Juni

22

Tini wollte am Sonntag früh wieder nach Hause fahren. Erstens wegen der Hitze und zweitens war ja Rückreiseverkehr. Mit einem Lunchpaket für die Reise verabschiedeten sich die drei und waren tatsächlich nach guten zweieinhalb Stunden daheim.
Die Waschmaschine rotierte auch am Sonntag und die Wäsche war durch die Wärme ruckzuck trocken.
Mittags entschlossen wir uns trotz Hitze in die Stadt zu gehen. Sonst hätten wir von Straßburg nicht viel gesehen.
Zielstrebig gingen wir zum Münster, das Wahrzeichen von Straßburg. Das Liebfrauenmünster zählt zu den bedeutendsten Kathedralen der Welt. Der Nordturm wurde bereits Ende des 11. Jahrhunderts errichtet. Mit seinen 142 Metern ist er einer der höchsten Kirchtürme überhaupt. Man sollte sich Zeit nehmen, um die prächtigen Statuen und die vielen biblischen Szenen auf der Fassade aus rosafarbenem Sandstein zu bewundern. Die Fenster sind total beeindruckend, teils noch originale Glaskunst aus dem 13. und 14. Jahrhundert .

Die astronomische Uhr von 1547 , die man innen bewundern kann, gilt als Meisterwerk des Uhrenbaus der Renaissance mit verblüffenden technischen Feinheiten. Der ewige Kalender bildet die Bewegungen der Planeten nach.

Nach oben auf die Plattform sind wir nicht. Dafür haben wir in einem kleinen Café einen Eiskaffee getrunken. Das tat richtig gut bei den Temperaturen. Dann ging es weiter ins La petite France, ein zauberhaftes Viertel mit engen Gassen, das wie aus der Zeit gefallen wirkt: Viele bunte Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17.Jahrhundert , das war schon zur Weihnachtszeit wunderschön. Einst war es das Viertel der Gerber, die Tierhäute und Felle präparierten.


Ein Passagierschiff fuhr in die Schleuse. Martin schaute interessiert von außen zu. Danach kam eine große Gruppe Kanufahrer mit einem Guide. Wir waren gespannt, wo die hin wollten. Links ging es steil über ein Wehr, rechts war die Schleuse. Tatsächlich fuhren sie alle in die Schleuse. Normalerweise dürfen das Ruderer und Kanu Fahrer nicht , aber hier am inneren Kanal ist das scheinbar erlaubt.

Wir haben noch einige Sehenswürdigkeiten angeschaut, wie den Gutenbergplatz. Trotzdem haben wir vieles nicht gesehen. Viel beim nächsten Mal. Erschöpft spazierten wir langsam aufs Boot zurück. Eigentlich wollten wir noch kurz bei Franziska und Roli vorbeischauen, aber wir waren total platt. Wir sehen uns bestimmt auf dem Weg nach Nancy noch öfter

Juni

20

Törnzusammenfassung

Start in Rheinfelden (CH) am 05.06.25.04.25
Ankunft in Strasbourg am 18.06.25

Insgesamt 190 Km mit 16 Schleusen auf dem Rhein-Rhone-Kanal zusammen mit dem Rhein von Niffer bis Rheinfelden.

Durchschnittsgeschwindigkeit 4-5 Kmh, ausser auf dem Rhein mit bis zu 13 kmh Flussabwärts.
Und auf dem Abschnitten des Stichkanals nach und von Colmar sowie des Rhein-Rhone-Kanals von Diebolsheim bis Strasbourg wegen viel Grünzeug im Wasser teilweise nur 1-2 Kmh.

Besuchte größere Orte:
Rheinfelden CH und D, Weil am Rhein, Kunheim, Colmar, Krafft, Eschau, Strasbourg

Juni

19

Rudi und Fritz

Juni

19

Heute war der Abreisetag von Fritz und Rudi. Nach zwei Wochen an Bord der Vlinder packten die beiden ihre Reisetaschen und haben noch ein paar liebe Worte ins Gästebuch eingetragen. Nach einem letzten Frühstück und einem gemütlichen Plausch über die gemeinsamen zwei Wochen musste zuerst Rudi zum Bahnhof. Fritz nahm den Flixbus direkt nach Zürich und Martin fuhr auch ihn mit dem Auto zum Busbahnhof. Nebenbei lief die Waschmaschine auf Hochtouren, da sich gleich zum Kaffee neuer Besuch aus Karlsruhe angekündigt hatte. Ein ehemaliger Mitsegler von Martin, Nick und Katrin, eine Freundin von ihm, haben auf der Durchreise einen Stopp gemacht. Alte Erinnerungen von gemeinsamen Törns wurden ausgetauscht. Der Nachmittag ging jedenfalls recht schnell vorbei und wir beschlossen, essen zu gehen.
Das Al Mandaloun, ein libanesisches Restaurant lachte uns an. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg.
Zuerst dachten wir , es ist geschlossen, aber der Wirt selber empfing uns mit fast akzentfreiem Deutsch. Er hat lange in Karlsruhe, wo unser Besuch her war, gelebt. Das war echt nett, die tauschten dann gleich Erinnerungen und Neuigkeiten aus. Sogar KSC Fan war er.
Er erklärte uns die libanesische Tradition von Mezze und empfahl uns gemischte Vorspeisen. Die waren sehr lecker, dann bestellten wir noch einen Hauptgang.so langsam füllte sich auch das Restaurant. Die Franzosen essen viel später. Satt , zufrieden und noch ein Plausch mit dem Chef, danach ging es zurück aufs Boot. Nick hatte ein neues Spiel dabei. Das ist schon fast eine Tradition. Nick hatte Martin ein Backgammon und auch unseren Bootsklassiker, das Wizard Spiel, schon mit auf die Vava U gebracht. Das spielen wir noch heute gerne.
Das Scabo ist eine Mischung zwischen Uno und Skippo.
Nach zwei Runden Scabo holten wir doch die Wizard Karten raus. Es war zwar wunderschön noch auf Deck bei einem Gläschen Wein, aber die Mücken piesackten uns gscheit.


Später Besuch kam leise an Deck geschlichen. Die Nachbarkatze schnurrte laut und forderte Streicheleinheiten. Wir blieben noch bis zum Ende des Spiels draussen, dann verabschiedeten wir uns in die Kojen, weil Nick und Katrin früh los mussten.

Nach einem üppigen Frühstück am Freitag morgen fuhren die beiden weiter.
Mittag kam dann unser nächster Besuch, meine Tochter mit den beiden Jungs. Nach einem freudigen Hallo erkundeten beide erstmal das Boot, bevor es Kaffee und den restlichen Rhabarber Kuchen gab.
Wir wollten noch bei der Hitze in den Park gegenüber von der Marina. Dort sollte eigentlich ein Wasserspielplatz sein. Spielplatz ja, aber ohne Wasser. Ein Eiswagen hatte leckeres Eis, das wir genüsslich im Schatten gegessen haben. Abends wurde an Deck gegrillt, bevor es ins Bett ging.
Am Samstag fuhren wir ganz früh los ins Rulantica, der Wasserpark vom Europa Park Rust. Leider hatten nicht nur wir die Idee. Der Park ist riesengroß, viele Rutschen und andere Spielmöglichkeiten. Und es war so viel los. Vor den Rutschen gab es lange Wartezeiten, wie es halt in den Freizeitparks üblich ist. Trotzdem war es ein toller Tag und der Spaß kam auch nicht zu kurz. An dem Park war ein Fest mit vielen Buden. Wir haben vor der Heimfahrt Burger und Pommes gegessen, dann sind wir zurück nach Straßburg aufs Boot und alle ziemlich müde gleich ins Bett.

Juni

18

Heute ging es auf unsere letzte Etappe nach Straßburg. Die letzte Strecke durch wunderschöne Alleen, bevor wir durch die bewohnten Vororte von der nicht mehr weit entfernten Großstadt tuckerten. Vier Schleusen lagen vor uns . Unsere Strippenzieher Fritz und Rudi nahmen ihre Aufgabe recht ernst und standen jedes Mal parat.


Kurz vor dem Ziel passierten wir das alte Hafenbecken, dass schon fast zu einem Naherholungsgebiet umgewandelt wurde. Und Hochhäuser in allen Variationen. Ob das schon Kunst ist? Viele Ruderer waren auch auf diesem Kanalstück unterwegs um ihre Trainingseinheiten zu absolvieren.

Dann sahen wir noch einen Unterwasserrasenmäher, der das viele Grünzeug vom Grund entfernte. Den lassen wir in Zukunft vor uns herfahren ;-).


Im Hafen waren einige Bootsbesitzer auf ihren kleineren Motorbooten. Einer rief uns zu , wo wir hinwollten, hier ist kein Platz. Martin ließ sich nicht beirren, wir hatten ja eine Reservierung. Der Yachti lief neugierig am Steg entlang und schaute tatsächlich , wo wir anlegen wollten. Der Chef vom Hafen musste erst zwei größere Frachter ein Stück wegschieben, damit Martin rückwärts einparken konnte. Gewohnt lässig drehte er die Vlinder. Am Steg schauten alle Leute …. wie jetzt? Da will der rein?
Es war echt Millimeter Arbeit und echt eine Meisterleistung, die Vlinder genau da hineinzumanövrieren. Das Festmachen war dann ein Klacks und es hagelte Lob von allen Seiten.


Den Kaffee und den Erdbeerkuchen hat sich der Skipper redlich verdient.
Fritz und Rudi gingen in den benachbarten Park spazieren und suchten sich ein schattiges Plätzchen.
Abends waren wir in einem leckeren thailändischen Imbiss.


Danach gab’s noch ein Gläschen Wein an Deck und ein letztes Kniffel, das Fritz haushoch gewann.