Fr. 13.5.11 – So 15.5.11
Pos (12.00 UTC): 38°31.861’N, 028°37.520’W; Marina Horta
Horta ist eine kleine verschlafene nette und vor allem sehr saubere und gepflegter Hafen und zugleich Hauptort der Insel Faial.
Noch am Tag unserer Ankunft haben wir uns zu Fuß umgesehen und mal wieder die Beine vertreten. Kleine nette Häuser, gepflegte Gärten mit Blumen – alles satt grün – und kleine Geschäfte umringt von kleineren Parkanalagen und einigen Kirchen. Das ist das Bild von Horta.
Natürlich nicht zu vergessen der Hafen, mit seinem Industrieteil für die Fischer und Versorgungsfrachter, sowie dem Marinateil für die Yachten. Die kommen aus aller Welt um hier Station zu machen. Dazu gehört natürlich auch der obligatorische Besuch von „Peters Cafe Sport“. Das ist schon seit mehreren Generationen in Familienhand und Treff der Seglergemeinde die hier mit ihren Yachten Station machen. Viele von ihnen verewigen sich auf der Hafenmole bevor sie wieder weiter segeln. Natürlich waren wir auch auf ein paar Bierchen bei Peter.
Den Samstag haben wir für ein paar kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten am Schiff genutzt. Dabei hat uns dann auch Thomas, der als neues Crewmitglied an Bord kam, geholfen. Ansonsten standen noch der Einkauf für die Weiterfahrt nach Malaga, Diesel tanken (1000 Liter) und Wassertanks auffüllen sowie klar Schiff auf dem Programm.
Noch ein kurzer Check am Masttop und dann hatten wir alles erledigt und Zeit für den morgigen Inselausflug mit dem Mietwagen.
Gleich nach dem gemütlichen und wie immer reichhaltigen Sonntagsfrühstück wollten wir los. Jürgen und Thomas hatten schon das Auto besorgt (Ford Fiesta für 55 €/Tag), da ist uns leider eine norwegische Segelyacht bei ihrem Ablegemanöver voll auf unser STB-Heck gefahren und hat eine ziemliche Delle hinterlassen. Bis wir alles geklärt hatten verging leider noch mal eine Stunde, aber dann ging’s ab on the road.
Erst n och mal ein kleiner Stopp am großen Supermarkt, der auch am Sonntag offen hat, um frisches Brot zu besorgen und dann weiter entlang der Küstenstraße.
Unser erstes Ziel, nachdem wir den kleinen Flughafen passiert hatten, war Ponta dos Caphelinhos mit dem gleichnamigen großen Leuchtturm „Caphelinhos“ im Westen von Faial.
Auf der Strecke dorthin fuhren wir durch mehrere kleine Ortschaften, die ebenfalls wie Horta alle sehr sauber und gepflegt waren. Auch hier ist überall alles satt grün und mit Blumen bepflanzt. In vielen Gärten sieht man Bananenstauden und kleine Azoren-Ananas wachsen, die ganz besonders süß sein sollen. Wir werden es testen. Die Häuser, oft aus Basaltgestein vom Vulkan gebaut sind überdies oft in verschiedenen Farben gestrichen. Insgesamt schön anzuschauen.
Ponta dos Caphelinhos ist eine „junge“ Gegend, die erst in den Jahren 1957/58 bei mehreren kleinen Ausbrüchen mit viel Ascheregen durch einen Unterwasservulkan vor der Westküste entstanden ist. Heute ist es ein Naturschutzgebiet und sehr schön hergerichtetes Ausflugsziel auf Faial, zu dem auch ein Museum gehört. Das hat zwar an sieben Tagen die Woche auf – sonntags leider aber erst ab Mittag. Wir hatten jedoch vom Touristenbüro schon reichhaltig Infomaterial bekommen.
Weiter ging’s dann auf der Küstenstrasse bis nach Cedros im Norden. Da sind wir dann nach rechts ins Landesinnere abgebogen. Immer steil hinauf in vielen Serpentinen – anfangs asphaltiert, dann Schotterweg – (fast) bis zum höchsten Punkt auf Faial auf 1043m. Dort oben am Aussichtspunkt steht man auf dem Kraterrand der Caldeira, die so ziemlich das Zentrum der kreisförmigen Insel bildet. Unten im Krater haben sich einige Seen gebildet und „Spielberg“ könnte keine bessere Kulisse mit Wolken und Nebel bauen, der sich hier oben durch die straken Aufwinde immer wieder bildet und verschwindet.
Auf den Wanderrundweg (8 Km) haben wir auf Grund der etwas kühlen Temperaturen verzichtet. Uschi ist eben mit „Warmduschern“ unterwegs. Dafür haben wir die tolle Aussicht über die Insel genossen.
Der Fahrt hinab zur Küste führte, wie schon der Weg nach oben, durch eine Gebiet, das auch ein Regenwald hätte sein können – große Farne, alles dicht grün mit Palmen und rankenartigen Pflanzen an hohen Bäumen.
Weiter führte uns unsere Route an alten und neuen Windmühlen vorbei zunächst bis zum Aussichtspunktmit der Marienstatur, die über den Hafen Horta wacht und auch von dort zu sehen ist.
Nach einem Kaffee und Imbiss im Fischerörtchen Porto da Praia sind wir noch mal durch die Gassen von Horta zur Caldeira do Inferno gefahren, welche gleich hinter dem Hafen liegt.
Auch die Caldeira do Inferno hat sich erst durch spätere Vulkantätigkeiten gebildet, wodurch zwei schöne Buchten entstanden sind.
Mit wunderschönen und abwechslungsreichen Eindrücken sind wir am Nachmittag wieder am Schiff und checken nochmals alles durch, denn morgen nach dem Frühstück soll es weitegehen – nach Gibraltar und Malaga.
Kommentare