Juni

19

Rudi und Fritz

Juni

19

Heute war der Abreisetag von Fritz und Rudi. Nach zwei Wochen an Bord der Vlinder packten die beiden ihre Reisetaschen und haben noch ein paar liebe Worte ins Gästebuch eingetragen. Nach einem letzten Frühstück und einem gemütlichen Plausch über die gemeinsamen zwei Wochen musste zuerst Rudi zum Bahnhof. Fritz nahm den Flixbus direkt nach Zürich und Martin fuhr auch ihn mit dem Auto zum Busbahnhof. Nebenbei lief die Waschmaschine auf Hochtouren, da sich gleich zum Kaffee neuer Besuch aus Karlsruhe angekündigt hatte. Ein ehemaliger Mitsegler von Martin, Nick und Katrin, eine Freundin von ihm, haben auf der Durchreise einen Stopp gemacht. Alte Erinnerungen von gemeinsamen Törns wurden ausgetauscht. Der Nachmittag ging jedenfalls recht schnell vorbei und wir beschlossen, essen zu gehen.
Das Al Mandaloun, ein libanesisches Restaurant lachte uns an. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg.
Zuerst dachten wir , es ist geschlossen, aber der Wirt selber empfing uns mit fast akzentfreiem Deutsch. Er hat lange in Karlsruhe, wo unser Besuch her war, gelebt. Das war echt nett, die tauschten dann gleich Erinnerungen und Neuigkeiten aus. Sogar KSC Fan war er.
Er erklärte uns die libanesische Tradition von Mezze und empfahl uns gemischte Vorspeisen. Die waren sehr lecker, dann bestellten wir noch einen Hauptgang.so langsam füllte sich auch das Restaurant. Die Franzosen essen viel später. Satt , zufrieden und noch ein Plausch mit dem Chef, danach ging es zurück aufs Boot. Nick hatte ein neues Spiel dabei. Das ist schon fast eine Tradition. Nick hatte Martin ein Backgammon und auch unseren Bootsklassiker, das Wizard Spiel, schon mit auf die Vava U gebracht. Das spielen wir noch heute gerne.
Das Scabo ist eine Mischung zwischen Uno und Skippo.
Nach zwei Runden Scabo holten wir doch die Wizard Karten raus. Es war zwar wunderschön noch auf Deck bei einem Gläschen Wein, aber die Mücken piesackten uns gscheit.


Später Besuch kam leise an Deck geschlichen. Die Nachbarkatze schnurrte laut und forderte Streicheleinheiten. Wir blieben noch bis zum Ende des Spiels draussen, dann verabschiedeten wir uns in die Kojen, weil Nick und Katrin früh los mussten.

Nach einem üppigen Frühstück am Freitag morgen fuhren die beiden weiter.
Mittag kam dann unser nächster Besuch, meine Tochter mit den beiden Jungs. Nach einem freudigen Hallo erkundeten beide erstmal das Boot, bevor es Kaffee und den restlichen Rhabarber Kuchen gab.
Wir wollten noch bei der Hitze in den Park gegenüber von der Marina. Dort sollte eigentlich ein Wasserspielplatz sein. Spielplatz ja, aber ohne Wasser. Ein Eiswagen hatte leckeres Eis, das wir genüsslich im Schatten gegessen haben. Abends wurde an Deck gegrillt, bevor es ins Bett ging.
Am Samstag fuhren wir ganz früh los ins Rulantica, der Wasserpark vom Europa Park Rust. Leider hatten nicht nur wir die Idee. Der Park ist riesengroß, viele Rutschen und andere Spielmöglichkeiten. Und es war so viel los. Vor den Rutschen gab es lange Wartezeiten, wie es halt in den Freizeitparks üblich ist. Trotzdem war es ein toller Tag und der Spaß kam auch nicht zu kurz. An dem Park war ein Fest mit vielen Buden. Wir haben vor der Heimfahrt Burger und Pommes gegessen, dann sind wir zurück nach Straßburg aufs Boot und alle ziemlich müde gleich ins Bett.

Juni

18

Heute ging es auf unsere letzte Etappe nach Straßburg. Die letzte Strecke durch wunderschöne Alleen, bevor wir durch die bewohnten Vororte von der nicht mehr weit entfernten Großstadt tuckerten. Vier Schleusen lagen vor uns . Unsere Strippenzieher Fritz und Rudi nahmen ihre Aufgabe recht ernst und standen jedes Mal parat.


Kurz vor dem Ziel passierten wir das alte Hafenbecken, dass schon fast zu einem Naherholungsgebiet umgewandelt wurde. Und Hochhäuser in allen Variationen. Ob das schon Kunst ist? Viele Ruderer waren auch auf diesem Kanalstück unterwegs um ihre Trainingseinheiten zu absolvieren.

Dann sahen wir noch einen Unterwasserrasenmäher, der das viele Grünzeug vom Grund entfernte. Den lassen wir in Zukunft vor uns herfahren ;-).


Im Hafen waren einige Bootsbesitzer auf ihren kleineren Motorbooten. Einer rief uns zu , wo wir hinwollten, hier ist kein Platz. Martin ließ sich nicht beirren, wir hatten ja eine Reservierung. Der Yachti lief neugierig am Steg entlang und schaute tatsächlich , wo wir anlegen wollten. Der Chef vom Hafen musste erst zwei größere Frachter ein Stück wegschieben, damit Martin rückwärts einparken konnte. Gewohnt lässig drehte er die Vlinder. Am Steg schauten alle Leute …. wie jetzt? Da will der rein?
Es war echt Millimeter Arbeit und echt eine Meisterleistung, die Vlinder genau da hineinzumanövrieren. Das Festmachen war dann ein Klacks und es hagelte Lob von allen Seiten.


Den Kaffee und den Erdbeerkuchen hat sich der Skipper redlich verdient.
Fritz und Rudi gingen in den benachbarten Park spazieren und suchten sich ein schattiges Plätzchen.
Abends waren wir in einem leckeren thailändischen Imbiss.


Danach gab’s noch ein Gläschen Wein an Deck und ein letztes Kniffel, das Fritz haushoch gewann.

Juni

17

Am Dienstag machten wir uns auf die letzte Etappe vor Straßburg, nach Eschau. Den Anlegeplatz hat sich Martin am Abend zuvor schon mit dem Radel angeschaut. Mitten in einer schönen Allee im Schatten. Mit uns sind noch zwei andere Boote in diese Richtung unterwegs, die wir oder sie uns immer wieder überholten. Zuerst mussten wir nach dem Ablegen gleich wieder anlegen, um das Ruder und auch das Bugstrahlruder wieder vom Grünzeug zu befreien. Dann ging es weiter durch wunderschöne Platanen Alleen, die schon beim Bau des Kanals gepflanzt wurden um den Pferden oder Menschen beim Treideln Schatten zu spenden.


Heute war Fritz unser Strippenzieher. Vor der Schleuse hängt ein Seil mittig im Kanal, das man ziehen muss um den Kontakt mit der Schleuse und den Schleusenvorgang auszulösen.
Die letzten Tage hat das Rudi gemacht und heute war das die Aufgabe vom
Fritz, die er natürlich mit Bravour gemeistert hat. Sofort sprang die Ampel von rot auf rot/grün und dann auf Grün, dass wir reinfahren konnten. Landschaftlich war die ganze Strecke wunderschön.
In Eschau kamen wir um kurz vor zwei ohne weitere Zwischenfälle an.

Nach dem Kaffee sind Martin und ich mit den E-bikes zurück zum Auto nach Gerstheim und schon mal nach Straßburg voraus gefahren . Im Hafen wusste man leider nichts mehr von seiner Reservierung, da diese Sophie, mit der Martin im letzten Dezember gesprochen hatte, nicht mehr in der Hafenmeisterei arbeitet. Der Chef sagte erst, wir nehmen keine Reservierungen, aber als ihm Martin seine Korrespondenz mit Sophie zeigte, ging es dann doch. Er hat uns einen schönen Platz gezeigt, zu dem wir morgen fahren wollen.
Für uns ging es wieder 14 km zuerst durch einen Stadtteil von Straßburg, dann am Kanal entlang zurück aufs Boot. Fritz und Rudi waren auch unterwegs und haben sich das Dorf angeschaut. Sie kamen zeitgleich mit uns zurück. Dann chillten wir alle noch ein bisschen, bevor wir heute unser Glück mit einem italienischen Restaurant versuchen.
Hat geklappt. Nach ca 20 Minuten zu Fuß erreichten wir eine kleine, von außen unscheinbare Pizzeria, die innen ganz liebevoll eingedeckt und eingerichtet war.
Alle entschieden sich für Pizza, Rudi lieber für Linguine ala fruits de mer.
Das Essen war super lecker, die Bedienung sehr nett und die Portionen riesig.


Da tat der Heimweg richtig gut.
Rudi nahm eine Abkürzung, hatte aber Pech, da Martin den Schlüssel in der Tasche hatte.
Der Abend war noch so lau, dass die Jungs noch einen Absacker auf dem Deck nahmen .

Juni

16

Heute ließen wir es langsam angehen. Rudi und Fritz gingen vor dem Frühstück noch ein bisschen am Kanal spazieren, bevor es wieder hieß, Leinen los auf dem Rhône au Rhin Canal. Noch 2 Stopps bis Straßburg. Eigentlich sind wir gut voran gekommen, aber im Kanal war soviel Gras, das Martin in jeder Schleuse zusätzlich das Grünzeug mit dem Bootshaken aus dem Ruder ziehen musste. Viele Radler blieben stehen und fragten, was los sei. Martin mit dem langen Bootshaken sah schon abenteuerlich aus, als er da am Ruder rumwerkelte. Rudi räumte die Haufen mit dem Gras gleich auf die Seite.

Am späten Nachmittag machten wir in Krafft fest. Ein schöner Platz in einem
Wohngebiet. Wir wollten heute mal essen gehen, leider haben Montags irgendwie alle Restaurants zu. Dann gab’s halt Käsespätzle mit Röstzwiebel und Salat. Fritz und Rudi drehten noch eine Runde ins Dorf und ich bereitete das Abendessen vor. Danach schauten wir noch eine Komödie mit Heiner Lauterbach im Fernseher.