Nov.

22

Die „Welt am Sonntag“ berichtete in der gestrigen Ausgabe über die ARC Regatte und Martin mit blu:kat. Der Artikel ist für Abonnenten als epaper abrufbar. Es gibt auch einen Bericht online auf welt.de.

Des Weiteren fand ich einen Artikel mit Foto vom Skipper Martin auf der ARC Seite.

Sep.

9

Halle zusammen,

ein Jahr ist vorbei und auch der letzte Törn mit den Berlinern.

Bis die neue Crew am 15. an Bord kommt bleibe ich eine Woche in meiner „alten Heimat“ – in Rethymno, dem Geburtsort von „blu:kat“.

Was so alles passiert ist und was ich erlebt habe, werde ich in den nächsten Tagen aufschreiben.

Bis die Tage also Euer Skipper Martin

Skipper Martin

Skipper Martin

… Fortsetzung folgt ….

Juli

26

Mit dem Bus hat ja bei uns alles geklappt. Der Taxler hat dann den
Jakob noch jünger gemacht und ich musste nur ein Ticket kaufen. 12,70 Euro.

Um 6:45 kam dann der Bus, vordere und hintere Tür waren offen, Busfahrer
nett, Gepäck unten rein, wir setzen uns in die erste Reihe, Busfahrer
kontrolliert die Tickets und meint: dies sei der Bus nach Lamia, der nach
Athen komme später.

Alles klar, wieder raus, Gepäck wieder raus.

6:55 noch ein Bus. Ich frag: apo Athina? Busfahrer: ne. Sichtlich
unfreundlicher. Auch diverse Griechen fragen nochmal nach. Ok. Gepäck rein.
Einsteigen nur durch die Hintertür, Busfahrer kontrolliert beim Einsteigen.

Wir setzen uns in die Reihe gleich beim Hintereingang. Bus füllt sich zu
1/3. 7 Uhr Abfahrt. Wir fahren in die falsche Richtung los durch die Pampa,
ich denke: Mist, doch ein Zuckelbus.

Dann an der Autobahnauffahrt eins weiter nördlich treffen sich zwei Busse
und ein reges Umsteigen in unseren Bus beginnt.

Bus fast voll, noch 5-6 freie Plätze, eine alte Griechenoma, optisch Marke
Bronx beginnt rumzuschreien. Sie hat ihre Tochter dabei, der das sichtlich
peinlich ist. Kern des Ganzen: ich sitze auf ihrem Platz, bzw. Jakob. Der
Busfahrer schreitet ein und meint sinngemäss: Maul halten, da sind genug
freie Plätze, setz dich halt irgendwo anders hin. Tochter setzt sich eine
Reihe vor mit, Oma schimpft weiter und sitzt hinter mir, Jakob stellt sich
schlafend. Wir fahren los, die Oma telefoniert jetzt alle Welt an und
beschwert sich lautstark darüber, dass ich auf ihrem Platz sitze. Dann
telefoniert sie nicht mehr und schimpft immer noch. Ich schaue mal auf meine
Buskarte, da steht Platz 16, die Busplätze sind aber nicht durchnummeriert,
anscheinen zählen die Griechen dann von vorne, ich hätte also 3 Reihen
weiter vorne in der vierten Reihe neben einer hübschen Griechin sitzen
müssen. Dort ist aber nur ein Platz.

Die Tochter der Oma ist inzwischen im Boden versunken, kommt aber dann auf
die glorreiche Idee, dass sie Ihre Mutter ja auf den
Griechinnen-Nachbarsitz bugsieren könnte. Gesagt getan und siehe da: die
Alte ist ruhig, denn jetzt ist sie ja weiter vorne als ich.

TIP: den richtigen Platz wählen.

Zu den Haltepunkten: der Bus verlässt tatsächlich an jeder Ausfahrt kurz die
Autobahn un sammelt Leute in der auf der Ausfahrt auf oder lässt aussteigen.
Eine Ausfahrt war gesperrt, die Autobahn einspurig in der Baustelle, also
wird halt dort gehalten und die Autofahrer dahinter müssen warten.

Athen:
Direkt im Norden kreuzt die A1, auf der der Bus reinkommt, die A6 zum
Flughafen, auf der der X93 fährt. Leider kann man da nicht aussteigen.
Man sollte wirklich am Busbahnhof Liosion aussteigen, was wir nicht gemacht
haben, weil wir den Busfahrer gefragt haben. Der meinte „hier raus“, an
einer Station wo viele Leute aussteigen, aber dann latscht man halt einen
Kilometer zu Fuss zur Liosion Strasse, wie wir. Ich hab an einem Periptero
gefragt, wo der X93 fährt und ein junger Typ hat uns dann da hinbegleitet.
In einem Mords-Gehtempo, aber er war auch im griechischen Olympia-Kader  für
3000m Laufen, läuft aber nicht mehr seit seinem Bandscheibenvorfall L5/S1,
der in Düsseldorf von Dr. Graf operiert wurde.

Aha.

Jedenfalls gehen wir dann (siehe Bild) vom Osten durch die Bushalle des
Liosion Busbahnhofs hindurch, wo wir auch unseren Bus wieder treffen, die
Gousiou-Strasse entlang zur Liosion-Strasse. Dort ist die Haltestelle des
X93 zum Flughafen gleich rechts, da wo Hausnummer 262 im Plan steht. Der Bus
kam kurz nach halb (das war bei uns nach 10 Minuten), die Fahrt kostet 3,60
pro Erwachsenem und er fährt aus Athen raus (Stau) und dann Maut-Autobahn.
Schneller schafft’s ein Taxi auch kaum, denn der Bus hat nur wenige
Haltestellen. Am Flughafen hält er direkt vor der Abfertigungshalle.

Busbahmnhof Athen -Liosion

Busbahnhof Athen -Liosion, Bild von Google Maps

Juni

27

Na klar konnte ich mit „blu:kat“ nicht die ganze Zeit am Platz von IYC liegen und hatte mich dann vor Anker ins Hafenbecken verholt.

Bucht

Bucht

Allerdings hält der hier doch recht weiche Schlick nicht gut und so habe ich eine Nacht in der es mit bis zu 30 Kn wehte in einer sicheren Bucht verbracht und mich dann am Morgen bei Windstille wieder nach Lefkas verholt. Denn ich brauchte ja noch mein Großsegel wieder, welches für heute fertig sein sollte.

Jan.

2

… wünsche ich Euch allen, mit den Besten Wünschen für das neue Jahr!

Leider ist meine Internetverbindung gerade nicht so toll und oft überlastet, so dass ich gard mal kein Bild mit einstellen kann. Es regnet aber sowie sograd und ist dunkel – also nichts für ungut ich hol das bald nach!

Bis dahin Grüße aus der Karibik und ich freue mich schon den ein oder anderen bald an Bord von „blu:kat“ begrüßen zu dürfen

Nov.

13

Jetzt endlich konnten wir weiter, nachdem wir unseren BB-Azipropp (elektrischer Antriebsmotor, Backbord/links) wieder einbauen konnten. Das war auch der Grund, weshalb wir so lange nichts von uns hören ließen.

Aber vielleicht kurz der Reihe nach:
Nach der gelungenen ersten Überfahrt von Kreta nach Mallorca sind wir am 6.10. dort angekommen.
Pünktlich fand dann der zweite Törn „Rund Mallorca“ mit kleiner Crew statt. (Dazu gibt es ja einige Einträge)
Nun ging aber leider besagter Azipropp mitten unter der Fahrt, bei schönstem Wetter einfach mal so kaputt. D.h. er blieb einfach stehen. Da es sich um einen Elektromotor handelt, der eigentlich fast nie kaputt gehen sollte, waren uns leider die Hände gebunden was die Reparatur vor Ort an ging.

Also blieb nur Ausbauen, nach unserem speziellen System, auch unter Wasser! Und dann ab damit nach Deutschland zu FischerPanda, wo die Dinger herkommen. Dort konnte man den Motor aber auch nicht reparieren.
Er war nämlich die Wicklung durch. Und die konnte nur in Polen neu gemacht werden. Dort ist er dann auch hingeschickt worden und seit gestern Mittag haben wir ihn wieder zurück.
„Einsam und verlassen“ hatte ihn der spanische Spediteur einfach auf die Mole in Porto Colom gestellt. Nur durch Zufall haben wir ihn entdeckt und natürlich gleich zu „blu:kat“  mit dem Beiboot verfrachtet.
Jetzt endlich konnten wir loslegen und ihn wieder einbauen (Auf dem Bild sieht man ihn schon mal am „Kran“ hängen, an dem sonst eigentlich das Beiboot hochgezogen ist.
Nach gut drei Stunden war es dann soweit: Probelauf! Alles war gut – beim ersten Anlauf drehte sich der Azipropp wie es sein sollte. Jetzt ist „blu:kat“ wieder seetüchtig mit zwei Motoren.

Also los – zu neuen Ufern ab auf die Kanaren, wo schon die Crew für die Atlantiküberquerung wartet.
Lieder mussten wir den ursprünglichen Termin wegen des Motorproblems“ ja nun um eine Woche verschieben. Aber insgesamt bleibt es wie gewohnt beim alten Törnplan.

Skipper Martin

Einbauvorbereitung des Aziopropp-Motores

Einbauvorbereitung des Aziopropp-Motores

Am Kran hängend ... muss er nur noch unter den Rumpf

Am Kran hängend ... muss er nur noch unter den Rumpf

... und ich ins kalte Wasser ... brrrrrrrr

... und ich ins kalte Wasser ... brrrrrrrr

Nov.

13

… die sind leider nicht unbedingt so schön.

Zwar kann man jeden Tag im „Inselradio“ auf UKW 95,8 hören wie toll es überall ist, aber leider stimmt das nicht wirklich immer.

Mit einem defektem Azipropp-Motor in Palma am Stadtkai liegend hat uns die Hafenpolizei um 02.30 Uhr nachts weiter geschickt, weil es dort, wo wir lagen nicht erlaubt war. Der Größe wegen aber der einzig mögliche Platz im Hafen und in den Marinas für blu:kat.
Also mitten in der Nacht raus aus dem Hafen und einen anderen Platz suchen. Der „freundliche“ Hinweis der Hafenpolizei, dass wir vor dem Hafen ja eben ankern könnten – aber nur bis 07.00 Uhr in der Früh – tagsüber sei das auch nicht erlaubt!
Nun gut, wenigstes waren die Mitarbeiter im nahegelegenen Club Nautico recht freundlich und haben telefonisch in einer anderen Marina nachgefragt ob Platz für uns sein, denn für ihre Marina waren wir zu groß.

In Porto Colom hat man uns ein zweites Mal einfach die Leinen losgeworfen und das bei Windstärke 7-8 mit riesigem Schwell in der gegenüberliegenden Hafenbucht. Aus der sind wir gekommen, weil der Anker nicht hielt. In der Marina war eine ganze Mole frei und auch groß genug. Andere Schiffe wurden nicht erwartet (die waren ohnehin schon alle da, denn es wehte schon seit 2 Tagen mit 7-8) und trotzdem machten uns die beiden „freundlichen“ Marina-Mitarbeiter vom Real-Club-Nautico Porto Colom auch auf mehrfaches nachfragen ohne Begründung die Leinen los und schickten uns weiter. Sehr gastfreundlich, vor allem weil am nächsten Tag gleich zwei andere Kats dort auch festmachen durften (und trotzdem war noch mehr als genug Platz an der Mole).

Aller „guten“ Dinge sind drei:
Auch die Leute von der Tauchbasis in Porto Colom sind nicht die nettesten oder gar wirklich hilfsbereit. Hauptsache die Kohle stimmt, dies erzählte uns ein Nachbar Ankerlieger. Unser Anliegen war: für die bevorstehende Reparatur bzw. den Einbau des Azipropp einen Neoprenanzug ausleihen zu dürfen. Mein dünner Surf-Shorty hält doch nicht so gut das inzwischen nur noch 18 Grad kalte Wasser ab. Aber Ausleihen – das geht nicht! Auch nicht bei Hinterlegung einer Kaution zum Preis eines neuen Anzugs.

Allerdings hatte ich zum Schluss jetzt auch noch nette Erfahrungen gemacht.
Auf der Suche nach der Post um ein Paket zu versenden fragte ich einen jungen Passanten auf der Straße nach dem Weg dorthin. Mangels Sprachverständigung stieg er kurzer Hand mit ins Mietauto und zeigte mir den Weg direkt, obwohl ich ihn dabei ca. 500m mit zurückgenommen hatte.

Ein Schlosser, bei dem ich eine Modifikation an den Ankerrollen habe schweißen lassen rief gleich drei Mal per Dolmetscher an, um Details nachzufragen, damit er nichts falsch macht.

Es gibt sie also noch: hilfsbereite, nette Menschen.
Trotzdem bleibt ein fahler Beigeschmack, weil darüber hinaus auch alles recht teuer geworden ist. Es fallen sogar Ankergebühren in einigen Buchten an, was sonst eigentlich nur von der ehemals jugoslawischen Küste bekannt ist.

Daher werde ich wohl meinen Törnplan ändern und Mallorca streichen, bzw. hier nur einen Crewwechsel machen.

Bis bald wieder Martin

PortoColom