Dez.

3

Irene und Thomas

Der Wind nimmt bereits während der ersten Nachtwache weiter zu; Sterne sind nicht mehr zu sehen und die Nacht ist pechschwarz nach dem Neumond.
Wir fahren mit Spinnaker, der Wind kommt von achtern und wir müssen genau Kurs halten. Kurz vor dem Wachwechsel um 3:00 morgens kommen wir in eine kleine Schlechtwetterfront. Es regnet heftig und der Wind dreht plötzlich. Der Spinnaker flattert, schlägt und fällt ein. Unser Skipper springt aus dem Bett, bringt das Boot wieder auf Kurs und entscheidet, den Spi sofort einzuholen. Bei über 20 Knoten Wind und wolkenbruchartigem Regen ein durchaus anspruchsvolles Unterfangen. Nachdem an Deck alles taghell wird und gefühlt eine Elefantenherde dort oben trappelt, ist die nächste Schicht vor dem Wecken wach.
Zu dritt holen unsere Herren in einem Kraftakt den Spinnaker runter und bringen ihn ins Cockpit. Wir setzen die Genua und nutzen den Wind aus. Während die erste Nachtwache sich verdientermaßen ins Bett verkrümelt, versucht die zweite Nachtschicht erst sich selber und dann das Cockpit trocken zu bekommen. Schietwetter, aber immerhin tropisch warm.

Lifebelts und SPI

Lifebelts und SPI

In der ersten Morgendämmerung dann Anglerglück: Die nächste Goldmakrele/Mahi-Mahi wird an Bord geholt, mit feinem Alkohol ins Nirwana geschickt und dann sofort küchenfertig gemacht. Sie ist sogar größer als die letzte!

Mahi-Mahi Filets

Mahi-Mahi Filets

An unserer anderen Angelschnur fehlte wieder einmal der Haken samt Köder, die Leine wurde vermutlich von einem sehr Großen abgerissen. Insgesamt haben wir also sechs Fischbisse zu vermelden, drei Meeresbewohner haben unsere Köder abgebissen, einer ist in letzter Sekunde noch vom Haken gehüpft. Da wir jetzt keine Köder mehr haben, probieren wir es mit selbstgebastelten Alufischchen. Mal schauen…
Am frühen Vormittag setzen wir, der Wind scheint stabiler und die Schlechtwetterfront durch, wieder den Spinnaker.

und ACTION

und ACTION

Der ganze Tag bleibt warm, aber wolkenverhangen und vergleichsweise düster. Karsten behält die Wetterkapriolen gut im Auge.

Wetterfront

Wetterfront

Isabel backt dieses Mal Kirschkuchen, der im Nu vertilgt ist.

Kirschkuchen

Kirschkuchen

Den Sundowner funktionieren wir kurzerhand zum Raindowner um, Karsten ist großzügig mit Sahne und Rum bei der Pina Colada.

Prost Mädels

Prost Mädels

Nach einem spektakulären Sonnenuntergang gibt es dann den frischen Fisch mit Gemüse und Reis. Ein wahrhaft köstliches Mahl!

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

 

POS 24:00 UTC: 16 11N 045 00W
Kurssdaten: KÜG 265, den ganzen Tag unter SPI-220 mit bis zu FÜG 10,7 Kn
Etmal: 00:00 bis 24:00 162 sm
Wind und Wetter: bewölkt mit einzelnen Regengebieten, Luft 30 Grad, Wasser 28,5 Grad, Wind um die 13-17 Kn aus E bis ESE

Dez.

2

Irene und Thomas
Seit gestern haben wir richtig guten Wind. Wir genießen ein hervorragendes Frühstück mit Schinken und Melone und den üblichen Köstlichkeiten.

Frühstück mit Schatten

Frühstück mit Schatten

Es geht den ganzen Tag mit Rauschefahrt gen Westen.

Rauschefahrt

Rauschefahrt

Martin hat Kursautomatik eingestellt, mit minimalen Steuerungsbewegungen kommen wir gut voran.

Windanzeige

Windanzeige

Wer nicht Wache hat, döst vor sich hin und lässt die Seele baumeln.
Der nachmittäglichen Hungerattacke beugt Karsten mit Pfannkuchen vor.
Der Wind bleibt konstant und legt kontinuierlich leicht zu. Die Dünung erreicht dann am späten Nachmittag gut drei Meter.
Wir sind gespannt, was die Nacht bringt!

POS 24:00 UTC: 16 26N 043 15W
Kurssdaten: KÜG 255, den ganzen Tag unter SPI-220 FÜG 7,7 Kn
Etmal: 00:00 bis 24:00 187 sm
Wind und Wetter: Vormittags sonnig, ab Nachmittag bewölkt, Luft 30 Grad, Wasser 28,5 Grad, Wind um die 13-17 Kn aus ENE

Dez.

1

Irene und Thomas
Die Nächte sind mittlerweile so mild, dass wir nicht einmal mehr Jacken oder Schuhe brauchen.
Kurz nach Sonnenaufgang kommt endlich der Wind zurück und wir hissen den Spinnaker.

Spi Segeln

Spi Segeln

Danach darf die Morgenwache das erste Türchen vom Adventskalender aufmachen. Schon ein bisschen surreal, so mitten am Atlantik bei morgendlichen 30 Grad.
Wir genießen ein ausgiebiges Frühstück und versammeln uns dann auf dem Vorschiff, lassen die Korken knallen und feiern bei einem/zwei Glas Sekt unser „Bergfest“, das irgendwann in der vergangenen Nacht war.

Prost Bergfest

Prost Bergfest

Die Hälfte der Strecke ist geschafft, unglaublich. Beim gestrigen Abendessen wurden die Wetten zu Ankunft und erster Landsichtung abgegeben. Die Tipps gehen vom 8. – 10. Dezember, die Landsichtungen jeweils ein paar Stunden vorher. Jeder ist sehr an einem Sieg interessiert, schließlich hat Martin als Prämie die ARC-Fahne, die Gran Canaria-Fahne und sogar unsere Startplakette mit der Nummer 88 ausgelobt.
Den ganzen Tag, bis weit in den späten Nachmittag, begleitet uns ein kapitaler Thunfisch, der konstant „gelangweilt“ neben dem Boot herschwimmt.

Thunfischbegleitung

Thunfischbegleitung

Wir versuchen, ihn mit allen verfügbaren Mitteln zu angeln. Leider will er, egal welchen Köder wir ihm vor die Nase halten, nicht anbeißen.

Angelversuch

Angelversuch

Es kommt uns so vor, als würde er uns im übertragenen Sinn die Stinkeflosse zeigen…
Am Nachmittag nähert sich von Südost schnell ein 250m großer Frachter. Unser Skipper ändert vorsichtshalber leicht den Kurs, so dass der Tanker eine knappe Meile vor uns durchgeht.

Tanker

Tanker

Unser Abendessen besteht mangels Thunfisch aus Karstens hervorragenden Spaghetti Carbonara. Aber auch gut!

POS 24.00 UTC: 17 16N 040 08W aus
Kurssdaten: KÜG 255, seit dem Morgen unter SPI FÜG 6,4 Kn
Etmal: 00:00 bis 24:00 153 sm
Wind und Wetter: sonnig , Luft 28-32 Grad, Wasser 28,5 Grad, seit den Morgenstunden 7-8 Kn aus NE bis zum Abend um die 12 Kn aus E

Nov.

30

Irene und Thomas
Obwohl die Nachtschicht noch einen unglaublichen Sternenhimmel bewundern konnte, hat uns der Morgen mit dicken Wolken begrüßt.
Ziemlich schnell hat sich dann doch noch die Sonne blicken lassen, nach einem ersten Sonnenbad haben wir wieder einen Badestopp eingelegt.
Kaum waren wir aus dem Wasser und mit dem Mittagessen fertig, tauchten immer wieder Wale auf. Dieses Mal in Gruppen, deutlich größer, also mehr als zehn Meter, und mit flacherer Rückenflosse.
Sie haben uns mit mehr oder weniger Abstand begleitet und sogar hin und wieder neugierig den Kopf aus dem Wasser gestreckt und uns beäugt.

Wir wurden kaum fertig mit Staunen und Schauen, immer wieder konnten wir gleichzeitig mehrere Fontänen sehen und sogar das Blasen hören. So ein majestätischer Geleitschutz fühlt sich einfach gut an!
Karsten hat sich, ausgestattet mit Flossen und Taucherbrille, in die Fluten gestürzt und ist den Walen entgegengeschwommen. Obwohl er ziemlich nahegekommen ist, war der Abstand von rund fünfzehn Metern noch zu weit zum Streicheln.

Walflosse

Walflosse

Karsten und Wal

Karsten und Wal

Wieder hat uns ein fantastischer Sonnenuntergang in den Abend begleitet und wir haben unser letztes frisches Gemüse in Form von Auflauf à la Isabel verspeist.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

POS 24.00 UTC: 18 08N 037 38W
Kurssdaten: KÜG 257, unter Motor FÜG 6,3 Kn
Etmal: 00:00 bis 24:00 150 sm
Wind und Wetter: sonnig mit teilweiser Bewölkung und einzelnen Regenschauern, Luft 28-32 Grad, Wasser 28 Grad, immer noch Windstille bis max. 2-3 Kn umlaufend

Nov.

29

Irene und Thomas
Der Morgen begann für die Frühschicht mit Regen, der sich zum Glück schnell verzogen hat und ziemlich schnell hat sich dann die Sonne blicken lassen.
Mit der Dämmerung hatten unsere Nachtwächter Besuch an Deck entdeckt, drei fliegende Fische, die mausetot in unserem Töpfchen mit Fischköder und später an der Angelschnur gelandet sind.

Köderfische

Köderfische

Zwischendrin ist sogar der Wind aufgewacht, Markus und Thomas rollen mit vereinten Kräften die Genua aus.

An der Winsch

An der Winsch

Unsere Bordroutine hat sich völlig eingespielt, wir sind sehr entspannt und ein ganz großes Stück weg von der Welt da draußen. Sogar den ersten Advent vor zwei Tagen haben wir völlig verpasst!

Relaxeen in der Hängematte

Relaxeen in der Hängematte

Da der Wind noch immer nicht richtig will, entscheiden wir uns für einen erneuten Sprung in unseren ganz persönlichen Atlantik-Pool, der veritable 28° warm ist. So schön!
Der Sprung vom Bug macht so natürlich besonders Spaß.

Kopfsprung im Atlantik

Kopfsprung im Atlantik

Mit dem Ausruf: „Da schwimmt was Großes im Wasser hinter uns“ hat unser Skipper erstens unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und zweitens alle ganz schnell wieder an Bord.
Es waren tatsächlich zwei oder drei Wale, die gemächlich eine Runde um die VAVA-U gedreht haben. Natürlich sind wir alle, bewaffnet mit Kameras, an Deck gestürmt und konnten ein paar ganz tolle Bilder schießen!

Wal bei VAVA-U

Wal bei VAVA-U

Ein sehr schöner Sonnenuntergang beschließt den Abend, jeder lässt diesen unglaublichen Tag noch einmal Revue passieren.

Abendstimmung

Abendstimmung

POS 24.00 UTC: 19 08N 035 180W
Kurssdaten: KÜG 257, unter Motor FÜG 6,3 Kn, Vormittags für 2 Stunden Nahe in einer Regenfront 12 sm unter Segel mit bis zu 8 Kn Fahrt
Etmal: 00:00 bis 24:00 145 sm
Wind und Wetter: sonnig mit teilweiser Bewölkung, Luft 28-32 Grad, Wasser 28 Grad, Windstille bis max. 2-3 Kn umlaufend