Aug.

4

von Christian

Aug.

3

Heute stand die Route Liverdun – Toul mit ca 21 km und 5 Schleusen auf dem Plan.

Doch vorher waren wir noch schnell mal im Madelain-Laden und haben uns versorgt.


Nach dem Frühstück machten wir los und Christian übernahm schon souverän das Steuer.
Von der Mosel ging es dann in den Kanal Marne au Rhin.
Unterwegs sagte Martin plötzlich, was schwimmt denn da? Das war ein Reh, das wahrscheinlich aus Versehen in den Kanal gehüpft ist. Das war aber so schnell auf der flacheren Seite wieder draußen, dass ich kein Foto mehr machen konnte. Ansonsten fuhren wir heute meistens durch Natur.

Die beiden Schleusen auf der Mosel sind für die großen Frachter ausgerichtet. Normalerweise füllt die Vlinder die Kanalschleusen gut aus, aber dort wirkt sie richtig klein.
Beim Abzweig auf den Marne au Rhin Kanal hätten wir fast das automatische Signal zur Schleuse verpasst, die dann aber trotzdem nicht funktionierte. Die Ampel war ganz aus, also mussten wir kurz anlegen und telefonieren. Per Fernschaltung sprang dann die Ampel auf rot/grün und dann auf grün, so dass wir reinfahren konnten. Wie so viele Abschnitte im Kanal, war er voll mit Grünzeug. Ein Mitarbeiter von VNF kam vorbei und meinte, im Hafen gibt es Probleme, er soll bitte langsam fahren. Nach zwei Kilometern und zwei weiteren Schleusen erreichten wir dann den Hafen.

Im Gegensatz zu letztem Jahr war er halb leer. Wahrscheinlich wegen der ganzen Kanalsituation überhaupt. Das Problem im Hafenbecken war bestimmt das Grünzeug. Martin legte an der gleichen Stelle wie im letzten Jahr an.
Der Nachbar erkannte das Boot und fragte gleich, ob wir Ellen und Peter, die Vorbesitzer von der Vlinder kennen.
Die würden in den nächsten Tagen nach ihrem Ausflug nach Straßburg zurück nach Toul kommen. Vielleicht treffen wir sie ja noch.

Toul ist namensgebend für die „Côtes de Toul“, das wichtigste Weinanbaugebiet der ehemaligen Region Lothringen. Der bekannteste Wein der Region ist der Gris de Toul, ein sehr heller Roséwein.
Hier noch ein bisschen zur Geschichte von Toul
Die Stadt Toul ist eine Stadt der Geschichte und der Kunst und hat einen mittelalterlichen Stadtkern, in dem sich Altes und Neues vereint.
Der Besucher, der durch die Straßen läuft, wird Jahrhunderte durchqueren und zwar vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Durch die Kriege und besonders durch den 2. Weltkrieg und ihre Zerstörungen wurde die Stadt, in der noch einige schöne alte Häuser erhalten sind, geprägt
Die religiöse Stadt Toul hat ihre Bauwerke erhalten : Die Kathedrale St. Etienne, die Stiftskirche St. Gengoult, den Krankensaal im heutigen Kunst- und Geschichtsmuseum, aber auch einige Domherrenhäuser (in der Nähe der Kathedrale) und alte Klöster (Franziskaner, Dominikaner) aber auch der alte Bischofspalast (das heutige Rathaus)

Abends gingen wir in ein nettes kleines französisches Restaurant am „Place Croix en Bourg“.

Die Wasserfontänen aus dem Brunnen schossen rosafarben in die Höhe. Als Teil eines Lichterfestivals waren 5 überdimensionale Lampen um den Brunnen aufgestellt, die ihre Farben wechselten.


Nach dem Essen spazierten wir noch zur Kathedrale St. Etienne, in die Stiftskirche St. Gengoult mit dem tollen Kreuzgang und in die Jardins de l‘Hotel de Ville, die im Rahmen des Lichterfestivals wunderschöne Lichtobjekte ausstellten. Das Lichterfestival wurde als Einladung zum poetischen Wandern konzipiert und verwandelt den städtischen Raum in eine märchenhafte Szene, zwischen monumentalen Kreationen, immersiven Installationen und Lichtspielen.

Ob auf einem Platz, in einem Garten oder im Herzen des religiösen Erbes, jeder Standort wird zum Schauplatz einer Begegnung zwischen zeitgenössischer Kunst und der Aufwertung des Stadtbildes.
Mit tollen Eindrücken gingen wir zurück aufs Boot.

Aug.

2

Christian war früh wach und ging wieder zum Bäcker. Heut hatten wir keine Eile. Nach Liverdun waren es 5 km und eine Schleuse. Es war zwar noch bewölkt, aber der Regen hat aufgehört. Nach dem Leinen los Kommando übernahm Christian gleich wieder das Steuer und fuhr souverän auf der Mosel.
Hinter der großen Bogenbrücke auf der die Bahn über die Mosel fährt haben wir noch auf die Dragonfly, einen 110 Meter langen Frachter gewartet, weil es an dieser Stelle zudem noch einen Fahrwasserwechsel gab.


Hier in Liverdun machten wir an zwei fetten Dalben mit Steg fest, was kein Problem war.

Die mittelalterliche Stadt thront auf einem Felsvorsprung bietet einen atemberaubenden Blick auf die Mosel-Schleife. Liverdun ist die ehemalige Sommerresidenz der Bischöfe von Toul .
Liverdun ist auch berühmt für seine kulinarische Spezialität: Madeleines. Wir gingen ein bisschen spazieren und stiegen über viele steile Treppen hoch zum Chateau Corbin, das aber wegen Renovierung geschlossen war. Es gab trotzdem noch einiges in diesem kleinen ,typisch französischen Dorf zu sehen.

Nach dem Kaffeetrinken, es gab Käsekuchen mit den selbstgepflückten Brombeeren, spielten wir bei Sonnenschein Boule. Ich leider nur unter ferner liefen, aber es stand 1:1 für Christian und Martin.

Aug.

1

Christian holte in der Früh Croissants und Baguette. Er entdeckte noch eine andere leckere Bäckerei . Nach dem Frühstück machten wir los und Martin drehte die Vlinder in dem Hafenbecken und wir verließen Nancy durch eine Zugbrücke. Zweimal hupen und der Brückenwärter schloss die Schranken , damit er die Brücke öffnen konnte.
Dann übergab Martin das Steuerrad Christian. Er machte sich ganz gut als Steuermann. Er hatte auch gleich Gegenverkehr, aber das meisterte er sehr gut.

Heute hatten wir alles auf unserem Weg durch den Kanal. Das Randgebiet von Nancy, Wald, schöne gepflegte Wohngegenden mit ein paar Kuriositäten im Garten, große Industrieanlagen und eine riesige Brückenbaustelle.

Vor uns lagen zwei Schleusen abwärts Richtung Pompey.


Am frühen Nachmittag kamen wir in Pompey an. Ein schöner ruhiger Liegeplatz. Nach dem Kaffeetrinken erkundete Christian ein wenig die Stadt und wir fuhren mit den Rädern ca 15 km zurück nach Nancy , um das Auto zu holen. Unterwegs fanden wir schöne große Brombeeren, die wir spontan in eine mitgebrachte Tupperschüssel pflückten. Von Nancy aus fuhren wir durch zum nächsten Anlegeplatz in Liverdun. Da war Martin letztes Jahr schon mit Leo und Luca. Kaum waren wir mit den Rädern zurück auf dem Boot, kam ein fettes Gewitter und es schüttete wie aus Eimern. Christian und ich spielten eine Runde Backgammon, während der Regen aufs Boot prasselte. Nach dem Regen kam ein wunderschöner Regenbogen, unter dem sich ein Schwanenpärchen unsere Brotreste schmecken ließ.


Um sieben gingen wir ins Restaurant „ La Fabrique“, das Christian während seinem Stadtbummel ausgesucht hat. Das Essen war sehr lecker und der Service sehr nett. Das Restaurant hatte einen markanten Einrichtungsstil. Auf den Tischen waren unter Plexiglas verschiedene Schallplaten platziert und eine Lampe war aus alten Musikkassetten zusammen gebastelt. Man hatte jedenfalls viel anzuschauen.

Zurück auf dem Boot weihten wir Christian in das Wizardspiel ein. Zu dritt haben wir 20 Runden gespielt. Er hat zwar verloren, aber es hat ihm trotzdem gut gefallen. Kurz vor Mitternacht gingen wir alle müde in die Kojen.

Juli

31

Am Vormittag war Martin kurz im Baumarkt, um einige Dinge zu kaufen. Ich hab an Bord einen Zwetschgendatschi gebacken. Am späten Nachmittag kam unser neuer Mitfahrer Christian aus Koblenz. Nach dem ersten Hallo packte er seinen Rucksack in die Kabine und kam hoch in den Steuerstand . Da er kurz davor steht, sich selbst ein Hausboot zu kaufen, hatte er viele Fragen an Martin.
Dann haben sie sich doch ein bissel verquatscht. Wir sind dann nicht essen gegangen , sondern haben schnell eine Brotzeit gezaubert. Wir entdeckten noch eine Gemeinsamkeit-Hunde. Auch ein abendfüllendes Thema.
Christian war dann doch bald müde von der Anreise und ging zeitig schlafen.
Martin kümmerte sich noch um die Streckenplanung und dann spielten wir noch einige Runden Backgammon.