Dez.

15

Thomas

Heute schliefen wir etwas länger. Zum einen lag das an der extrem ruhigen Nacht zum anderen an dem mit Wolken verhangenen Himmel. Beim Frühstück merkten wir, dass unser schöner Urlaub allmählich zu Ende geht, denn unsere Brotvorräte hatten sich erschöpft.

Wir wollten erst am Mittag weiterfahren und es herrschten ideale Bedingungen für Wassersport. Also die Gelegenheit um noch Wasserski auszuprobieren. Die einzige mutige war Svenja. Sie bekam von Martin eine kurze Einweisung und es wurden noch einige Trockenübungen an Bord absolviert. Im Neoprenanzug und mit Schwimmweste ging es ins Wasser. Die Wasserski wurden angezogen, die zuvor geübte Stellung in der Hocke eingenommen und die Zugleine mit der Hantel noch in Position gebracht. Dann fuhr das Boot langsam los. Bereits der erste Start war erfolgreich, Svenja kam aus dem Wasser und stand auf den Ski. Anfangs fuhr sie im Kielwasser etwas später wurde sie mutiger, fing an zu Schwingen und überquerte sicher die Heckwelle. Erst als Martin eine enge Kurve fuhr, konnte sie sich nicht mehr halten und fiel ins Wasser. Auch der zweite Start klappte perfekt. Nach ein paar weiteren Runden ging es zurück zur VAVA-U. Alle Achtung, für das erste Mal auf Wasserski sah das alles schon sehr professionell aus.

Es war immer noch etwas Zeit bis zum Ablegen. Deshalb wurden die zwei Kanus und ein Stand Up Board klar gemacht. Damit erkundeten wir eine nahe gelegene Bucht die von Mangroven gesäumt war. Doch die erhofften Schildkröten, Rochen und Fische sahen wir leider nicht. Nach einer knappen Stunde ging es dann zur VAVA-U zurück.

Nachdem alles wieder verstaut war, fuhren wir bei schwachem Wind unter Motor zu unserem letzten Ziel auf den Exhumas nach Allan’s Cay.

Auf dem Weg zu unserem Tagesziel löste Martin noch unser Brotproblem indem er einen Teig anrührte, den Teig ziehen ließ, drei kleine Brote formte und diese in den Ofen schob. Nach unserer Ankunft mussten wir noch warten bis die Brote im Ofen fertig waren. Dann ging es mit dem Dinghi zum Strand. Wir wollten nach den hier lebenden Iguanas suchen und sie füttern.

Nach anfangs vergeblicher Suche gelang es uns einige Meter landeinwärts ein erstes Exemplar zu sichten und anzulocken. Nach und nach kamen aus dem Unterholz weitere Artgenossen hinzu und ließen sich mit auf einem Stöckchen aufgespießten Mandarinenstückchen füttern. Zeitweise entbrannte ein regelrechter Streit um unsere Köstlichkeiten.

Martin meinte allerdings, dass sonst mehr los ist und fuhr mit uns noch auf die Nachbarinsel. Dort fanden wir aber nur einen einzigen Iguana, der faul und satt auf einem Felsen lag.

Auf der VAVA-U zurück gab es einen kleinen Snack und das frisch gebackene Brot wurde verkostet. Die Zeit bis zum Abendbrot vertrieben wir uns mit einigen Runden Uno. Wir kochten die letzten Kartoffeln und verarbeiteten das restliche Hackfleisch zu Beefsteaks. Dazu gab es noch Erbsen- und Möhrengemüse sowie eine Zwiebelsoße. Ein wieder rundum gelungenes Abendessen. Passend zur Geschichte der Bahamas sahen wir uns noch einen Teil aus „Fluch der Karibik“ im Bordkino an. Danach ging es schnell ins Bett, denn am nächsten Tag wollten wir bereits um 7.30 Uhr starten um nicht allzu spät in Nassau anzukommen.

Dez.

14

Thomas

Wieder wurden wir von der Sonne geweckt. Der Himmel war absolut wolkenlos. Also gleich rein ins warme Wasser. Der Badeausflug geriet aber ziehmlich schnell zum Morgensport, da um das Schiff herum eine ziemlich starke Strömung herrschte. Nach einem stärkenden Frühstück mit viel Rührei beobachteten wir am Bug drei kleine Kalmare. Dabei wurden auch wir beobachtet, denn Martin hatte seine Drohne gestartet um von unserer Umgebung einen kleinen Film zu drehen.

Der Anker wurde eingeholt aber mangels Wind konnten wir erstmalig keine Segel setzen und so ging es unter Motor zu unserer nächsten Station nach Shroud Cay.

Spiegelglatte SeeGegen zwei Uhr erreichten wir unser Ziel und ließen uns erst einmal die während der Fahrt gebackenen Muffins schmecken. Dann wurde das Beiboot für unseren Ausflug in die Mangrovensümpfe vorbereitet. Mit Badesachen und Kamera ausgestattet fuhren wir los. Nachdem wir zuvor sehr flott unterwegs waren mussten wir an der Einfahrt zu den Mangrovensümpfen die Geschwindigkeit auf 3 Knoten drosseln und sahen im klaren und relativ flachen Wasser gleich einen größeren Barrakuda und kurz darauf noch einen kleinen Hai. Auf dem weiteren Weg durch die Mangroven gab es außerdem noch viele Schildkröten, die zum Teil mehr als einen halben Meter groß waren.

Am Ende der Strecke befand sich auf der Atlantikseite der Insel ein traumhafter Strand mit strahlend weißem, fast mehligem Sand. Der Strand war fest in deutscher Hand, weil fast zeitgleich eine weitere deutschsprachige Crew eintraf. Da waren wir aber schon auf dem Weg in das kristallklare Wasser. Nach dem Baden stiegen wir noch auf einen kleinen Hügel, von dem wir eine herrliche Aussicht auf einen Großteil der Mangrovensümpfe hatten.

Dann ging es wieder zurück. Nochmals sahen wir einige Schildkröten. Und schon düsten wir wieder mit Highspeed zurück zu unserem Kat.

Etwa eine halbe Seemeile neben uns ankerte eine größere Yacht. Nach unserer Ankunft lauschten die Damen am Funkgerät ob nicht vielleicht eine Einladung zum Dinner kommt. Aus unerklärlichen Gründen blieb die Einladung jedoch aus und wir mussten wieder selber kochen.

Mit dem kreierten Brokkoli-Geflügel-Ragout hätte man auf der Yacht aber jederzeit einen Job als Smutje bekommen. Nach dem Abendessen wurden bei einem Glas Wein die gesammelten Bilder und Videos der letzten zwei Tage angeschaut. Die Runde löste sich dann langsam auf und einer nach dem anderen trabte in seine Koje. Den Nachtschwärmern bot sich noch ein gigantischer Sternenhimmel…

Dez.

13

Thomas

Nach einer unruhigen Nacht, der Wind hatte gedreht und war aufgefrischt, entschädigte uns ein strahlend blauer Himmel beim Aufstehen. Martin überraschte uns zum Frühstück mit frischen Pfannkuchen. Wie wir feststellten sagen manche auch Eierkuchen dazu und „im scheenen Sachsen heeßen se eenfach Plinsen“.

Dann wurde das Beiboot verstaut, der Anker gelichtet und weiter ging es nach Soldiers Island. Bei fast Gegenwind war wieder Kreuzen angesagt. Die Fahrt war wegen dem kühlen Gegenwind und der kurzen Welle nicht gerade angenehm aber wir kamen ganz gut voran und waren bereits gegen zwei Uhr am Ziel.

Wir ankerten zwischen mehreren Inseln am Rande einer traumhaften, flachen und windgeschützten Bucht. Dieser wurde einstimmig zum bisher schönsten Ankerplatz bestimmt. Seekanus und SUP‘s wurden klar gemacht und wir erkundeten damit die Umgebung und hatten dabei viel Spaß. Anschließend schwammen wir zu der kleinen Insel neben der VAVA-U um an einem kleinen Riff zu schnorcheln, welches auch Aquarium genannt wird. Es gab wieder jede Menge Fische und Korallen in allen Farben zu sehen. Svenja sah einen kleinen Riffhai und auf dem Rückweg begegnete uns noch eine Schildkröte. Also wieder ein gelungener Ausflug.

Nach einem Käffchen, ein paar Zwischenkeksen und dem Verstauen unseres Spielzeuges machte sich Steffi an die Zubereitung des Abendessens. Svenja half ihr und der Rest fand sich zu ein paar Runden Skat zusammen. Die leckeren Spaghetti Carbonara schmeckten allen hervorragend.

Die einsetzende Müdigkeit wurde schnell noch mit einem Espresso bekämpft und dann sahen wir uns den mit Spannung erwarteten 2. Teil des „Medicus“ an. Steffi schlief bereits unter freiem Himmel im Trampolin und wegen den zahlreichen Mücken verzogen sich auch die anderen recht schnell.

 

Dez.

12

Thomas

Nach einer angenehm ruhigen Nacht erwachten wir wieder zeitig bei strahlendem Sonnenschein. Diesmal war 007 schon am Morgen angesagt. Allerdings nicht als Morgenkino. Nach dem Frühstück ging es mit Highspeed im Beiboot auf die andere Seite der Insel zur James-Bond-Höhle. Das Frühe aufstehen war notwendig um bei Niedrigwasser in die Höhle schwimmen zu können. Die Höhle war Drehort einer Szene in dem Bond-Film „Feuerball“. Beim Schnorcheln sahen wir wieder jede Menge gestreifter Riffbarsche die ganz nahe um uns herum schwammen. Höhepunkt des Schnorchelgangs war allerdings ein Rotfeuerfisch, der mit seiner bizarren Schönheit alle anderen Fische in den Schatten stellte. Am Ausgang der Höhle befand sich noch ein kleines Riff mit vielen Korallen.

Nachdem alle wieder im Beiboot saßen ging es weiter in die Marina von Staniel Cay. Zuerst wurde der Supermarkt aufgesucht um noch ein paar Sachen für die Bordküche zu besorgen.

Auf dem Rückweg kamen wir natürlich nicht am Yacht Club vorbei ohne einen Drink zu nehmen. Die Damen genehmigten sich einen Cocktail, die Herren bekamen ein gut gekühltes Bier. Auf einer traumhaften Terrasse genossen wir den Ausblick.

Bereits bei unserer Ankunft waren erste Ammenhaie im Hafenbecken zu sehen. Durch lautes Klopfen wurden weitere bis zu 2 Meter lange Exemplare angelockt. Nach ein paar Fotos ging es dann langsam zum Beiboot. Ein mutiges Crewmitglied schwamm durch die (für Menschen ungefährlichen) Haie zum Boot, natürlich mit der GoPro Cam „bewaffnet“.

Nach einem kleinen Mittagssnack auf der VAVA-U wurde ein Seekanu heruntergeholt und wir drehten nacheinander ein paar Proberunden um VAVA-U herum. Da wir eh noch einmal zu den Schweinen wollten, beschlossen wir das zweite Kanu auch noch zu wassern. Tatjana und Thomas wollten mit den Kanus in die „Schweinebucht“ fahren und die anderen mit dem Beiboot nachkommen. Auf dem Rückweg war geplant, dass wegen der starken Strömung die Kanus vom Beiboot zurückgezogen werden. Wohlbehalten kamen die Paddler am Strand an. Kurz danach traf auch das Beiboot mit dem Futter ein. Die ersten Schweine kamen auch sofort neugierig auf uns zu. Aber bei dem stürmischen Wind waren die Schweine partout nicht dazu zu bewegen ins Wasser zu gehen. Also wurde unser Futter gerecht an Land verteilt, so dass auch die Kleineren etwas abbekamen. Auf einmal kamen wieder die ganz kleinen Schweinchen. Thomas ging ganz langsam von hinten an sie heran bis er direkt vor ihnen kauerte und sie streicheln konnte. Die Frischlinge akzeptierten Thomas spontan als Ersatzmama und fingen an, an seinen Fingern zu saugen. Plötzlich gesellte sich die Mutter zu der Szenerie und es sah nach Ärger aus. Doch „die faule Sau“ hatte auch nichts gegen die Betreuung ihrer Kinder.

Wenig später ging es dann zurück zum Schiff. Die beiden Kanufahrer wollten aus eigener Kraft den Rückweg bewältigen, was mit etwas Anstrengung auch gut gelang. Nach einer kurzen Verschnauf- und Umziehpause ging es dann zum Sundowner hinüber nach Pirate Island. Mit einer kleinen Conch, die den Namen des Schiffes und die Unterschriften seiner Besatzungsmitglieder trägt, verewigten wir uns auf dieser Insel. Den Sonnenuntergang genossen wir mit einem Glas Weißwein in der Hand.

Die einsetzende Dunkelheit und der aufkommende Hunger trieben uns zurück zur VAVA-U. Pasta mit feuriger Paprika-Tomaten-Sauce stand auf dem Speiseplan. Nach dem Essen wurde unser Heimkino wiederaufgebaut und wir sahen den ersten Teil des „Medicus“. Müde fielen wir danach in unsere Kojen.

Dez.

11

Thomas

Pünktlich um halb acht saßen wir zum Frühstück zusammen. Der Obstsalat schmeckte im zurück gekehrten Sonnenschein gleich noch mal so gut.

Schnell noch klar Schiff gemacht, die Badeklamotten eingepackt und schon ging es an Land. Wieder begegnete uns der kleine süße Hund und sein Herrschen war der von uns gesuchte Schildkrötenmann. Mit ihm ging es zum Hafen wo er sofort mit dem Aneinanderschlagen von 2 Conches begann um die Schildkröten anzulocken. Ab und an zeigte sich ein Schildkrötenkopf über dem Wasser aber alles außer unsere Reichweite. Inzwischen hatte sich das halbe Dorf versammelt um dem Treiben zu zuschauen. Eine Schildkröte kam schließlich heran, ließ sich von uns füttern und schwamm um uns herum. Natürlich wurde das Ganze ausgiebig fotografiert.

Nach ein paar Familienfotos vor dem Haus des Turtleman der Svenja gleich zur Frau nehmen wollte, ging es zurück zum Schiff.

Nachdem der Motor vom Dinghi verstaut war wurde der Anker eingeholt und kurz darauf setzten wir die Segel. Bei 18 bis 20 Knoten Wind kreuzten wir am Wind in Richtung Staniel Cays und machten wieder um die 10 Knoten Fahrt durchs Wasser.

Die Mädels waren schon ganz aufgeregt, den heute noch sollte es zu den bekannten Swimming Pigs gehen. Der Ankerplatz war schnell gefunden und befand sich nur ein paar hundert Meter von der „Schweinebucht“ entfernt. Wir warteten noch ein wenig damit die Tagesausflügler verschwunden sind und am Nachmittag ging es dann mit unserer randvoll gefüllten Bioabfallbox zu den Schweinen. Bei unserer Ankunft kamen bereits die ersten Schweine mit weit aufgerissen Mäulern ans Boot. Zwei Schweine schwammen noch im Wasser.

Unsere Versuche weitere Schweine ins Wasser zu locken schlugen jedoch fehl. Offenbar war das Borstenvieh schon ausreichend gefüttert worden. Aber an Land trotteten Sie uns gemütlich hinterher und nahmen den einen oder anderen Leckerbissen entgegen. Einige erwiesen sich als ausgesprochene Gourmets und nahmen nur ausgewählte „Köstlichkeiten“ zu sich. Die Freude steigerte sich dann noch als aus dem Busch eine Bache mit 10 Frischlingen kam die gerade eine Woche alt waren.

Nach einer knappen Stunde saßen wir dann wieder im Beiboot um der skurrilen kleinen Beach auf Pirate Island einen Kurzbesuch abzustatten. Außer der obligatorischen Piratenflagge und einem Totenkopf haben Besucher der Insel allerlei Dinge dort zurückgelassen. Man findet hier unter anderem einen Grill, einen Schwimmreifen, einen Mosaikspiegel, diverse Schilder, Flaschenpost, Flaggen und Schneckengehäuse. Zum Verweilen laden ziemlich neue Strandstühle ein.

Auf der VAVA-U zurück machte sich allseits Hunger bemerkbar, so dass wie geplant der Grill angeworfen wurde. In Anbetracht der Nähe zu den Swimming Pigs gab es natürlich nur Rindersteaks.

Danach gab mit „Stirb an einem anderen Tag“ einen weiteren James-Bond-Film. Eine unserer Damen fand den Film vermutlich langweilig und fiel in einem Tiefschlaf aus dem wir sie am Ende des Films nur schwer wieder herausholen konnten.