Juli

12

Petra

Da heute nichts Besonderes (ha! außer unserer Lieblingsbucht, schwimmen, schnorcheln, sich sauwohl fühlen) passiert ist,
ich aber „dran“ bin mit Blog schreiben, möchte ich einfach einige Gedanken beschreiben, die mir so beim Betrachten unserer Yachtie-Nachbarn so gekommen sind.

Zunächst mal strahlen wirklich ALLE eine solche Zufriedenheit, heitere Gelassenheit und Ruhe aus, die ich einerseits bewundere und die mich andererseits wirklich neidisch werden lässt. Es schwelgen hier wahrlich nicht alle im Luxus, ganz im Gegenteil, mindestens die Hälfte unserer Nachbarschiffe sind winzig kleine Nussschalen, die zum Teil auch wirklich schon etwas abgewrackt wirken. Die Menschen sind freundlich, offen und jederzeit hilfsbereit, eine verschworene kleine Gemeinschaft, die in Verbindung mit der wunderbaren Natur hier tatsächlich ein bisschen heile Welt vermitteln.

Geld, Statusdenken oder Machtspielchen sind hier kein Thema. Da kommen in mir schon Gedanken auf, worin der Sinn in unserem alltäglichen Wahnsinn Zuhause eigentlich wirklich liegt, und es breitet sich in mir eine gewisse Sehnsucht nach einem solchen Leben aus
(keine Bange, ich komm´schon wieder nach Hause, auch wenn es auf den Tua-motos keinen einzigen Zahnarzt gibt – schon verlockend!).

Weitere philosophische Ergüsse meinerseits möchte ich Euch aber denn doch ersparen, wie gesagt, heute war „nichts los“! ;-)))))

Juli

11

Andrea

Herrlich morgens ganz früh vor einer solchen Kulisse ins Meer zu springen und ein paar Runden um das Boot zu schwimmen.
Wogende Palmen im Hintergrund, in deren Wedeln sich das erste Licht der Sonne bricht, ein wirklich weißer Sandstrand mit einer leichten Dünung, die einen aber fast umhaut, wenn man drin steht.

Am Tag zuvor wurden wir schon von den anderen Yachties darauf aufmerksam gemacht, dass es mittags ein von den Einheimischen organisiertes Barbeque am Strand geben würde. Im Laufe des Vormittags wurde dann auch die Uhrzeit bekanntgegeben, um 13.30h sollte es los gehen. Jeder sollte sein eigenes Geschirr, Besteck und Getränke mitbringen.

Tatsächlich ging es auch pünktlich los, fast alle Yachties aus der Bucht nahmen daran teil, ich schätze, wir waren ca. 20 Personen.

Einige hatten auch ihre Kinder dabei, die in der Dünung am Strand viel Spaß miteinander hatten, trotz unterschiedlicher Nationen und Sprachen.

Es gab gegrillten Fisch, 2 Varianten von Poisson Cru, Schweinefleisch, Ziegencurry und diverse Beilage, darunter auch Brotfrucht – alles super lecker (Ziege habe ich nicht probiert). Als Nachtisch gab es Bananen frisch von der Staude und Kokosnuss.

Ein Einheimischer zeigte allen, auf welche Art sich Kokosnüsse mit der Machete zerlegen lassen, je nachdem, ob man nur das Fruchtfleisch möchte oder aber auch die Kokosmilch trinken will. Man konnte sich auch an einem Werkzeug versuchen, mit dem das Fruchtfleisch aus einer halben Kokosnuss herausgeschabt wird.

Für uns war es auf jeden Fall sehr interessant, mit vielen Weltumseglen aus allen möglichen Ländern reden zu können. Wir waren auf jeden Fall die einzigen Urlauber, alle anderen waren schon jahrelang unterwegs und hatten noch viel vor.

Für mich sehr beneidenswert. Auffällig ist, dass sehr viele junge Leute – teils mit Kindern auch im schulpflichtigen Alter und sehr viele ältere Segler, also Frührentner und Rentner unterwegs sind. Jedenfalls haben uns alle bedauert, weil unsere Tage hier gezählt sind und wir bald nach Hause fliegen müssen.

Juli

10

Petra

Heute sind wir nochmal zurück in die Bucht von Hanamoenoa, unsere erste Anlaufbucht hier auf den Maquesas.
Martin hatte noch am Boot zu werkeln, so dass wir einen ganzen Tag lang nichts, aber auch gar nichts vor hatten.

Nach dem Aufstehen direkt ins kristallklare Meerwasser springen zu dürfen, ist einfach herrlich! Falls ich mich wiederhole, so sorry, aber das ist einfach ein Luxus, der mit Geld nicht zu bezahlen ist.
Genauso verhält es sich mit dem traumhaften Strand, an dem meistens weit und breit niemand zu sehen ist und schon gar kein Handtuch, das ja sehr gerne von Touristen
aus einem ganz bestimmten, mir sehr gut bekannten Land gerne zum Reservieren der schönsten Plätze meist schon vor Sonnenaufgang platziert wird.

Hier hast Du unberührte, unverschmutzte Natur (Yachties scheinen auch ein besonders umweltbewußtes Völkchen zu sein!), wie ein Bild aus einem Reiseprospekt, ohne Photoshop, auch das bekommt man als normaler Tourie nur noch sehr selten zu sehen, und ohne langwieriges Kraxeln oder Wandern schon gar nicht.

Zwischendurch ein bisschen schnorcheln, zwar nicht mit einem so spektakulären Szenario wie auf Fakarawa, aber für mich Gelegenheitsschnorchler immer noch toll, Papageienfische, Wimpelfische (weiß ich von Andrea) und irgendwelche wunderhübschen Fische in allen Farben, manche „grasten“ auf dem Sandboden wie Kühe bei uns auf der Wiese, andere knabberten eifrig an den Korallen, ist doch toll, dass es hier zwei Welten anzuschauen gibt – unter Wasser und über Wasser – und beide sind einfach wunderschön!

Abends gibt es dann einen „Sundowner“ in der Hängematte oder am Strand, ebenfalls unbezahlbar und unvergesslich.

 

Juli

9

Andrea

Nach einer entspannten Nacht – da ohne Wache – und unserem üblichen gemütlichen Frühstück verließen wir die schöne Bucht Hanamoenoa in Richung Hiva Oa.
Wir ankerten außerhalb des kleinen Hafens von Atuona, der ziemlich gut besucht war von vielen Yachties.

Für die meisten Yachten ist dies der erste Stop, wenn sie aus Richtung Panama bzw. Galapagos auf den Marquesas ankommen und hier auch einklarieren.

Hiva Oa ist bekannt für seine beiden berühmten Künstler, den Maler Paul Gauguin und den Sänger Jacques Brel, die beide hier lange Zeit gelebt und gearbeitet und dann gestorben und auf dem hiesigen Friedhof begraben sind.

Abends waren wir dann in der kleinen Pension Relais Moehau zum Essen, wir hatten alle den „Poisson cru“ in Kokosmilch (in unserem Fall aus Thunfisch) – sehr, sehr lecker! Die Portionen sind riesig, obwohl es sich nur um eine Vorspeise handelt, es wäre nichts mehr in uns reingegangen!

Was wirklich nett ist bei den ganzen Lokalen in Atuona, sie holen einen zum Essen ab, wenn man will und bringen einen auch wieder zurück – in unserem Fall zum Hafen.
Wir sind allerdings getrampt (zumindest Petra und ich – die Jungs mussten laufen, weiß auch nicht, warum 🙂

Juli

8

Petra

Bei meiner 3 – 5 Uhr Wache kamen die ersten Lichter in Sicht, hurra, es gibt wieder festen Boden unter den Füßen!

Um 6 Uhr ankerten wir in einer wunderschönen kleinen Bucht und meine erste Amtshandlung nach den üblichen Landeverrichtungen war ein Sprung ins Wasser – heaven!!!!
Die Sonne ging gerade auf, einfach herrlich!

Danach gab es ein gemütliches Frühstück wie immer und dann machten wir uns mit dem Dinghi auf in die „Stadt“, Vaitahu.
Dort ging es direkt zu „Chez Jimmy“, der einzigen Bar weit und breit und bestellten – Wlan ;-))))!
Dazu gab es herrlichen Kaffee, die Zutaten kamen direkt auf unseren Tisch: 4 Tassen mit heißem Wasser und je ein Glas mit Kaffeepulver, Zucker und Milchpulver, was will man mehr, wenn man Netz hat…….

Nach den ersten heruntergeladenen Nachrichten schaute ich mich ein bisschen um, nach vorn der palmenbesetzte Strand und das glitzernde Meer, nach hinten die beeindruckenden wolkenverhangenen grünen Abhänge der Insel, schon beeindruckend.

Wir bestellten bei Jimmy gleich Obst, weil wir inzwischen „blank“ waren, eine einzelne mickrige Mango und einige verschrumpelte Limetten waren übrig geblieben.

Der Rundgang durch den Ort war interessant, aber auch sehr übersichtlich. Eine kleine Kirche, das Rathäuschen, die Post, ein winziges Museum mit einigen „Tikis“ im Hof, dann eine große Freilufthalle, in der die Frauen Bingo spielten – das war es eigentlich schon. Viele wunderschöne blütenbesetzte Büsche und Bäume, ein riesiger Mangobaum voll mit wunderbaren reifen Früchten (leider auf einem Privatgelände, selbstgekl….pflücktes Obst schmeckt ja bekanntlich am allerbesten!) und ein Baum, der alle seine wunderschönen gelben Blüten abgeworfen hatte und die jetzt den Boden verzierten, wirklich schön.

Nachdem wir wieder in der Bar angekommen waren, präsentierte uns Jimmy unseren Obsteinkauf, der war nicht von schlechten Eltern:
bestimmt 4 kg Grapefruit, 2 kg Mangos, einige Papayas und gefühlt Hundert Limetten. Als ich ihm sagte, wir wollten eigentlich nur 10 Limetten, schaute er mich völlig entgeistert an und lachte mich aus, was er mir dazu auf Französisch sagte, konnte ich leider nicht verstehen. Da das Ganze aber sehr günstig war und er auch darauf bestand, daß wir den gesamten Limettenbestand einpackten, blieb uns nichts anderes übrig, als uns mit 3 schweren Rucksäcken und einem großen Plastikbeutel auf den Heimweg zu machen.

Dreimal dürft ihr raten, was es in den nächsten Tagen obstmäßig gibt…;-))))

Abends gab es ein schnelles, aber leckeres Omelett und dann war es endlich soweit, wir wurden in die Geheimnisse von „Mr. Wong“ eingeführt – endlich!
Da wir am nächsten Morgen ja ausschlafen konnten, ging es bis (für unsere Verhältnisse) spät in die Nacht zockermäßig ab, das hat wirklich Spaß gemacht.