Juni

4

Seit gestern ist die Crew der VAVA-U wieder komplett.

Mit Anette und Chris als neue Mitsegler und Markus und Felix vom Pazifiktörn starten wir durch die Marquesas zu den Tuamotus-Atollen und weiter dann bis Papeete auf Tahiti.

Weil wir gestern beim Einkauf auf Hiva Oa zwar fast alles für unsere nächsten drei Wochen bekommen haben, aber leider keinerlei Früchte, versuchen wir es heute hier auf Tahuata.

Also dann, später wieder mehr und schaut doch gelegentlich auch mal auf meinem anderen Blog vorbei, den wir wieder täglich mit Positionsmeldungen und kurzen Statesments per Funkmail „füttern“.

Hier der LINK dazu: https://www.sailblogs.com/member/vava-u/

Juni

4

ANNETTE

Morgens vom Wind geweckt zu werden, der durch die Luke über dem Nachtlager hereinwehte, war sagenhaft schön. Es ließ mich schon ein wenig schmunzeln vom Bett aus nach oben blickend die Deutschland- und Bayern-Flagge am Mast im morgendlichen Wind wehen zu sehen. Es war eine tolle erste Nacht gewesen, da die VAVA-U uns langsam in den Schlaf gewankt hatte.
Begeistert nun an der gemütlichen großzügigen Sitzecke im Cockpit frühstücken zu dürfen und dabei auf die Bucht Tahuatas zu sehen, lockte uns schnell aus unserer Kabine heraus. Aufgrund der eingekauften Leckereien speisten wir fürstlich und waren somit fit für unseren Ausflug in die Baie de Vaitahu.

Für unseren großen Trip fehlten uns noch ausreichend Obst-Vorräte für die kommenden Tage. Da wir diese in einer der Nachbarbuchten im Ort Vaitahu zu glauben fanden, fuhren wir zu fünft mit dem Dinghy übers Wasser. Während Martin dort seinen organisatorischen Arbeiten in einem Wifi-Lokal nachging, versuchten wir auf der Insel Obst zu organisieren. Schnell wurde klar, dass nur ganz wenige Menschen auf der Insel Englisch sprachen. Somit musste ich mit meinen wenigen Brocken Französisch versuchen ein paar Kontakte zu knüpfen, denn einen „Einkaufsladen“, wie wir ihn hierfür kannten, gab es dort nicht.

Am Dorfplatz hatten sich ein paar Einheimische versammelt, auf die wir nun hilfesuchend zugingen. Wir erklärten, dass wir für die kommenden Tage auf See Bananen, Mangos, Papayas, Sternenfrüchte und Limonen suchten. Dies führte schließlich dazu, dass wir zu viert in den Pick-up eines Inselbewohners einstiegen, der uns weiterhelfen sollte. Gemeinsam fuhren wir ein paar Serpentinen des Dorfes hinauf bis zu seinem einfachen Häuschen, welches von Obstbäumen umgeben war. Etwas irritiert schauten wir jedoch allesamt, als der „Farmer“ uns seine Pflückhilfen an Holzstäben gebunden in die Hand drückte anstatt uns das Obst einfach in den Pick-up zu packen. Er wiederum schien sich zu wundern warum wir uns nicht einfach holten was wir wollten. Irgendwie versuchte ich ihm zu erklären, dass wir weder das Aussehen der Bäume noch den Reifegrad der Früchte erkannten und uns damit schwer zu würden selbst zu wählen. Die Botschaft kam jedoch nicht an. Somit mussten wir uns selbst durch seine Farm wühlen bis wir das ein oder andere Essbare für uns erkannten. Das aufwändigste waren seltsamerweise die Bananenstauten, denn vieles war bereits abgeerntet.

 

Auf mehreren umliegenden Grundstücken gingen wir auf Suche und wurden dabei sogar gefragt ob wir Whiskey auf unserem Boot als Tauschmittel dabeihätten. Auch stolperten wir bei unserer Ernte auch über zwei Schweine, die zwischen den Obstbäumen ihren Freilauf hatten. Irgendwann gelang es uns Bananen reif und grün, Papayas, Limonen und einen ganzen Sack voller Pampelmuse zusammenzutragen. Das stellte uns schon einmal zufrieden. Dennoch waren wir überglücklich, dass wir an einem entfernteren Baum auch noch einige Sternenfrüchte entdeckten. Mit dieser Ernte machten wir uns zurück an den Hafen, wo Martin auf uns wartete und wir dem Lokalbesitzer auch noch eine Tüte voller Orangen abkauften. Alle miteinander nutzten wir noch eine letzte Möglichkeit um Wifi zu bekommen, bevor wir uns zurück zur VAVA-U aufmachten. Das Reisefieber hatte uns gepackt, wir wollten so schnell wie möglich los.

Um 12 Uhr waren wir wieder in unserer Bucht, verstauten die Einkäufe, machten alles abreisefertig, was auch bedeutete, dass letzte Säuberungen am Katamaran unter Wasser vorgenommen werden mussten. Als Alles seetauglich und die Luken verschlossen waren, liefen wir um 13:37 Uhr aus.
Erst wollten die Winde um die Insel herum uns nicht so richtig in Fahrt kommen lassen, doch als wir weit genug vom Land entfernt waren, erreichten wir im Schnitt ca. 8-9 Kn.

Als Neuhinzugekommene erhielten Chris und ich unsere Sicherheitsunterweisung und wurden wie Felix und Markus auch in den Schichtplan eingeteilt, der uns helfen sollte in den nächsten vier Tagen sicher in den Tuamotus anzukommen. Alle zwei Stunden wollten wir uns ablösen um Wache zu halten.

Gegen Abend hin bekamen wir dann richtig Schub: mit Windstärken bis zu 22 Kn, was in etwa Windstärke 5 zu entsprechen schien, wurde die VAVA-U auf bis zu 10 bis 11 Kn beschleunigt. Gerade für uns, als Neuzugestiegene, war dies wie von Null auf Hundert! Somit konnte auch der eindrucksvollste Sonnenuntergang nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir mit aufkommender Übelkeit im Dunklen zu kämpfen hatten. Dazu klatschten und donnerten die Wellen mit von mir nie gehörter Lautstärke an den Katamaran.

Aber auch der Rest an Bord entschied sich in dieser Nacht nicht in der Kabine zu bleiben. Jeder suchte sich einen gemütlichen Platz im Cockpit oder im Salon, um zwischen den Wachen in eine Art Dämmerungszustand zu fallen. Da der Mond sich erst gegen Mitternacht zeigte, fuhren wir von 20 Uhr ab in die absolute Finsternis hinein. Dies war dann auch der Beginn meiner Schicht: von 20 bis 22 Uhr ließ ich mich abwechselnd auf der Steuerbord- und Backbord-Seite auf den weißen Sitzen nieder und hielt Ausschau ob sich an der Kim Lichter zeigten.

Martin hatte uns zu Beginn viel erklärt, wir lernten das der Horizont Kim hieß, dass man Sterne erst eine handbreit über der Kim wahrnahm und wir uns daher vor allem auf diesen Streifen konzentrieren sollten. Andere Boote würden wir in diesem dunklen Streifen an ihren rot, weiß oder grünen Leuchten erkennen. Die erste Nacht war aufregend! Keiner schlief wirklich tief, sondern war auf abenteuerliche Art und Weise mit sich selbst beschäftigt. Entschädigt wurden wir von einem sagenhaft detailreichen Sternenhimmel und einem leuchtenden hellen Mond zur Mitternachtszeit, der das dunkle Meer zum Glitzern brachte.

Juni

3

By ANNETTE

Mit unglaublich viel Vorfreude kamen wir (Chris & Annette) auf der VAVA-U in Atuona´s Hafen auf der Insel Hiva Oa an. Wir konnten kaum fassen, dass der abenteuerlichste Abschnitt unserer Weltreise nun beginnen sollte.
Mit dem Weltumsegler Martin und seinen beiden Mitreisenden, welche sich schon seit den Galápagos-Inseln mit an Bord waren, wollten wir in den kommenden 21 Tagen von Hiva Oa nach Tahiti selben und dabei die Tuamotus passieren. Während dieser Tour sollten wir mehrere Tage kein Land sehen, für uns beide eine völlig neue Erfahrung! Daher spürten wir schon ein wenig Adrenalin durch unsere Adern fließen als wir den schicken weiß-grünen Katamaran vom Ufer aussahen.
Da lag sie: die VAVA-U! Unser Zuhause für die nächsten3 Wochen.

 

Als Martin uns entdeckt hatte, holte er uns sofort mit seinem großen Dinghy (motorisiertes Beiboot) vom Ufer aus ab, welches ebenfalls in grün-weiß zu seinem super schicken Boot passte. Wahnsinn! Alles hatte tatsächlich geklappt: sowohl Martin als auch wir waren bei unseren Weltreisen am vereinbarten Treffpunkt ohne Zwischenfälle angekommen!

Außerdem spürten wir beide sofort, dass wir uns bei ihm in guten Händen wussten. Auf dem Hinterdeck, dem Cockpit angekommen, lernten wir dann auch unsere beiden Mitreisenden Felix und Markus kennen, die bereits ordentlich Segel-Erfahrung in den vergangenen Wochen hatten sammeln dürfen. Da wir durch unseren Flug quasi pünktlich zum Aufbruch angereist waren, hatten die Beiden uns auch den Großeinkauf für die Seetage am Morgen abgenommen. Danke Felix & Markus. Überhaupt wurden wir herzlich aufgenommen und fühlten schon in den ersten Minuten beim gemeinsamen Frühstück, dass das Alles gut passen würde.

Nachdem wir in die Schiffstoilette, die Außendusche und sonstige Abläufe an Bord eingewiesen wurden, ging es für uns auch schon los. Schnell stellten wir unser Gepäck in unsere super geräumige Kabine, damit wir beim Auslegen aus der Baie Taaoa jede Sekunde aufsaugen konnten. Das erste Verlassen eines Hafens hatte schon etwas Besonderes, es war mehr als nur ein Auslaufen – es war für uns der Beginn des größten Abenteuers unserer Weltreise! Bei Sonnenschein motorte Martin uns an den hohen Bergen vulkanischen Ursprungs entlang und mit riesiger Freude stellte ich fest, dass das Meer hier dieselbe grandiose blaue Farbe wie um Tahiti hatte. Denn das leuchtende Blau wurde auch hier von vielen türkisen Schlieren durchzogen. Allen war die Aufbruchsfreude anzusehen, denn jeder von uns blickte auf die Küste und die vorgelagerte Insel Tahuata, deren Bucht Iva Iva für diesen Tag unser Ziel war.

Ob man unsere Freude auch einige Meter unter uns spürte? Jedenfalls waren wir kaum auf See als ich unsere Willkommensboten im Meer entdeckte. In etwa drei Delphine sprangen seitlich am Boot vorbei. „Delphine!“, rief ich voller Begeisterung aus und lockte damit auch die Anderen heran. Felix wusste, dass sie vor allem dem Boot voraus mitschwammen und so entdeckten wir ca. 10 Delphine, die uns für eine ganze Weile auf unserer Fahrt begleiteten. Wenn das nicht mal ein perfekter Einstieg in diesen Törn war ??

Wenig später setzte Martin dann das erste Mal das Segel, was uns nur noch Wellen und Wind wahrnehmen ließ und wir damit mit einem „Schönwetter-Segeln“ genussvoll in den Törn starteten. Die Felsküste von Tahuata rückte immer näher, so dass wir deren wundervolle mit Palmen geschmückte Buchten einsehen konnten.

Martin steuerte die Baie Iva Iva an, die den breitesten Sandstrand zu haben schien und außerdem eine ruhige Lage für die Nacht versprach.
Ab 15 Uhr genossen wir gemeinsam den Nachmittag indem wir um das Boot herum schnorchelten, Standup-Paddeling ausprobierten, auf den Trampolinen in der Sonne badeten und als die Drohne einmal steigen ließen um auch wirklich jeden Blickwinkel der schönen Bucht festzuhalten. Wir fühlten uns wundervoll leicht, waren angekommen auf der VAVA-U und genossen nach einem zauberhaften Sonnenuntergang mit Blick auf den pazifischen Ozean die selbstgemachten Thunfisch-Spaghetti à la Martin.

Juni

1

In der letzten Woche, während VAVA-U eine kleine Pause auf Tahuata zwischen den Törns eingelegt hat sind ein paar Neuerungen entstanden.

Es gibt jetzt auf Deck für die Vorsegel jeweils an BB und STB eine neue elektrische Winsch, die den Komfort und die Sicherheit erhöhen sollen.

Unter Deck ist für die umfangreiche Bordapotheke ein eigener neuer Stauraum entstanden. Platz dafür gab es in der Rückenlehne der Sitzgruppe im Salon.

Ansonsten wurde wie immer in solchen Pausen einiges an Wartungs- und Servicearbeiten durchgeführt, so das VAVA-U wieder 100-prozentig fit ist für die nächsten Monate in denen wir in French Polynesien (Gesellschaftsinseln, Tuamotus und Marquesas) unterwegs sein werden.

Willkommen an Bord!
Skipper Martin

Mai

31

Diese Videos haben die beiden Weltenbummlern Anette und Chris gemacht, während sie einen Teil Ihrer Weltreise an Bord der VAVA-U verbracht haben.

Die Auflistung findet Ihr hier auf blu-venture.de