Jan

25

PET

Diejenigen, die sich aufrappeln konnten, marschierten nach dem Frühstück los. Mission hieß „Essen finden“.

Mit Kutsche ging es inseltypisch zum Markt. Da das Pferd nicht so wollte wie der Kutscher schob Andreas ein wenig an. Wir gaben auf und gingen den Rest. Ist ja auch nicht schlimm, denn es gibt soviel zu sehen. Auf dem Markt fanden wir wenigstens ein wenig Gemüse und die Preise waren mehr als niedrig. Gut, dass wir noch einheimische Pesos haben.

Danach ging es weiter. Schön gepflasterte Fußgängerzonen, Palmen, Bänke, alte Kirchen und alles voll mit Menschen. Ein kunterbuntes Treiben überall, türkise Häuserfassaden und auch die ersehnten Geschäfte. Wie damals in der DDR stehen Schlangen an. Wir dann auch. Im einen Geschäft gibt es Brot, im anderen Butter, dort leider keine Milch. Und so geht der Vormittag herum, aber wir haben zumindest die Basics wieder aufgefüllt. Sonst haben wir ja bereits gut eingekauft für den kompletten Törn in Key West. Gut so. Einmal so ein Einkaufserlebnis erleben macht schon Spaß, aber immer nur so einkaufen? Dafür sind wir wohl zu sehr verwöhnt und sehnen uns jetzt schon wieder manchmal in einen riesigen Supermarkt in dem es immer alles gibt. Wie man doch alles schätzt, wenn man es mal nicht mehr hat….

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Abfahrt 11.00 Uhr wurde gestern vom Hafenbeamten festgelegt und es war 11.03 Uhr, als wir die Pforte zum Hafen passierten. Reisepass brav aufgeschlagen und mit einem Lächeln im Gesicht gab es gleich wieder eine Strafpredigt, weil wir zu spät sind. Herrjeh, die sollen sich mal nicht so anstellen, wir tun niemanden etwas, sind nett und gut drauf und verteilen unsere hart verdienten Taler. Warum freuen sie sich nicht einfach mal so richtig über uns? Wir freuen uns ja auch über die abwechslungsreiche Landschaft und die meist echt netten und zufriedenen Cubaner.
Es sind nur immer die offiziellen Hoheiten, die ihre Macht ausspielen müssen/wollen?

11.21 Uhr: Leinen los, Fender alle rein und raus geht es wieder durch die grüne Flussausfahrt mit winkend-lachenden Einheimischen am Uferrand. Andreas übernimmt das Ruder und bringt uns hinaus auf´s Meer. Wir genießen eine sonnig-ruhige Fahrt entlang der bergigen Inselkulisse im Hintergrund. Wir mampfen uns so durch den Segeltag und in diversen Ecken sieht man selig-schlafende Gesichter.

Am Nachmittag rasselt die Ankerkette. Wir liegen vor Cayo el Navio.
Mangroveninseln reihen sich aneinander. Die Kanus werden ins Wasser gelassen und natürlich springen auch fast alle ins Meer.
Ist grünlich hier, aber klar. In der Ferne sehen wir noch ein anderes Boot, Fischer. Sie paddeln tapfer die Strecke zu uns herüber um uns deren Langusten zu verkaufen. Kostenpunkt: 1 Languste = 2 Büchsen Bier. Da verhandeln wir auch nicht mehr. Das wird gleich akzeptiert.

Hackfleisch ist schon aufgetaut, d.h. Chile con carne wird trotzdem gekocht, mengenmäßig bei sieben Personen wohl besser. Beim Zubereiten der Langusten bin ich dann nicht in der Küche. Die schönen Tierchen, seufz. Aber da Leben ist ein Kreislauf. Fressen und gefressen werden?! Darüber lässt sich diskutieren bis ins Unendliche.
Das Wichtigste erscheint mir, ein schönes Leben und ein gnädig-schneller Tod (muss auch mal gesagt werden, denn auch beim Fischen ergeht es mir oft so, dass ich mir denke, der arme Fisch ?). Die Langusten schmeckten übrigens schon fantastisch…

Gerade laufen laut Seemannslieder zum mitgrölen, draußen duscht jemand, der Kochvorgang beginnt und oben werden die Kanus wieder festgezurrt.
Ein typischer Abend auf der VAVA-U. Gute Nacht aus dem Süden Cuba´s vor irgendwelchen kleinen Inselchen.

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