Feb.

10

Michaela und Stefan
Fr., 10.02.12 – Tag 4 der Renovierungsarbeiten auf „blu:kat“
Morgens der erste verschlafene Blick auf das gestrige Tageswerk – schick! Alles trocken, alles sauber, alles neu. Strahlendes Weiß von der Decke belichtet das frische Blau der Küche, das Ziegelrot der Bibliothek und der Essecke und das Hellgrau der Wände und der ‚Brücke‘.

allesneu

allesneu

Wir ziehen wieder ein: Alles was drin war, muss auch wieder reinpassen, auf dem Schiff gibt es keinen Extraplatz und auch kaum unnötige Dinge. Michaela nutzt die Gunst der Stunde um Gewürze, Tee und jegliche Zutaten einem kritischen Blick zu unterwerfen. Auch hier ist nun ‚Klar Schiff! Nach dem Frühstück begrüßt uns unser (fast)-allmorgendliches Kreuzfahrtschiff beim Einlaufen Heck-seitig. Immer wieder beeindruckend, diese schwimmenden Neubaublöcke.
Innen alles fertig, wir verabschieden uns auf Landgang. ‚Tropical Car‘ hat heute geöffnet, allerdings nur um uns mitzuteilen, dass jedes der fünf Autos bereits weg ist. Auch der Mitbewerber gegenüber ist ausgebucht. Guadeloupe hat wohl nicht die größten Anbieter ihrer Zunft. Wir beschließen ein Ausweichprogramm – immerhin wirbt die Stadt mit dem „größten Aquarium der Karibik“. Schöne Seewasserbecken und viele buntschillernde Fische lassen uns die tropische Hitze vergessen – heute sind hier sage und schreibe 34 Grad im Schatten, ächz!
Zurück an Bord gibt es folgerichtig einen dicken Eisbecher mit Früchten für jeden, zuvor haben wir uns noch für morgen früh ein Taxi zum Marinahafen bestellt. Dann geht unser Flieger gen Havanna und unsere Bordabenteuer sind für dieses Frühjahr vorbei. Den Unterwasseranstrich im Trockendock und die Erlebnisse auf der Weiterreise nordwärts werden wir trotzdem verfolgen – lesenderweise vor dem Bildschirm, hier in den Törntagebüchern von blu:kat.

good-bye-blukat

good-bye-blukat

Feb.

9

Michaela und Stefan
Do., 09.02.12 – Tag 3 der Renovierungsarbeiten auf „blu:kat“

pantry

pantry

Wenn die Küche leergeräumt ist, ist das Frühstückmachen gar nicht so einfach. Zumal wir nicht die Küche vollräumen wollen, die wir gleich streichen. Das improvisierte Frühstück im Sonnenschein ist lecker, uns drängt es jedoch die Malerarbeiten fertig zu stellen. Wir beginnen mit hellgrau und blau – und kommen gut voran. Bei 31 Grad stehen wir jedoch im Schweiße unserer Angesichter, doch die schönen „neuen“ Oberflächen strahlen schon hervor.

Michamal

Michamal

Das Ziegelrot wird zur Herausforderung – die französische „Gauthier“-Farbe wird ihrem Fast-Namenspaten nicht gerecht. Hier werden wir wohl zwei- dreimal drüberstreichen müssen. Da war Bondex deutlich besser! (für mitlesende Hobbyhandwerker). Kleine Ecken mit dem Pinsel, große Flächen mit der Rolle, erst Farben dann Strukturen, zwischendurch die Türen die draußen in der Plicht gestrichen werden. Und wischen, wischen, wischen – denn die ‚Peinture‘ kleckst auch noch furchtbar.

neueBar

neueBar

Das Ergebnis kann sich dann jedoch sehen lassen, denn wenigstens schnell trocknen tut „Rouge Brique“. Und schön aussehen dazu. Nach dem dritten Tag Apfelkuchen in Folge und getaner Aufräumarbeit heisst es ‚Finger weg‘ – in dem frisch gestrichenen Salon sind wir überflüssig.

Salon

Salon

Wir machen uns auf den Weg in die City, Beiboot voraus, und probieren unsere Mietauto-Idee: Morgen wollen wir die Insel etwas erkunden und dazu ein Auto mieten, um mal das Landesinnere des „Schmetterlings“, wie Guadeloupe wegen seiner Form genannt wird, zu sehen. Außerdem brauchen wir unbedingt neue Strohhalme. In Pointe-a-Pitre wieder das „leichte Leben“ (soiviere vivre?? … oder so ähnlich) der Franzosen: der Autovermieter hat um 17.00 Uhr zugemacht. Wir rätseln noch was ‚Strohhalm‘ auf Französisch heißen könnte aber bekommen dann gleich 200 Stück davon samt drei superleckeren Baguette. Abends dann Salat mit Hähnchen und Gemüse, wir fallen früh und müde in die Kojen.

Feb.

8

Michaela und Stefan
Mi., 08.02.12 – Tag 2 der Renovierungsarbeiten auf „blu:kat“
Strategie-Frühstück mit Tagesplanbesprechung – heute geht’s richtig in die Pötte, wir haben viel vor: den Innenbereich des Salon, die Pantry (Küche) und die Brücke sollen und müssen Maler-vorbereitet werden. Das heißt: Ausräumen, Säubern und Schleifen, Schleifen, Schleifen.

Martin@work

Martin@work

14.00 Uhr stehen wir im Farbenstaub und die Wände und Flächen sind fertig vorbereitet – noch vor Plan. Der ständig einsetzende Regen wäscht stetig den Schleifstaub vom Deck und von uns – praktisch. Beim Apfelkuchen und Kaffee beschließen wir, heute schon die Decke und alle anderen nötigen Stellen zu weißen. Mit Rollen und Pinseln bewaffnet machen wir uns ans Werk.

Malerei

Malerei

Schon nach kurzer erstrahlt der Salon in neuem Glanze. Das muss erstmal trocknen, so wie wir auch. Gemütlich genießen wir unsere Feierabend-Pina Colada, während wir dem Traumschiff AIDA bei seiner Ausfahrt zuprosten. Neidvoll blicken 1.284 Kreuzfahrt-Passagiere aus 872-Backbord-Balkonen auf unser weiß-blaues Idyll.

AIDAwink

AIDAwink

Wir besprechen den morgigen Tag: Fertigstreichen. Mehr geht nicht. Doch – Tagliatelle mit Krabben in Knoblauch, trotz leerer Pantry. Wir sind gespannt, wie der komplette Innenanstrich morgen wirkt.

Feb.

7

Michaela und Stefan
Di., 07.02.12 – Tag 1 der Renovierungsarbeiten auf „blu:kat“
Ein üppiges Arbeitsfrühstück im Freien mit Obstsalat und Spiegelei mit Zwiebeln an Tomate stärkt uns für das was da kommt: schleifen, schleifen, schleifen – also nicht Martin uns, sondern wir die Türen, Wände und Möbel im Inneren unsers Lieblingskatamarans. Passen dazu werden die alten Reise-T-Shirts ausgepackt.

renovier

renovier

So werden bis zum frühen Nachmittag der Durchgang, die Gäste-Kabinen in der Mitte und am Heck repariert, renoviert und erstrahlen in teils frisch gestrichenem Glanz. Zwischendurch lässt es sich Martin nicht nehmen, zwei Schwarzbrote und einen Apfelkuchen zu backen, dessen Qualität wir sofort bei Kaffee und Kuchen in der Plicht testen. Wir beobachten das Geschehen am Containerhafen gegenüber und fachsimpeln über die Schiffe und Vorgänge – höchst interessant! So passiert z.B. die ‚Stadt Gera‘ unter zypriotischer Flagge unser Heck gen Europa. Wir streichen weiter und der Eingangsbereich erstrahlt wieder in frischem Sonnengelb. Abends dann das Drama: zum Sundowner stellt sich heraus, dass die Strohhalme alle sind!!! Naja, 20 Tage mal drei Leute macht … jedenfalls ganz schön viele Cocktail-Halme. Die Caiphirina schmeckt auch ohne Halm und eine zünftige Brotzeit mit Fisch und Salat und allem was die Küche so hergibt rundet den Tag ab.

Michakehr

Michakehr

Feb.

6

Michaela und Stefan
Mo., 06.02.12 – Vorbereitungstag der Renovierungsarbeiten auf „blu:kat“
Unsere Arbeitswoche beginnt mit dem ersten organisatorischen Landgang: Essen einkaufen, WLAN checken, Seenotsender abholen und nochmal Farben einkaufen steht auf dem Plan. Essen einkaufen ist einfach auf Guadeloupe – wir versuchen das effizient und das gelingt uns auch: die leckeren Sachen beim Leckermarkt, die frischen Sachen beim Frischestand und die günstigen Sachen im Billigmarkt. Nur WLAN geht nicht, weil der Ostteil Guadeloupes grade vom Netz abgeklemmt ist. Das geht dann später im Zentrum der City beim der Billighühnchenbratereikette mit dem Opa im Logo. Martin erkundigt sich in der Touristeninfo nach einem Farbengroßmarkt und bekommt den Weg zu einem Gewerbegebiet gewiesen. Diesen schlagen wir dann auch per Beiboot ein: quer über das Hafenbecken am Containerterminal vorbei.

Im Gueterhafen

Im Gueterhafen

Am Steg einer Aluminiumschweißerei stiefeln wir los und erkunden, dass es ‚Peinture Gauthier‘ gibt, irgendwo dahinten. Klingt gut, aber teuer. Ist es dann aber nicht – wir bekommen alle Farben und die RAL-Töne sogar frisch gemischt. Bepackt geht’s zurück am Highway entlang zum Boot und zu blu:kat. Somit sind die Tagesaufgaben erfüllt, was uns Zeit für einen Ausflug im Beiboot in die Mangroven der Insel gibt. Wundervolle einsame Landschaften erkunden wir, plus der Landebahn des Regional-Airports, die hier direkt am Wasser beginnt und uns spannende Nahansichten vom Flugzeugrümpfen beschert. Auf dem Rückweg trödeln wir durch das Hafenbecken und beschauen uns die Schiffe von der Nähe, so unter anderem die riesige Costa Mediterranea, ein 3000-Seelen-Kreuzfahrt-Pott. Zurück an Bord: Prost und Heimatgefühle – es gibt Kartoffelbrei mit Sauerkraut und Würstchen.