Dominik
Der zweite Weihnachtsfeiertag beginnt nach dem Frühstück mit einem letzten Besuch der Rangerstation. Dort treffen wir im Büro schon das Bier, das wir als Gastgeschenk am Vortag mitgebracht haben. Nachdem alle mit Postkarten versorgt worden sind, starten wir mit dem Dingi zu den Schnorchel-Spots, von denen uns „Cookie Monster“ – ihren richtigen Namen haben wir vergessen – am Vorabend erzählt hat.
Der Erste liegt unter dem Schiff, der Cookie Monster. Wenigsten das heißt wirklich so. Um ein versunkenes Boot tollen einige Fische. Noch kein Highlight, aber noch sind die Tipps ja nicht erschöpft.
Der zweite Schnorchel-Spot befindet sich in der Nähe des Dingi-Docks der benachbarten kleinen Insel. Dort setzt Martin uns aus und wir lassen uns schnorchelnder Weise von der Strömung treiben. Viele bunte Fische, ein zwar grauer, dafür großer und ja halt ein Kugelfisch – mehr muss man nicht sagen. Auch zwei mächtige Adlerrochen gehen mit uns auf Tuchfühlung und ziehen ihre Bahnen.
Wieder auf Vava-U setzen wir Segel mit Ziel Staniel Cay. Da mögen dem Ortskundigen vielleicht James Bond beziehungsweise die Höhle, die Schauplatz für „Thunderball“ gewesen ist, oder der Staniel Cay Harbour Club in den Sinn kommen, aber ganz sicher die „swimming pigs“. Wir hoffen, dass die Ferkel aus dem letzten Wurf noch nicht zu groß geworden sind, und auf tatsächlich schwimmende Schweine. Für sie haben wir seit Abfahrt in Nassau die besten Bioabfälle gesammelt. Denn die Schweine kennen ihren Wert und machen nichts für lau.
Als wir am Schweinestrand anlanden sind die Paarhufer zwar noch munter, aber doch schon satt. Viele andere haben sich vor uns schon ihre Aufmerksamkeit mit Naturalien erkauft. Ein kleines Begrüßungskomitee erwartet uns dennoch und wäscht sich dabei gleich mal den Dreck der letzten – wir wollen es nicht genau wissen – Tage ab.
Die Begeisterung ist trotz satter Schweine und großem Gedränge ungetrübt. Sie wird noch größer als wir die vielen kleinen Ferkel erblicken, die teils etwas unbeholfen durchs Unterholz und am Strand entlang tippeln. Im Schatten entdecken wir auch eine säugende Sau mit ihren drei Frischlingen.
Den Sonnenuntergang genießen wir mit mitgebrachtem Pina Colada am Strand. Neben gemütlichen Stühlen, finden wir auch einen Grill und eine Fackel vor. Außer diesen und noch anderen Annehmlichkeiten haben Segler aus aller Welt hier allerhand zurückgelassen und ein Kuriositätenkabinett geschaffen. Eine wassergeschädigte Drohne schwebt von Fäden gehalten neben einem rosa Gummischwein und Bojen vor zahlreichen „Ich war hier“-Schildern. Nach Sonnenuntergang haben die Sandflöhe aber diese kleine Welt wieder für sich.
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