Mai

20

Arne

Für diesen Tag ist Wandern angesagt. Die ersten 30 Minuten führen uns zum einem Wasserfall, Markus und Arne baden und duschen und lassen sich vom starken Wasserstrahl massieren.

Martin und Robert wandern zum Boot zurück, der Rest erreicht nach weiteren 30 Minuten „Manfredville“.

Hier hat sich vor etwa 28 Jahren ein deutscher Aussteiger niedergelassen  und sein kleines Paradies aufgebaut.

Es gibt fast alles aus Selbstanbau. Spezialität ist die selbstgemachte Schokolade. Er erzählt lange und ausführlich aus seinem Laben, ist aber bestens informiert und die riesige Satellitenschüssel auf seinem Dach erklärt, warum.

Er bietet in seinem kleinen Reich auch Schlafplatze für Rucksacktouristen (im Zelt) an und hat einen kleinen Pool.

Weiter gehts auf einem immer steiler werdenden Weg durch den Dschungel bis auf ca. 700m Höhe an.

Wir stehen direkt vor den Vulkan-„Zähnen“, verzichten aber auf deren Besteigung.

 

Sie ragen wirklich fast senkrecht und glatt in die Höhe. Das sind die Überreste eines früher kegelförmigen Vulkans. Die Kanäle, über die die Lava aus der Tiefe nach oben geflossen ist, bestand am Ende des Ausbruchs aus anderem (festerem) Gestein. Der umgebende Kegel ist mittlerweile wegerodiert, so dass nur noch diese imposanten Spitzen übrig geblieben sind.

Durch dichtes Grün geht es wieder steil nach unten und wir erreichen unseren Ausgangsort nach insgesamt ca. 5 Stunden erlebnisreicher Wanderung.

Das sehr leckere Abendessen gibt es wie verabredet im Restaurant. Und zusätzlich freuen wir uns über ein, wenn auch recht langsames WIFI und kehren satt und zufrieden zur VAVA-U zurück.

 

Markus wandert noch einmal zu Manfred, den er zu später Stunde wecken muss, um doch noch etwas Schokolade zu kaufen.

Die konnten wir ja vormittags nicht mitnehmen in der Hitze.

Für seine Fahnensammlung erhält Manfred zwei etwas ausgefranste aber weitgereiste Fahnen der VAVA-U.

Schwarz-Rot-Gold und die Bayernfahne!

 

 

 

Mai

21

Arne

Nächstes Ziel ist Ua Huka.

Wir wollen südlich um Ua Pou herumfahren und dann auf nordöstlichem Kurs den Ort Vaipaee ansteuern.

Das klappt nur teilweise, denn der Wind kommt genau aus der angepeilten Richtung und wir müssten lange nach Vaipaee kreuzen.

Also entschließen wir uns zur Kursänderung und segeln nach Tahuata.

Diese Insel liegt etwas südlich von Hiva Oa und dem Ort Atuona, unserem Endpunkt des Törns.

Auch auf diesem Kurs müssen wir etwas kreuzen und benötigen 18 Stunden für die Überfahrt.

Um 02.00 fällt dann der Anker in der dunklen Bucht nach einem schönen Segeltag.

Mai

22

Arne

Am Morgen liegen wir vor dem grünen Tal bei Vaitahu, einem kleinen Örtchen.

Mit dem Dinghy machen wir uns auf zum kleinen Anleger und laufen etwas im Dorf herum.

Viel ist heute hier nicht los und weil wir nichts einkaufen müssen und der Buchtstrand aus großen schwarzen Kieseln besteht, die nicht wirklich zum Baden einladen, fahren wir weiter in die Nachbarbucht nach Hanamoenoa.

Diese Bucht liegt 2sm entfernt und ist wiedermal eine Südseebucht wie aus dem Katalog.

Wir beschließen, bis zur Weiterreise nach Hiva Oa hier zu bleiben und einfach nur Badeurlaub zu machen. Leider gibt es keine Cocktailbar am Strand…

Mai

23

Arne

Strand – bzw. Badetag.

Jeder füllt den Tag mit der Art zu faulenzen, die ihm am liebsten ist.

Auf dem Boot rumhängen, schnorcheln, am Strand liegen, mit dem Kanu Paddeln….

 

Zum Thema Strand:

Überall hört und liest man über die berüchtigten Nonos. Wahre Monstermücken die am Strand in Horden über einen herfallen, einem das Blut aussaugen und einen furchtbaren Juckreiz hinterlassen. Entweder ist das ein Märchen wie das vom Graf Dracula, ein Running Gag der Einheimischen um die Touristen vom Strand wegzuhalten oder die NONOS sind gerade Urlaub.
Wir haben jedenfalls keine gesehen, geschweige denn gespürt.

Was es dagegen in Mengen gibt sind Fische.

In dieser Bucht lohnt sich das Schnorcheln wirklich, das Wasser ist klar und voller Korallen.

Neben den üblichen „Aquariumsfischen“, sahen wir Kugefische, Seenadeln, Muränen und einen mittelgroßen Hai.

Hinter dem Sandstrand liegen die Grundstücke einiger Bauern.

Sie kommen jeden Tag mit dem Motorboot aus Vaipaee und ernten Kokosnüsse, Obst und Gemüse.

Da gerade Schulferien sind, sind auch ihre Kinder dabei. Sie haben einen Riesenspaß dabei mit unseren Kanus herumzufahren, nachdem sie höflich gefragt haben, ob sie es einmal ausprobieren dürften.

Sie verbringen den ganzen Tag im Wasser, bevor sie abends mit den Eltern wieder heimfahren.

Wir bestreiten heute das Abendessen aus den letzten frischen Resten und können immerhin 3 verschiedene Salate und frischen Radi servieren…

Leider gibt es immer noch keine Cocktailbar am Strand…

 

Mai

24

Arne

Gegen Mittag müssen wir diese schöne Bucht verlassen und Motoren etwa eine gute Stunde nach Atuona auf Hiva Oa.

Hier endet der Törn. Der Hafen ist ziemlich voll, da hier einer der beiden Orte auf den Marqueseas ist, in denen Segler einklarieren können.

Atuona ist ein kleiner Ort mit etwa 1500 Einwohnern. Bekannt ist er als Wohnort zweier sehr berühmter Persönlichkeiten, Paul Gauguin der hier seine letzten Lebensjahre verbrachte und den belgischen Chansonnier Jacques Brel.

Brel flog in den 70ger Jahren des letzten Jahrhunderts mit seinem Flugzeug zwischen den Inseln franz. Polynesiens herum – transportierte Post und Passagiere (meist gratis) und war hier sehr glücklich. Als seine Krebserkrankung soweit fortgeschritten war, das auch in Europa keine Chance mehr auf Heilung bestand, kehrte er auf die Marquesas zurück und starb hier 1978.

Die Gräber von Gauguin und Brel kann man auf dem kleinen Friedhof von Atuona besuchen.

Beiden ist hier eine kleine Ausstellung gewidmet, wobei es äußerst schade ist, dass nicht ein Original von Gauguin hier ausgestellt ist. Das Museum enthält ausschließlich Kopien seiner Gemälde.

Abendessen gibt’s im Restaurant und gegen 21:30 sind wieder an Bord.

Mai

25

Arne

Der letzte Tag bricht an.

Wir haben eine Inselrundfahrt mit Führung gebucht.
John und sein Sohn kutschieren uns über die Insel. Neben der wunderschönen Landschaft gibt es ein paar alte im Wald versteckte Tikis (polynesische Steinstatuen) und eine restaurierte Kultstätte, angeblich mehrere tausend Jahre alt, zu besichtigen.

 

 

Die Straße an der Nordküste ist gewöhnungsbedürftig. An der Steilküste zieht sich eine Schotterpiste hoch und runter, schneller als 20 km/h sind hier nicht drin. Das Panorama ist aber einzigartig und sehenswert.

Zurück in Atuona trinken wir noch etwas bei MAKE MAKE, der einzigen Bar des Ortes, nutzen das WLAN und lassen uns mit einem Privat-Taxi zum Schiff zurückfahren.

Robert hat VAVA-U bereits am Vormittag verlassen um seinen Flug nach Papeete zu erreichen. Arne geht morgen früh von Bord. Markus und Felix haben auch den nächsten Törn gebucht und möchten die Woche die zwischen beiden Törns liegt, hier in Hiva Oa verbringen.

So geht eine lange, sehr abwechslungsreiche Reise langsam zu Ende.

 

Zurückgelegt haben wir ca. 3300sm, fast ausschließlich unter Segeln. Von den Naturwundern der Galapagosinseln über ein 17 Tage lang immer gleich aussehendes Meer zu den wunderschönen Marquesas Inseln die zu besuchen man nur jedem empfehlen kann.

Also dann bis zum nächsten Mal.

Blogschreiber Arne, Skipper Martin und die Crew der VAVA-U.

Mai

26

Törn Zusammenfassung

Galapagos-Marquesas im MAi 2018

Angelaufene Häfen/Buchten:

PAZIFIK-Querung
Ayora auf Isla Santa Cruz (Galapagos)
Taiohae, Nuku Hiva
Anaho Bucht – Hakatea Bucht  (Nuku Hiva)
Ua Pou: Hakahetau
Tuhuata: Vaitahu und Hanamoenoa
Hiva Oa: Atuona

Gesegelte Strecke:  3300 sm, davon unter Segeln: 3045 und 255 unter Maschine
Max. Boot-Speed 12,6 Kn
Max Wind 25 Kn aus ESE

Bemerkungen:
stetiger ESE Passat ca. 120sm SSW der Galapagos bis Nuku Hiva

Wetter:
Temperaturen um die 28 Grad, tags und nachts
Wasser um die 30 Grad