem driften, achtern in dieses vier Kilometer tiefe Blau eintauchen. Ein unbeschreibliches Erlebnis, das es mir die Sprache verschlägt. Anfangs etwas unsicher und voller Demut, dann warm umspült mit 26 Grad Meerwasser. Zur Sicherung zwei Leinen mit Knoten auf einer Klampe, ausgelegt. Bei 1,2-1,5 Kn hebt es mich, die Hand fest am Seil, durch das Nass. Hinterher schwimmen ist nahezu unmöglich. Eine Mischung aus Respekt, Vorsicht dem Tode nahe stellt sich ein. Mit Brille einen Blick nach Unten in die Tiefe, zur Sicherheit sind Fische unten, mag nicht zur Speise werden. Alleine trete ich auf die Back, eine Hand am Mast, erfasst mich ein tiefes emotionales Gefühl. Am Meeresgrund angekommen brauche ich keine Luft, schlafe tief, bin eins mit dem Meer so friedlich und still. Franz weckt mich am Morgen. Danke für dieses einmalige Erlebnis.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 05:32

Gestern , Sonntag. hatte ich das erste Mal das Gefühl ausgeschlafen zu haben. Der Körper ist eine fantastische Konstruktion, die sich an den Lebenswandel mit Wachen und nachts aufstehen super gewöhnt. Mittlerweile wachen wir alle schon vor der Weck Zeit auf. Ich träume und zwar in einer Form, dass ich sie am nächsten Morgen noch weiß und niederschreiben kann. Interessant diese Entspannung. Heute Nacht habe ich angefangen die Sterne zu zählen mit dem Fernglas. Ich musste rasch aufgeben. 9 Zufiele! Werde kurz vor 06:00 die Angel auswerfen, da wir hoffen, dass ein Fisch beim aufwachen Hunger auf unseren Plastik Kalmar bekommt. Ihn einholen kann dann Franz, bei der nächsten Wache. Er hat schon wieder heimlich den Hammer für die Betäubung des Fisches aus Martins Werkstatt geholt. Den Hammer nur, da er der Meinung ist, der Kornschnaps wäre zu schade für den Fisch. Ich gönne dem Fisch seinen letzten Rausch. Gute Nacht und Guten Morgen nicht nur Berlin :
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 05:40

Rainer

Rainer

POS 12:00 UTC: 19 00,030N und 030 40,625W
Wind 060, 12 Kn, KÜG 250, FÜG 5Kn Passatbesegelung (Ge, Fo + St-Fo)

Nov

29

By Stefan
Tag 11 – Di, 29.11.11
POS 00:00 UTC: 18 40,413N und 031 42,848W
Wind 070 11 Kn, KÜG 245, FÜG 5Kn Passatbesegelung (Ge, Fo + St-Fo)
Etmal: 121sm

Minutenlang gleitet eine Seeschwalbe elegant zwischen den Wellen, wohl lächelnd über unser Schiffskonstrukt. Sie sähet nicht, sie erntet nicht und der liebe Gott ernähret sie doch, leicht und unbeschwert.
Der Wind bläst von achtern mit 20-23 Knoten auf blu:kat in die seit gestern eingestellte Passatbesegelung. Wir tanzen mit 5-8 Knoten auf den Wellen am elften Tage den Windward Islands entgegen, die dem Atlantischen Wind zugewandt sind. Strände wie aus Zucker, das Leben soll süß sein, wenn dort schwache Briesen wehen, lese ich in einem Reisefürer. Als wir am 20. November die Leinen in Las Palmas loswerfen, ist unser Ziel die kleine Inselkette nordöstlich Venezuelas. Mit einer Länge von ca. 800 km in sanft geschwungenem Bogen von Südamerika bis zur Ostküste Puerto Ricos ziehen sich die kleinen Tupfer im Türkisblauen Meer.

Westindies

Westindies

Kleine Städte auf der Leeseite der Inseln mit farbenfrohen Häusern sind sicher eine Wohltat für jedes europäische Auge. Die Karibik ist subtropisches Gebiet, die einzelnen Erhebungen auf den Inseln sorgen dafür, dass sich das Klima von der Ost und Westküste unterscheidet. Die östlichste gelegene Insel ist Barbados, mit der Hauptstadt Bridgetown, wo sich unsere Bucht, die Carlisle Bay befindet, die wir zunächst ansteuern. Nach Berechnungen des Windes und der Wetterdaten die wir täglich herunterladen, könnten wir am 11. Dezember dort nach 21 Tagen Seereise den Anker werfen. Wie dort ein Sundowner aus Zuckerrohr mit Blick auf die Bucht schmeckt?

Passatsegel

Passatsegel

 

Michael an den Schoten

Michael an den Schoten

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 24:00

Heute raste die Zeit, jeder hat sein Buch entdeckt und schmökert bis zum einschlafen. Danach weiterlesen und wieder ein Nickerchen. Ich bin mit Wolfgang Hauser und seiner TABOO III einmal um die Welt. Wie unwichtig sind eigentlich so viele Dinge unserer Zivilisation. Da segelt ein Österreicher mehrmals um die Welt und hat noch nicht mal ein Funkgerät an Bord. Und wir, wir glauben in der Masse nicht mehr ohne I-Phone oder I-Pad auszukommen. Dabei geben wir uns nur der Reizüberflutung und des Informationsterrors hin. Lassen uns von jährlichen Mode- und „Must Have“ Wellen beeinflussen. Am Ende können wir nur die Erinnerung an die Unendlichkeit des Meeres mitnehmen und nicht die Rolex oder was auch immer.

Blicke

Blicke

Also schaue ich aufs Meer, unsere vergehende Heckwelle, die Sterne und den versinkenden Mond und sammle. Sammle Ruhe, Schönheit von Mutter Erde und Erinnerungen. Das einzige , welches mir keiner nehmen kann. Morgen ist ein neuer wunderschöner Tag, das ist sicher!
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 00:15

POS 12:00 UTC: 18 23,690N und 032 48,425W
Wind 080, 20 Kn, KÜG 255, FÜG 6Kn Passatbesegelung (Ge, Fo + St-Fo) Etmal 121 sm

Nov

30

By Stefan
Tag 12 – Mi, 30.11.11
POS 00:00 UTC: 18 09,588N und 033 50,936W
Wind 080 12Kn, KÜG 255, FÜG 5 Kn Passatbesegelung (Ge, Fo + St-Fo)
Etmal: 126sm

In den Tagen unseres Törns auf blu:kat gehört Zähneputzen und Schlafen dazu wie das Blog schreiben. Ein Blog ist keine Einbahnstraße, allerdings müssen wir es jetzt so hinnehmen. Die philosophischen und geistigen Interpretationen, emotionalen Irrfahrten muten vielleicht seltsam an. Erst bei Ankunft in Carlisle Bay können wir Kommentare lesen, ebenso die schönen Bilder dann sichtbar werden.
In der schnellen flüchtigen Welt der virtuellen Kommunikation, (Virtuell=nicht wirklich) gehen Emotionen und Inhalte verloren. Leicht ist ein Verb vergessen, ein Wort unglücklich oder per Mausklick etwas
gesendet, was den Leser unweigerlich in eigene Interpretationen führt.
„Das einzig konstante im Leben, ist das sich gegenseitige Missverstehen“ (Oscar Wilde)
Kommunikation ist ein komplexes Thema, dominiert durch den reaktiven Verstand. Lesen oder hören und die Fähigkeit zu verstehen, was der Inhalt wirklich mitteilt, braucht Empathie und Aufmerksamkeit. Sich ganz auf das gesagte oder geschriebene einzustellen erfordert das hören und lesen „für“. Was ist das?
Es liegt in unserer Natur zu hören „über“ anstatt zu hören „für“. Die meisten Menschen sind mit sich beschäftigt, dass sie keine Kraft oder Zeit haben sich für das gegenüber zu interessieren. Begegnungen dienen nur dem Austausch von Informationen, anstatt unsere verschütteten empathischen Anlagen zu nutzen. Achtsamkeit verkümmert ebenso, wie der Muskel den man nicht trainiert. Eine gute Übung es bewusst wieder zu reanimieren.

Unser Verstand spielt uns täglich dieselben Streiche, er will hören und verstehen was er kennt, und gleicht mit eigenen Vorstellungen was erlebt ist ab. „Darauf schließt er Messerscharf, was nicht sein kann auch nicht sein darf“
So wünschen wir euch weiter viel Freude an unseren schwankenden geistigen Ausstülpungen inspiriert durch blu:kat inmitten dieses wundervollen Ozeans, und freuen uns auf heiteres Feedback. Ahoi.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 00:53

Was mache ich eigentlich später wieder an Land oder in einem Hotelbett ohne die Schwankungen? Es wird mir fehlen das Wiegen des Meeres. Zugegeben, wir haben kein Sturmwetter und keine Flaute, wir haben keinen Ärger wie bei Moby Dick sondern heute wieder Wäsche gewaschen auf hoher See und ich habe eine Flaschenpost in alter Manier dem Meer übergeben

Flaschenpost-1

Flaschenpost-1

 

Flaschenpost-2

Flaschenpost-2

Aber trotzdem ist das hier keine Kaffeefahrt, da ich Seemannschaft lebe, unsere Wachen mittlerweile liebe, es keine Qual ist um 02:00 an Deck zu kommen und das Sternenbild des Orion zu suchen, finden und zu grüßen. Für mich besteht Leistung auch darin aus dem Alltäglichen auszusteigen, Abhängigkeiten aufzugeben und sich auf ein völlig anderes Lebensumfeld einzustellen. Wir diskutierten heute darüber, dass wir noch keine Konflikte hatten. Wie verrückt ist eigentlich unser Normalleben, dass wir schon erwarten Konflikten zu begegnen? Sollte das Gegenteil sein. So, jetzt habe ich keine Lust mehr zu schreiben. Es sind 25 Grad, 15 Knoten Wind von achtern, die Sterne leuchten und da verbringe ich den Rest meiner Wache bis 02:00 lieber draußen am Steuerstand. Aber zum Glück habe ich die nächste Wache von 08:00 bis 10:00 :
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:05

POS 12:00 UTC: 17 59,422N und 034 53,997W
Wind 070, 20Kn, KÜG 260, FÜG 6Kn Passatbesegelung (Ge, Fo + St-Fo)
Etmal 122 sm

By Martin
Uns ist der Zucker ausgegangen, aber das haben wir glaube ich schon mal geschrieben – Franz hat leichte „Entzugserscheinungen“ und tut sich jetzt kleine bunte Smarties in den Tee

Zucker ist alle

Zucker ist alle

Dez

1

By Stefan
Tag 13 – Do 01.12.11
POS 00:00 UTC: 17 42,213N und 036 03,039W
Wind 080 18Kn, KÜG 255, FÜG 6-7Kn Passatbesegelung (Ge, Fo+St-Fo)
Etmal: 129sm

Wieder ist Murmeltier Tag auf blu:kat. Beginnend mit dem Sonnenaufgang, fliegende Fische, Brett hart von Deck beseitigen, Tee vor dem Frühstück genießen. Heute liege ich mit Bettzeug achtern.

 

Nachtwache

Nachtwache

Blick 130 Grad. 08:45 UTC blinzelt die Sonne aus den Wolken, langsam schält sich die Crew aus den Kojen, ich Dusche und streife ein neues Shirt über. Müsli. Bei unserem Frühstücks Ritual gegen 10:30 h UTC kommen Gespräche. Was hat mich beschäftigt in der Nacht? Vom Stöckchen zum Hölzchen, von der Ernährung zum Flugzeugträger über politisches Desaster in Europa, schmutziges ausbeuterisches England, und den prosperierenden Wirtschaften in Ostasien und Brasilien sowie persönliches.
Es ist 12:15 h UTC Skipper sitzt am Computer, Smutje Franz zieht sich aufs Sonnendeck zurück, wir reden. Die Mischung unserer Lebenserfahrungen, und Einstellungen haben ein breites Spektrum. Ich kann es genießen und finde es spannend wenn wir uns gegenseitig öffnen, und von uns erzählen. Jeder hat die eigenen Schuhe an, und geht damit durch sein Leben. Jeden Tag ein bisschen mehr Kontakt, auch die Ruhigeren zurückhaltenden Vertreter kommen auf blu:kat aus der Reserve. Wenn auch der Tagesablauf mit den Wachen verschwimmt, und bisweilen Gedanken im Gehirn käsen, so erfrischen die heiteren Dialoge unter uns. Reduziert auf zwei Malzeiten segeln wir surreal durch die Zeitzonen unserer Destination Barbados entgegen.

By Michael
Heute um 01:22 UTC hat die blu:kat mit Position 17 41,230N und 036 12.430W den Point-of Return überschritten. Damit haben wir die erste Hälfte der Meilendistanz (1.387 sm) dieser Reise geschafft und es kann für uns nur noch Richtung Westen gehen. Wir segeln weiterhin mit Passatbesegelung unter sternenklarem Himmel, machen FÜG 6-7Kn in Spitzen bis zu 8Kn und haben Wind bis zu 25Kn. Die Außentemperatur beträgt 26 Grad und wir sind dazu übergegangen, für die Nachtwachen die Shorts anzubehalten. Der Wetterbericht sagt eine stabile Wetterlage voraus, so dass wir auch die nächsten 48 Stunden mit gutem Wind rechnen können. Das erfreut das Segler Herz, wenn es mit ordentlichem Wind bei guten Wetterbedingen gut vorangeht.
Um 02:00 UTC ist meine Nachtwache beendet. Heute Vormittag kommt dann noch das Kommando „Besanschot an“. Wir wollen Rasmus um weiterhin guten Wind bitten, unserem Skipper für die bis dahin gute Schiffsführung danken und uns weiterhin eine gute Reise wünschen.

Halbzeit

Halbzeit

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:27
Welch nächtliche positive Überraschung als ich in der Navigationszentrale feststelle, wir haben einen neuen Blogautor. Dies ist mein Kabinenpartner Michael. Wir sehen uns selten. Sein Rütteln an meinen Schultern erinnert mich nur zu jeder Nachtzeit an meine Pflicht der Crew gegenüber: Aufstehen, es ist wieder so weit. Wache.
Da ich mich durch täglich sich langsam von 40 Minuten an steigernde Sonnenbäder auf die Hautfarbe der Karibikeinwohner vorbereite, ist mir die Hitze hier auf See bewusst geworden. Und nach dem Lesen eines Artikels aus der Bordbibliothek über Sklavenschiffe und die Art und Weise wie die Fracht verpackt wurde, ist mir richtig schlecht geworden. Worauf ist Europas Wohlstand eigentlich aufgebaut? Stopp! Ein Blog sollte kurz sein und nicht in philosophische Abhandlungen ausarten. Und da jeder hier individuell seine Aufgabe hat, überlasse ich das mit dem philosophieren gerne meinem Freund Stefan : Käsestulle essen und Apfelsaftschorle trinken bevorzuge ich jetzt.
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:46

POS 12:00 UTC: 17 27,055N und 037 17,639W
Wind 080, 18Kn, KÜG 260, FÜG 6 Kn Passatbesegelung (Ge, Fo + St-Fo)
Etmal: 141sm

Dez

2

By Stefan
Tag 14 – Fr 02.12.11
POS 00:00 UTC: 17 10,261N und 038 22,366W
Wind 080 18Kn, KÜG 255, FÜG 6Kn Passatbesegelung (Ge, Fo+St-Fo)
Etmal: 137sm

An Lektüre, Büchern und Reiseführern über die Ägäis, Karibik und den Segelrevieren der Welt sowie der Typologie der Ozeane mangelt es auf blu:kat nicht. Vor mir rutscht Marco Polo „Karibik“ auf dem Tisch hin und her. Zunächst lese ich ein mitgebrachtes Buch über die „Weisheit der Gefühle und die Kraft der Intuition“ von Gerd Gigerenzer. Humorvoll und mit einem Augenzwinkern schreibt der Autor über Bauchentscheidungen.
Heute beende ich mein zweites Buch, „Verschollen im Atlantik“. Die wahre Geschichte eines Schiffbrüchigen, der 76 Tage ums Überleben kämpft, schlussendlich vor Guadeloupe gerettet wird. Eine Geschichte von grauenvoller Einsamkeit und Angst, aber auch von der Großartigkeit des Meeres und der scheinbaren Unendlichkeit des Himmels. Es liest sich auf See sicher anders als an Land, mit ausreichend Abstand zu den Naturgewalten. Danke Alex, es ist bereits durch drei Hände gegangen an Bord der blu:kat.
Nun brauche ich Pause, widme mich wieder meinen Gedanken, tippe diese in das MacBook. Dann liegt da noch David Roberts „Shantaram“ was mich mit 1085 Seiten abschreckt, werde es aber in Angriff nehmen. Kein Buch ist wohl so interessant wie das Leben, man muss nur genau hinsehen, dennoch bereichert es das Spektrum, schult Wort und Schrift und regt bisweilen an.

By Michael
Gestern war so viel auf dem Programm, das wir gar keinen weiteren Blogeintrag geschrieben haben. Das will ich kurz nachholen:
Seglerisch keine besonderen Vorkommnisse. Bei Tagesanbruch schlief der Wind etwas ein und blies den Tag über mit 12-18Kn. Damit schaffen wir eine durchschnittliche FÜG von 5-6Kn.
Am Vormittag hatten wir bei Skipper Martin eine Unterrichtsstunde „Knotenkunde“. Selbst für mich, der lange Jahre aktiv gesegelt ist, gab es die eine oder andere Wissensauffrischung. Oder könnte jemand von Euch Bloglesern aus dem Stand die drei Grundlagen eines seemännischen Knotens benennen? Die Segellehrer unter Euch werden es schon wissen, aber wer sonst noch? Und ich weiß jetzt, wie in einem Rutsch ein Palstek gemacht werden kann. Wie ich am Anfang der Reise das erste Mal bei Martin gesehen habe, wie schnell er einen Palstek im Tampen hatte, war ich überrascht. Aber, alles kein Hexenwerk. Kann man alles lernen. Und, Übung macht den Meister.

Knoten üben

Knoten üben

Beim Kochen haben wir bis jetzt uns alle versucht. Über meine Kochkünste decken wir mal den Mantel des Schweigens. Stefan hat gestern Spagetti et Olio gemacht, hätte kein Italiener besser machen können. Salat wurde von Martin beigesteuert, schon war unsere Mittagsmahlzeit komplett. Anlässlich unserer Halbseemeilendistanz haben wir einen spanischen Sekt für Besanschot an verwendet und den Rest zum Mittagessen getrunken.

Besanschot an

Besanschot an

Abends hatten wir dann Kino. Aus der ausreichend bestückten Videothek des Skippers haben wir uns den Film „Der Schakal“ ausgesucht. Die Filmkenner unter Euch werden nun fragen: Welchen von beiden? Es war die amerikanische Version. Wir sind jetzt seit fast 14 Tagen von der Informationsflut der Medien abgeschnitten, da haben wir es richtig genossen, einmal einen unterhaltsamen Film zu sehen.
So, liebe Leute. Meine 02-04 Wache geht dem Ende entgegen. Gerade habe ich Rainer geweckt, und wenn er die Wache übernommen hat, werde ich meinen unterbrochenen Schlaf weiterführen. Mal sehen, was der neue Tag so bringt.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 04:53

Kaum Sterne es ist diesig. Tropisch fast feucht. Die Beständigkeit mit der der Passatwind weht seit Tagen, seit Jahrtausenden ist faszinierend. Darauf ist Verlass auf dieser Mutter Erde. Und wie Surreal es ist mitten auf dem Atlantik einen Thriller auf dem Bordscreen zu sehen. Auf diesem läuft sonst der Kurs auf der Weltkarte und die Spannung der Bordbatterie kann unteranderem abgerufen werden. Ich habe einen derart weiten Abstand zum Nonsens des alltäglichen Lebens, dass ich die Spannung des Films körperlich wahrgenommen habe. Das äußerte sich in kalten Füssen, Achselschweiß und Anspannung der Bauchdecke. Dabei war es nur ein Film .Wie einfach und doch gnadenlos mein eigener Lebensfilm dagegen ist. Haben wir Flaute? Haben wir Süßwasser? Haben wir ne neue Wetterkarte?

Wetterfax

Wetterfax

Sind wir gesund an Bord in Körper und Geist? Etc. Ich nehme mir vor die Einfachheit auch noch mehr in meinen Alltag in Europa einfließen zu lassen. Wir, die Gattung Mensch macht sich zu wichtig auf diesem Planeten! By the way Lebensfilm, der Stefan weiß noch nicht, dass wenn er „Shantaram“ anfängt zu lesen, er erstens in einen wirklichen spannenden Lebensfilm einsteigt und zweitens nicht mehr an Deck auftauchen wird : Es ist Zeit ne Banane von Deck zu pflücken und den obligatorischen Fernglashorizontrundblick zu tätigen.
PS Gratuliere zum Geburtstag Hardy!

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 05:16

Dez

3

Tag 15 – Sa 03.12.11
POS 00:00 UTC: 17 04,750N und 040 30,800W
Wind 090 13Kn, KÜG 265, FÜG 4Kn Passatbesegelung (Ge, Fo+St-Fo)
Etmal: 123sm

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 23:37

Wo ist der Tag geblieben? Die Zeit geht irgendwo schnell vorbei und doch bleibt sie auch stehen. Gedanken kommen und gehen und die Geräuschkulisse des Rauschens durch das Meer, der Wellen die sich brechen unter dem Deck, wobei Schläge wie mit einem Vorschlaghammer dabei sein können , dies alles ist ein Grundton geworden der die Zeit verschwinden lässt. Welch Genuss ! Also heute gibt es nichts zu berichten und das ist schon das sehr Positive. Außer den täglichen Dingen des Lebens wie Essen, Schlafen, Lesen, Duschen, Sonnen und darüber austauschen wie der Globe entstanden ist. Dank an Mr. Schätzing. Ach ja doch etwas Neues. Ich habe die erste Partie Backgammon mit Martin gespielt. Ein eindrückliches Zeichen für eine Tiefenentspannung bei mir. Ich freue mich auf Morgen!
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 23:47

Kurs West

Kurs West

By Stefan
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, in einer surrealen Reise umspült von Elementen, und dem Horizont der Gefühle.
In meinem Traum sitze ich in einem Zug und blicke aus dem Fenster. Wiesen, Weiden und Ackerflächen ziehen an mir vorüber, Bäume wiegen sich im Wind. Wach auf mein Freund, du träumst, so ist es nicht, wir fahren durch die Landschaft! Zeit vergeht, sagen wir, und sprechen über unsere Empfindungen. „An den Kindern sieht man wie die Zeit vergeht“, sagt man. „Wenn die Zeit gekommen ist, dann…erklären sie. „Kommt Zeit kommt Rat“ hört man von den Leuten. Das alles ist subjektiv gesehen richtig und falsch zugleich.
Suche nach gemeinsamer Orientierung, das ist es was wir brauchen und meinen.
Zeit vergeht nicht, Zeit kommt nicht, Zeit ist eine Illusion.
Zeit ist eine Aneinanderreihung von „Jetzt“ auf der Perlenkette des Lebens. Was vergeht sind wir. Alles kommt und geht. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Schlafen, der kleine Tod, wo gehen wir dann hin? Wachen, da sind wir wieder. Wir sind zu Besuch, haben uns verkrochen in einem Körper, der angekommen ist, und je nachdem wie wir damit umgehen, dann wieder geht. Bis wir uns lösen können aus diesem Körper der Erinnerung der Gefühle. Wann möchten wir dass es aufhört? Welche Vorstellung haben wir davon? Wie lange noch, wann hört es auf zu dauern? Dann sind wir erlöst, vielleicht ist es dann anders, wenn die „Zeit“ gekommen ist. Ich möchte nicht aufwachen…irgendwann muss ich.

POS 12:00 UTC: 17 04,358N und 041 38,165W
Wind 090, 15Kn, KÜG 270, FÜG 5 Kn Passatbesegelung (Ge, Fo + St-Fo)
Etmal 124sm

By Michael
Endlich, nach sechs Tagen unter Passatbesegelung haben wir etwas zu tun gehabt außer Essen, Schlafen und Wache gehen. Der Wind hat gedreht auf 110 Grad und wir haben die Sturmfock und die Fock runtergenommen, das Groß gesetzt und segeln jetzt auf Steuerbordbug mit einem KÜG 260 Grad. Bei 27 Grad war das eine schweißtreibende Angelegenheit, zumal wir körperliche Arbeit gar nicht mehr so gewohnt sind. Zum Glück hatten wir uns vorab gestärkt mit Kässpatzen, die Skipper Martin zubereitet hat.

Kasspatzen a la Skipper

Kasspatzen a la Skipper

Und man glaubt es nicht, auf diesem weiten Atlantik haben wir eine Segelyacht getroffen: SY Halo. Eine Hallberg Rassy unter englischer Flagge segelnd mit Kurs St. Lucia. Wir haben deren Kurs mit einem Abstand von 200 Metern gekreuzt und der Funkkontakt hat ergeben, dass sie mit der ARC segeln.

Treffen im Atlantik SY HALO

Treffen im Atlantik SY HALO

Dez

4

Tag 16 – So 04.12.11
POS 00:00 UTC: 17 05,470N und 042 32,966W Wind 090 12Kn, KÜG 265, FÜG 4Kn (Gr + Ge) Etmal 122sm

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 00:26
Nur der halbe Mond erleuchtet den Himmel wie nen 10.000 Watt Strahler. Ich freue mich auf die Zeit des Vollmonds. Auch freue ich mich heute besonders über die modernen Kommunikationsmittel. Die, wenn gezielt und passend eingesetzt, durchaus ein Bereicherung des Lebens darstellen. Wir sitzen hier Tag und Nacht mit runter geklapptem Gefühlsvisier unserer Eindrücke auf dem großen blauen Wasser mit 5 km Tiefe und schreiben Blogeinträge. Da wir selbst nur über Kurzwelle Nachrichten senden oder empfangen, hat uns heute die Zusammenfassung der Blogkommentare seit 22.11. erreicht.
(Danke an Michi, nicht nur dafür- Martin) Einen dicken Knutscher für alle die einen Eintrag geleistet haben: Mareike, Alexander, Danny, Ursel, Uschi und Laura :-). Es gab eine öffentliche Lesestunde mit Lachen und Freude. Wir fordern ALLE Leser auf, mal das Fensterchen zu öffnen und nen Kommentar abzugeben. Kann ja nicht schwer sein, oder? Ich bin einsam, alleine und muss ein schweres Los mit viel Schlaf, Essen, Sonne und Arbeit ertragen. Das schwere Los ergibt sich dadurch, dass ich durch den Ozean fahre und nicht einfach mal rein springen kann. Geschwindigkeit im Durchschnitt 5 Knoten sind gleich 8 km/h damit würde blu:kat verschwinden, und den Schwimmer zurücklassen. Jetzt wieder raus an den Steuerstand und den Halbmond genießen.
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 00:54

zweiter Advent

zweiter Advent

By Stefan
Lieber Rainer, wer nicht übertreibt kann nicht anschaulich schildern. Kennst du die Geschichte mit dem Skorpion und dem Frosch?
Der Skorpion fragt den Frosch, ober er Ihn über den Fluss bringen könne. Daraufhin antwortet der Frosch, ja gerne, aber nur wenn du mir versprichst, dass du mich nicht stichst. Der Skorpion versprach es. Daraufhin bringt der Frosch den Skorpion über den Fluss. Mitten auf dem Fluss sticht der Skorpion den Frosch. Dem Uuntergehen nahe fragt der Frosch, warum hast du das getan ? Ich bin ein Skorpion, ich kann nicht anders.
Und die Moral von der Geschicht`…

… Franz ist immer noch auf der Suche nach Zuckerersatz:

Zuckerersatz

Zuckerersatz

By Michael
Es war eine ruhige Nachtwache (064-08 UTC). Der Wind bläst mit 12-14 kn, nur die Beständigkeit der Windrichtung läßt zu wünschen übrig. Von Zeit zu Zeit schlägt die Genua back und die Rudermaschine ist wie wild am arbeiten, um das Schiff auf dem richtigen Kurs zum Wind zu halten. Der Autopilot leistet dabei hervoragende Arbeit. Die verbleibende Distanz bis nach Barbados ist inzwischen auf unter 1.000 sm gesunken. Und das heißt wiederum, unser angekündigtes ETA in Bridgetown ist nach wie vor 11.12.2011. Das hört sich doch gut an, oder?

POS 12:00 UTC: 16 41,937N und 043 46,969W Wind 085, 14Kn, KÜG 255, FÜG 6-7 Kn Passatbesegelung (Gr + Ge) Etmal 132sm

Dez

5

Tag 17 – Mo 05.12.11
POS 00:00 UTC: 16 27,924N und 045 01,769W
Wind 120 20Kn, KÜG 255, FÜG 7-8Kn (GrII + Fo)
Etmal 149sm

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 02.23
Es sieht zwar aus, als ob ich heute Nacht als erster schreibe, aber ich schreibe als dritter. Daher ist schon alles gesagt. So verwirrend kann das mit Reihenfolge und Zeit sein. Zeit ist das Stichwort, da mein Körper und Geist zurzeit zeitlos sind. Wir leben in der UTC oder auch Universal Time Coordinated genannt. Das ist die Zeit, die auf dem Nullten Längengrad, also in Greenwich, UK gilt. Einfach ausgedrückt, wir sind immer von der Zeit her in Großbritannien. Das versteht aber mein Körper nicht, da draußen 28 Grad herrschen und ich nur noch in Badehose rumlaufe. Aller 15 Grad Länge laufen wir ein Zeitstunde hinterher. Wir haben gerade den 45. Längengrad übersegelt. Das wiederum heißt, dass Ortszeit nicht 02.29 UTC ist sondern 23.29. Das folgert wieder, dass ich das Datum meines Blogeintrages ändern müsste auf weiter Sonntag den 04.12.2011. Aber ich lebe in UTC und das wichtigste ist, ich LEBE pur und rein und spüre es. Damit ist mir die Zeit vollkommen egal und auch ob mein Blogeintrag der erste ist, aber meine Crewfreunde in den folgenden schon das beschrieben haben, was vor meiner Zeit passiert ist. Ein Glück habe ich meinen Gingertee mit Limone neben mir zu stehen :
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 02.37

Uhrzeiten

Uhrzeiten

By Stefan
Täglich laden wir Wetterdaten aus Boston vom Hydrographischen Institut, USA auf Kurzwelle mit schredderndem Ton herunter. Nach 14 Tagen sind wir auf klarem West Kurs inmitten dieses endlosen Ozeans und dieselbe Route bedienten die unmenschlichen Europäischen Sklavenhändler vom 16. bis 19. Jahrhundert, um versklavte afrikanische Arbeiter die unmenschlich harte Arbeit auf den Karibischen Zuckerrohr Plantagen verrichten zu lassen. Viele kamen schon beim Transport ums Leben, ihre Knochen übersäten den atlantischen Meeresgrund. Ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Karibik.
Mit jeder Seemeile die wir den Subtropischen Inseln näher kommen, in denen es keine Jahreszeiten durch Temperaturunterschiede gibt, steigen die bisherigen trockenen Temperaturen langsam auf konstante 25 – 28 Grad C an. Die Luftfeuchtigkeit hat zugenommen. Ich kann nur noch bei offener Türe und ohne T-Shirt schlafen. Alles verschwimmt zu einer klebrigen Masse, Bett, Gehirn, Himmel, Wasser, Küchengerüche.

Abends legt sich ein feuchtes Tuch über das Schiff, wie abgedeckte Möbel in einem alten Schloss. Bei Sonnenaufgang hängen die dunklen Passat Wolkenfetzen schwer über blu:kat. Der rotorange (bei mir ist der immer gelb morgens. Rainer) Feuerball taucht aus dem Ozean, ein neuer Tag beginnt und entfernt langsam die feuchten Tücher. Mittags erscheinen die Stratos Kumulus Wolken wie leichte, weiße Tupfer die uns auf unserem West Kurs weiter begleiten. Cabora Bassa, bald.

dicke Regenwolken

dicke Regenwolken

By Michael
Da hat es uns heute Nacht aber richtig erwischt. Schon tagsüber konnten wir bei gutem Wind (14-16 kn) zwei Regenfronten ausmachen, die aber an uns vorübergezogen sind. Die Außenpolster waren bereits sicher verstaut, die Angel eingeholt (immer noch kein Fisch gefangen!) und die Luken geschlossen. Gegen 22.30 UTC frischte der Wind merklich auf. Schon bald hatten wir 26 – 28 kn Wind, der in Böen bis auf 34 kn zunahm. All hands an Deck. Wetterjacken an, Lifebelt angelegt und dann haben wir zu zweit die Genua geborgen und auf dem Vorschiff verzurrt. Schoten umgesteckt und die Fock aufgezogen. Danach gleich 2. Reff in das Großsegel. Der Rest der Crew bediente die Winschen, gab lose auf Schoten und Fallen und setzte dann alles wieder durch. Der Regen und die überkommende Gischt hat uns bis auf die Haut durchgenäßt. Das Wasser stand uns in den Schuhen, aber bei 25 Grad Außentemperatur können wir das aushalten. Mit verkleinerter Segelfläche ritten wir die Regenfront ab. Inzwischen (0200 UTC) hat sich alles wieder beruhigt. Der Nachthimmel ist immer noch wolkenverhangen, und die eine oder andere Böe mit Wind um die 20 kn geht durch. Mal sehen, wie das Wetter heute bei Sonnenaufgang aussehen wird. Vielleicht können wir das Reff wieder ausstecken und die Genua setzen. Wir wollen ja vorwärts kommen gen Westen.

2-Reff im Gross und Fock

2-Reff im Gross und Fock

POS 12:00 UTC: 15 57,012N und 045 58,104W
Wind 100 20Kn, KÜG 245, FÜG 6-7 Kn (GrII + Fo)
Etmal 139sm

Dez

6

Tag 18 – Di 06.12.11
POS 00:00 UTC: 15 33,52N und 047 10,821W
Wind 100 21Kn, KÜG 255, FÜG 7-8Kn (GrII + Fo)
Etmal 138sm

By Michael
Das Wetter der vergangenen Nacht hat sich am gestrigen Tage gehalten. Es war kaum die Sonne zu sehen, die eine oder andere Regenfront zog an uns vorbei und brachte böigen Wind. Daher ist auch unsere Besegelung unverändert mit Fock und 2. Reff im Großsegel.
Die See da draußen ist heute Nacht ziemlich bewegt. Wir haben einen konstanten Wind von 18-20Kn, und regelmäßig bauen sich Wellenhöhen von 2,5-3 Meter Höhe auf. Der Wind kommt schräg von achtern und schickt die blu:kat mit rauschender Fahrt von bis zu 9Kn in die Wellentäler, um danach den Wellenkamm unter dem Schiff durchlaufen zu lassen. Deutlich hört man das rauschende Kielwasser und zusammen mit den Windgeräuschen aus der Takelage ist das eine nicht zu überhörende Geräuschkulisse. Aber, wie ich finde schön anzuhören.
So, meine Nachtwache ist gleich zu Ende (0400 UTC), mal sehen, was der heutige Tag so bringt. Wir hoffen ja immer noch auf frischen Fisch …

nasse Schuhe

nasse Schuhe

By Stefan
Unsere Lebensmittelvorräte für den Atlantik Törn haben ausreichend Müll zur Folge. Selbstredend können wir die anfallenden Reste nicht in das Meer werfen. Wir trennen den Müll in Verpackungsmittel, die organischen und nicht organischen Ursprungs sind. Für den organischen Müll steht eine große Schüssel in der Küche bereit, in der wir die Gemüsereste und andere schnell im Meer wandelbare Dinge (Bierdosen etc.) geben. Diese wird regelmäßig geleert und dem Meer übergeben. Dosen beispielsweise gehen unter, und Taschenkrebse erfreuen sich einer Übergangs-Behausung. Das Meer ist stark salzhaltig, so zersetzt sich das dünne Blech in kürzester Zeit.
Für die nicht organischen (Tetra Pack, Plastik etc.) Verpackungsmittel steht ein großer Mülleimer unter der Spüle. Anfallende Verpackungen werden klein gedrückt und dort hineingegeben. Wenn die Tonne gefüllt ist, schließen wir den Sack, und stellen ihn in den Tender von blu:kat. Bei Ankunft im Hafen übergeben wir die Säcke der örtlichen Müllabfuhr.

Müllsammlung

Müllsammlung

Hierzu gehören auch die griechischen Plastikstühle, die Ihr Innenleben preisgegeben haben. Bei starkem Wellengang sind Michael und Rainer in Zeitlupe während des Essens synchron zusammengebrochen. Alle anderen beweglichen Güter an Bord sind solide, diese Bestuhlung gehörte nicht dazu.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 04:32
Wie lange schwimme ich mit blu:kat eigentlich schon auf dem Meer?? Es ist wie in einer Zwischendimension der Zeit. Ein tolles Gefühl! In den ersten Wachen schaute ich aller 15 Minuten auf die Uhr und fragte mich wann ist es Over? Heute bin ich beschäftigt das Nächten. Blogschreiben und Fernglasblick zum Beispiel. Doch auch in solch Zwischendimensionen werden nachts Geschirrspüler ausgeräumt und wieder befüllt, manchmal wird Obst geschnitten für das Frühstückmüsli, Gedanken in das Tagebuch geschrieben und Pläne für ne Bibliothek zu Hause gemacht.

Geschirrspüler

Geschirrspüler

Natürlich wird es einen Bereich für Nautische Literatur geben. Ich denke da an Bücher wie“ Meuterei auf der Bounty“, „Klaus Störtebeker“, “ Sir Francis Drake“, Wolfgang Hausner und „TABOO III“, Segellehrbuch Küste etc. Mann o Mann, heute rollt die blu:kat mächtig mit Wind von Backbordachteraus. Da bleibt mir nur übrig „Kapitän Hornblower“ weiterzulesen. Doch vorher raus an den Steuerstand und der Pflicht nachgehen.
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 04:46

POS 12:00 UTC: 15 57,012N und 045 58,104W
Wind 110 18Kn, KÜG 255, FÜG 6Kn  (GrII + Fo)
Etmal 154sm

Dez

7

Tag 19 – Mi 07.12.11
POS 00:00 UTC: 14 49,024N und 049 35,872W
Wind 075 11Kn, KÜG 260, FÜG 5,5Kn (Gr + Ge)
Etmal 147sm

By Michael
Gestern Nachmittag haben wir das Groß ausgerefft und segeln jetzt wieder mit voller Beseglung unter Schmetterlingsformation. Wir ihr oben in der Positionsmeldung lesen könnt, haben wir auch ein anständiges Etmal gemacht. Das Durchschnittsetmal dieser Reise liegt bei ca. 120 sm, so dass wir gestern gut Strecke gemacht haben. 27 sm mehr bedeuten eine um 1 kn erhöhte Durchschnittsgeschwindigkeit. Oder anders ausgedrückt sind wir heute 5 Stunden schneller Richtung Barbados gesegelt. Unter den gegebenen Windverhältnissen können wir damit zufrieden sein.

By Stefan
Zufall fällt einem zu, wenn es „fällig“ ist. Das Leben segelt und wandert, es hält an zum ankern und forschen. Es fällt und richtet sich wieder auf und klopft den Staub ab. Die Wahrheit ist eine Provokation und dazu angelegt, den süß dumpfen Schlaf des Unterbewussten zu stören. Was ist also die Wahrheit? Wenn wir anfangen wahr zu nehmen, dass der einzige Unterschied zwischen uns in unseren Überzeugungen besteht, und diese mit Leichtigkeit kreiert oder dekretiert werden können, dann wird das Spiel um Recht und Unrecht ein Ende haben. Alle Bedürfnisse finden in uns selbst Erfüllung, und wir treffen stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort genau die Leute, die es eben zu treffen gilt, auch auf blu:kat.

Crewbild2

Crewbild2

Dieser Zufall, richtig interpretiert, fällt einem zu, weil man es zu seiner Entwicklung braucht. Wir bekommen nicht was wir wollen, sondern was wir brauchen, und darin liegt die Chance zum Wachstum. Von den gemeinsamen Tagen verbleiben uns noch elf mit Barbados, Tobago Cays und St. Lucia.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 06:59
Fast 07:00 heißt nicht, dass die Sonne scheint , sondern ist 04:00 Ortszeit mit viel Dunkelheit. Irgendwie alles Zeitlos. Zeitlos sind auch Delphine, ohne das ich weiß wie lange es sie schon gibt. Um vieles älter als wir sind sie auf alle Fälle. Ihre Intelligenz reicht an den Menschen heran, sie sprechen unterschiedliche Sprachen, können diese auch erlernen, rufen sich beim Namen, jagen abgestimmt mit Strategie und Witz , halten zusammen im Kampf gegen Große und haben ein friedlicheres Sozialverhalten als wir.

Delphine2

Delphine2

Wir der konfliktsuchende, machtgeile, materialhungrige und nimmersatte Mensch. Heute war es soweit, dass uns eine kleine Delphinschule ein wenig (ca. eine Stunde) umkreiste. Für mich ein Grund diese Reise zu machen. Daher habe ich mir auch nach dem entdecken, beim zusehen und verfolgen erst mal nen kleinen Sonnenbrand geholt. Aber ihre Bewegungen, diese Mühelosigkeit im Wasser sind zu schön. Ein paar kleine Sprünge, nen bisschen Formationsschwimmen, ein elegantes Fluke zeigen und ne Drehung im Sprung um ihren weißen Bauch zu präsentieren vor tiefblauen Meeresuntergrund sind genial. Lasst sie uns beschützen! Damit war der Tag wieder ein guter.
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:26

POS 12:00 UTC: 14 41,420N und 050 45,120W
Wind 075 13Kn, KÜG 265, FÜG 6Kn (Gr + Ge – Schmetterling)
Etmal 137sm

By Michael
Heute Morgen zeigt sich der Atlantik von seiner ruhigen Seite. Platt wie ein Ententeich liegt er da, wenn wir einmal von einer leichten Dünung absehen. Stefan hat berichtet, dass er nach zwei unruhigen Nächten wieder einmal durchgeschlafen hat in einer Freiwache. Wir suchen uns die Schlafzeiten immer zusammen, überwiegend 2 Stunden Schlaf vor der Wache, dann 2 Stunden Ausguck auf dem Achterdeck, dann wieder 5 Stunden Schlaf. Macht auch zusammen 7 Stunden Schlaf. Aber keine Angst, wir haben keine Müdigkeitsringe unter den Augen, wir sehen alle ganz munter aus.

Dez

8

Tag 20 – Do, 08.12.11
POS 00:00 UTC: 14 31,992N und 051 53,951W
Wind 125 12Kn, KÜG 255, FÜG 5,5Kn (Gr + Fo – Schmetterling)
Etmal 136sm

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:14
Fast ganz ruhig ist die See. Wir machen trotzdem 5 Knoten. Es ist 28 Grad warm und das Wasser hat 29 Grad. Mit der dezenten Brise als Ventilation erreiche ich meine Betriebstemperatur. Ich sage nur danke zum Universum, diese Fahrt auf dem Mikrokosmos Schiff blu:kat machen zu können. Es fällt mir kaum etwas ein, was fehlt. Wir verbrauchen ein wenig Diesel (ca. 25 Liter pro Tag , mit einem 3000 Liter Tank), aber nicht für die Maschine sondern für das erzeugen von Elektrizität durch zwei Generatoren.

Maschinenraum

Maschinenraum

Damit betreiben wir die zwei Schiffselektromotoren, den Wassererzeuger, Gefriertruhen für Lebensmittel, eine Geschirrspülmaschine! auf See, eine komplette PC Ausstattung einschließlich Farbdrucker ! auf See, Funkgerät, Radar und Echolot. Last not least, einen Warmwasserboiler, der den schon beschriebenen Luxus der Deckswarmdusche offeriert. Die Effizienz des Dieseleinsatzes lässt sich nicht steigern! Einfach super durchdacht, Martin! Wann immer ich will lade ich Akkus für Fotoapparate, Notebooks und i Pods. Ein eigener unabhängiger Kosmos dessen Größe sicherlich alle befahrbaren Meeresgewässer der Welt umfasst. Den Panamakanal, die Südsee und …? Stopp, ich segle in die Karibik, thats it. Und jetzt gehe ich an Deck meine Wache zu vollenden. Ziehe mir Paul Kalkbrenner und Paul van Dyk von meinem voll aufgeladenen i Pod rein und tanze im Mondlicht wie auf der love parade 1998 in Berlin. Leben pur!

Musik unterwegs

Musik unterwegs

Für Insider: PS „Aicha“ night fever : UTC 03:38
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:37

By Michael
Bei Beginn der Reise in Las Palmas ist eine Stunde vor uns die ARC-Flotte mit über 200 Schiffen gestartet. Nun hatten wir die letzten 14 Tage das Gefühl, dass alle die vor uns segelnden Schiffe Schleppangeln ausgelegt haben und den Atlantik leergefischt hatten. Zu mindestens hatte sich bei uns an die Angel kein Fisch verirrt (mit Ausnahme des Tunfisches drei Tage nach Las Palmas). Bis gestern Nachmittag. Nach kurzem, aber heftigem Kampf war uns das Anglerglück hold und wir haben eine Goldmakrele an Bord geholt. Gewicht haben wir mit drei Kilo geschätzt, die Größe könnt Ihr auf dem Foto ersehen. Martin hat den Fisch gleich auf dem Achterdeck filetiert und wir können aus heute auf eine leckere Fischmahlzeit freuen.

Goldmakrele1

Goldmakrele1

Goldmakrele2

Goldmakrele2

POS 12:00 UTC: 14 22,728N und 052 42,218W
Wind 150 10Kn, KÜG 265, FÜG 4Kn (Gr + Ge)
Etmal 116sm

Dez

9

Tag 21 – Fr, 09.12.11
POS 00:00 UTC: 14 10,099N und 053 30,220W
Wind 060 3Kn, KÜG 250, FÜG 4,5Kn (unter Motor)
Etmal 97sm

By Michael
Man kann nicht Alles haben im Leben. Schlauer Spruch, trifft aber unsere Situation ganz gut. Nachdem uns das Anglerglück nach vielen Anläufen endlich hold war, haben wir die gestrige Mittgasmahlzeit so richtig genossen. Die Filets der Goldmakrele haben wir in einer schmackhaften Marinade eingelegt, gebraten und mit einem Spinatrissotto auf den Tisch gebracht. Uns fünfen hat es ausgezeichnet gemundet.

Goldmakrele frisch auf dem Tisch

Goldmakrele frisch auf dem Tisch

Die Kehrseite hat sich versteckt in der Positionsmeldung von 00:00 UTC. Da steht in Klammen „unter Motor“. Es ist kaum zu glauben, aber der Wind ist uns mitten auf dem Atlantik abhanden gekommen. Die Segel hingen nur noch schlaff an den Fallen und brachten keinen Vortrieb mehr in das Schiff. Konsequenterweise haben wir Genua und Groß geborgen und „tuckern“ nun mit besagten 4,5Kn in Richtung Barbados. Die Windvorhersage sagt für heute Nacht wieder östlichen Wind voraus, aber mehr als 5Kn Wind kommen da nicht heraus. Und das langt nicht, um die Segel zum stehen zu bekommen. Also müssen wir abwarten, was der heutige Tag so bringt.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:12
Jede Medaille hat zwei Seiten. Ich tendiere eindeutig dazu mich der positiven hinzugeben. Kein Wind und motoren heißt, dass wir mitten im Atlantik alles ausschalten können, ohne Fahrt in einer unendlichen Wasserfläche liegen und mit einem Kopfsprung vom Bugtrapez ins salzige Nass uns stürzen. Ich liebe diese Bäder. Hier habe ich keine Angst mich beim Kopfsprung zu verletzten, da der „Pool“ eine Tiefe von ca. 4000 Meter hat. Das Ganze dann auch noch mit Sonnenuntergang : Ein wenig Unterwasserfotografie der Ruderanlage und der plantschenden Crew erhöhen das Vergnügen.

Baden1

Baden1

Baden2

Baden2

Die Bugstrahlruder werden von Martin aktiviert und offerieren ein Whirlpoolgefühl beim schwimmen zwischen den beiden gigantischen Aluminiumrümpfen. Überhaupt das Schiff macht von der Wasseroberfläche gesehen einen sehr eindrucksvollen, stabilen und aerodynamischen Eindruck. Kaum ist die Sonne weg steht der fast Vollmond mit seinem Licht am Himmel. Mutter Erde ist sehr schön!
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:29

By Stefan
Dreizehn Schritte mache ich von Back- nach Steuerbord auf dem Achterdeck von blu:kat, wenden wieder dreizehn. Auf dem kleinen Kran hängt das Schlauboot wie ein Gemälde von Salvador Dali, erschlafft Luft los, zeitlos.

Schlauchbootreparatur

Schlauchbootreparatur

Es ist heiß heute, über dreißig Grad, wenig Wind. Wir motoren ohne Fock in den drei Stunden während die Batterien laden und die Waschmaschine läuft.
Der Himmel Wolkenlos, in der Ferne einige Kumulus wie in den Tropen üblich. Nach dem fetten Guss hat sich das Schiff mit Feuchtigkeit aufgeladen wie ein Schwamm, trocknet nun wie ein Feudel in der Sonne. Im Schatten des Großsegels finde ich Platz zu lesen, behalte das T-Shirt an. Kissen, Buch, Brille, Foto. Eine Lumix begleitet mich, ein gutes Investment die wunderbare Bilder macht. Die Crew liest, matt und zufrieden im Schatten des Achterdecks. Der Ozean, so weit, Minuten verschmelzen mit Stunden inmitten der endlos erscheinenden Zeit. Einige Delphine am Bug, zu schnell und verspielt für uns. Goldmakrelen in grüngoldenem Gewand hüpfen in der abendlichen Dünung. Ein Bad zum Schluss, wunderbar 29 Grad C ca. 400 Seemeilen vor Barbados 21:30 h UTC brummeln wir dem Wind entgegen.

By Michael
Es ist jetzt 08:30 UTC, also 05:30 lokaler Zeit. Ich stehe auf dem Steuerstand der blu:kat, wir motoren mit Kurs 250 Grad, mit Ausnahme der Generators ist es ruhig im Schiff. Recht voraus in Richtung 270 Grad geht langsam der Mond unter. Jetzt, zwei Tage vor Vollmond, leuchtet er schon fast in seiner ganzen Strahlkraft. Innerhalb kurzer Zeit verschwindet er hinter den Wolkenbänken am Horizont und beleuchtet noch für einen kurzen Moment die Szenerie aus dem Hintergrund. Dann ist es dunkel. Das kommende Schauspiel findet nun links achteraus statt. In Richtung 90 Grad sehe ich einen beleuchteten Streifen am Horizont. Wieder werden die Wolkenbänke im Hintergrund angestrahlt. Jedoch sieht es diesmal ganz anders aus, die Sonne mit ihrer Kraft zeichnet ganz andere Farben an den Horizont. Mit jeder Minute nimmt die Helligkeit zu und es sind mehr und mehr Wolken am Himmel erkennbar. Nach 1 œ Stunden erscheint die Sonne hinter einer Wolke, und ein neuer Tag beginnt.

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

So ein Schauspiel kannst Du nur auf dem Meer erleben. Weder im Land zwischen den Meeren noch in den Bergen am anderen Ende der Republik ist das möglich. Es fehlt die unbegrenzte Weite zum Horizont, dieser 360 Grad Rundumblick, der es Dir ermöglicht, das in Einem wahrzunehmen. Ich bin froh, dass die Besatzung noch schläft und ich mit mir allein bin auf dem Steuerstand der blu:kat. Ich bin dankbar, hier und heute (auf 13° 51N und 54° 16W) sein zu dürfen. Das ist einer der Momente, für die es sich gelohnt hat, diese Reise zu machen.

POS 12:00 UTC: 13 48,723N und 054 24,018W
Wind 115 7Kn, KÜG 260, FÜG 4,5Kn (Maschine)
Etmal 105sm

Dez

10

Tag 22 – Sa, 10.12.11

POS 00:00 UTC: 13 36,893N und 055 16,872W
Wind 150 2Kn, KÜG 250, FÜG 5Kn (unter Motor)
Etmal 109sm

By Michael
Wir suchen den Wind. Und wenn wir auf die See hinausschauen, glauben wir es nicht, dass das der Atlantik sein soll. Sieht eher aus wie Tonteichbad in Wohltorf. Die Wetterfaxe, die der Skipper zweimal am Tag empfängt, zeigen für unser Gebiet nur eine schwach bis mäßige Brise. Bei Euch in der Nordsee tobt z.Zt. ein Sturm mit Orkanstärke. Wir nehmen Euch gerne etwas Wind ab.

WetterkarteA

WetterkarteA

Auf jeden Fall haben wir gestern versucht, zu segeln. Nach dem Frühstück wurden bei 10Kn Wind Genua und Groß gesetzt. Im Laufe des Tages wurde der Wind aber immer weniger, so dass am frühen Nachmittag erst die Genua wieder runterkam und zwei Stunden später auch das Groß eingeholt wurde. Aber… die Stimmung an Bord ist gut. Proviant und Getränke sind noch ausreichend vorhanden (mit Ausnahme der Butter), also wir können es noch eine Weile aushalten.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 05:03
Im Vorfeld der Reise habe ich mich gedanklich immer nur mit Stürmen beschäftigt. Nun, bewegtere See hatten wir ja auch schon. Doch die Herausforderungen einer Flaute sind eine neue Erfahrung. Fast 35 Grad Höchsttemperatur hatten wir am Freitag. Die Suche und Überlegung nach einem Platz im Schatten mit eventuellem Lufthauch bestimmt den Tag. Morgens im Trapez bevor es zu heiß wird über den iPod noch einen MBSR Body Scan. Doch dann, lang lebe der Kühlschrank und der Vorrat am besten isotonischen Getränk der Welt: Apfelsaft mit Selters. Gegenüber dem Landaufenthalt bietet die Hitze auf See den großen Vorteil der Sauberkeit. Wir kennen keine Mosquito, keine Fliegen, keine Müll- und Pommes Frites Buden Gerüche. Allerdings auch keinen angenehmen Anblick von eingeölten Damen wie an der Copacabana : Der Motor schnurrt. Was für ein schönes Geräusch. Wir werden ankommen und Palmen sehen.

Palmenstrand

Palmenstrand

Meine Wache im gleißenden Mondlicht ist kühl und surreal. T- Shirt? Ich weiß zu Tages- und Nachtzeit nicht mehr was das ist. Wozu auch? Es sind 28 Grad draußen auf Deck jetzt. Durst habe ich. Herrlich den kann ich besänftigen.
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 05:20

By Stefan
Ein heiteres Momentum vermittelt uns unser heiterer Mitsegler aus Frohnau, bevorstehendes bestmöglich planbar und strukturierbar zu machen. Bestimmt durch die innere Uhr sie mit den Wachplänen UTC in Einklang zu bringen, genügend Schlaf zu organisieren, dabei sich auf die bevorstehende Barbados Zeit einzustellen diesen Umstand fortwährend mit der Real Time in Deutschland ab zu gleichen, um verwirrt bei der Feststellung zu enden, dass er nur eine Uhr am Arm trägt. Irgendwie ist was dran, und wir sind schon alle etwas Bluna in der Birne. Vielleicht ist es nur die Hitze, die bei jedem von uns seltsame Blasen aufsteigen lässt. Alles wird gut, kommt Zeit kommt Bridgetown.

POS 12:00 UTC: 13 24,726N und 056 17,138W
Wind 080 5Kn, KÜG 260, FÜG 2,5Kn (Motor)
Etmal 103sm

Dez

11

Tag 23 – So, 11.12.11
POS 00:00 UTC: 13 15,773N und 057 11,716W
Wind 090 5Kn, KÜG 260, FÜG 5Kn (unter Motor)
Etmal 114sm

By Michael
Dunkle Wolken hatten uns gestern Morgen dazu verleitet, nochmals die Segel zu setzen. Die schwache Brise (12 Kn) hielt aber nur für kurze Zeit, schon mussten wir wieder die Genua bergen. Und so motoren wir bis jetzt (0430 UTC) unseres Weges…..
Höhepunkt des Tages war ein entgegenkommendes Handelsschiff. In 3 sm Entfernung steuerbord querab passierte uns ein in Ballast fahrender Tanker mit Kurs West Afrika (lt. AIS).

Tanker

Tanker

Diese Begebenheit ermahnte uns, jetzt wo wir wieder näher an die Küste kommen, den Ausguck sorgfältig zu besetzen. Schiffe mit AIS-Signal werden uns auf einem separaten Bildschirm angezeigt, aber die kleineren Fahrzeuge müssen wir per Fernglas ausmachen. So erfordert jede Situation auf blu:kat ihre eigene Aufmerksamkeit. Das war’s für heute Nacht, ich muss wieder auf meinen Ausguck. Und, nebenbei erwähnt, heute Nacht ist Vollmond, das gibt bestimmt wilde Träume nachher.

Vollmondnacht

Vollmondnacht

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:23
Tagesablauf: aufstehen UTC 11:00, bloß kein T-Shirt anziehen es sind schon 28 Grad, 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, an Deck gehen und verschlafen fragen wo der Wind bleibt, Stille, keiner spricht, jeder hängt seinen Gedanken nach, ich betrachte das Meer, die Jura Kaffeemaschine springt öfters an, Frühstücken , heute mit von Martin im Eierkocher! gekochten perfekten Eiern, lesen und markieren “ Du bist der Mann deines Lebens “ , 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, Segel hoch und wieder runter, 31 Grad, das Buch “ John Tanner Privatdetektiv “ lesen im Trapez, da das eine leichte Kühlung von unten durch das Wasser gibt, lesen in der Kabine, da es draußen 33 Grad C hat und die geöffneten Kabinenluken eine Art Ventilation bieten, Mittag essen, sehr lecker Spagetti mit Thunasauce, Parmesan und Rose Wein, zum Nachgang einen Espresso mit Schokoladenkeks, lesen, die Sonne sinkt ins Meer, endlich Duschen, drei Partien Backgammon gegen Martin verlieren, meine erste Wache antreten UTC 22:00, laut schallt das Hörbuch von Martin und Michael über Deck, der Mond geht so groß auf wie die Sonne gerade untergegangen ist, ein paar Fotoexperimente mit dem Stativ machen, mich auf das Oberdeck mit dem iPod und „Paul van Dyck“ zurückziehen, den Mond und das Meer dazu betrachten, jetzt ist es ein super Klima mit 29 Grad, Franz kommt ne halbe Stunde zu früh an Deck zur Wachablösung, er hatte einen Espresso noch getrunken und konnte dann nicht schlafen, seltsam? Warum wohl? Einen Leber & Gallentee trinken, in die Koje gehen UTC 00:15 , vorher Zähne putzen, UTC 06:00 wieder aufstehen Wache, 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, Blog schreiben, nen Gingertee mit Limone trinken und den Rest bayerischen Kartoffelsalat von gestern, Verzeihung jetzt vorgestern verspeisen, und ……

Apfelschorle

Apfelschorle

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:50

By Stefan
Schlafen, was ist das, wo gehen wir hin wenn wir schlafen? Schlafen ist der kleine Tod. Der Schlaf umschließt jedes einzelne Atom meiner Existenz. Unser Bewusstsein ist dann auf der Alpha Ebene. Im Schlaf haben wir Träume in denen wir unsere Erlebnisse verarbeiten. Wir schlafen viel auf blu:kat. Der Rhythmus um die Wachen, der Zeitzonen die wir durchsegeln fordert Entspannung. In meiner Koje liegend, lese ich. Die Augen werden schwerer, kleine Bleigewichte ziehen nach unten. Das Blei siegt, wie eine schwere Falltür fallen sie zu.
Unantastbare Ruhe und Stille zerstreuen Sorgen und Leid. Gedanken driften dahin, Meeresalgen gleich, verschwinden in der fernen grauen Schläfrigkeit, unbemerkt und vage. Der Körper sinkt tiefer hinab, das teilnahmslose Herz schlägt schwach, und manchmal wispert noch ein Atemzug. Dumpfes Nichts lähmt die Glieder und ich gleite immer tiefer und weiter hinunter ins vergessen, die vollkommene Betäubung. Eine kleine Welle die mich nach oben spült wie Blasen in einer Lagune. Langsam tauche ich wieder auf, Atmend spüre ich die Decke nehme wahr. Wache oder träume ich? Was erinnere ich? War es ein Traum habe ich es erlebt, ich fühle mich entspannt, Energie geladen freue mich auf den nächsten Tag vom Rest meines Lebens.

POS 12:00 UTC: 13 10,514N und 058 12,978W
Wind 075 7Kn, KÜG 250, FÜG 3-4Kn (Gr + Ge)
Etmal 114sm

Dez

12

Tag 24 – Mo, 12.12.11

POS 00:00 UTC: 13 06,465N und 058 59,353W
Wind 090 10Kn, KÜG 260, FÜG 5Kn (Gr + Ge)
Etmal 106sm

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:12

20 Seemeilen noch bis Barbados! Auf den Seekarten taucht nach 21 Tagen eine Insel auf. Es soll dort Leuchtfeuer, Flughäfen und Einkaufszentren geben. Ich weiß nicht ob ich mich freuen soll oder traurig sein, dass es schon so weit ist. Da ich seit Monaten mich auf die Überquerung des Atlantiks gefreut habe, sie seit Jahren im Kopf hatte und hier an Bord extrem zur Ruhe und Zufriedenheit gefunden habe, ist die Zeit mal wieder rasch vergangen. Dabei läuft sie immer gleich schnell J Kommender Straßenlärm und viele Menschen die laut reden und Preise verhandeln wollen erwarten mich. Ich kann ein wenig die Entdecker verstehen. Obwohl ich schon sehr viel von der Welt gesehen habe, ist dieses Ankommen ein anderes. Ich danke meiner Familie, vor allem meiner Bella für ihre Unterstützung meiner Reise und ich danke meinen Teamhead Zoppi. Veränderung ist eines der Dinge die gegeben ist und unaufhaltsam. Wir sind jetzt schon anders als die Minute zuvor. Also bin ich, ob ich will oder nicht, heute schon ein anderer als vor drei Wochen. Das Leben ist schön und scheint grenzenlos. Ich werde es weiter genießen und freue mich auf das Neue, morgen schon.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:35

 

By Stefan

Jede Reise ist begleitet von Gedanken an die Ankunft und auch Rückkehr. Heute Nacht gegen 02:00 UTC, nach über 2.800 Seemeilen tauchen an der Kim kleine Lichtlein auf. Das Leuchtfeuer South Point, Barbados. Kleine funkelnde Steinchen am Horizont weisen uns den Weg. Zunächst steuern wir den Hafen und die Klarierung beim Zoll, Hafenamt und Meldebehörden an. Dann verholen wir blu:kat an einen Anker Platz in der Carlisle Bay. Landfall in Bridgetown mit den Häusern aus der Kolonialzeit, Bunte Märkte und Cafés werden unseren monotonen Abläufen an Bord frischen Wind einhauchen. Wir sind neugierig, wie die ersten Schritte an Land sich anfühlen.

 

Kurz vor dem Landfall2

Kurz vor dem Landfall2

By Michael

Um 07:00 UTC hatten wir das Leuchtfeuer South Point querab und haben das Großsegel niedergeholt. Dann Kursänderung auf 320 Grad, und mit einer leichten Brise unter Genua schippern wir entlang der Südküste. Wir können die Küste nicht nur sehen mit ihren vielen vielen Lichtern, sonder man kann das Land auch hören. Die Geräusche einer Stadt tragen sich über das Wasser zu uns an Bord. Das Leben versucht uns so langsam wieder einzufangen mit all seinem Krach, dem Gedränge und was sonst noch alles dabei ist. So genießen wir in Ruhe die letzten Stunden bis Sonnenaufgang, bevor wir in Bridgetown anlegen. Ich bin gespannt, was uns erwartet.

 

Ankunft Barbados

Ankunft Barbados

POS 13:00 UTC: 13 05,445N und 059 37,012W
Angekommen in der Carlisle Bay auf Barbados

Dez

13

Tag 25 – Di, 13.12.11

Standort Carlisle Bay Barbados

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:39

Das Schiff liegt seit heute früh still verankert in der Bucht. Das einklarieren und anlegen im Grosshafen, das kurz darauf neben uns festmachende Riesenkreuzfahrtschiff, die Geräusche der Stadt alles ungewohnt. Jetzt um 23:40 Ortszeit ist endlich wieder Ruhe eingekehrt. Der Tag war interessant mit einkaufen, essen gehen und dann Billard spielen in der Strandbar. Franz hatte 50 Jahre nicht gespielt und trotzdem gewonnen J Endlich auch wieder schwankenden Boden, das Deck, unter meinen Füssen. Irgendwie bin ich in einem neuen Film meines Lebens. Es kann mich noch weniger erschüttern. Ich werde versuchen das zu konservieren. Und ich freue mich darauf übermorgen wieder die Segel zu setzen und von der Zivilisation Barbados Abschied zu nehmen. Ich kann auch nicht schlafen. Es fehlt mir ne Wache 🙂

Billardspiel

Billardspiel

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:47

 

By Michael

Das Ankommen in Barbados war gar nicht so schlimm. Wir waren das dritte Schiff nach der „Sea Cloud II“ an diesem Morgen, welches in den Hafen von Bridgetown einlaufen konnte. Strahlender Sonnenschein, bereits 28 Grad um 07:00  morgens lokaler Zeit. Aber nach uns kam eine schwimmende Bettenburg (Celebrity Summit) in den Hafen, die ca. 1600 erlebnishungrige Touristen an Land entließ. Für deren Empfang spielte, unüberhörbar für uns alle, eine Steel-Band „Jingle Bells“, „White Christmas“ und sonstigen Weihnachtstrasch. Das fühlte sich für mich an wie ein Kulturschock.

Inzwischen liegen wir in der Carlisle Bay vor Anker. Wir waren in der Stadt gewesen, haben Supermarkteinkäufe erledigt und haben ein wenig zu Fuß die Stadt erkundet. Abends gut essen gewesen, danach noch einen kleinen Absacker getrunken, und so langsam hat das Leben uns wieder zurückgeholt.

Tag 25 – Di, 13.12.11

Standort Carlisle Bay Barbados

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:39

Das Schiff liegt seit heute früh still verankert in der Bucht. Das einklarieren und anlegen im Grosshafen, das kurz darauf neben uns festmachende Riesenkreuzfahrtschiff, die Geräusche der Stadt alles ungewohnt. Jetzt um 23:40 Ortszeit ist endlich wieder Ruhe eingekehrt. Der Tag war interessant mit einkaufen, essen gehen und dann Billard spielen in der Strandbar. Franz hatte 50 Jahre nicht gespielt und trotzdem gewonnen J Endlich auch wieder schwankenden Boden, das Deck, unter meinen Füssen. Irgendwie bin ich in einem neuen Film meines Lebens. Es kann mich noch weniger erschüttern. Ich werde versuchen das zu konservieren. Und ich freue mich darauf übermorgen wieder die Segel zu setzen und von der Zivilisation Barbados Abschied zu nehmen. Ich kann auch nicht schlafen. Es fehlt mir ne Wache J

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:47

 

By Michael

Das Ankommen in Barbados war gar nicht so schlimm. Wir waren das dritte Schiff nach der „Sea Cloud II“ an diesem Morgen, welches in den Hafen von Bridgetown einlaufen konnte. Strahlender Sonnenschein, bereits 28 Grad um 07:00  morgens lokaler Zeit. Aber nach uns kam eine schwimmende Bettenburg (Celebrity Summit) in den Hafen, die ca. 1600 erlebnishungrige Touristen an Land entließ. Für deren Empfang spielte, unüberhörbar für uns alle, eine Steel-Band „Jingle Bells“, „White Christmas“ und sonstigen Weihnachtstrash. Das fühlte sich für mich an wie ein Kulturschock.

Inzwischen liegen wir in der Carlisle Bay vor Anker. Wir waren in der Stadt gewesen, haben Supermarkteinkäufe erledigt und haben ein wenig zu Fuß die Stadt erkundet. Abends gut essen gewesen, danach noch einen kleinen Absacker getrunken, und so langsam hat das Leben uns wieder zurückgeholt.

By Stefan

Seit gestern freuen wir uns über Carola, unser neues Crewmitglied. Drei Wochen Männercrew sind eine interessante Erfahrung. Männer sind oft robust und bisweilen speziell untereinander. Erscheint eine Frau, verändert sich Tonlage und Benehmen. Eine Crew aus Männern hat Vor- als auch Nachteile. Auf der grobstofflichen Ebene des Mannes fehlen die feinen Energien der Frauen, man bewegt sich auf einer groben und lösungsorientierten Ebene. Letztendlich auch biologisch entsprechend angelegt (Corpus callosum). Kompromisse werden gemacht, man verständigt sich schnell, Gespräche robust und Ziel reduziert. Nichts scheint kompliziert, alles hat Struktur, über Gefühle oder Sorgen wird ohnehin nicht gesprochen. Schön dich an Bord zu wissen liebe Carola.

Carlisle Bay - Barbados

Carlisle Bay - Barbados

Dez

14

WIR HABEN DIE BILDER VOM TÖRN JETZT HOCHGELADEN BIS ZUM 11.12.2011

Tag 26 – Mi, 14.12.11

POS Carlisle Bay Barbados

 

By Michael

So, liebe Leute, heute Morgen schreibe ich meinen letzten Blogeintrag. Für mich wird heute Mittag die Zeit kommen, von der blu:kat abzumustern. Mein Weg wird mich weiterführen nach Port of Spain/Trinidad, das dann aber per Flugzeug. Dort werde ich einen Verwandten besuchen, der vor über 10 Jahren dorthin ausgewandert ist. Mal hören, was es dort so neues gibt.

Ich hoffe, meine Blogeinträge haben Euch einen kleinen Einblick in den seemännischen Alltag auf der blu:kat gegeben. Mir jedenfalls hat es Freude bereitet, Euch auf diesem Wege an der Atlantiküberquerung teilhaben zu lassen.

Blu:kat wird heute Mittag in die Grenadines versegeln. Wie es weitergeht auf diesem Törn, werden Euch Martin, Stefan und Rainer, vielleicht auch Carola weitererzählen. Der Crew der blu:kat weiterhin gute Fahrt und einen kräftigen Passatwind.

Tschüss, over and Out.

 fortsetzung folgt..

 

Inselrundfahrt auf Barbados, by Martin

Mit einem großen Taxi lassen wir uns ein paar Stunden über die Insel chauffieren. 5 Stunden für 130 US$ waren des Erlebnis wert.

Inselrundfahrt-1

Inselrundfahrt-1

Am höchsten Punkt der Insel (377m), der fast in der Mitte liegt, steht eine Signalstation, die von den Engländern zur Kolonialzeit errichtet wurde. Heute zum Museum ausgebaut bietet sie außerdem einen schönen Rundumblick zu allen Seiten der Insel.

Gunhill

Gunhill

An der Ostseite, der rauen Atlantikseite, brechen die Wellen herein und sind ein Paradies für Surfer. Für Schwimmer ist es recht gefährlich wegen der vielen Riffe und Strömungen. Dafür ist es einsamer und überall easy going im Gegensatz zum doch etwas hecktischen Bridgetown.

Atlantikküste

Atlantikküste

Dez

15

Tag 27 – Do, 15.12.11

POS 00:00 UTC: 12 56,782N und 060 00,225W
Wind 040 10Kn, KÜG 255, FÜG 5Kn (Gr + Ge)
Barbados nach Union Island

By Stefan

Blog Inspiration ist genug an Bord. Gestern Abend ging es um „den Mann“. Ich bin ein Mann. Was liebt der Mann an sich selbst, das ihm zum erfolgreich Begehrenden macht? Die Antwort ist wohl: er liebt sich für seine Fähigkeit, das Ziel, das er ins Auge gefasst hat, auch zu erreichen. Die Selbstverliebtheit („Selbstsicherheit“) strahlt von ihm aus als eine Art Kraft und macht ihm „attraktiv“. Die Dinge zu tun, kraftvoll und konsequent. Die Liebe zur Fähigkeit, die eigenen Verfahren zu lieben, ist so groß, dass sie die Menschen, die zur Entscheidung der geliebten Ziele gebraucht werden, ohne weiteres einschließt.

 

Die „Verliebtheit“ der betreffenden Frauen wäre eine Art Anschluss an die Kraft der Selbstverliebtheit des strahlenden Strategen… Diese Art Liebe hat ungeheurere (gesellschaftlich gestützte) männliche Selbstüberschätzung und leider die gesellschaftliche und persönliche Schwäche der Frauen zur Voraussetzung. Ich bin froh, dass ich in einem Alter bin gegen über dem andern Geschlecht nichts mehr beweisen zu müssen. Ein intelligenter Mann respektiert geistige und ethische Grundsätze, und geht behutsam mit den natürlichen emotionalen Zyklen der Frauen um. Lebenskunst für den Mann sind auch mal schlechte Nachrichten über das Selbst, nur die wollen Männer oft nicht hören. „Life Balancement“ für Männer, könnte für Zukunftsforscher wie Prof. Wippermann ein Thema sein.

 

Blogredakteur Rainer

Blogredakteur Rainer

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:19

Nichts stoppt den Fluss der Zeit. Gestern war ein Tag der dieses schön unterstrichen hat. Mein Ziel die Atlantiküberquerung war mit dem Erreichen von Barbados erfüllt. Das abmustern von Michael meinem Kabinenpartner realisierte die Veränderung. Jetzt sind wir eines von vielen Segelbooten die in der Karibik unterwegs sind. Und es sind viele unterwegs! Immer wieder beim durchlaufen solcher sichtbaren und spürbaren Läufe meines Lebens werde ich nachdenklich. Was motiviert mich als nächstes?

Trotzdem ist eine Einzelkabine auch ne feine Sache. Schnorcheln auf den Grenadines wird Karibik pur. Und wir segeln wieder mit sehr leichtem Wind von 8 Knoten. Ich genieße! meine Nachtwache und habe schon sieben Sternschnuppen oder Satellitenteilabstürze? gesehen. Das Sternenbild des Orion ist wieder ein treuer Begleiter. Ein 197 Meter langes Kreuzfahrtschiff hat uns auch auf kürzester Distanz passiert und es herrscht Ruhe an Bord. Welch Genuss! Keine Musik, 28 Grad und ich trage nur Bermudas. Um UTC 08:00 übergebe ich an Franz und werde danach gemütlich an Deck mich meinem iPod überlassen. Schlafen kann ich auch tagsüber.

Ich fange an mich auf Weihnachten im frostigen Berlin mit der Familie zu freuen und grüße Michael auf Trinidad.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:38

POS 12:00 UTC: 12 43,456N und 060 47,766W
Wind 035 8Kn, KÜG 255, FÜG 4Kn (Gr + Ge)
Kurs Union Island ETA 18.00 MOZ

 

Sail Rock bei Union Island

Sail Rock bei Union Island

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 18:00

St. Vincent and the Grenadines und im genauen dort Union Island. Die Insel taucht mit den anderen am Horizont auf und je mehr ich sehe, desto mehr erfüllt sich die Erwartung karibische Insel. Kleine bunte Häuser kleben an Hängen, ein Naturhafen mit Pier für die Inselhüpferfähren und die Flughafenpiste für Vier- bis Achtsitzer fängt im Ort Clifton Harbour an und endet zwei Meter vor dem Meer. Kein Lärm und nur wenige Autos. Acht bis zehn andere Yachten liegen an Bojen schon. Nach dem Dinner ins Beiboot und rüber in eine Bar um das Bier „Hairun“ und den Rum zu genießen. Alles läuft langsam. Alles ist lau. Alles ist bunt. Über all läuft Musik. Der Rest der Welt ist sooo weit weg. Zurück an Bord garantiert ein Schlaf mit leichtem Wind in der Kabine und dem Rauschen der Brandung die sich am Riff bricht. Super Schlaf.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 18:15

Clifton Harbour

Clifton Harbour

21:30 fest an Mooringboje in Clifton Harbour auf Union Island, 25 US$

POS: 12 35, 821N und 061 24,716W

Dez

16

Tag 28 – Fr, 16.12.11

POS am Morgen: Clifton Harbour – Union Island

By Stefan

Tobago Cays, nach Klarierung auf Union Island gehen wir vor Anker. ABC Ausrüstung und T-Shirt, das ist alles was wir brauchen. Türkisfarbenes Meer am Horseshoereef entlang trägt mich das Element glitzernd, Salzwasser brennt etwas in den Augen. Duschen relaxen, meditieren. Was ist, was wird, weiter immer weiter geht es auf der Lebensleiter…

Sundowner Black Label etwas Wasser und Eis. Blick in den purpurnen Untergang, ein Schärenschnitt dann die Silhouette der Inseln in Lee. Angenehme Temperaturen nach der Hitze des Tages stellen sich ein. Haut leicht gerötet brennt angenehm. Spaghetti Agli i Olio et Peperocino, dann ab aufs Laken.

Clifton Harbour am Morgen

Clifton Harbour am Morgen

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 20:09
Mein erster Blick aus der Kabinenluke: Palmen und weißer Sandstrand. Es war keine Täuschung gestern Abend J Nach dem Breakfast zum einklarieren an Land. Die Beine durch Laufen vertreten, Obst besorgt und Benzin zum Wasserskilaufen, ne Reggae Original CD von einem Rastamann kaufen. Der Bart vom ihm 40 cm und eine einzige Locke. Great! Mittags um 12:00 Ortszeit erst mal zwei Bier und der Rest des Tages kann nur schön sein. Dann raus unter Motor in die Tobago Cays ankern. Schnorchelbrille, Flossen und nen Sonnenschutzhemd an (ja, ich habe dazugelernt mit 51 Jahren) und ne Stunde ins Wasser. Schöne Flora und ein verspielter Rochen.

Tobago Cays

Tobago Cays

Rochen

Rochen

Ich will nicht mehr, thats it. Jetzt einfach weiter genießen bei Sonne, smaragdgrünem Meer und leichter Brise. Wir haben gehört es hat in Hamburg, München und Berlin geschneit. Freude breitet sich bei allen aus J
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 20:26

POS seit 17:30 UTC: 12 38,333N und 061 21,194W
Ankern in den Tobago Cays

Dez

17

Tag 29 – Sa, 17.12.11

POS am Morgen: 12 38,333N und 061 21,194W
Ankern in den Tobago Cays

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:48

Um 08:00 Ortszeit ins Zodiac und zu einer der kleinen Inseln gerauscht. Schnorcheln mit Schildkröten vor dem Frühstück stand auf dem Plan. Pünktlich tauchen sie auf zum frühstücken bei weiter steigender Sonne. Ein Idyll. Schnorchelnd abtauchen und unter Luftanhalten mit laufender Kamera hinter diesen Uralttieren herschwimmen. Dann nach dem Frühstück kein Wasserskilaufen, da die Wellen zu hoch sind. Die Enttäuschung ist klein, denn das geht auch woanders jederzeit. Das Meer auf dem Tagesschlag nach St.Vincent ist rau. Die Wellen kommen von zwei Uhr von vorn und sind kurz. Keine Atlantikdünung mehr. Ich gebe zu, diese Veränderung schlägt mir ein ganz wenig auf den Magen. Also erst mal vier Stunden schlafen. Dann nach Kräutertee Galle & Leber und Schokocroissant J den Sonnenuntergang und die Einfahrt im Dunkeln in die Bay von Barrouallie auf St. Vincent genießen. Dazwischen mit viel Freude bei Wellengang mit Stefan auf dem Vordeck geturnt und die Fock niedergeholt. Ein kleiner Thuna ist auch noch an der Angel und dazu läuft eine alte Scheibe Bushman Peter Tosh mit Reggaesound. Im Ort nichts los, darum Schätzings Researchberichte zu seinem Buch „ Der Schwarm“ weiterstudieren. Genuss ist das Leben, wenn ich es laufen lasse.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit 02:04

Abendstimmung

Abendstimmung

 

POS seit 17:30 UTC: 13 12,213N und 061 16,546W
Ankern in der Barrouallie auf St. Vincent

Dez

18

Tag 30 – So, 18.12.11

POS am Morgen: Ankern in der Barrouallie auf St. Vincent

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:33

Barrouallie

Barrouallie

Barrouallie2

Barrouallie2

 

Fast ein letztes Aufwachen auf der blu:kat. Das Dorf Barrouallie einmal die andere Seite der Karibik. Nichts los und arm. Die Polizeistation klariert nicht aus, da sie ein Formular nicht haben. Also weiter nach St. Lucia den Tag. Es ist nochmal heiß 32 Grad und ich genieße es zur Mittagszeit in meine Koje zu verschwinden für ein Schläfchen. Ich fange an alles tun mit dem Zusatz „ ein letztes Mal „ zu versehen. Doch freue ich mich auch sehr nach Hause zu kommen. 21:00 Ortszeit ankern in der Rodney Bay in St.Lucia. Das Großsegel runter und die Handschuhe abgestreift nach dem Ankermanöver. Der Törn für mich beendet. In der Marina spät zum Dinner von Franz eingeladen und ab in die Koje das seichte Wiegen genießen. Morgen früh einklarieren und Hotel suchen. Am 22.12.2011 mit der „Condor“ zurück in das kalte Europe. Hoffentlich ist es auch richtig kalt! Wie schnell im Nachhinein die Zeit vergangen ist. 😉

Ich danke dem Skipper Martin für das sichere führen über den Atlantik. Der Mann hat wirklich Ahnung und kennt jede Schraube seines Schiffes. Ich danke der „blu:kat“ für ihre vertrauenserweckende Erscheinung und den super Luxus für eine Atlantiküberquerung. Ich danke Neptun für die drei Fische und das freundliche Meer. Und ich danke den Mitseglern Stefan, Micha und Franz für unser angenehmes Zusammenleben und Segeln. Es ist mir eine unvergessliche Reise, die ich sehr genossen habe.

Ende letzter Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:51

 

POS seit 23:30 UTC: 14 04,978N und 060 57,477W
Ankern in der Rodney Bay auf St. Lucia

RodneyBay

RodneyBay

By Stefan

Der Anker zerschneidet azurblaues Wasser, die Kette rasselt. Am Grund beißt sich das Metall in den Sand. blu:kat ist angekommen in Rodney Bay, nach dem Seeoffizier benannt, und hat sich eine Pause verdient. Gut durchgehalten haben Schiff und Crew. Eine Seefahrt besonders über den Atlantik ist „nicht ganz ohne“, sagt Danny und sie hat recht. Vor genau einem Monat warfen wir Leinen los in Las Palmas, unendliche Seemeilen, Inseln und Eindrücke sind seitdem vergangen. Nach dem Landfall haben auch wir eine kleine Pause, bis Condor abhebt. Gedanken über erlebtes kommen und gehen, alles ist noch sehr präsent. Mit der Zeit kommen kleine blasen der Erinnerung als Höhepunkte unseres Lebens. Diese Transatlatlantik Übersegelung gehört zweifelsohne dazu. Schiff und Crew wünsche ich immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, und natürlich merry X-Mas 2011.

RodneyBay Blick nach Martinuque

RodneyBay Blick nach Martinuque

Dez

18

Törnzusammenfassung

Las Palmas - St Lucia_Dezember 2011

Link zum Törnblog: Las Palmas - St Lucia_Dezember 2011

Angelaufene Häfen/Buchten:
Las Palmas (Gran Canaria)
Carlisle Bay (Bridgetown-Barbados)
Clifton Harbour (Union Island)
Tobago Cays
Barrouallie (St.Vincent)
Rodney Bay (St. Lucia)

Gesegelte Strecke: 2990sm
Max. Speed: 10,7Kn
Max Wind: 32Kn

Bemerkungen:
3.Atlantiküberquerung für „blu:kat“