Okt.

6

Schon Meilen vor der Stadt kommen uns unzählige Hochseefischerboote entgegen. Der Küsten-Einheimische ist natürlich bekannt für´s Angeln, aber hier ist es noch mehr als sonst. Beim ersten Stadterkunden zeigt sich dann auch gleich, dass Fischen hier zum Leben gehört und das wird auch gleich beim 3-tägigen Fischerfest zelebriert. Welch ein glücklicher Zufall hier zu sein.

Es wird immer heißer. Wir dösen nachmittags in der Sonne, bzw. im Schatten. Bikinis werden nochmals rausgeholt, obwohl diese schon teils wegen der morgigen Abreise eingepackt waren und wir fahren im Abendhimmel rüber zur Stadt wo uns schon viele bunte Lichter und Livemusik empfangen. Wie feiern die hiesigen Einheimischen also so ein Fischerfest? Ähnlich wie bei uns auch, natürlich weniger Currywurst, dafür umso mehr Shrimps & Co. Leider auch alles meist „fried“, aber so mögen sie es halt. Was ein wenig anders ist, ist die Sache mit dem Alkohol.

Seefest in Morehead City

Seefest in Morehead City

Uns dürstet. Es ist auch nachts noch mild und man gönnt sich dann doch mal gerne das ein oder andere kalte Bierchen auf so einem Fest. Oder? Tja, aber wo? Alkohol einfach so auf der Straße trinken funktioniert ja in USA nicht so leicht. Endlich fanden wir einen abgegrenzten Bereich in dem man dieses Teufelszeug konsumieren darf. Aber nur dort! Gleich haben wir es geschafft. Oder doch nicht? Ich bestelle ein Bier. Antwort: ich muss erst ein Ticket am Stand daneben kaufen.

Ich gehe zum nächsten Stand. Antwort: ich muss zum Stand daneben um ein Armband zu erwerben, damit ich dann das Ticket für das Bier kaufen kann.

Ich gehe zum 3. Stand. Antwort: 5 US$ und ID (Personalausweis) bitte.

WIE BITTE??? Ich kann es ja nicht glauben. Habe nur Dollarscheine in der Tasche und bekomme nichts ☹. Gut, dass Martin ein Foto vom Pass auf dem I-Phone dabei hat und somit schicken wir ihn zum Bierholen. Der Skipper rettete uns mal wieder. Trotz allem, die Bier-,Ticket-,Armbandverkäufer sind alle lustig und gut drauf gewesen, entschuldigten sich auch für das Prozedere und mussten schon auch über das alles lachen, denn wir reden hier von 10 Metern Biermarathon mit 10 Angestellten.

Seefest in Morehead City

Seefest in Morehead City

Aber hey, Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen wie gut dieses hart erkämpfte Bier dann schmeckte!

Okt.

5

Blauer Himmel, 26 Grad, wir haben definitiv KEINEN Herbstblues, sondern sind ausgeschlafen, fit und voller Tatendrang. Wir packen die Fahrräder ins Dinghy und düsen rüber zur Insel. Schon die Ankunft zeigt uns „hier will ich sein…“.

Dinghy Anleger

Dinghy Anleger

Ocracoke

Ocracoke

Ein extra Steg nur für Dinghys. So mögen wir das. Schnell noch ein 3. Fahrrad beim wohl lustigsten Laden der Umgebung ausgeliehen und wir strampeln gemütlich durch diese kleinen Straßen, vorbei an den liebevoll gebauten Holzhäusern samt offenen grün wuchernden Gärten.

Fahrradverleih

Fahrradverleih

Man merkt schon an den Pflanzen, dass es wärmer und tropischer wird. Strelizien wachsen wild, ab und zu entdeckt man eine Palme und es herrscht eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Es ist auch hier schon Nachsaison und somit ist kaum Verkehr und wenn, dann vielleicht mal ein Fahrradfahrer (Amerikaner können Fahrrad fahren???), oder ein leises Golfcart, das hier das Hauptverkehrsmittel zu sein scheint.

Wir genießen eine entspannte Stunde mit warmer Brise am Atlantikstrand. Autos dürfen hier anscheinend überall hinfahren. Voraussetzung Allrad natürlich.

AtlantikStrand

AtlantikStrand

 

Wir schlemmen frische Austern günstig wie nie, radeln noch ein wenig durch diese bezaubernde kleine Insel und bevor es zurück an Bord geht sitzen wir noch in einem kleinen Hafenrestaurant und müssen noch frischen Mahi-Mahi bestellen. Wenn schon überall Angler unterwegs sind, in allen erdenklichen Formen (stehend im Wasser, große und kleine Boote, an jedem Jetty usw.), dann muss man Fisch essen. Und frisch in dieser Umgebung schmeckt er halt auch am besten, keine Frage.

Austern-Essen

Austern-Essen

 

Soooooo ein toller Tag wieder mal. Da zeigt es sich halt wieder -was weiß man schon groß von der Küste, wenn man sie nicht richtig gesehen und entdeckt hat. Wer also mal in der Gegend sein sollte, oder auf dem Festland vorbeifährt, es gehen Fähren rüber!

ohne Worte

ohne Worte

 

Um 5 p.m. heißt es dann Anker lichten. Wir machen uns bereit für die Nachtfahrt runter nach Morehead City/North Carolina. Wenig Wind, somit also ausnahmsweise mal motoren. Wir hatten bis jetzt eh ein Glück mit dem Wind, somit verkraften wir das schon für den letzten Schlag. Eine helle Nacht dank Vollmond versüßt uns die 75 sm bis wir gegen 8 a.m. dann ankern.

Vollmondnacht

Vollmondnacht

Okt.

4

Ocracoke – welch ein Name. Wahrscheinlich hat den auch noch nie jemand gehört, oder gross gelesen bei der Ansicht der Ostküste. Und doch…welch ein kleines Juwel, das wir da gefunden haben, bzw. der Skipper. Denn ich denke mal viele Segler haben sich da noch nicht reingetraut. Zwischen zwei endlos langen Sandstränden eine Einfahrt ins Inlet und die war, ehrlich gesagt, nicht gerade so, wie man sich das vielleicht wünscht. Brandung, hohe Wellen, NUR Wellenbrecher auf jeder und dann eine Karte die zwar ein wenig Tiefgang anzeigt, doch was wenn sich diese Sandböden mal ein wenig verlagern durch diese starke Bewegung?!?! Da waren wir dann. Wollten rein. Und nun?

Da knackst es plötzlich auf Kanal 16. Ein einheimischer Hochsee-Fischerboot hat uns auf dem Radar wahrgenommen und wohl gemerkt, dass wir nicht so richtig in Bewegung sind. Sie meinten, ihr Fischertag sei eh vorbei und fahren gleich heim und werden bald sichtbar für uns sein. So warteten wir ein paar Minuten, klebten uns mehr oder weniger hinter ihnen dran und rein ging´s mit flotter Fahrt wie auf einem Surfbrett rein. Bedankten uns freudig über Funk bei denen. Wir wollten sie später in der Hafenkneipe noch auf ein Bier einladen, aber die saßen da wohl schon zuhause und verspeisten ihren „catch of the day“. Witzigerweise wussten so ziemlich alle dort schon Bescheid über den Catamaran, der reingelotst wurde. Wir sind eben mal wieder die einzigen Segler hier und wie so oft was Besonderes.

Ocracoke-Inlet

Ocracoke-Inlet

Und wie so oft besuchen uns auch hier wieder alle vorbeiziehenden Bewohner und grüßen erfreut, fragen eigentlich immer die Länge des Cats, woher wir kommen, wohin wir fahren, ob es uns hier gefällt und dass der Cat ein tolles Schiffchen sei. Also wir finden das richtig nett und freuen uns immer sehr über den „American Way of Life“, wenn man das so beschreiben kann. Einfach dieses nette offene Ansprechen und ohne Neid was gut finden und dann wieder weiterziehen. Sei es mit einem Boot, einem Jetski, Kanu, SUP oder mit was auch immer alle so unterwegs sind.

Ocracoke

Ocracoke

Wir genossen das ruhige Inlet, einen traumhaften Sonnenuntergang vor der Insel Ocracoke und unsere geliebten Delfine sahen wir auch hier wieder. Das Abendessen nach einer 1,5-tägigen Halbdiät für uns Mädels (unfreiwillig dank kräftigem Wind) schmeckte heut irgendwie doppelt so gut wie sonst ?. Und ein herrlicher Mond leuchtete uns bald in einen frühen Schlaf.

Okt.

3

Nach einem entspannten Tag sind wir Dienstag morgen wieder raus auf den Atlantik um diesen langen Schlag bis zum Palmico Sound zu segeln.
Draußen wehte ein leichter NE, also ideal um mit Halben Wind und unter Vollzeug den Süd zu Segeln.
Traumhaftes Wetter, sonnig, wolkenlos und warm mit wenig Welle. So zog VAVA-U mit 7 Knoten dahin.
Zum Nachmittag wurde der Wind estwas weniger und es kam mehr Dünung auf. Trotzdem ging es weiter gut voran in die sternenklare Nacht mit fast Vollmond.
An sich hatten wir uns schon auf die vielen Sterne gefreut, aber das helle Mondlicht hat alles überbelichtet. Dafür glitzerte das Meer in den Welllen.
Am nächsten Morgen gabs einen tollen Sonnenaufgang. Nur im Süden zogen leichte Regenwolken auf, von denen uns kurz ein paar Tropfen trafen.
Mittags am Kap Hatteras frischte der Wind noch mal auf gute 20 Knoten auf so dass wir mit einem Reff im Groß bis zum Ocracoke Inlet gesegelt sind.
Hier stand ordentlich Brandung an den Flachs von der Atlantikdünung. Ein einlaufender Fischer hat uns dann noch etwas beim Einlaufen als Lotse unterstütz und so waren wir kurz nach vier heute vor der Siedlung Ocracoke.
Nachdem wir dann noch einen kleinen Landgang unternommen haben um alles abzuchecken, wollen wir morgen dann die Gegend mit den Rädern erkunden.
Es schaut nett und urig hier aus, nur das Telefonnetz scheint im Moment nicht zu funktionieren und damit auch kein W-LAN.
Aber es gibt ja noch Funk-E-Mail via Michi in NMünchen, so dass auch dieser Blogbeitrag gepostet werden kann. Danke Michi.
Bis bald wieder mit Fotos die Crew der VAVA-U

NAchtfahrt

NAchtfahrt

Okt.

2

Schon um sieben scheint die Sonne, doch wir schlafen noch mal ein wenig.

Dann lacht uns die Sonne im Cockpit beim Frühstück und folgendem Relaxen an Bord an. Das Thermometer ist schon bei gut 25 Grad ohne den frischen Wind der letzten Tage.

Sonne am Morgen

Sonne am Morgen

Am Mittag geht’s per Dinghy an Land und wir dürfen es in einer APP-Anlage an einem der vielen freien Liegeplätze für 1-2 Stunden festmachen.

Laut Karte gibt der Ort nicht viel her, doch wir erinnern uns, dass es hier Wildpferde geben soll.
Danach fragen wir in einem kleinen Souvenirladen. Doch zu Fuß ist es zu weit und bekommen den Tipp mit einem kleinen Elektroauto oder Scootern dort hin zu fahren.

Gesagt getan. Der Golfcar-Verleiher hat scheinbar schon genug verdient in dieser Saison und hat seinen Laden geschlossen. Also nehmen wir die Scooter für 15 Dollar die Stunde und „düsen“ los.

Unsere Scooter

Unsere Scooter

Und tatsächlich gibt es im Eintrittspflichtigen Nationalpark noch Wildpferde zu sehen. Und natürlich den Atlantikstrand und viel Natur. Wir machen ausgerüstet mit Schlappen und Badelatschen noch einen kleinen Abstecher auf einem Trail, den die Amerikaner nur ausgerüstet wie zu einer Dschungelexpedition „bewandern“. Das Staunen über uns bleibt nicht aus.

Wildpferde

Natur Pur

Auf dem asphaltierten Trail

Amerikaner auf Expedition

Atlantik-Strand

Nach knapp 2 Stunden geben wir die Scooter wieder ab, genehmigen uns jeder noch eine spezielle scharfe Kürbismilch (es ist ja bald Halloween) im netten Straßenkaffee und sind wieder zurück auf VAVA-U.

Bei Windstille und vollem Sonnenschein genießen wir die Ruhe hier bis zum Abend.

Für morgen ist dann der große Schlag bis zum Palmico Sound geplant. Für die ca. 213 Seemeilen, für die wir halben Wind mit 15 Knoten aus NE erwarten, planen wir etwa 30 Stunden.

Wenn wir also gegen neun loskommen, sollten wir am 4.10. nachmittags ankommen.

Vielleicht können wir von Unterwegs eine kurze Mail senden.