Juni

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Tini wollte am Sonntag früh wieder nach Hause fahren. Erstens wegen der Hitze und zweitens war ja Rückreiseverkehr. Mit einem Lunchpaket für die Reise verabschiedeten sich die drei und waren tatsächlich nach guten zweieinhalb Stunden daheim.
Die Waschmaschine rotierte auch am Sonntag und die Wäsche war durch die Wärme ruckzuck trocken.
Mittags entschlossen wir uns trotz Hitze in die Stadt zu gehen. Sonst hätten wir von Straßburg nicht viel gesehen.
Zielstrebig gingen wir zum Münster, das Wahrzeichen von Straßburg. Das Liebfrauenmünster zählt zu den bedeutendsten Kathedralen der Welt. Der Nordturm wurde bereits Ende des 11. Jahrhunderts errichtet. Mit seinen 142 Metern ist er einer der höchsten Kirchtürme überhaupt. Man sollte sich Zeit nehmen, um die prächtigen Statuen und die vielen biblischen Szenen auf der Fassade aus rosafarbenem Sandstein zu bewundern. Die Fenster sind total beeindruckend, teils noch originale Glaskunst aus dem 13. und 14. Jahrhundert .

Die astronomische Uhr von 1547 , die man innen bewundern kann, gilt als Meisterwerk des Uhrenbaus der Renaissance mit verblüffenden technischen Feinheiten. Der ewige Kalender bildet die Bewegungen der Planeten nach.

Nach oben auf die Plattform sind wir nicht. Dafür haben wir in einem kleinen Café einen Eiskaffee getrunken. Das tat richtig gut bei den Temperaturen. Dann ging es weiter ins La petite France, ein zauberhaftes Viertel mit engen Gassen, das wie aus der Zeit gefallen wirkt: Viele bunte Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17.Jahrhundert , das war schon zur Weihnachtszeit wunderschön. Einst war es das Viertel der Gerber, die Tierhäute und Felle präparierten.


Ein Passagierschiff fuhr in die Schleuse. Martin schaute interessiert von außen zu. Danach kam eine große Gruppe Kanufahrer mit einem Guide. Wir waren gespannt, wo die hin wollten. Links ging es steil über ein Wehr, rechts war die Schleuse. Tatsächlich fuhren sie alle in die Schleuse. Normalerweise dürfen das Ruderer und Kanu Fahrer nicht , aber hier am inneren Kanal ist das scheinbar erlaubt.

Wir haben noch einige Sehenswürdigkeiten angeschaut, wie den Gutenbergplatz. Trotzdem haben wir vieles nicht gesehen. Viel beim nächsten Mal. Erschöpft spazierten wir langsam aufs Boot zurück. Eigentlich wollten wir noch kurz bei Franziska und Roli vorbeischauen, aber wir waren total platt. Wir sehen uns bestimmt auf dem Weg nach Nancy noch öfter