Mai

9

Arne

Nachdem wir die Nacht über mit mäßigem Wind gesegelt sind, kommt am Morgen ein kleiner Regenguß auf. Der Wind dreht etwas und wird wieder stärker.
Vor uns spannt sich ein wunderschöner Regenbogen und bleibt etw 15 Minuten sichtbar.

Nach dem Frühstück setzen wir das Groß auf Reff 2, holen die Genua ein und setzen den Spinnaker.
Auf Kurs 260° machen wir jetzt zwischen 9 und 10kn Fahrt, direkt auf unser Ziel zu. Da wir kurz beigedreht hatten, hat sich die Angelschnur unter dem Boot verheddert.
Da muß wohl vor dem nächsten Motoren einer ins Wasser…. Um den Köder ist es nicht wirklich schade, der wurde ohnehin tagelang von sämtlichen Fischen ignoriert.

Den ganzen Tag begleitet uns ein Vogel, der wohl froh ist, soweit draußen notfalls landen zu können. Oder wartet er nur auf ein paar Essensreste?
Immer wieder fliegt er knapp über die Wasseroberfläche, greift mit den Krallen hinein, bringt aber nichts für uns sichtbares heraus. Mangels ornithologischer Kenntnisse wissen wir auch nicht, was es für eine Vogelart ist, aber ihn zu beobachten vertreibt die Zeit. Unglaublich, dass sich dieses Tier über 1000 km vom nächsten Land entfernt aufhält.

In der Dämmerung freuen wir uns über ein paar vor dem Bug schwimmende und springende Delfine, von denen wir bis jetzt leider nur wenige gesehen haben, essen zu abend und lassen die Nachtwachen beginnen.

Mai

8

Arne

Wieder ist die Nacht über alles ruhig geblieben.
Der Wind kommt aus Ostsüdosten und treibt uns konstant voran. Irgendwann, wenn wir auf gleicher Breite wie Nuku Hiva, der ersten Marquesas-Insel die wir anlaufen werden, sind, müssen wir noch etwas auf Westkurs abfallen.

Ein Fisch hat seit Tagen nicht mehr gebissen. Im Wechsel gibt es Nudeln, Kartoffeln oder Reis mit Fleisch aus der Tiefkühltruhe oder enfach nur Gemüse.
Ansonsten läuft alles nach dem üblichen Trott.
Wache gehen, dösen/schlafen/lesen und als Highlights des Tage Frühstücken/Essen.

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Mai

7

Arne

Die Nächte sind jetzt spektakulär.
Der Mond geht erst sehr spät auf und der südliche Sternenhimmel breitet sich in voller Breite vor uns aus.
Leider bewegt sich das Boot im Seegang, so dass man mit dem Fernglas nicht so gut beobachten kann.

Mittlerweile haben wir auch die 2000sm-Marke geschafft und der Wind und somit auch unser Tempo, haben wieder etwas zugenommen.
Unsere Prognosen von der Abfahrt scheinen alle unterboten zu werden, am optimistischsten war Robert, mit 17 Tagen.

Momentan sieht es nach 16 aus… Egal, der Sieger (am nächsten an der benötigten Zeit) bekommt ein Original Südsee-Tattoo, das weiß er bloß noch keiner 🙂

Mai

6

Arne

Wind, Welle, Kurs – alles bleibt, wie es die ganze Zeit vorher auch schon war. Weil Sonntag ist gibt es, von Martin gebackenen, Bananen-Apfelkuchen zu dem wir uns – etwas verspätet – den „Halbe-Strecke-Schampus“ gönnen. Wir fangen langsam an uns auf die Marqueseas einzustimmen.
Wenn uns jetzt nicht noch eine massive Flaute erwischt, sind wir am Sonntag da.
Es bleiben dann noch 2 Wochen um die diversen Inseln zu erkunden.

Unsere Abende sehen mittlerweile so aus:
Kochen, Essen, einen kleinen Absacker trinken und dann verziehen sich, bis auf die Wache, alle in die Kojen.

Mai

5

Arne

9. Tag auf See.
Der Wind ist etwas schwächer geworden, wir können aber den Spinnaker setzten, ohne den Kurs ändern zu müssen.
So bleibt das Tempo in etwa gleich.

Am Mittag stellen wir die Uhr wieder eine Stunde zurück.
Gegenüber Deutschland haben wir jetzt eine Zeitveschiebung von 10 Stunden.
Bis zu den Marquesas müssen wir sie noch zweimal korrigieren.
Dort ist die Zeitverschiebung 11 1/2 Stunden.

Fische gehen uns derzeit nicht an die Angel. Leider ist der Köder mit dem wir zweimal erfolgreich waren abgerissen und der Neue schaut wohl für die Thunfische und Goldmakrelen die wir angeln wollen, nicht so appetitlich aus.

Aber wir probieren weiter – ansonsten müssen die Reserven aus dem Tiefkühlschrank ran.