Mai

4

Arne

Heute erwarten wir die Hälfte der Strecke hinter uns zu bringen.
Das Tempo ändert sich nur geringfügig. Weiterhin sind wir schneller unterwegs als gedacht.

Wieder wird die Position nach Sextant bestimmt. Diesmal ist die Länge genauer als die Breite.
Hier muss wohl noch geübt werden.

Mittlerweile sind wir über eine Woche auf See und haben seit Tagen nichts anderes mehr gesehen als blaues Meer und blauen Himmel, fliegende Fische und ein paar Delfine – kein einziges Schiff weit und breit.

Gegen 20.00 MOZ haben wir dann die Hälfte der Strecke zu den Marquesas geschafft.

Mai

3

Arne

Der Tag beginnt mit einer deutlichen Zunahme des Windes. Auch die Wellenhöhe steigt und ab und zu rumpelt es heftig, wenn das Wasser von unten gegen das Brückendeck schlägt.
Wir schätzen die Wellenhöhe auf ca. 4m. Die Geschwindigkeit steigt auf über 10kn!

Am Mittag bestimmen Martin und Arne die Position mittels des Sextanten.
Die Mittagsbreite bekommen wir ziemlich genau hin, bei der Länge fehlt es etwas, aber nicht so viel, dass wir an den Marquesas vorbeifahren würden.

In Martins Bordbibilothek findet sich, pssend zum Thema, das Buch „Sextant – Die Vermessung der Meere“ von David Barrie.
Hier beschreibt der Autor seine eigenen ersten Erfahrungen mit der Sextantennavigation bei einer Atlantiküberquerung.
An Beispielen aus der Seefahrtsgeschichte erzählt er die Entwicklung der Navigationsgeräte über die Jahrhunderte.

Unvorstellbar wie „blind“ einige Seefahrer sich in die Weiten der Meere gewagt haben und unter welchen Schwierigkeiten die Küsten kartographiert wurden.
Viele der im Buch geschilderten Geschichten fanden im Pazifik statt, wie beispielsweise die Fahrt des Bounty-Kapitäns William Bligh mit einem offenen Boot über tausende von Kilometer ins heutige Jakarta, nachdem er und ein Teil der Mannschaft von den Meuterern ausgesetzt worden waren.

Das ganze Buch ist voll mit Geschichten von Nahrungsmangel, Schiffbruch, Krankheiten und sonstigen Widrigkeiten. Die hygienischen Verhältnisse damals möchte man sich gar nicht ausmalen…

Selbst David Barrie schreibt noch, bei seiner Atlantiküberquwerung in den 70ger Jahren, dass er sich furchtbar „versifft“ fühle, da Wasser zum Duschen nicht zur Verfügung stehe.
Da haben wie es an Bord der VAVA-U sehr viel bequemer. Wassermacher, Dusche, Riesenkühlschrank, Gefrierschrank, Waschmaschine – alles wie zu Hause, was für ein Luxus.

Heute um 16:30 sind wir genau eine Woche unterwegs. Wir nähern uns der Halbzeit. In die Nacht geht es bei wieder etwa 18kn Wind und 8-9 kn Fahrt.
Es ist sternenklar und solange der Mond noch nicht aufgegangen ist, bietet sich ein Himmel wie man ihn in der Stadt nie zu sehen bekommt.

Venus und Jupiter, sogar zwei seiner Monde sind mit dem Fernglas klar zu erkennen, bei den restlichen Sternbildern tut sich der Schreiber schwer, hier ist deutlicher Nachholbedarf erkennbar.

Mai

2

Arne

Wind und Welle haben etwas nachgelassen.
Wir kommen mit durchschnittlich 7,5kn seit unserer Abreise voran, das ist deutlich schneller als gedacht und bringt uns, wenn es so weiter geht, ein paar zusätzliche Tage auf den Marqueseas.

An den letzten beiden Tagen haber wir Etmale über 200sm geschafft.

Da momentan keine Änderung des Wetters, bzw. des Windes in Sicht ist werden wir am Freitag abend die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht haben.

Zum Frühstück haben wir schon einmal eine Flasche Prosecco geköpft und feiern die 1000sm-Marke.

Die Angel bleibt heute unbenutzt, wir kochen die gestern bereits geplanten Spaghetti Bolognese und freuen uns, auch nach einer Woche auf See noch einen frischen Salat machen zu können – dank des großen Kühlschranks an Bord!

Mai

1

Arne

In der Nacht ist der Seegang etwas stärker geworden und bis Mittag legt der Wind noch einmal zu. Wir verkleinern die Genua und setzen das Groß auf Reff 1.
Die Gechwindigkeit ändert sich kaum.

Es bläst mittlerweile konstant mit ca. 20 kn aus Südost.
Der Seegang beträgt etwa 3-4m, es sind jedoch nur wenige Schaumkronen zu sehen, da die Wellen relativ lang sind und sich nicht brechen.

Ein weiterer Fisch beißt, leider aber reißt auch die Angelleine und er ist dem Kochtopf noch einmal entgangen.
Die Crew döst, liest oder sonnt sich bei mittlerweile strahlend blauem Himmel.

Wieder rasselt die Angelleine und wir ziehen eine weitere Goldmakrele an Bord.
Sie ist deutlich größer als die Gestrige.

Der Speiseplan wird von Spaghetti Bolognese auf Fisch mit Reis und Salat geändert, frischer kann man einen Fisch wohl nicht auf den Teller bekommen.

 

Apr.

30

Arne

Windstärke und – richtung haben sich nicht geändert.
Es ist bewölkt aber warm und die Wellen sind nicht besonders hoch.

So geht es weiter zügig voran, wir werden, wenn es so weiter geht nur 17 Tage für die Überfahrt benötigen.
Im Moment befinden wir uns ca. 700 sm von den Galapagos-Inseln entfernt
mitten im Pazifik.

Gegen Mittag fangen wir eine Mahi-Mahi (Goldmakrele) für das Abendessen.
Später beißt uch noch ein Weiterer, der sich aber losreißen kann kurz bevor wir ihn an Bord holen können.

Mit Kokossoße und Gemüse kommt der Fisch am Abend auf den Teller. Der Wind frischt etwas auf und wir werden noch schneller.
Noch gibt es keinen Grund etwas an der Segelfläche zu verändern und so bleibt es auch während der Nachtwachen.