Dez

31

Silvester 2012

Silvester 2012

Wünscht Skipper Martin und seine derzeitige Crew von der Karibikinsel Mustique.

 

Guten Rutsch und bis im nächsten Jahr!

Dez

31

Sa., 31.12.11 – Silvester – by Joke

Heute in aller Frische mussten wir uns nach dem Frühstück schon wieder „ausruhen“: in Basil´s Bar gab’s erst mal einen leckeren Cocktail zu schlürfen (mittags!).

Baisils-Bar

Baisils-Bar

 

Mustique-6

Mustique-6

 

Allerdings hatten wir da schon unser Sylvesteressen organisiert. Es gibt zwei große Lobster, die wir fertig gegrillt von Black Boy um 20:00 Uhr abholen können.

Unterwegs haben wir noch herrliches Gebäck aus einer Bakery geholt. Beim anschließenden Schnorcheln unterhalb der Landebahn konnten wir Trompetenfische, Kofferfische und auch einen Barrakuda (Martin) sehen.

Trompetenfisch

Trompetenfisch

Und dann gab es eine große Überraschung: Sven, der „Flying Dutchman“ (ein ehemaliger JOJO) hatte Martins Kat entdeckt und kam auf einen Plausch an Bord.

Fortsetzung folgt … na dann erst mal bis nächstes Jahr! Guten Rutsch!

Und Prost!

Prost-Neujahr

Prost-Neujahr

Hier sind wir wieder mit News im neuen Jahr:

Gegen 22:30 Uhr ging es dann auf die Sylvesterparty in Basil’s Bar. Mit einem schwer erkämpften Schampus zum Anstoßen sind wir begleitet von einem nicht enden wollenden Feuerwerk ins neue Jahr gerutscht. Herrlich Sylvester in T-Shirt und kurzer Hose bzw. Rock, funkelnde Lichter im und über dem Meer und das leichte rauschen der Brandung am feinen Sandstrand. Bis ca. 2 Uhr haben wir es bei kontinuierlichem Reggea ausgehalten.

Die Party ging dann ohne uns bis 06.00 morgens weiter ….

Dez

30

Fr., 30.12.11 – by Joke

Bequia

Bequia

Obwohl wir gestern viel Obst eingekauft haben, sind schon wieder alle Bananen weg und die ECs reichen wohl auch nicht mehr lange, wenn wir noch Lobster essen wollen und Mustique ist ja auch nicht so ganz ohne. Deshalb begleiten wir Martin bei seinem Landgang (Kauf eines neuen Bowdenzugs für den Zodiac) um den nötigen Nachschub zu besorgen.

Dann aber geht’s los: Segeln nach Mustique unter GR II und Fo, bei bis zu 35 Kn Wind. Na, das war mal so richtig was für Segler …. lange, hohe Wellen und Wind. So etwas gibt es nicht oft auf Urlaubstörns; jedenfalls nicht bei meinen letzten beiden Törns.

Segeln-nach-Mustique

Segeln-nach-Mustique

Um 16:00 Uhr haben wir dann auf Mustique vor Basil’s Bar auf 5m WT geankert.

Mustique-3

Mustique-3

Die Gebühren mit 200 EC-Dollar für 3 Tage inkl. Müllentsorgung sind auch ok. Dafür können wir tolle Segel- und Motorbootyachten sogar inklusive Hubschrauber beobachten, die nicht wie in Halle 6A auf der BOOT in Düsseldorf im Trocknen stehen. Leider lassen sich die Gäste nicht identifizieren, aber vielleicht lesen wir ja zurück in Deutschland mal in der entsprechenden Literatur beim Arzt wer so alles unterwegs war. ^

Mustique-5

Mustique-5

Der erste selbstgemixte Sundowner (sollte Pina Colada werden) ist noch strak verbesserungswürdig.

Irgendwie ist Segeln schon „anstrengend“. Obwohl wir ja schon über eine Woche Zeit hatten uns an das komplett andere Leben zu gewöhnen, haben wir es gerade bis 21:30 Uhr geschafft, d.h. die Augen fallen einfach zu und die Koje ruft. Das muss sich definitiv morgen ändern – gute Nacht.

Dez

29

Do., 29.12.11 – by Joke

Der Abschied rückte immer näher: Carola musste heute Nachmittag heimfliegen. Wir anderen Drei waren Shoppen und haben uns dabei nicht sehr weit weg bewegt.

Bequia-Souvenier

Bequia-Souvenier

Allerdings haben wir als Beute endlich Weißwein für den noch zu fangenden Fisch und frisches Baguette erobert.

Zurück am Boot haben wir uns auf gemacht:
Schnorchelausflug zum „Devils Table“

Schnorchelausflug

Schnorchelausflug

Den üblichen Sundowner gab’s in der Gingerbread Bar mit Live-Steelband

Heute Abendessen an Land in Bequia „Down-Town“ mit lecker Vorspeisen und tollem Blick über die Bucht mit ihren vielen bunten Lichtern

Standort am Abend: Vor Anker in der Admiralty Bay (Bequia)

Dez

28

Mi., 28.12.11 – by Joke

Wallilabou-3

Wallilabou-3

Nach dem Landgang ging es auf einen Rundgang im Detail: Bilder und Beschreibungen zum Film „Fluch der Karibik“.

Wallilabou-2

Wallilabou-2

Doro, Norbert und Joke sind mit dem Guide zum Baden unterm Wasserfall gelaufen.

Wasserfall-in-Wallilabou

Wasserfall-in-Wallilabou

Um 12:00 Uhr hieß es dann Anker auf und mit HW 14 Kn unter Vollzeug nach Bequia. Unterwegs gab es einen Mittagssnack mit leckeren Resten von gestrigen Abendessen.

Nach dem Ankern um 15:30 Uhr wurde einklariert und parallel Obst auf dem örtlichen Markt unter Zugabe vieler exotischer Früchte zur Preisoptimierung eingekauft.

Gemüseladen

Gemüseladen

Zur Belohnung gab es Cocktails in der Beachbar.

Sundowner

Sundowner

Einmal muss es ja immer sein: Nachts wurde erneut geankert, da der Anker nicht wirklich hielt.

Standort am Abend: Vor Anker in der Admiralty Bay (Bequia)

Dez

27

Di., 27.12.11 – by Joke

Nachdem gestern der Botanische Garten geschlossen hatte, haben wir dann heute unter lang anhaltenden, aber warmen Regengüssen dann doch noch die tolle Fauna und Flora sowie den Wasserfall „Diamond Falls“ mit seinen täglich wechselnden Farbspektrum (schwarz, gelb, braun, weiß) betrachten können.

Botanischer GArten Soufriere_StLucia-5

Botanischer GArten Soufriere_StLucia-5

 

Diamond Waterfall

Diamond Waterfall

 

Botanischer GArten Soufriere_StLucia-6

Botanischer GArten Soufriere_StLucia-6

Dann hieß es noch Ausklarieren nach St. Vincent und Einkauf von zwei kleinen Thun-Fischen (5 Pfund) bei „Captain“ Bob, der für den Fisch extra zu einem draußen auf dem Meer befindlichen Fischer gebraust ist.

Soufriere

Soufriere

Nachdem alles erledigt war: Anker auf nach Wallilabou unter Segeln bei HW und 18 Kn Wind läuft blu:kat um die 9 Knoten. Kaum waren wir draußen gab es das Kommando „Angelleine raus“ und auf dem halben Weg nach St. Vincent kämpfte hinten heftig eine Goldmakrele (60 cm und ca. 4 Kg), die Martin dann in Filets zerlegte.

Goldmakrele

Goldmakrele

Um 19:30 lagen wir dann in Wallilabou mit Bug-Anker und Heckleine an einer Palme (30 EC Leinenhilfe) und es ging sofort an die Vorbereitung des Abendessens mit dem in Rotwein eingelegten Thuna mit Gemüse.

Nachdem Carola von Jonny Depp alias Captain Jack Sparrow und dem legendären „Schritt auf die Pier“ erzählt hat, gelang es Martin den „Fluch der Karibik“ Teil 1 via PC zu zeigen. Alle waren damit beschäftigt die Kulissen in der Bucht wieder zu finden. Den Stein mit den drei Erhängten und anderes konnte wirklich identifiziert werden. Allerdings war auch Orte in St. Lucia zu erkennen.

Wallilabou-1.JPG

Wallilabou-1.JPG

 

Standort am Abend: Vor Anker und Heckleine in Wallilabou (St. Vincent)

Dez

26

Mo., 26.12.11 – by Joke

Heute sind wir unter Segel nach Soufriere mit wenig Wind aber sehr gemütlich weitergefahren. Ankern bei Hummingbird-Resort und langer Heckleine zur Palme.

Hummingbird Ankerplatz

Hummingbird Ankerplatz

Bei einem kleinen einheimischen Jungen sind wir weich geworden und haben ihn mit Cola und Chips versorgt und prompt einen auf den Deckel bekommen – von unserem Guide, der uns mit einem Taxi zum Vulkan versorgt hat.

Vulkan

Vulkan

Beim langen Schnorchelgang im Naturreservat haben wir viele bunte Fische beobachten können.

Unter Wasser in Soufriere

Unter Wasser in Soufriere

Soufriere_StLucia-5

Soufriere_StLucia-5

Der anschließende Sundowner wurde untermalt von einer spektakulären Showkulisse: der „Starclipper“ hat alle seine Segel demonstrativ ausgerollt und ist langsam aus der Bucht gesegelt. Was für ein Anblick direkt vor den Pitons und der untergehenden Sonne.

Star-Clipper

Star-Clipper

Das Abendessen „Spaghetti Bolo mit Salat“ wurde dieses Mal von Doro zubereitet.

Standort am Abend: Vor Anker und Heckleine in Soufriere (St. Lucia)

Dez

25

So., 25.12.11 – by Joke

Ab jetzt gehört Baden und Schnorcheln auch vor dem Frühstück zum Alltag …und das zu Weihnachten! Unser Wecker an Bord ist morgens die Bedienung der Kaffeemaschine durch den roten oder blauen Shirtträger und schon haben wir unseren Rhythmus gefunden. Da dieser Törn nicht zu den Meilensammeltörns zählt haben wir erst mal einen Ausflug nach Anse la Ray und anschließend zu einem einsamen Strand mit dem Zodiac unternommen.

Anse La Ray_StLucia-8

Anse La Ray_StLucia-8

 

Anse la Ray-1

Anse la Ray-1

 

Anse La Ray_StLucia-2

Anse La Ray_StLucia-2

 

Anse La Ray_StLucia-4

Anse La Ray_StLucia-4

Alles in der Karibik hat im Moment Holiday, so dass auch die Einheimischen trotz Hochsaison Zeit zum Feiern finden und uns an allen Ecken karibische Rhythmen aus großen, schwarzen Boxen entgegenschallen.

Marigot Bay-15

Marigot Bay-15

Auch Marigot Bay „mussten“ wir noch genauestens zu Fuß und mit dem Tender begutachten. Nach einem Cocktail in der Mango Bar gab es abends selbstgekochte Schweinekotelett an Pilzsahnesoße von Martin.

Standort am Abend: Vor Anker in der Marigot Bay (St. Lucia)

Dez

24

Sa., 24.12.11 – Heilig Abend – by Joke

Badeidylle am MOrgen

Badeidylle am MOrgen

Ja, einmal muss es sein: der Großeinkauf mit vielen Diskussionen und Fragen in Reduit. Die 3 Einkaufswagen konnten wir dann glücklicherweise unter lautem Getöse bis zum Steg schieben. Martin hat noch Benzin fürs Beiboot getankt und den Check-in in St. Lucia absolviert. Aber dann: Anker auf nach Marigot Bay; allerdings mit wenig Wind von achtern nur mit der Fock.

MArigot BAy

MArigot BAy

Nach der Ankunft vor dem ultimativen Palmenstrand wurde schnell noch ein Bad genommen und nach einigen Verhandlungen gab es ein tolles Weihnachtsdinner mit Liveband, bebenden Brettern und trotz der Arbeit prima gelaunten Einheimischen.

Weihnachten-1

Weihnachten-1

 

Weihnachten-2

Weihnachten-2

 

Weihnachten-4

Weihnachten-4

Standort am Abend: Vor Anker in der Marigot Bay (St. Lucia)

Dez

23

Fr., 23.12.11 – by Joke

Nach dem grauseligen Wetter in Deutschland endlich Ankunft in der Rodney Bay auf St. Lucia und im Hafen war weit und breit kein blu:kat und Martin zu sehen. Aber nach einem kurzen Telefonat kam schon der rote Tender in Sicht und hat Doro, Joke und Norbert mit nach draußen in die Bucht geholt, wo blu:kat lag. Nach einem ersten Badespaß und Begrüßungscocktail ging es abends auf das Straßenfest in Gros Ilet.

Strassenfest Gros Ilets-3

Strassenfest Gros Ilets-3

Nach einem guten Essen, Rumpunsch und Tanzen sind wir dann ins Bett gefallen.

Strassenfest Gros Ilets-2

Strassenfest Gros Ilets-2

 

Strassenfest Gros Ilets-4

Strassenfest Gros Ilets-4

Standort am Abend: Vor Anker in der Rodney Bay (St. Lucia)

Dez

18

Törnzusammenfassung

Las Palmas - St Lucia_Dezember 2011

Link zum Törnblog: Las Palmas - St Lucia_Dezember 2011

Angelaufene Häfen/Buchten:
Las Palmas (Gran Canaria)
Carlisle Bay (Bridgetown-Barbados)
Clifton Harbour (Union Island)
Tobago Cays
Barrouallie (St.Vincent)
Rodney Bay (St. Lucia)

Gesegelte Strecke: 2990sm
Max. Speed: 10,7Kn
Max Wind: 32Kn

Bemerkungen:
3.Atlantiküberquerung für „blu:kat“

Dez

18

Tag 30 – So, 18.12.11

POS am Morgen: Ankern in der Barrouallie auf St. Vincent

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:33

Barrouallie

Barrouallie

Barrouallie2

Barrouallie2

 

Fast ein letztes Aufwachen auf der blu:kat. Das Dorf Barrouallie einmal die andere Seite der Karibik. Nichts los und arm. Die Polizeistation klariert nicht aus, da sie ein Formular nicht haben. Also weiter nach St. Lucia den Tag. Es ist nochmal heiß 32 Grad und ich genieße es zur Mittagszeit in meine Koje zu verschwinden für ein Schläfchen. Ich fange an alles tun mit dem Zusatz „ ein letztes Mal „ zu versehen. Doch freue ich mich auch sehr nach Hause zu kommen. 21:00 Ortszeit ankern in der Rodney Bay in St.Lucia. Das Großsegel runter und die Handschuhe abgestreift nach dem Ankermanöver. Der Törn für mich beendet. In der Marina spät zum Dinner von Franz eingeladen und ab in die Koje das seichte Wiegen genießen. Morgen früh einklarieren und Hotel suchen. Am 22.12.2011 mit der „Condor“ zurück in das kalte Europe. Hoffentlich ist es auch richtig kalt! Wie schnell im Nachhinein die Zeit vergangen ist. 😉

Ich danke dem Skipper Martin für das sichere führen über den Atlantik. Der Mann hat wirklich Ahnung und kennt jede Schraube seines Schiffes. Ich danke der „blu:kat“ für ihre vertrauenserweckende Erscheinung und den super Luxus für eine Atlantiküberquerung. Ich danke Neptun für die drei Fische und das freundliche Meer. Und ich danke den Mitseglern Stefan, Micha und Franz für unser angenehmes Zusammenleben und Segeln. Es ist mir eine unvergessliche Reise, die ich sehr genossen habe.

Ende letzter Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:51

 

POS seit 23:30 UTC: 14 04,978N und 060 57,477W
Ankern in der Rodney Bay auf St. Lucia

RodneyBay

RodneyBay

By Stefan

Der Anker zerschneidet azurblaues Wasser, die Kette rasselt. Am Grund beißt sich das Metall in den Sand. blu:kat ist angekommen in Rodney Bay, nach dem Seeoffizier benannt, und hat sich eine Pause verdient. Gut durchgehalten haben Schiff und Crew. Eine Seefahrt besonders über den Atlantik ist „nicht ganz ohne“, sagt Danny und sie hat recht. Vor genau einem Monat warfen wir Leinen los in Las Palmas, unendliche Seemeilen, Inseln und Eindrücke sind seitdem vergangen. Nach dem Landfall haben auch wir eine kleine Pause, bis Condor abhebt. Gedanken über erlebtes kommen und gehen, alles ist noch sehr präsent. Mit der Zeit kommen kleine blasen der Erinnerung als Höhepunkte unseres Lebens. Diese Transatlatlantik Übersegelung gehört zweifelsohne dazu. Schiff und Crew wünsche ich immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, und natürlich merry X-Mas 2011.

RodneyBay Blick nach Martinuque

RodneyBay Blick nach Martinuque

Dez

17

Tag 29 – Sa, 17.12.11

POS am Morgen: 12 38,333N und 061 21,194W
Ankern in den Tobago Cays

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:48

Um 08:00 Ortszeit ins Zodiac und zu einer der kleinen Inseln gerauscht. Schnorcheln mit Schildkröten vor dem Frühstück stand auf dem Plan. Pünktlich tauchen sie auf zum frühstücken bei weiter steigender Sonne. Ein Idyll. Schnorchelnd abtauchen und unter Luftanhalten mit laufender Kamera hinter diesen Uralttieren herschwimmen. Dann nach dem Frühstück kein Wasserskilaufen, da die Wellen zu hoch sind. Die Enttäuschung ist klein, denn das geht auch woanders jederzeit. Das Meer auf dem Tagesschlag nach St.Vincent ist rau. Die Wellen kommen von zwei Uhr von vorn und sind kurz. Keine Atlantikdünung mehr. Ich gebe zu, diese Veränderung schlägt mir ein ganz wenig auf den Magen. Also erst mal vier Stunden schlafen. Dann nach Kräutertee Galle & Leber und Schokocroissant J den Sonnenuntergang und die Einfahrt im Dunkeln in die Bay von Barrouallie auf St. Vincent genießen. Dazwischen mit viel Freude bei Wellengang mit Stefan auf dem Vordeck geturnt und die Fock niedergeholt. Ein kleiner Thuna ist auch noch an der Angel und dazu läuft eine alte Scheibe Bushman Peter Tosh mit Reggaesound. Im Ort nichts los, darum Schätzings Researchberichte zu seinem Buch „ Der Schwarm“ weiterstudieren. Genuss ist das Leben, wenn ich es laufen lasse.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit 02:04

Abendstimmung

Abendstimmung

 

POS seit 17:30 UTC: 13 12,213N und 061 16,546W
Ankern in der Barrouallie auf St. Vincent

Dez

16

Tag 28 – Fr, 16.12.11

POS am Morgen: Clifton Harbour – Union Island

By Stefan

Tobago Cays, nach Klarierung auf Union Island gehen wir vor Anker. ABC Ausrüstung und T-Shirt, das ist alles was wir brauchen. Türkisfarbenes Meer am Horseshoereef entlang trägt mich das Element glitzernd, Salzwasser brennt etwas in den Augen. Duschen relaxen, meditieren. Was ist, was wird, weiter immer weiter geht es auf der Lebensleiter…

Sundowner Black Label etwas Wasser und Eis. Blick in den purpurnen Untergang, ein Schärenschnitt dann die Silhouette der Inseln in Lee. Angenehme Temperaturen nach der Hitze des Tages stellen sich ein. Haut leicht gerötet brennt angenehm. Spaghetti Agli i Olio et Peperocino, dann ab aufs Laken.

Clifton Harbour am Morgen

Clifton Harbour am Morgen

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 20:09
Mein erster Blick aus der Kabinenluke: Palmen und weißer Sandstrand. Es war keine Täuschung gestern Abend J Nach dem Breakfast zum einklarieren an Land. Die Beine durch Laufen vertreten, Obst besorgt und Benzin zum Wasserskilaufen, ne Reggae Original CD von einem Rastamann kaufen. Der Bart vom ihm 40 cm und eine einzige Locke. Great! Mittags um 12:00 Ortszeit erst mal zwei Bier und der Rest des Tages kann nur schön sein. Dann raus unter Motor in die Tobago Cays ankern. Schnorchelbrille, Flossen und nen Sonnenschutzhemd an (ja, ich habe dazugelernt mit 51 Jahren) und ne Stunde ins Wasser. Schöne Flora und ein verspielter Rochen.

Tobago Cays

Tobago Cays

Rochen

Rochen

Ich will nicht mehr, thats it. Jetzt einfach weiter genießen bei Sonne, smaragdgrünem Meer und leichter Brise. Wir haben gehört es hat in Hamburg, München und Berlin geschneit. Freude breitet sich bei allen aus J
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 20:26

POS seit 17:30 UTC: 12 38,333N und 061 21,194W
Ankern in den Tobago Cays

Dez

15

Tag 27 – Do, 15.12.11

POS 00:00 UTC: 12 56,782N und 060 00,225W
Wind 040 10Kn, KÜG 255, FÜG 5Kn (Gr + Ge)
Barbados nach Union Island

By Stefan

Blog Inspiration ist genug an Bord. Gestern Abend ging es um „den Mann“. Ich bin ein Mann. Was liebt der Mann an sich selbst, das ihm zum erfolgreich Begehrenden macht? Die Antwort ist wohl: er liebt sich für seine Fähigkeit, das Ziel, das er ins Auge gefasst hat, auch zu erreichen. Die Selbstverliebtheit („Selbstsicherheit“) strahlt von ihm aus als eine Art Kraft und macht ihm „attraktiv“. Die Dinge zu tun, kraftvoll und konsequent. Die Liebe zur Fähigkeit, die eigenen Verfahren zu lieben, ist so groß, dass sie die Menschen, die zur Entscheidung der geliebten Ziele gebraucht werden, ohne weiteres einschließt.

 

Die „Verliebtheit“ der betreffenden Frauen wäre eine Art Anschluss an die Kraft der Selbstverliebtheit des strahlenden Strategen… Diese Art Liebe hat ungeheurere (gesellschaftlich gestützte) männliche Selbstüberschätzung und leider die gesellschaftliche und persönliche Schwäche der Frauen zur Voraussetzung. Ich bin froh, dass ich in einem Alter bin gegen über dem andern Geschlecht nichts mehr beweisen zu müssen. Ein intelligenter Mann respektiert geistige und ethische Grundsätze, und geht behutsam mit den natürlichen emotionalen Zyklen der Frauen um. Lebenskunst für den Mann sind auch mal schlechte Nachrichten über das Selbst, nur die wollen Männer oft nicht hören. „Life Balancement“ für Männer, könnte für Zukunftsforscher wie Prof. Wippermann ein Thema sein.

 

Blogredakteur Rainer

Blogredakteur Rainer

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:19

Nichts stoppt den Fluss der Zeit. Gestern war ein Tag der dieses schön unterstrichen hat. Mein Ziel die Atlantiküberquerung war mit dem Erreichen von Barbados erfüllt. Das abmustern von Michael meinem Kabinenpartner realisierte die Veränderung. Jetzt sind wir eines von vielen Segelbooten die in der Karibik unterwegs sind. Und es sind viele unterwegs! Immer wieder beim durchlaufen solcher sichtbaren und spürbaren Läufe meines Lebens werde ich nachdenklich. Was motiviert mich als nächstes?

Trotzdem ist eine Einzelkabine auch ne feine Sache. Schnorcheln auf den Grenadines wird Karibik pur. Und wir segeln wieder mit sehr leichtem Wind von 8 Knoten. Ich genieße! meine Nachtwache und habe schon sieben Sternschnuppen oder Satellitenteilabstürze? gesehen. Das Sternenbild des Orion ist wieder ein treuer Begleiter. Ein 197 Meter langes Kreuzfahrtschiff hat uns auch auf kürzester Distanz passiert und es herrscht Ruhe an Bord. Welch Genuss! Keine Musik, 28 Grad und ich trage nur Bermudas. Um UTC 08:00 übergebe ich an Franz und werde danach gemütlich an Deck mich meinem iPod überlassen. Schlafen kann ich auch tagsüber.

Ich fange an mich auf Weihnachten im frostigen Berlin mit der Familie zu freuen und grüße Michael auf Trinidad.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:38

POS 12:00 UTC: 12 43,456N und 060 47,766W
Wind 035 8Kn, KÜG 255, FÜG 4Kn (Gr + Ge)
Kurs Union Island ETA 18.00 MOZ

 

Sail Rock bei Union Island

Sail Rock bei Union Island

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 18:00

St. Vincent and the Grenadines und im genauen dort Union Island. Die Insel taucht mit den anderen am Horizont auf und je mehr ich sehe, desto mehr erfüllt sich die Erwartung karibische Insel. Kleine bunte Häuser kleben an Hängen, ein Naturhafen mit Pier für die Inselhüpferfähren und die Flughafenpiste für Vier- bis Achtsitzer fängt im Ort Clifton Harbour an und endet zwei Meter vor dem Meer. Kein Lärm und nur wenige Autos. Acht bis zehn andere Yachten liegen an Bojen schon. Nach dem Dinner ins Beiboot und rüber in eine Bar um das Bier „Hairun“ und den Rum zu genießen. Alles läuft langsam. Alles ist lau. Alles ist bunt. Über all läuft Musik. Der Rest der Welt ist sooo weit weg. Zurück an Bord garantiert ein Schlaf mit leichtem Wind in der Kabine und dem Rauschen der Brandung die sich am Riff bricht. Super Schlaf.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 18:15

Clifton Harbour

Clifton Harbour

21:30 fest an Mooringboje in Clifton Harbour auf Union Island, 25 US$

POS: 12 35, 821N und 061 24,716W

Dez

14

WIR HABEN DIE BILDER VOM TÖRN JETZT HOCHGELADEN BIS ZUM 11.12.2011

Tag 26 – Mi, 14.12.11

POS Carlisle Bay Barbados

 

By Michael

So, liebe Leute, heute Morgen schreibe ich meinen letzten Blogeintrag. Für mich wird heute Mittag die Zeit kommen, von der blu:kat abzumustern. Mein Weg wird mich weiterführen nach Port of Spain/Trinidad, das dann aber per Flugzeug. Dort werde ich einen Verwandten besuchen, der vor über 10 Jahren dorthin ausgewandert ist. Mal hören, was es dort so neues gibt.

Ich hoffe, meine Blogeinträge haben Euch einen kleinen Einblick in den seemännischen Alltag auf der blu:kat gegeben. Mir jedenfalls hat es Freude bereitet, Euch auf diesem Wege an der Atlantiküberquerung teilhaben zu lassen.

Blu:kat wird heute Mittag in die Grenadines versegeln. Wie es weitergeht auf diesem Törn, werden Euch Martin, Stefan und Rainer, vielleicht auch Carola weitererzählen. Der Crew der blu:kat weiterhin gute Fahrt und einen kräftigen Passatwind.

Tschüss, over and Out.

 fortsetzung folgt..

 

Inselrundfahrt auf Barbados, by Martin

Mit einem großen Taxi lassen wir uns ein paar Stunden über die Insel chauffieren. 5 Stunden für 130 US$ waren des Erlebnis wert.

Inselrundfahrt-1

Inselrundfahrt-1

Am höchsten Punkt der Insel (377m), der fast in der Mitte liegt, steht eine Signalstation, die von den Engländern zur Kolonialzeit errichtet wurde. Heute zum Museum ausgebaut bietet sie außerdem einen schönen Rundumblick zu allen Seiten der Insel.

Gunhill

Gunhill

An der Ostseite, der rauen Atlantikseite, brechen die Wellen herein und sind ein Paradies für Surfer. Für Schwimmer ist es recht gefährlich wegen der vielen Riffe und Strömungen. Dafür ist es einsamer und überall easy going im Gegensatz zum doch etwas hecktischen Bridgetown.

Atlantikküste

Atlantikküste

Dez

13

Tag 25 – Di, 13.12.11

Standort Carlisle Bay Barbados

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:39

Das Schiff liegt seit heute früh still verankert in der Bucht. Das einklarieren und anlegen im Grosshafen, das kurz darauf neben uns festmachende Riesenkreuzfahrtschiff, die Geräusche der Stadt alles ungewohnt. Jetzt um 23:40 Ortszeit ist endlich wieder Ruhe eingekehrt. Der Tag war interessant mit einkaufen, essen gehen und dann Billard spielen in der Strandbar. Franz hatte 50 Jahre nicht gespielt und trotzdem gewonnen J Endlich auch wieder schwankenden Boden, das Deck, unter meinen Füssen. Irgendwie bin ich in einem neuen Film meines Lebens. Es kann mich noch weniger erschüttern. Ich werde versuchen das zu konservieren. Und ich freue mich darauf übermorgen wieder die Segel zu setzen und von der Zivilisation Barbados Abschied zu nehmen. Ich kann auch nicht schlafen. Es fehlt mir ne Wache 🙂

Billardspiel

Billardspiel

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:47

 

By Michael

Das Ankommen in Barbados war gar nicht so schlimm. Wir waren das dritte Schiff nach der „Sea Cloud II“ an diesem Morgen, welches in den Hafen von Bridgetown einlaufen konnte. Strahlender Sonnenschein, bereits 28 Grad um 07:00  morgens lokaler Zeit. Aber nach uns kam eine schwimmende Bettenburg (Celebrity Summit) in den Hafen, die ca. 1600 erlebnishungrige Touristen an Land entließ. Für deren Empfang spielte, unüberhörbar für uns alle, eine Steel-Band „Jingle Bells“, „White Christmas“ und sonstigen Weihnachtstrasch. Das fühlte sich für mich an wie ein Kulturschock.

Inzwischen liegen wir in der Carlisle Bay vor Anker. Wir waren in der Stadt gewesen, haben Supermarkteinkäufe erledigt und haben ein wenig zu Fuß die Stadt erkundet. Abends gut essen gewesen, danach noch einen kleinen Absacker getrunken, und so langsam hat das Leben uns wieder zurückgeholt.

Tag 25 – Di, 13.12.11

Standort Carlisle Bay Barbados

 

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:39

Das Schiff liegt seit heute früh still verankert in der Bucht. Das einklarieren und anlegen im Grosshafen, das kurz darauf neben uns festmachende Riesenkreuzfahrtschiff, die Geräusche der Stadt alles ungewohnt. Jetzt um 23:40 Ortszeit ist endlich wieder Ruhe eingekehrt. Der Tag war interessant mit einkaufen, essen gehen und dann Billard spielen in der Strandbar. Franz hatte 50 Jahre nicht gespielt und trotzdem gewonnen J Endlich auch wieder schwankenden Boden, das Deck, unter meinen Füssen. Irgendwie bin ich in einem neuen Film meines Lebens. Es kann mich noch weniger erschüttern. Ich werde versuchen das zu konservieren. Und ich freue mich darauf übermorgen wieder die Segel zu setzen und von der Zivilisation Barbados Abschied zu nehmen. Ich kann auch nicht schlafen. Es fehlt mir ne Wache J

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:47

 

By Michael

Das Ankommen in Barbados war gar nicht so schlimm. Wir waren das dritte Schiff nach der „Sea Cloud II“ an diesem Morgen, welches in den Hafen von Bridgetown einlaufen konnte. Strahlender Sonnenschein, bereits 28 Grad um 07:00  morgens lokaler Zeit. Aber nach uns kam eine schwimmende Bettenburg (Celebrity Summit) in den Hafen, die ca. 1600 erlebnishungrige Touristen an Land entließ. Für deren Empfang spielte, unüberhörbar für uns alle, eine Steel-Band „Jingle Bells“, „White Christmas“ und sonstigen Weihnachtstrash. Das fühlte sich für mich an wie ein Kulturschock.

Inzwischen liegen wir in der Carlisle Bay vor Anker. Wir waren in der Stadt gewesen, haben Supermarkteinkäufe erledigt und haben ein wenig zu Fuß die Stadt erkundet. Abends gut essen gewesen, danach noch einen kleinen Absacker getrunken, und so langsam hat das Leben uns wieder zurückgeholt.

By Stefan

Seit gestern freuen wir uns über Carola, unser neues Crewmitglied. Drei Wochen Männercrew sind eine interessante Erfahrung. Männer sind oft robust und bisweilen speziell untereinander. Erscheint eine Frau, verändert sich Tonlage und Benehmen. Eine Crew aus Männern hat Vor- als auch Nachteile. Auf der grobstofflichen Ebene des Mannes fehlen die feinen Energien der Frauen, man bewegt sich auf einer groben und lösungsorientierten Ebene. Letztendlich auch biologisch entsprechend angelegt (Corpus callosum). Kompromisse werden gemacht, man verständigt sich schnell, Gespräche robust und Ziel reduziert. Nichts scheint kompliziert, alles hat Struktur, über Gefühle oder Sorgen wird ohnehin nicht gesprochen. Schön dich an Bord zu wissen liebe Carola.

Carlisle Bay - Barbados

Carlisle Bay - Barbados

Dez

12

Tag 24 – Mo, 12.12.11

POS 00:00 UTC: 13 06,465N und 058 59,353W
Wind 090 10Kn, KÜG 260, FÜG 5Kn (Gr + Ge)
Etmal 106sm

By Rainer

Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:12

20 Seemeilen noch bis Barbados! Auf den Seekarten taucht nach 21 Tagen eine Insel auf. Es soll dort Leuchtfeuer, Flughäfen und Einkaufszentren geben. Ich weiß nicht ob ich mich freuen soll oder traurig sein, dass es schon so weit ist. Da ich seit Monaten mich auf die Überquerung des Atlantiks gefreut habe, sie seit Jahren im Kopf hatte und hier an Bord extrem zur Ruhe und Zufriedenheit gefunden habe, ist die Zeit mal wieder rasch vergangen. Dabei läuft sie immer gleich schnell J Kommender Straßenlärm und viele Menschen die laut reden und Preise verhandeln wollen erwarten mich. Ich kann ein wenig die Entdecker verstehen. Obwohl ich schon sehr viel von der Welt gesehen habe, ist dieses Ankommen ein anderes. Ich danke meiner Familie, vor allem meiner Bella für ihre Unterstützung meiner Reise und ich danke meinen Teamhead Zoppi. Veränderung ist eines der Dinge die gegeben ist und unaufhaltsam. Wir sind jetzt schon anders als die Minute zuvor. Also bin ich, ob ich will oder nicht, heute schon ein anderer als vor drei Wochen. Das Leben ist schön und scheint grenzenlos. Ich werde es weiter genießen und freue mich auf das Neue, morgen schon.

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:35

 

By Stefan

Jede Reise ist begleitet von Gedanken an die Ankunft und auch Rückkehr. Heute Nacht gegen 02:00 UTC, nach über 2.800 Seemeilen tauchen an der Kim kleine Lichtlein auf. Das Leuchtfeuer South Point, Barbados. Kleine funkelnde Steinchen am Horizont weisen uns den Weg. Zunächst steuern wir den Hafen und die Klarierung beim Zoll, Hafenamt und Meldebehörden an. Dann verholen wir blu:kat an einen Anker Platz in der Carlisle Bay. Landfall in Bridgetown mit den Häusern aus der Kolonialzeit, Bunte Märkte und Cafés werden unseren monotonen Abläufen an Bord frischen Wind einhauchen. Wir sind neugierig, wie die ersten Schritte an Land sich anfühlen.

 

Kurz vor dem Landfall2

Kurz vor dem Landfall2

By Michael

Um 07:00 UTC hatten wir das Leuchtfeuer South Point querab und haben das Großsegel niedergeholt. Dann Kursänderung auf 320 Grad, und mit einer leichten Brise unter Genua schippern wir entlang der Südküste. Wir können die Küste nicht nur sehen mit ihren vielen vielen Lichtern, sonder man kann das Land auch hören. Die Geräusche einer Stadt tragen sich über das Wasser zu uns an Bord. Das Leben versucht uns so langsam wieder einzufangen mit all seinem Krach, dem Gedränge und was sonst noch alles dabei ist. So genießen wir in Ruhe die letzten Stunden bis Sonnenaufgang, bevor wir in Bridgetown anlegen. Ich bin gespannt, was uns erwartet.

 

Ankunft Barbados

Ankunft Barbados

POS 13:00 UTC: 13 05,445N und 059 37,012W
Angekommen in der Carlisle Bay auf Barbados

Dez

11

Tag 23 – So, 11.12.11
POS 00:00 UTC: 13 15,773N und 057 11,716W
Wind 090 5Kn, KÜG 260, FÜG 5Kn (unter Motor)
Etmal 114sm

By Michael
Dunkle Wolken hatten uns gestern Morgen dazu verleitet, nochmals die Segel zu setzen. Die schwache Brise (12 Kn) hielt aber nur für kurze Zeit, schon mussten wir wieder die Genua bergen. Und so motoren wir bis jetzt (0430 UTC) unseres Weges…..
Höhepunkt des Tages war ein entgegenkommendes Handelsschiff. In 3 sm Entfernung steuerbord querab passierte uns ein in Ballast fahrender Tanker mit Kurs West Afrika (lt. AIS).

Tanker

Tanker

Diese Begebenheit ermahnte uns, jetzt wo wir wieder näher an die Küste kommen, den Ausguck sorgfältig zu besetzen. Schiffe mit AIS-Signal werden uns auf einem separaten Bildschirm angezeigt, aber die kleineren Fahrzeuge müssen wir per Fernglas ausmachen. So erfordert jede Situation auf blu:kat ihre eigene Aufmerksamkeit. Das war’s für heute Nacht, ich muss wieder auf meinen Ausguck. Und, nebenbei erwähnt, heute Nacht ist Vollmond, das gibt bestimmt wilde Träume nachher.

Vollmondnacht

Vollmondnacht

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:23
Tagesablauf: aufstehen UTC 11:00, bloß kein T-Shirt anziehen es sind schon 28 Grad, 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, an Deck gehen und verschlafen fragen wo der Wind bleibt, Stille, keiner spricht, jeder hängt seinen Gedanken nach, ich betrachte das Meer, die Jura Kaffeemaschine springt öfters an, Frühstücken , heute mit von Martin im Eierkocher! gekochten perfekten Eiern, lesen und markieren “ Du bist der Mann deines Lebens “ , 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, Segel hoch und wieder runter, 31 Grad, das Buch “ John Tanner Privatdetektiv “ lesen im Trapez, da das eine leichte Kühlung von unten durch das Wasser gibt, lesen in der Kabine, da es draußen 33 Grad C hat und die geöffneten Kabinenluken eine Art Ventilation bieten, Mittag essen, sehr lecker Spagetti mit Thunasauce, Parmesan und Rose Wein, zum Nachgang einen Espresso mit Schokoladenkeks, lesen, die Sonne sinkt ins Meer, endlich Duschen, drei Partien Backgammon gegen Martin verlieren, meine erste Wache antreten UTC 22:00, laut schallt das Hörbuch von Martin und Michael über Deck, der Mond geht so groß auf wie die Sonne gerade untergegangen ist, ein paar Fotoexperimente mit dem Stativ machen, mich auf das Oberdeck mit dem iPod und „Paul van Dyck“ zurückziehen, den Mond und das Meer dazu betrachten, jetzt ist es ein super Klima mit 29 Grad, Franz kommt ne halbe Stunde zu früh an Deck zur Wachablösung, er hatte einen Espresso noch getrunken und konnte dann nicht schlafen, seltsam? Warum wohl? Einen Leber & Gallentee trinken, in die Koje gehen UTC 00:15 , vorher Zähne putzen, UTC 06:00 wieder aufstehen Wache, 0,5 Liter Apfelsaftschorle trinken, Blog schreiben, nen Gingertee mit Limone trinken und den Rest bayerischen Kartoffelsalat von gestern, Verzeihung jetzt vorgestern verspeisen, und ……

Apfelschorle

Apfelschorle

Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:50

By Stefan
Schlafen, was ist das, wo gehen wir hin wenn wir schlafen? Schlafen ist der kleine Tod. Der Schlaf umschließt jedes einzelne Atom meiner Existenz. Unser Bewusstsein ist dann auf der Alpha Ebene. Im Schlaf haben wir Träume in denen wir unsere Erlebnisse verarbeiten. Wir schlafen viel auf blu:kat. Der Rhythmus um die Wachen, der Zeitzonen die wir durchsegeln fordert Entspannung. In meiner Koje liegend, lese ich. Die Augen werden schwerer, kleine Bleigewichte ziehen nach unten. Das Blei siegt, wie eine schwere Falltür fallen sie zu.
Unantastbare Ruhe und Stille zerstreuen Sorgen und Leid. Gedanken driften dahin, Meeresalgen gleich, verschwinden in der fernen grauen Schläfrigkeit, unbemerkt und vage. Der Körper sinkt tiefer hinab, das teilnahmslose Herz schlägt schwach, und manchmal wispert noch ein Atemzug. Dumpfes Nichts lähmt die Glieder und ich gleite immer tiefer und weiter hinunter ins vergessen, die vollkommene Betäubung. Eine kleine Welle die mich nach oben spült wie Blasen in einer Lagune. Langsam tauche ich wieder auf, Atmend spüre ich die Decke nehme wahr. Wache oder träume ich? Was erinnere ich? War es ein Traum habe ich es erlebt, ich fühle mich entspannt, Energie geladen freue mich auf den nächsten Tag vom Rest meines Lebens.

POS 12:00 UTC: 13 10,514N und 058 12,978W
Wind 075 7Kn, KÜG 250, FÜG 3-4Kn (Gr + Ge)
Etmal 114sm

Dez

10

Tag 22 – Sa, 10.12.11

POS 00:00 UTC: 13 36,893N und 055 16,872W
Wind 150 2Kn, KÜG 250, FÜG 5Kn (unter Motor)
Etmal 109sm

By Michael
Wir suchen den Wind. Und wenn wir auf die See hinausschauen, glauben wir es nicht, dass das der Atlantik sein soll. Sieht eher aus wie Tonteichbad in Wohltorf. Die Wetterfaxe, die der Skipper zweimal am Tag empfängt, zeigen für unser Gebiet nur eine schwach bis mäßige Brise. Bei Euch in der Nordsee tobt z.Zt. ein Sturm mit Orkanstärke. Wir nehmen Euch gerne etwas Wind ab.

WetterkarteA

WetterkarteA

Auf jeden Fall haben wir gestern versucht, zu segeln. Nach dem Frühstück wurden bei 10Kn Wind Genua und Groß gesetzt. Im Laufe des Tages wurde der Wind aber immer weniger, so dass am frühen Nachmittag erst die Genua wieder runterkam und zwei Stunden später auch das Groß eingeholt wurde. Aber… die Stimmung an Bord ist gut. Proviant und Getränke sind noch ausreichend vorhanden (mit Ausnahme der Butter), also wir können es noch eine Weile aushalten.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 05:03
Im Vorfeld der Reise habe ich mich gedanklich immer nur mit Stürmen beschäftigt. Nun, bewegtere See hatten wir ja auch schon. Doch die Herausforderungen einer Flaute sind eine neue Erfahrung. Fast 35 Grad Höchsttemperatur hatten wir am Freitag. Die Suche und Überlegung nach einem Platz im Schatten mit eventuellem Lufthauch bestimmt den Tag. Morgens im Trapez bevor es zu heiß wird über den iPod noch einen MBSR Body Scan. Doch dann, lang lebe der Kühlschrank und der Vorrat am besten isotonischen Getränk der Welt: Apfelsaft mit Selters. Gegenüber dem Landaufenthalt bietet die Hitze auf See den großen Vorteil der Sauberkeit. Wir kennen keine Mosquito, keine Fliegen, keine Müll- und Pommes Frites Buden Gerüche. Allerdings auch keinen angenehmen Anblick von eingeölten Damen wie an der Copacabana : Der Motor schnurrt. Was für ein schönes Geräusch. Wir werden ankommen und Palmen sehen.

Palmenstrand

Palmenstrand

Meine Wache im gleißenden Mondlicht ist kühl und surreal. T- Shirt? Ich weiß zu Tages- und Nachtzeit nicht mehr was das ist. Wozu auch? Es sind 28 Grad draußen auf Deck jetzt. Durst habe ich. Herrlich den kann ich besänftigen.
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 05:20

By Stefan
Ein heiteres Momentum vermittelt uns unser heiterer Mitsegler aus Frohnau, bevorstehendes bestmöglich planbar und strukturierbar zu machen. Bestimmt durch die innere Uhr sie mit den Wachplänen UTC in Einklang zu bringen, genügend Schlaf zu organisieren, dabei sich auf die bevorstehende Barbados Zeit einzustellen diesen Umstand fortwährend mit der Real Time in Deutschland ab zu gleichen, um verwirrt bei der Feststellung zu enden, dass er nur eine Uhr am Arm trägt. Irgendwie ist was dran, und wir sind schon alle etwas Bluna in der Birne. Vielleicht ist es nur die Hitze, die bei jedem von uns seltsame Blasen aufsteigen lässt. Alles wird gut, kommt Zeit kommt Bridgetown.

POS 12:00 UTC: 13 24,726N und 056 17,138W
Wind 080 5Kn, KÜG 260, FÜG 2,5Kn (Motor)
Etmal 103sm

Dez

9

Tag 21 – Fr, 09.12.11
POS 00:00 UTC: 14 10,099N und 053 30,220W
Wind 060 3Kn, KÜG 250, FÜG 4,5Kn (unter Motor)
Etmal 97sm

By Michael
Man kann nicht Alles haben im Leben. Schlauer Spruch, trifft aber unsere Situation ganz gut. Nachdem uns das Anglerglück nach vielen Anläufen endlich hold war, haben wir die gestrige Mittgasmahlzeit so richtig genossen. Die Filets der Goldmakrele haben wir in einer schmackhaften Marinade eingelegt, gebraten und mit einem Spinatrissotto auf den Tisch gebracht. Uns fünfen hat es ausgezeichnet gemundet.

Goldmakrele frisch auf dem Tisch

Goldmakrele frisch auf dem Tisch

Die Kehrseite hat sich versteckt in der Positionsmeldung von 00:00 UTC. Da steht in Klammen „unter Motor“. Es ist kaum zu glauben, aber der Wind ist uns mitten auf dem Atlantik abhanden gekommen. Die Segel hingen nur noch schlaff an den Fallen und brachten keinen Vortrieb mehr in das Schiff. Konsequenterweise haben wir Genua und Groß geborgen und „tuckern“ nun mit besagten 4,5Kn in Richtung Barbados. Die Windvorhersage sagt für heute Nacht wieder östlichen Wind voraus, aber mehr als 5Kn Wind kommen da nicht heraus. Und das langt nicht, um die Segel zum stehen zu bekommen. Also müssen wir abwarten, was der heutige Tag so bringt.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:12
Jede Medaille hat zwei Seiten. Ich tendiere eindeutig dazu mich der positiven hinzugeben. Kein Wind und motoren heißt, dass wir mitten im Atlantik alles ausschalten können, ohne Fahrt in einer unendlichen Wasserfläche liegen und mit einem Kopfsprung vom Bugtrapez ins salzige Nass uns stürzen. Ich liebe diese Bäder. Hier habe ich keine Angst mich beim Kopfsprung zu verletzten, da der „Pool“ eine Tiefe von ca. 4000 Meter hat. Das Ganze dann auch noch mit Sonnenuntergang : Ein wenig Unterwasserfotografie der Ruderanlage und der plantschenden Crew erhöhen das Vergnügen.

Baden1

Baden1

Baden2

Baden2

Die Bugstrahlruder werden von Martin aktiviert und offerieren ein Whirlpoolgefühl beim schwimmen zwischen den beiden gigantischen Aluminiumrümpfen. Überhaupt das Schiff macht von der Wasseroberfläche gesehen einen sehr eindrucksvollen, stabilen und aerodynamischen Eindruck. Kaum ist die Sonne weg steht der fast Vollmond mit seinem Licht am Himmel. Mutter Erde ist sehr schön!
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 03:29

By Stefan
Dreizehn Schritte mache ich von Back- nach Steuerbord auf dem Achterdeck von blu:kat, wenden wieder dreizehn. Auf dem kleinen Kran hängt das Schlauboot wie ein Gemälde von Salvador Dali, erschlafft Luft los, zeitlos.

Schlauchbootreparatur

Schlauchbootreparatur

Es ist heiß heute, über dreißig Grad, wenig Wind. Wir motoren ohne Fock in den drei Stunden während die Batterien laden und die Waschmaschine läuft.
Der Himmel Wolkenlos, in der Ferne einige Kumulus wie in den Tropen üblich. Nach dem fetten Guss hat sich das Schiff mit Feuchtigkeit aufgeladen wie ein Schwamm, trocknet nun wie ein Feudel in der Sonne. Im Schatten des Großsegels finde ich Platz zu lesen, behalte das T-Shirt an. Kissen, Buch, Brille, Foto. Eine Lumix begleitet mich, ein gutes Investment die wunderbare Bilder macht. Die Crew liest, matt und zufrieden im Schatten des Achterdecks. Der Ozean, so weit, Minuten verschmelzen mit Stunden inmitten der endlos erscheinenden Zeit. Einige Delphine am Bug, zu schnell und verspielt für uns. Goldmakrelen in grüngoldenem Gewand hüpfen in der abendlichen Dünung. Ein Bad zum Schluss, wunderbar 29 Grad C ca. 400 Seemeilen vor Barbados 21:30 h UTC brummeln wir dem Wind entgegen.

By Michael
Es ist jetzt 08:30 UTC, also 05:30 lokaler Zeit. Ich stehe auf dem Steuerstand der blu:kat, wir motoren mit Kurs 250 Grad, mit Ausnahme der Generators ist es ruhig im Schiff. Recht voraus in Richtung 270 Grad geht langsam der Mond unter. Jetzt, zwei Tage vor Vollmond, leuchtet er schon fast in seiner ganzen Strahlkraft. Innerhalb kurzer Zeit verschwindet er hinter den Wolkenbänken am Horizont und beleuchtet noch für einen kurzen Moment die Szenerie aus dem Hintergrund. Dann ist es dunkel. Das kommende Schauspiel findet nun links achteraus statt. In Richtung 90 Grad sehe ich einen beleuchteten Streifen am Horizont. Wieder werden die Wolkenbänke im Hintergrund angestrahlt. Jedoch sieht es diesmal ganz anders aus, die Sonne mit ihrer Kraft zeichnet ganz andere Farben an den Horizont. Mit jeder Minute nimmt die Helligkeit zu und es sind mehr und mehr Wolken am Himmel erkennbar. Nach 1 œ Stunden erscheint die Sonne hinter einer Wolke, und ein neuer Tag beginnt.

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

So ein Schauspiel kannst Du nur auf dem Meer erleben. Weder im Land zwischen den Meeren noch in den Bergen am anderen Ende der Republik ist das möglich. Es fehlt die unbegrenzte Weite zum Horizont, dieser 360 Grad Rundumblick, der es Dir ermöglicht, das in Einem wahrzunehmen. Ich bin froh, dass die Besatzung noch schläft und ich mit mir allein bin auf dem Steuerstand der blu:kat. Ich bin dankbar, hier und heute (auf 13° 51N und 54° 16W) sein zu dürfen. Das ist einer der Momente, für die es sich gelohnt hat, diese Reise zu machen.

POS 12:00 UTC: 13 48,723N und 054 24,018W
Wind 115 7Kn, KÜG 260, FÜG 4,5Kn (Maschine)
Etmal 105sm

Dez

8

Tag 20 – Do, 08.12.11
POS 00:00 UTC: 14 31,992N und 051 53,951W
Wind 125 12Kn, KÜG 255, FÜG 5,5Kn (Gr + Fo – Schmetterling)
Etmal 136sm

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:14
Fast ganz ruhig ist die See. Wir machen trotzdem 5 Knoten. Es ist 28 Grad warm und das Wasser hat 29 Grad. Mit der dezenten Brise als Ventilation erreiche ich meine Betriebstemperatur. Ich sage nur danke zum Universum, diese Fahrt auf dem Mikrokosmos Schiff blu:kat machen zu können. Es fällt mir kaum etwas ein, was fehlt. Wir verbrauchen ein wenig Diesel (ca. 25 Liter pro Tag , mit einem 3000 Liter Tank), aber nicht für die Maschine sondern für das erzeugen von Elektrizität durch zwei Generatoren.

Maschinenraum

Maschinenraum

Damit betreiben wir die zwei Schiffselektromotoren, den Wassererzeuger, Gefriertruhen für Lebensmittel, eine Geschirrspülmaschine! auf See, eine komplette PC Ausstattung einschließlich Farbdrucker ! auf See, Funkgerät, Radar und Echolot. Last not least, einen Warmwasserboiler, der den schon beschriebenen Luxus der Deckswarmdusche offeriert. Die Effizienz des Dieseleinsatzes lässt sich nicht steigern! Einfach super durchdacht, Martin! Wann immer ich will lade ich Akkus für Fotoapparate, Notebooks und i Pods. Ein eigener unabhängiger Kosmos dessen Größe sicherlich alle befahrbaren Meeresgewässer der Welt umfasst. Den Panamakanal, die Südsee und …? Stopp, ich segle in die Karibik, thats it. Und jetzt gehe ich an Deck meine Wache zu vollenden. Ziehe mir Paul Kalkbrenner und Paul van Dyk von meinem voll aufgeladenen i Pod rein und tanze im Mondlicht wie auf der love parade 1998 in Berlin. Leben pur!

Musik unterwegs

Musik unterwegs

Für Insider: PS „Aicha“ night fever : UTC 03:38
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 01:37

By Michael
Bei Beginn der Reise in Las Palmas ist eine Stunde vor uns die ARC-Flotte mit über 200 Schiffen gestartet. Nun hatten wir die letzten 14 Tage das Gefühl, dass alle die vor uns segelnden Schiffe Schleppangeln ausgelegt haben und den Atlantik leergefischt hatten. Zu mindestens hatte sich bei uns an die Angel kein Fisch verirrt (mit Ausnahme des Tunfisches drei Tage nach Las Palmas). Bis gestern Nachmittag. Nach kurzem, aber heftigem Kampf war uns das Anglerglück hold und wir haben eine Goldmakrele an Bord geholt. Gewicht haben wir mit drei Kilo geschätzt, die Größe könnt Ihr auf dem Foto ersehen. Martin hat den Fisch gleich auf dem Achterdeck filetiert und wir können aus heute auf eine leckere Fischmahlzeit freuen.

Goldmakrele1

Goldmakrele1

Goldmakrele2

Goldmakrele2

POS 12:00 UTC: 14 22,728N und 052 42,218W
Wind 150 10Kn, KÜG 265, FÜG 4Kn (Gr + Ge)
Etmal 116sm

Dez

7

Tag 19 – Mi 07.12.11
POS 00:00 UTC: 14 49,024N und 049 35,872W
Wind 075 11Kn, KÜG 260, FÜG 5,5Kn (Gr + Ge)
Etmal 147sm

By Michael
Gestern Nachmittag haben wir das Groß ausgerefft und segeln jetzt wieder mit voller Beseglung unter Schmetterlingsformation. Wir ihr oben in der Positionsmeldung lesen könnt, haben wir auch ein anständiges Etmal gemacht. Das Durchschnittsetmal dieser Reise liegt bei ca. 120 sm, so dass wir gestern gut Strecke gemacht haben. 27 sm mehr bedeuten eine um 1 kn erhöhte Durchschnittsgeschwindigkeit. Oder anders ausgedrückt sind wir heute 5 Stunden schneller Richtung Barbados gesegelt. Unter den gegebenen Windverhältnissen können wir damit zufrieden sein.

By Stefan
Zufall fällt einem zu, wenn es „fällig“ ist. Das Leben segelt und wandert, es hält an zum ankern und forschen. Es fällt und richtet sich wieder auf und klopft den Staub ab. Die Wahrheit ist eine Provokation und dazu angelegt, den süß dumpfen Schlaf des Unterbewussten zu stören. Was ist also die Wahrheit? Wenn wir anfangen wahr zu nehmen, dass der einzige Unterschied zwischen uns in unseren Überzeugungen besteht, und diese mit Leichtigkeit kreiert oder dekretiert werden können, dann wird das Spiel um Recht und Unrecht ein Ende haben. Alle Bedürfnisse finden in uns selbst Erfüllung, und wir treffen stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort genau die Leute, die es eben zu treffen gilt, auch auf blu:kat.

Crewbild2

Crewbild2

Dieser Zufall, richtig interpretiert, fällt einem zu, weil man es zu seiner Entwicklung braucht. Wir bekommen nicht was wir wollen, sondern was wir brauchen, und darin liegt die Chance zum Wachstum. Von den gemeinsamen Tagen verbleiben uns noch elf mit Barbados, Tobago Cays und St. Lucia.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 06:59
Fast 07:00 heißt nicht, dass die Sonne scheint , sondern ist 04:00 Ortszeit mit viel Dunkelheit. Irgendwie alles Zeitlos. Zeitlos sind auch Delphine, ohne das ich weiß wie lange es sie schon gibt. Um vieles älter als wir sind sie auf alle Fälle. Ihre Intelligenz reicht an den Menschen heran, sie sprechen unterschiedliche Sprachen, können diese auch erlernen, rufen sich beim Namen, jagen abgestimmt mit Strategie und Witz , halten zusammen im Kampf gegen Große und haben ein friedlicheres Sozialverhalten als wir.

Delphine2

Delphine2

Wir der konfliktsuchende, machtgeile, materialhungrige und nimmersatte Mensch. Heute war es soweit, dass uns eine kleine Delphinschule ein wenig (ca. eine Stunde) umkreiste. Für mich ein Grund diese Reise zu machen. Daher habe ich mir auch nach dem entdecken, beim zusehen und verfolgen erst mal nen kleinen Sonnenbrand geholt. Aber ihre Bewegungen, diese Mühelosigkeit im Wasser sind zu schön. Ein paar kleine Sprünge, nen bisschen Formationsschwimmen, ein elegantes Fluke zeigen und ne Drehung im Sprung um ihren weißen Bauch zu präsentieren vor tiefblauen Meeresuntergrund sind genial. Lasst sie uns beschützen! Damit war der Tag wieder ein guter.
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 07:26

POS 12:00 UTC: 14 41,420N und 050 45,120W
Wind 075 13Kn, KÜG 265, FÜG 6Kn (Gr + Ge – Schmetterling)
Etmal 137sm

By Michael
Heute Morgen zeigt sich der Atlantik von seiner ruhigen Seite. Platt wie ein Ententeich liegt er da, wenn wir einmal von einer leichten Dünung absehen. Stefan hat berichtet, dass er nach zwei unruhigen Nächten wieder einmal durchgeschlafen hat in einer Freiwache. Wir suchen uns die Schlafzeiten immer zusammen, überwiegend 2 Stunden Schlaf vor der Wache, dann 2 Stunden Ausguck auf dem Achterdeck, dann wieder 5 Stunden Schlaf. Macht auch zusammen 7 Stunden Schlaf. Aber keine Angst, wir haben keine Müdigkeitsringe unter den Augen, wir sehen alle ganz munter aus.

Dez

6

Tag 18 – Di 06.12.11
POS 00:00 UTC: 15 33,52N und 047 10,821W
Wind 100 21Kn, KÜG 255, FÜG 7-8Kn (GrII + Fo)
Etmal 138sm

By Michael
Das Wetter der vergangenen Nacht hat sich am gestrigen Tage gehalten. Es war kaum die Sonne zu sehen, die eine oder andere Regenfront zog an uns vorbei und brachte böigen Wind. Daher ist auch unsere Besegelung unverändert mit Fock und 2. Reff im Großsegel.
Die See da draußen ist heute Nacht ziemlich bewegt. Wir haben einen konstanten Wind von 18-20Kn, und regelmäßig bauen sich Wellenhöhen von 2,5-3 Meter Höhe auf. Der Wind kommt schräg von achtern und schickt die blu:kat mit rauschender Fahrt von bis zu 9Kn in die Wellentäler, um danach den Wellenkamm unter dem Schiff durchlaufen zu lassen. Deutlich hört man das rauschende Kielwasser und zusammen mit den Windgeräuschen aus der Takelage ist das eine nicht zu überhörende Geräuschkulisse. Aber, wie ich finde schön anzuhören.
So, meine Nachtwache ist gleich zu Ende (0400 UTC), mal sehen, was der heutige Tag so bringt. Wir hoffen ja immer noch auf frischen Fisch …

nasse Schuhe

nasse Schuhe

By Stefan
Unsere Lebensmittelvorräte für den Atlantik Törn haben ausreichend Müll zur Folge. Selbstredend können wir die anfallenden Reste nicht in das Meer werfen. Wir trennen den Müll in Verpackungsmittel, die organischen und nicht organischen Ursprungs sind. Für den organischen Müll steht eine große Schüssel in der Küche bereit, in der wir die Gemüsereste und andere schnell im Meer wandelbare Dinge (Bierdosen etc.) geben. Diese wird regelmäßig geleert und dem Meer übergeben. Dosen beispielsweise gehen unter, und Taschenkrebse erfreuen sich einer Übergangs-Behausung. Das Meer ist stark salzhaltig, so zersetzt sich das dünne Blech in kürzester Zeit.
Für die nicht organischen (Tetra Pack, Plastik etc.) Verpackungsmittel steht ein großer Mülleimer unter der Spüle. Anfallende Verpackungen werden klein gedrückt und dort hineingegeben. Wenn die Tonne gefüllt ist, schließen wir den Sack, und stellen ihn in den Tender von blu:kat. Bei Ankunft im Hafen übergeben wir die Säcke der örtlichen Müllabfuhr.

Müllsammlung

Müllsammlung

Hierzu gehören auch die griechischen Plastikstühle, die Ihr Innenleben preisgegeben haben. Bei starkem Wellengang sind Michael und Rainer in Zeitlupe während des Essens synchron zusammengebrochen. Alle anderen beweglichen Güter an Bord sind solide, diese Bestuhlung gehörte nicht dazu.

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 04:32
Wie lange schwimme ich mit blu:kat eigentlich schon auf dem Meer?? Es ist wie in einer Zwischendimension der Zeit. Ein tolles Gefühl! In den ersten Wachen schaute ich aller 15 Minuten auf die Uhr und fragte mich wann ist es Over? Heute bin ich beschäftigt das Nächten. Blogschreiben und Fernglasblick zum Beispiel. Doch auch in solch Zwischendimensionen werden nachts Geschirrspüler ausgeräumt und wieder befüllt, manchmal wird Obst geschnitten für das Frühstückmüsli, Gedanken in das Tagebuch geschrieben und Pläne für ne Bibliothek zu Hause gemacht.

Geschirrspüler

Geschirrspüler

Natürlich wird es einen Bereich für Nautische Literatur geben. Ich denke da an Bücher wie“ Meuterei auf der Bounty“, „Klaus Störtebeker“, “ Sir Francis Drake“, Wolfgang Hausner und „TABOO III“, Segellehrbuch Küste etc. Mann o Mann, heute rollt die blu:kat mächtig mit Wind von Backbordachteraus. Da bleibt mir nur übrig „Kapitän Hornblower“ weiterzulesen. Doch vorher raus an den Steuerstand und der Pflicht nachgehen.
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 04:46

POS 12:00 UTC: 15 57,012N und 045 58,104W
Wind 110 18Kn, KÜG 255, FÜG 6Kn  (GrII + Fo)
Etmal 154sm

Dez

5

Tag 17 – Mo 05.12.11
POS 00:00 UTC: 16 27,924N und 045 01,769W
Wind 120 20Kn, KÜG 255, FÜG 7-8Kn (GrII + Fo)
Etmal 149sm

By Rainer
Logbucheintrag Erdenzeit UTC 02.23
Es sieht zwar aus, als ob ich heute Nacht als erster schreibe, aber ich schreibe als dritter. Daher ist schon alles gesagt. So verwirrend kann das mit Reihenfolge und Zeit sein. Zeit ist das Stichwort, da mein Körper und Geist zurzeit zeitlos sind. Wir leben in der UTC oder auch Universal Time Coordinated genannt. Das ist die Zeit, die auf dem Nullten Längengrad, also in Greenwich, UK gilt. Einfach ausgedrückt, wir sind immer von der Zeit her in Großbritannien. Das versteht aber mein Körper nicht, da draußen 28 Grad herrschen und ich nur noch in Badehose rumlaufe. Aller 15 Grad Länge laufen wir ein Zeitstunde hinterher. Wir haben gerade den 45. Längengrad übersegelt. Das wiederum heißt, dass Ortszeit nicht 02.29 UTC ist sondern 23.29. Das folgert wieder, dass ich das Datum meines Blogeintrages ändern müsste auf weiter Sonntag den 04.12.2011. Aber ich lebe in UTC und das wichtigste ist, ich LEBE pur und rein und spüre es. Damit ist mir die Zeit vollkommen egal und auch ob mein Blogeintrag der erste ist, aber meine Crewfreunde in den folgenden schon das beschrieben haben, was vor meiner Zeit passiert ist. Ein Glück habe ich meinen Gingertee mit Limone neben mir zu stehen :
Ende Logbucheintrag Erdenzeit UTC 02.37

Uhrzeiten

Uhrzeiten

By Stefan
Täglich laden wir Wetterdaten aus Boston vom Hydrographischen Institut, USA auf Kurzwelle mit schredderndem Ton herunter. Nach 14 Tagen sind wir auf klarem West Kurs inmitten dieses endlosen Ozeans und dieselbe Route bedienten die unmenschlichen Europäischen Sklavenhändler vom 16. bis 19. Jahrhundert, um versklavte afrikanische Arbeiter die unmenschlich harte Arbeit auf den Karibischen Zuckerrohr Plantagen verrichten zu lassen. Viele kamen schon beim Transport ums Leben, ihre Knochen übersäten den atlantischen Meeresgrund. Ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Karibik.
Mit jeder Seemeile die wir den Subtropischen Inseln näher kommen, in denen es keine Jahreszeiten durch Temperaturunterschiede gibt, steigen die bisherigen trockenen Temperaturen langsam auf konstante 25 – 28 Grad C an. Die Luftfeuchtigkeit hat zugenommen. Ich kann nur noch bei offener Türe und ohne T-Shirt schlafen. Alles verschwimmt zu einer klebrigen Masse, Bett, Gehirn, Himmel, Wasser, Küchengerüche.

Abends legt sich ein feuchtes Tuch über das Schiff, wie abgedeckte Möbel in einem alten Schloss. Bei Sonnenaufgang hängen die dunklen Passat Wolkenfetzen schwer über blu:kat. Der rotorange (bei mir ist der immer gelb morgens. Rainer) Feuerball taucht aus dem Ozean, ein neuer Tag beginnt und entfernt langsam die feuchten Tücher. Mittags erscheinen die Stratos Kumulus Wolken wie leichte, weiße Tupfer die uns auf unserem West Kurs weiter begleiten. Cabora Bassa, bald.

dicke Regenwolken

dicke Regenwolken

By Michael
Da hat es uns heute Nacht aber richtig erwischt. Schon tagsüber konnten wir bei gutem Wind (14-16 kn) zwei Regenfronten ausmachen, die aber an uns vorübergezogen sind. Die Außenpolster waren bereits sicher verstaut, die Angel eingeholt (immer noch kein Fisch gefangen!) und die Luken geschlossen. Gegen 22.30 UTC frischte der Wind merklich auf. Schon bald hatten wir 26 – 28 kn Wind, der in Böen bis auf 34 kn zunahm. All hands an Deck. Wetterjacken an, Lifebelt angelegt und dann haben wir zu zweit die Genua geborgen und auf dem Vorschiff verzurrt. Schoten umgesteckt und die Fock aufgezogen. Danach gleich 2. Reff in das Großsegel. Der Rest der Crew bediente die Winschen, gab lose auf Schoten und Fallen und setzte dann alles wieder durch. Der Regen und die überkommende Gischt hat uns bis auf die Haut durchgenäßt. Das Wasser stand uns in den Schuhen, aber bei 25 Grad Außentemperatur können wir das aushalten. Mit verkleinerter Segelfläche ritten wir die Regenfront ab. Inzwischen (0200 UTC) hat sich alles wieder beruhigt. Der Nachthimmel ist immer noch wolkenverhangen, und die eine oder andere Böe mit Wind um die 20 kn geht durch. Mal sehen, wie das Wetter heute bei Sonnenaufgang aussehen wird. Vielleicht können wir das Reff wieder ausstecken und die Genua setzen. Wir wollen ja vorwärts kommen gen Westen.

2-Reff im Gross und Fock

2-Reff im Gross und Fock

POS 12:00 UTC: 15 57,012N und 045 58,104W
Wind 100 20Kn, KÜG 245, FÜG 6-7 Kn (GrII + Fo)
Etmal 139sm