Feb

8

Michaela und Stefan
Mi., 08.02.12 – Tag 2 der Renovierungsarbeiten auf „blu:kat“
Strategie-Frühstück mit Tagesplanbesprechung – heute geht’s richtig in die Pötte, wir haben viel vor: den Innenbereich des Salon, die Pantry (Küche) und die Brücke sollen und müssen Maler-vorbereitet werden. Das heißt: Ausräumen, Säubern und Schleifen, Schleifen, Schleifen.

Martin@work

Martin@work

14.00 Uhr stehen wir im Farbenstaub und die Wände und Flächen sind fertig vorbereitet – noch vor Plan. Der ständig einsetzende Regen wäscht stetig den Schleifstaub vom Deck und von uns – praktisch. Beim Apfelkuchen und Kaffee beschließen wir, heute schon die Decke und alle anderen nötigen Stellen zu weißen. Mit Rollen und Pinseln bewaffnet machen wir uns ans Werk.

Malerei

Malerei

Schon nach kurzer erstrahlt der Salon in neuem Glanze. Das muss erstmal trocknen, so wie wir auch. Gemütlich genießen wir unsere Feierabend-Pina Colada, während wir dem Traumschiff AIDA bei seiner Ausfahrt zuprosten. Neidvoll blicken 1.284 Kreuzfahrt-Passagiere aus 872-Backbord-Balkonen auf unser weiß-blaues Idyll.

AIDAwink

AIDAwink

Wir besprechen den morgigen Tag: Fertigstreichen. Mehr geht nicht. Doch – Tagliatelle mit Krabben in Knoblauch, trotz leerer Pantry. Wir sind gespannt, wie der komplette Innenanstrich morgen wirkt.

Feb

7

Michaela und Stefan
Di., 07.02.12 – Tag 1 der Renovierungsarbeiten auf „blu:kat“
Ein üppiges Arbeitsfrühstück im Freien mit Obstsalat und Spiegelei mit Zwiebeln an Tomate stärkt uns für das was da kommt: schleifen, schleifen, schleifen – also nicht Martin uns, sondern wir die Türen, Wände und Möbel im Inneren unsers Lieblingskatamarans. Passen dazu werden die alten Reise-T-Shirts ausgepackt.

renovier

renovier

So werden bis zum frühen Nachmittag der Durchgang, die Gäste-Kabinen in der Mitte und am Heck repariert, renoviert und erstrahlen in teils frisch gestrichenem Glanz. Zwischendurch lässt es sich Martin nicht nehmen, zwei Schwarzbrote und einen Apfelkuchen zu backen, dessen Qualität wir sofort bei Kaffee und Kuchen in der Plicht testen. Wir beobachten das Geschehen am Containerhafen gegenüber und fachsimpeln über die Schiffe und Vorgänge – höchst interessant! So passiert z.B. die ‚Stadt Gera‘ unter zypriotischer Flagge unser Heck gen Europa. Wir streichen weiter und der Eingangsbereich erstrahlt wieder in frischem Sonnengelb. Abends dann das Drama: zum Sundowner stellt sich heraus, dass die Strohhalme alle sind!!! Naja, 20 Tage mal drei Leute macht … jedenfalls ganz schön viele Cocktail-Halme. Die Caiphirina schmeckt auch ohne Halm und eine zünftige Brotzeit mit Fisch und Salat und allem was die Küche so hergibt rundet den Tag ab.

Michakehr

Michakehr

Feb

6

Michaela und Stefan
Mo., 06.02.12 – Vorbereitungstag der Renovierungsarbeiten auf „blu:kat“
Unsere Arbeitswoche beginnt mit dem ersten organisatorischen Landgang: Essen einkaufen, WLAN checken, Seenotsender abholen und nochmal Farben einkaufen steht auf dem Plan. Essen einkaufen ist einfach auf Guadeloupe – wir versuchen das effizient und das gelingt uns auch: die leckeren Sachen beim Leckermarkt, die frischen Sachen beim Frischestand und die günstigen Sachen im Billigmarkt. Nur WLAN geht nicht, weil der Ostteil Guadeloupes grade vom Netz abgeklemmt ist. Das geht dann später im Zentrum der City beim der Billighühnchenbratereikette mit dem Opa im Logo. Martin erkundigt sich in der Touristeninfo nach einem Farbengroßmarkt und bekommt den Weg zu einem Gewerbegebiet gewiesen. Diesen schlagen wir dann auch per Beiboot ein: quer über das Hafenbecken am Containerterminal vorbei.

Im Gueterhafen

Im Gueterhafen

Am Steg einer Aluminiumschweißerei stiefeln wir los und erkunden, dass es ‚Peinture Gauthier‘ gibt, irgendwo dahinten. Klingt gut, aber teuer. Ist es dann aber nicht – wir bekommen alle Farben und die RAL-Töne sogar frisch gemischt. Bepackt geht’s zurück am Highway entlang zum Boot und zu blu:kat. Somit sind die Tagesaufgaben erfüllt, was uns Zeit für einen Ausflug im Beiboot in die Mangroven der Insel gibt. Wundervolle einsame Landschaften erkunden wir, plus der Landebahn des Regional-Airports, die hier direkt am Wasser beginnt und uns spannende Nahansichten vom Flugzeugrümpfen beschert. Auf dem Rückweg trödeln wir durch das Hafenbecken und beschauen uns die Schiffe von der Nähe, so unter anderem die riesige Costa Mediterranea, ein 3000-Seelen-Kreuzfahrt-Pott. Zurück an Bord: Prost und Heimatgefühle – es gibt Kartoffelbrei mit Sauerkraut und Würstchen.

Feb

5

Törnzusammenfassung

Martinique - Guadeloupe Januar-2012

Link zum Törnblog: Martinique - Guadeloupe Januar-2012

Angelaufene Häfen/Buchten:

Le Marin, St. Anne, Petite Anse Arlet, Anse A Lane, St. Pierre auf  Martinique
Roseau, Mero, Portmaouth auf  Dominica
Bourg auf Terre de Haut, Ilet des Saintes
Ilet Golier und Pointe a Pitre auf Guadeloupe

Gesegelte Strecke: 144sm
Max. Speed: 9,1Kn
Max Wind: 32Kn
Bemerkungen:
Wanderung auf den Vulkan PELE

Feb

5

Michaela und Stefan
So., 05.02.12
Es ist Sonntag und wir sind von der Urlaubscrew zur arbeitenden Mannschaft mutiert. Glücklicherweise wird auch auf blu:kat am Tag des Herrn eher geruht als geschuftet, so dass wir den sonnigen Tag weiterhin vor dem herrlichen Panorama der Ilet Gosier lesender- und sonnenderweise vertrödeln.

blukat_von_unten

blukat_von_unten

Beim Baden entdecke ich riesige Fischschwärme unter dem Schiff, worauf ich mir den Traum eines jeden Anglers erfülle – Angeln direkt von der Pfanne aus: blu:kat hat nämlich in der Küche eine Luke am Boden, die für den Noteinstieg gedacht ist und vom erhöhten Teil zwischen den Rümpfen direkt über dem Wasser endet. Hier probiere ich einen Mini-Gummifisch mit riesigen rosa Augen und schon nach 30 Sekunden zappelt es an der Schnur: ein exotisch aussehender silberner Fisch hatte wohl Appetit. Wir nicht – er wird in die Karibik entlassen. Ein zweiter hat sogar eine schöne gelb-schwarze Struktur am Rücken, viel zu schön zum Essen (und zu klein).

partyinsel

partyinsel

Gegen Mittag erheben sich dumpfe Basstöne von unserem Inselchen: was bei uns der VW-Club sind hier wohl die Schnellboote, die sich tönenderweise am Strand versammeln, um Party zu machen. Wir liegen in der Windschneise und hören uns das an, allerdings nur bis vier. Dann heisst es ‚Anker hoch‘ und abdrehen nach Pointe-a-Pitre. Dort ankern wir in der Bucht vor dem Trockendock, in dem blu:kat in der nächsten Woche einen neuen Unterwasseranstrich bekommen soll. Im Abendsonnenschein schimmern heute gülden der ‚Sekt de la Grenadine a la Kiwi‘. Die Luft ist erfüllt von der ersten Ahnung des Zitronenhähnchens in Weißweinsauce (ja! Ich kann es noch aus dem Kopf) – so lässt es sich leben.

Feb

4

Michaela und Stefan
Sa., 04.02.12 „offizielles“ Törnende

karibikwolken

karibikwolken

Unser letzter „offizieller“ Törntag begrüßt uns mit einem strahlenden Himmel nach dem klärenden morgendlichen Regenguss und einem perfekten Regenbogen. Michaela hat ihn als Erste entdeckt – sie hat nämlich im Freien geschlafen, im Trampolin unterm Sternenzelt. Wir ankern weiterhin vor der idyllischen Ilet Gosier mit ihrer Postkartenansicht und weißem Palmenstrand. So zum Greifen nahe lassen wir uns Zeit mit dem Erkunden, zumal Wochenende ist und auch die Guadelouppen (oder Guadeloupanesen?) die Insel entdeckt haben. Uns egal – wir baden und bereiten in aller Ruhe das kleine Beiboot vor: die türkisfarbenen Stellen im Meer rufen zum Schnorcheln. Unter Wasser dann breitet sich eine Pracht aus: -zig verschiedene Fischarten in allen Farben schillern durchs Wasser, wirklich eine schöne Stelle zum Unterwassergucken.

vive la france

vive la france

Der Rest des Nachmittags vergeht dösenderweise auf dem Vorderdeck in der Sonne, die dann bei Michaela auch prompt ihre roten Spuren hinterlässt. Autsch! Martin macht sich über die Struktur des blu:kat-Blogs und kategorisiert dieses und jenes. Damit die schönen Erinnerungen noch besser zu finden sind. Abends gibt’s den obligatorischen Sonnenuntergangs-Drink samt Lachs und Gemüse im Reisbett.

Feb

3

Michaela und Stefan
Fr., 03.02.12
Kristallblaues Wasser von türkisener Farbe und perfekter Sonnenschein laden ein zum Frühstück in der Plicht. Der Leuchtturmstandort von gestern Abend erweist sich bei Tageslicht als superromantisches Palmenidyll wie aus dem Reisekatalog.

Golier

Golier

Herrlich! Da müssen wir hin! Nicht nur wir, denn unvermittelt knattert ein Rettungshubschrauber über unsere Köpfe hinweg zu dem Inselchen, um dort Personen zu retten. Ein Notfall? Wohl eher eine Seenotrettungsübung, spannend anzusehen.

Seenotübung

Seenotübung

Michaela und Martin zieht es daraufhin aufs Vorderdeck in die Sonne. Mir gibt eine derartige Nähe zu den hiesigen Rettungsorganen jedoch Mut für ein schon lange geplantes Unterfangen: das Besteigen des blu:kat-Mastes. Ausgestattet mit doppeltem Sicherheitsgeschirr und dreifacher Kamera-Ausstattung geht’s in die Höhe – Sprosse für Sprosse. Ein herrlicher Ausblick, schon auf „Halbmast“. Als alle Fotos geschossen sind entschließe ich mich für die Rückkehr aus 11 Metern Höhe – schön genug, hoch genug.

blu-kat von oben

blu-kat von oben

Aus luftiger Höhe sieht die Trauminsel vor uns noch verlockender aus, vor allem die vom weißen Meeresboden grün schimmernden Meeresflecken – ein Tauchparadies! Nach kurzer Einweisung brechen wir im „Mini“-Beiboot auf zur Insel und zum Schnorcheln. Am Korallenriff, nur 2 Meter unter mir, tummelt es sich wie im großen Aquarium im Zoo: bunt-schillernde Fische überall: kleine schwarze, gelbe, gestreifte … Wahnsinn. Schade dass ich keine Unterwasserkamera habe, aber so gehört dieser Moment ganz mir allein – auch schön. Martin nutzt dieses Live-Kino, in dessen Mitte wir Ankern, auch für einen Schnorchelausflug, natürlich nicht ohne auch gleich etwas am blu:kat-Rumpf zu putzen.

Schnorchelputz

Schnorchelputz

Abendessen ist heute mexikanisch – Chili mit und ohne Carne sowie Grapeirinha, eine Spontanerfindung von Michaela, um mit Hilfe einer frisch gepressten Grapefruit den Rest unserer Literflasche Havanna Club Especial zu leeren, mjam.

Michadrink

Michadrink

Feb

2

Michaela und Stefan
Do., 02.02.12
Doppelt hielt besser. Was sich an der Hosennaht bewährt, gilt wohl auch für das Ankern, und so liegt blu:kat heut Morgen ruhig und sicher in der Bucht. Guten Gewissens wird nochmal aufgebrochen um in Bourg frische Lebensmittel zu erstehen: Baguette, Milch und etwas Obst und Gemüse. Ich versuche mich am Schnorcheln unterhalb der gestrigen Steilwand, doch der Wellengang lässt mich schnell aufgeben. Dann doch lieber wieder auf ‚große Fahrt‘. Wir durchqueren die Ilet de Saintes noch mit Motorenhilfe, vorbei an der ‚Star Clipper‘ – einem Kreuzfahrt-Nachbau des legendären Segelschiffes „Preussen“ – und setzen (fast) alles was wir haben an Segelfläche gen Guadeloupe.

Star-Clipper

Star-Clipper

Der offene, weite Atlantik bestärkt mich, doch noch einmal mein Glück beim Angeln zu versuchen – diesmal mit einem Tauchfisch-Imitat der so echt schwimmt, dass ich selbst erschrecke und denke, da ist ein Fisch dran. Da muss doch auch ein Thunfisch reinzulegen sein … und prompt erhalte ich zumindest einen Biss auf den Köder, jedoch ohne Erfolg, wie auch beim zweiten ‚Schnapper‘. Da blieb mir nichts weiter als stolz die Blessuren des weiss-orangen Kumpels zu betrachten und fürderhin einzig den Wellengang zu genießen.

zerbissen

zerbissen

Das Auf und Ab der bleigrauen Wogen in der Dämmerung vor Guadeloupe, das ist schon ein Spektakel. Das Einholen und Einräumen der Fock bei rasanten 3 Meter-Schwüngen in der tosenden Gicht ebenfalls. Im Dunkeln ankern wir vor der Küste und der Ilet du Gosier genießen Michaela’s fantastische Pina Colada, gefolgt von Buletten mit Möhrchen – was für eine Mischung.

bleigrau

bleigrau

Feb

1

Michaela und Stefan
Mi., 01.02.12

Dachluke

Dachluke

Die Nacht empfing uns mit starkem Wind und Wellengang, so dass auch der Morgen recht früh begann: Mit Schaukeln im Kopf der prüfende Blick aus der Dachluke – noch dämmerig. Trotzdem ist etwas anders. Und prompt – Motorengeräusche! Ich springe aus der Koje in Hemd und Hose und an Deck. Vor mir ragt dicht am Heck die Steilküste der Anse a Cointe. Der Anker hat sich über Nacht gelockert und Martin fuhr blu:kat gerade wieder in sicheres Gewässer. Dort setzten wir sicherheitshalber zwei Anker, mit verschlafenen Augen gar nicht so trivial. Das Frühstück hatten wir uns also verdient.

Hafen Terre-de-Bas

Hafen Terre-de-Bas

Mit dem Beiboot ging‘s danach an Land nach Bourg auf der Insel Terre de Haut, zunächst erst mal „einreisen“ und dann spazieren, Kaffee trinken und die Regengüsse abwarten, die immer wieder niedergingen. Zurück an Bord folgte ein weiterer Ausflug zur Nachbarinsel Terre de Bas, wo Michaela und Martin weiter dem fröhlichen Regen-Hopping gefrönt haben, auf dem Rundweg über die Insel, der glücklicherweise mit tollen Ausblicken und Unterständen gespickt war. Begegnungen mit Lebewesen beschränkten sich hier auf Ziegen und Hühner.

Irokesen-Hahn

Irokesen-Hahn

 

Irokesen-Ziege

Irokesen-Ziege

Auf dem Rückweg beim Eis-Einkauf bekam Michaela gratis eine Staude Banänchen dazu, frisch und gelb und zuckersüß. Zurück an Bord wurde daraus gleich Bananensplit, nebst Kaffee und Kuchen, und kurz darauf folgendem Sundowner-Cocktail plus Kartoffelpuffer mit Räucherlachs ein thematisch eher kulinarischer Rest-Nachmittag, getreu dem alten Seefahrer-Motto: ‚Mast und Schotbruch‘ – denn gemästet wurden wir auch ohne Schotbruch.

Abend-Terre de Bas

Abend-Terre de Bas