Jul

23

Petra

Heute wollen wir noch ein bisschen die Lagune erkunden. Bei der Ankunft ist uns ein kleines malerisches (ok, ALLE Inselchen sind hier malerisch!) Inselchen aufgefallen, ganz winzig mit einem Gebäude und zwei Hütten, drumherum ein wunderbares kleines Hausriff im üblichen kristallklaren türkisgrün. Als wir uns der Insel nähern, steht dort tatsächlich ein Mensch und fegt den wunderbaren weißen feinsandigen Strand.

Barbara muss wieder ran und fragt, ob wir ihn besuchen dürfen, der Mann nickt freundlich und begrüßt alle weiblichen Crewmitglieder gleich mit Küsschen auf beide Wangen, très charmant!
Er ist Franzose und vor ca. 30 Jahren hierhergekommen, hat eine Einheimische geheiratet und auf unsere Frage, ob er je zurückwolle, antwortete er völlig entrüstet „non“!
Das haben wir jetzt schon von einigen Auswanderern gehört, na ja, so richtig verwundern tut es uns ja nicht……

Die Insel vermietet er als Hochzeitslocation, gerade wird das Gestell für die fünfstöckige Hochzeitstorte abtransportiert, es gibt sogar einen Altar in Form eines blumenumrankten Bogens, hier lässt es sich bestimmt wunderbar romantisch heiraten.
Er rückt uns gleich blaue Plastikstühle in den Schatten einer Palme und wir plauschen über Gott und die Welt, er bietet uns sogar Rotwein an (der hier eigentlich unbezahlbar ist), es ist wirklich immer wieder unglaublich, wie gastfreundlich die Menschen hier sind.

Als wir uns – typisch deutsch – mit Blick auf die Uhr verabschieden wollen, weil ja noch das Schnorcheln, das Kuchenessen (ja, Steffanie hat wieder eine neue Kreation gezaubert) UND der Sundowner anstehen, blickt er uns völlig entgeistert an, wir hätten doch Urlaub, oder? Ja, Freizeitstreß nennt man so etwas, oder?

Martin hat schon mal eine schöne Schnorchelstelle für uns gefunden, ganz flach und mit vielen kleinen Korallenstöcken, wo wir uns verteilen und nach Herzenslust Muscheln, Fische und einige Korallen (leider hier nicht mehr viele) anschauen.

Danach gibt es Kaffee und Kuchen und die anderen Fünf machen sich auf zum Pfarrerssohn.


Ich hüte den Ofen, in dem gerade neue Brote backen und beschäftige mich mit unserem neuen Haustier, einem Schiffshalter, der schon den ganzen Tag auf Reste lauert und sofort zur Stelle ist, wenn etwas ins Wasser fällt, wobei er Apfelreste verschmäht, aber Käse und den Fettrand vom Schinken liebt.

Abends sind die „Jungs“ mit dem Essen machen dran und sie schmeißen sich tüchtig ins Zeug! Es wird mariniert, geschnippelt, gebraten und gekocht, dass es die reine Freude (für uns „Mädchen“) ist. Außerdem glänzt die Küche danach womöglich mehr als vorher, worauf wir dann auch nochmal aufmerksam gemacht werden, wir genießen und schweigen……

Danach noch eine schnelle Runde Wizzard, denn wir müssen morgen früh raus, es geht weiter nach Toau!