Dez

21

Pet

Wir motoren bei spiegelglatter See und tiefblauem, wolkenlosen Himmel zu den Exumas runter.

Beim ersten Stopp steht ein Besuch der Iguanas auf dem Programm. Das ist natürlich etwas Besonderes, denn sie kommen sofort in Scharen auf uns zugelaufen. Liegt wohl auch an den leckeren Salatresten und sonstigen Sticks, die wir vorbereitet haben.

Ansonsten werden so ziemlich alle Sportmöglichkeiten genutzt, die sich an Bord befinden, und alle verstreuen sich ab Nachmittag in alle Himmelsrichtungen. Wir genießen das extrem klare Wasser mit Rochen, Barracudas und sonstigem Meeresgetier. Man sieht einfach alles von oben runter bis zu 8 m – ohne irgendwelche Einschränkungen. Welch ein gigantischer Tag mit wunderschönen Eindrücken und Farben. Mehr geht fast nicht mehr…

Dez

22

Pet und Dominik

Da wir sehr gesund kochen, haben wir extrem viele Bioabfälle übrig, die wir nochmal den Iguanas überlassen. Nach dem kurzen Ausflug setzen wir aber endlich die Segel und „segeln“ mit sage und schreibe 2 kn ? heiter weiter Richtung Shroud Cay. Zu wenig Action anscheinend für Gunnar und Kaki, denn sie sprangen (wie Gott sie schuf) vorne in die Fluten, um sich hinten dann an der rausgelassenen Leine fest zu halten und mitziehen zu lassen.

An der Shroud Cay angekommen begrüßen uns bellend drei Hunde, die auf der unbewohnten Insel leben. Einer schwimmt sogar bis ans Boot heran. Skipper und Pet bringen den Dreien nach dem Ankern Süßwasser an Land.

Danach begibt sich die Crew auf eine Tour mit dem Beiboot durch die Mangrovenlandschaft. Einmal quer durch die Insel. Schildkröten begrüßen uns an der Wasseroberfläche und am Ende dieser mal etwas anderen Dhingytour erwartet uns DER Traumstrand schlechthin. Die Farben erschlagen uns praktisch und wir planschen vergnügt im flachen Wasser und genießen das Paradies.

Shroud CAy MAngroven

 

Dez

23

Dominik

Früh lichten wir den Anker und machen uns auf nach Soldier’s Cay. Frühstück gibt es unterwegs. Angekommen liegen wir zwischen vielen kleineren Inseln, auch die von Johnny Depp ist dabei.

Die Crew verschwendet keine Zeit und bringt die SUP-Boards und Kajaks ins Wasser. Wie immer kehren Gunnar und Julia von ihrer ausgedehnten Tour erst nach Sonnenuntergang zurück. Sie unterbrechen sie nur für ein Nacktsonnenbad an Johnny Depps Privatstrand und der Benutzung seines luxuriösen Strandklos.

Nachdem die Ausflugsboote verschwunden sind, fährt der Rest der Crew zum Aquarium. Hier zeigt sich die gesamte Farbenpracht der hiesigen Unterwasserwelt. Kleine, große, mittelgroße, graue und bunte Fische tummeln sich in, auf und zwischen einem kleinen geschützten Riff.

Wieder auf der Vava-U beeilen sich die Fleißigen in der Küche, ein Abendessen zu zaubern, während die am Heck stehenden Faulen mit einem zauberhaften, westindischen Sonnenuntergang belohnt werden. Krönen können diesen Abend nur mehrere Runden Sushi Go!.

Dez

24

Dominik

Pünktlich zu Weihnachten schickt uns Äolus kalte und verhältnismäßig starke Winde. Wolkenberge haben auch den letzten Sonnenstrahl unter sich begraben. Die Farbenpracht des Aquariums hat ihre Kraft dem Wind geliehen und so fällt uns der Abschied von Rochen, Barracuda, Zebrafisch und Korallen leicht.

Nach dem Frühstück brechen wir mit Ziel Warderick Wells auf. Dank des wolkenauftürmenden und regenbringenden Windes segeln wir zügig und machen bereits mittags an der Mooring-Boje im Nationalpark fest.

Auch wenn uns die Nachrichten aus der Heimat, die von 20 Grad Celsius und Sonnenscheinen berichten, bei 25 Grad und kühlem Wind fast neidisch stimmen, so ist das Wetter ideal für eine ausgedehnte Erkundung der Insel. Ausgehend von der Rangerstation beginnen mehrere Trails, die zum Verirren auf der weitläufigen Insel einladen. Der Boo Boo Hills Trail führt uns vorbei an Mangroven, Stachelpalmen, Hutiakot, den wir noch für Samen halten, und Ink-Berry-Sträuchern auf eine Anhöhe. Die Bahamaians könnten sie auch Berg nennen.

Von diesem Berggipfel, der einen Rundumblick über die gesamte Insel bietet, steigen wir ab und folgen neugierig beäugt von der Fauna dem Trail. Ringelschwanzeidechsen posen vor den Linsen unserer Kameras. Auch gegenüber kulinarischen Neuentdeckungen wie Bananen zeigen sie sich aufgeschlossen.

Zurück an Bord finalisieren wir die Vorbereitungen für das Weihnachtsgrillen. Salate, gegrillter Feta, marinierte Steaks, Maiskolben, Kakis köstliche Bemmen und als Nachtisch Eis machen uns nicht nur glücklich wie der reiche Gabentisch, sondern auch satt. Kurz vor Zwölf kehrt Weihnachtsfrieden auf der Vava-U ein. Lange haben wir heute durchgehalten.

Dez

25

Dominik

Am Christmas Day haben wir ein Date. Die Besatzungen anderer Yachten und die Ranger des Nationalparks feiern gemeinsam Weihnachten – um eins. Wir übersetzen dies in deutsche Zeitrechnung mit „so um drei“. Bleibt also noch viel Zeit bevor wir mit Nudelsalat und Bier zum Rangerhaus aufbrechen müssen.

Der Tag beginnt mit einem zweistündigen Wassersportprogramm. Einsame Strände, Stechpalmenhaine und ein Riff locken uns anschließend von Bord. Schnell zerstreut sich die Crew auf Kajaks und SUP-Boards in alle Richtungen. Bald stellt sich auch heraus, dass man auch hier nicht immer ganz so alleine ist, wie man glaubt. Einmal gleiten Standup-Paddler lautlos ums Eck, ein anderes Mal überfliegt der Skipper mit der 4K-Ultra-High-Definition-Kamera die Insel. Doch auch geteilt ist dies das Paradies.

Gegen halb vier erscheinen ausgerechnet die Deutschen doch ein wenig zu spät zur Weihnachtsfeier. Aber es gibt noch genügend Truthahn, süßen Schicken und die Plätze mit dem besten Blick sind auch wieder frei.

Vom Steg des Rangerhauses können wir Ammenhai, Barracudas, Drückerfische und einen riesigen Barsch beobachten, die auf ihre Fütterung mit Essensresten warten. Außerdem lüften wir das Geheimnis, wer oder was Hutias sind. Erst nach Sonnenuntergang, nachdem die Conch geblasen wurde, zeigen sich die kleinen Verwandten der Nutrias, die die Insel bevölkern.

Zurück an Bord der Vava-U essen wir den von Julia und Gunnar zubereiteten Salat „Pasinger Art“. So gestärkt für Sushi Go! und Wizard lassen wir den Tag spielend ausklingen.

Dez

26

Dominik

Der zweite Weihnachtsfeiertag beginnt nach dem Frühstück mit einem letzten Besuch der Rangerstation. Dort treffen wir im Büro schon das Bier, das wir als Gastgeschenk am Vortag mitgebracht haben. Nachdem alle mit Postkarten versorgt worden sind, starten wir mit dem Dingi zu den Schnorchel-Spots, von denen uns „Cookie Monster“ – ihren richtigen Namen haben wir vergessen – am Vorabend erzählt hat.

Der Erste liegt unter dem Schiff, der Cookie Monster. Wenigsten das heißt wirklich so. Um ein versunkenes Boot tollen einige Fische. Noch kein Highlight, aber noch sind die Tipps ja nicht erschöpft.

Der zweite Schnorchel-Spot befindet sich in der Nähe des Dingi-Docks der benachbarten kleinen Insel. Dort setzt Martin uns aus und wir lassen uns schnorchelnder Weise von der Strömung treiben. Viele bunte Fische, ein zwar grauer, dafür großer und ja halt ein Kugelfisch – mehr muss man nicht sagen. Auch zwei mächtige Adlerrochen gehen mit uns auf Tuchfühlung und ziehen ihre Bahnen.

Wieder auf Vava-U setzen wir Segel mit Ziel Staniel Cay. Da mögen dem Ortskundigen vielleicht James Bond beziehungsweise die Höhle, die Schauplatz für „Thunderball“ gewesen ist, oder der Staniel Cay Harbour Club in den Sinn kommen, aber ganz sicher die „swimming pigs“. Wir hoffen, dass die Ferkel aus dem letzten Wurf noch nicht zu groß geworden sind, und auf tatsächlich schwimmende Schweine. Für sie haben wir seit Abfahrt in Nassau die besten Bioabfälle gesammelt. Denn die Schweine kennen ihren Wert und machen nichts für lau.

Als wir am Schweinestrand anlanden sind die Paarhufer zwar noch munter, aber doch schon satt. Viele andere haben sich vor uns schon ihre Aufmerksamkeit mit Naturalien erkauft. Ein kleines Begrüßungskomitee erwartet uns dennoch und wäscht sich dabei gleich mal den Dreck der letzten – wir wollen es nicht genau wissen – Tage ab.

Die Begeisterung ist trotz satter Schweine und großem Gedränge ungetrübt. Sie wird noch größer als wir die vielen kleinen Ferkel erblicken, die teils etwas unbeholfen durchs Unterholz und am Strand entlang tippeln. Im Schatten entdecken wir auch eine säugende Sau mit ihren drei Frischlingen.

Den Sonnenuntergang genießen wir mit mitgebrachtem Pina Colada am Strand. Neben gemütlichen Stühlen, finden wir auch einen Grill und eine Fackel vor. Außer diesen und noch anderen Annehmlichkeiten haben Segler aus aller Welt hier allerhand zurückgelassen und ein Kuriositätenkabinett geschaffen. Eine wassergeschädigte Drohne schwebt von Fäden gehalten neben einem rosa Gummischwein und Bojen vor zahlreichen „Ich war hier“-Schildern. Nach Sonnenuntergang haben die Sandflöhe aber diese kleine Welt wieder für sich.

Dez

27

Dominik

Der Tag beginnt, wenn man von Unwesentlichem wie Abendessen und den obligatorischen Spielerunden absieht, wie der vorherige geendet hat: mit einem Besuch bei den Schweinen. Der Nachwuchs schläft noch getürmt unter den Stechpalmen. Auch die erwachsenen Schweine scheinen keine Frühaufsteher zu sein. Aber auch schlafende Schweine schaffen es, uns zu erfreuen.

Ebenfalls noch vor dem Frühstück brechen wir mit dem Dingi zur Höhle auf, in der 1964 Szenen für „Thunderball“ gedreht worden sind. Ohne Q und ohne Jetpack bleibt uns nichts anderes übrig, als um 8:30 Uhr in die Höhle zu schnorcheln, wenn die Gezeitenströmung fast zum Stillstand gekommen ist.

Danach werden die hungrigen Mägen befüllt, bevor wieder die SUP-Boards bestiegen werden und ein anderer Teil der Crew zur Marina von Staniel Cay aufbricht. Im Staniel Cay Harbour Club schlürfen wir unseren ersten „Bahama Mama“ und laden im WLAN unsere Zivilisationsakkus.

Auf unserem weiteren Inselrundgang entdecken wir Ersatzschneemänner aus Styropor, begegnen vielen Golf-Buggys, die das Hauptfortbewegungsmittel auf der Insel sind, und füllen unsere Vorräte im „Blue Shop“ auf. Der „Pink Shop“ hat immer zu.

Wieder an der Marina angekommen können wir noch die Ammenhaie streicheln, die artig ihre Köpfe auf eine Betonstufe legen. Zugegeben auch sie hat jemand mit Baby-Calamari bestochen. Nachmittags besucht uns ein ehemaliger Soldat der kanadischen Navy an Bord der Vava-U, den Kaki im Harbour Club zwischen einigen „Sands“ – wir erklären an dieser Stelle nicht, dass es sich um Biere/Bierchen handelt – kennen gelernt hat. Danach stehen SUPpen und der allabendliche Schweinebesuch auf dem Programm.

Dez

28

Dominik

Morgens fahren wir noch einmal in die Marina. Doch nur Gunnar, der bereits beim Anlegen eine WLAN-Verbindung herstellt, kann sich noch einmal eine Internetinfusion legen. Danach geht es wieder in die WiFi-Wüste. Wir segeln in Richtung Hawksbill Cay.

Die Insel liegt im Nationalpark südlich von Shroud Cay. Am Strand bellen uns schon alte Bekannte entgegen. Zwei der drei Hunde, die auf Shroud Cay leben, sind scheinbar bei Niedrigwasser herübergeschwommen. Julia und Gunnar verschwinden wieder mit den SUP-Boards. Der Rest fährt mit dem Dingi die Sehenswürdigkeiten der Insel abklappern. Die Höhle auf dem Plan der Nationalpark ist nicht spektakulär. Dafür ist die wattähnliche Landschaft im Norden der Insel um so beeindruckender.

Im Dickicht auf einer Anhöhe finden wir zwar die verstreuten Ruinen einer Ansiedlung aus dem Jahr 1785, aber nicht den Weg zum Strand, vor dem Vava-U ankert. Zum Glück steht die Beibootbereitschaft parat, um uns von unserem Ausgangspunkt wieder abzuholen.

Abends gibt es scharfe Bolognese con und sin carne und danach den inzwischen etablierten Spielemarathon.

Dez

29

Dominik

Nach Frühstück und Schnorchel-Frühsport lichten wir wieder den Anker. Ziel ist die elf Seemeilen nördliche gelegene Normans Island. Hier wartet ein unfreiwillig von Drogenkurieren versenktes Flugzeugwrack, beschnorchelt zu werden.

Davor steht aber noch eine ausgedehnte Dingi-Tour auf dem Programm. Zwischen Normans Island und den kleineren Inseln ist das Wasser auch bei Hochwasser sehr flach und die Spiegelungen der Wolken, weiße Sandstrände, Mangroven und vereinzelte Kokospalmen bescheren uns viele Fotomotive.

Am frühen Abend kurz vor Sonnenuntergang beginnen wir unsere Nachtfahrt. Wir haben mehr als 80 Seemeilen zu den „Berries“ vor uns.

Dez

30

Dominik

Kurz nach neun und doch mehr als 80 nämlich 105 Seemeilen kommen wir in einer Bucht westlich der Marina von Chub Cay an. Hier fällt der Anker. Hinter einem weißen Sandstrand stehen pastelfarbene Häuschen. Ihn bevölkern aber mehr Liegestühle und Sonnenschirme als Badegäste. Als wir mit dem Dingi in die Marina einfahren, wird uns zumindest klar, warum die Insel kein Mainstream-Reiseziel ist. Auch für das Dingi würde eine Landing Fee in Höhe von 175 USD fällig. Wir verzichten.

Stattdessen erkunden wir die Insel vom Boot aus und fahren südlich der Insel gen Osten. An einen sehr schönen langen Sandstrand mit frisch gesetzten Palmen, schließt sich ein weiterer an, der von Muscheln und Seegetier übersät ist. Zu unserer Freude finden wir dort etliche Kokosnusspalmen vor. Wir ernten mehr oder weniger erfolgreich die Nüsse.

Wir setzen unsere Inselumrundung vor und entdecken an der Ostseite weitere Spuren des Hurricane Andrews, der 1992 hier für einige Schäden gesorgt hat. Im Norden im teils sehr flachen Wasser flüchten zwei Schildkröten vor unserem Boot und Seesterne leuchten uns rot vom Meeresgrund entgegen.

Dez

31

Dominik

Wer sonst teilweise schon vor neun ins Bett geht, findet zwölf sehr spät. Noch vor dem Umzug vor den langen Sandstrand an der Südseite von Chub Cay fällt der Entschluss, Silvester einfach mit anderen Zeitzonen als der hiesigen zu feiern und so nicht so lange wach bleiben zu müssen. Um 18 Uhr wird es mit der mitteleuropäischen Zeit losgehen.

 

So können wir uns tagsüber schon verausgaben. Mit dem Dingi fahren wir zu einem großen Riff westlich unseres Ankerplatzes. Hier versteckt sich ein großer, aber sehr schüchterner Kugelfisch in einer Höhle und ein aufdringlicher Barracuda schwimmt neben uns her. Kaki und Pet bekommen auch einen Hai zu Gesicht.

Am Nachmittag machen wir mit Kajaks und Dingi noch einen Landgang an den langen Sandstrand. Auch die kleine Drone darf ihre Flügel ausspannen und verschafft sich einen Überblick über Chub Cay. Außerdem wird ein weiteres Riff beschnorchelt, an dem sich ebenfalls ein Hai zeigt.

Pünktlich zum deutschen Jahreswechsel um 18 Uhr Ortszeit sorgt die in das Meer tauchende Sonne wieder für ein Farbenfeuerwerk und wir stoßen an. Sechs Stunden will niemand mehr aufbleiben. Zum Abendessen haben Julia und Gunnar zwei famose Quiche – eine vegetarische und eine mit Salami – zubereitet. Ein richtig guter Start ins deutsche neue Jahr.

Schon um 22 Uhr können wir aus dem Bett erste Feuerwerke im Chub Cay Club beobachten. Kaki, der bis zwölf wach ist, sieht sogar helle Punkte aus Nassau.

Jan

1

Dominik

In Alaska und Französisch-Polynesien haben sie noch nicht das neue Jahr begrüßt, da klingelt um 2:15 Uhr schon für die ersten Crew-Mitglieder der Wecker. Noch vor halb drei rasselt die Ankerkette auch die anderen kurz wach. Unter Motor brechen wir über teils spiegelglattes Meer nach Bimini auf.

Kaki bleibt auch nach Ende seiner Schicht wach. Endlich wird mit Sonnenaufgang die Angelschnur ausgeworfen. Nachdem es die vergangenen Tage sehr gemüselastig oder wie er sagt „vegetarierfreundlich“ zugegangen ist, möchte er mal wieder Fleeesch. Lange schwimmen die fünf Gummi-Calamari der Vava-U nicht unbemerkt der Vava-U hinterher. Ein Barracuda entwickelt ein ungesundes Interesse für den gelben Nachschwimmer. Leider wird Kakis 30-Sekunden-Angelerfolg noch bevor er die Angelschnur einholen kann zur halben Sache. Ein Größerer – wir vermuten ein Hai – frühstückt den halben Barracuda und damit Kakis Abendessen.

Wir erreichen am Nachmittag die drei Inseln, Ost-, Nord- und Süd-Bimini, die ein Dreieck bilden. Sie schließen Mangroven, Sandbänke und eine schmale Fahrrinne entlang der Nordinsel ein. Diese befahren außer kleinen und großen Yachten auch die Wasserflugzeuge, die Gäste des 5-Sterne-Hotels im Norden der Insel ans US-amerikanische Festland bringen.

Unser Ankerplatz neben dem Anlegesteg der Wasserflugzeuge und der Fahrrinne, die gleichzeitig als Start- und Landebahn dient, bietet viel Abwechslung. Im Cockpit sitzend wird uns nie langweilig. Am späten Nachmittag setzen wir mit dem kleinen Dingi zum Steg über, um die Insel zu erkunden.

Auch auf Bimini sind Golf Carts das primäre Fortbewegungsmittel. Die Einheimischen jagen damit die einzige lange Straße der Insel zwischen Alice Town und dem Ressort im Norden auf und ab. Das macht es leicht für uns in den Süden der Insel zu trampen.

In Alice Town erkundigen wir uns nach Ausflügen zu Delphinschulen, die um Bimini herum leben. Es gibt mehrere Anbieter, die Schwimmen mit den Meeressäugern anbieten. Doch alle sagen uns, dass die Winde aus nördlichen Richtungen am kommenden Tag und eventuell auch die Tage danach die See zu sehr aufwühlen werden. Wir bleiben jedoch hoffnungsvoll.

Jan

2

Dominik

Inzwischen sind Ausläufer von Grayson, einem Wintersturm, der schon Tage davor begonnen hat, an der amerikanischen Ostküste für Kälte, Schnee und Blitzeis zu sorgen, in Bimini angekommen. Es ist nicht nur sehr windig, sondern der Wind peitscht uns auch den kalten Regen ins Gesicht – der melodramatische Tonfall muss sein, schließlich haben wir mit drei Wochen Sonnenschein und 28 Grad gerechnet.

Nach mehrmaligem Umankern sind wir nicht nur alle nass, sondern es steht auch fest, dass Vava-Us Anker im Schlick am Grunde der Becken keinen ausreichenden Halt findet. Wir ziehen um in die Marina des Bimini Big Game Clubs in Alice Town.

Hier wird auch Julias und Gunnars Sorge bestätigt, dass ihre Fähre nach Miami am darauffolgenden Tag wegen der widrigen Witterungsverhältnissen nicht fahren wird. Auch an Bord eines Wasserflugzeugs finden sie keinen Platz mehr. Andere haben früher reagiert, obwohl sich auf der Webseite der Reederei kein Hinweis auf die Streichung der Fahrt findet.

Auch die restliche Besatzung der Vava-U stellt sich auf einen längeren Aufenthalt in Alice Town ein. Erst am Freitag solle der Wind nachlassen und aus günstiger Richtung für unsere Überfahrt nach Miami wehen. So haben wir Zeit für Billiardspielen im Big Game Club, viele Inselspaziergänge und um Kuriositäten zu entdecken, wie beispielsweise das Delphinmuseum.

Jan

2

endlich die vielen Bolder der letzten Tage hochzuladen.

Viel Spaß beim anschauen.

 

Skipper Martin und Crew

Jan

3

Dominik

Heute ist der Tag, an dem die Fähre nach Miami nicht fährt. Das scheint uns am Vormittag noch unverständlich. Die Sonne zeigt sich und der Wind hat etwas nachgelassen. Er wird aber aus westlicher Richtung mit mehr als 30 Knoten Geschwindigkeit zurückkehren.

Davor nutzt die Crew das sonnigere Wetter für Besorgungen und eine Erkundung der Südinsel, zu der eine kleine Fähre Fußgänger bringt. Eine Tour zu den Delphinen ist auch heute nicht möglich.

Das Angebot der vielen kleinen Gemischtwarenläden auf der Insel erweckt bei uns eher gemischte Gefühle, so dass vor allem Resteessen angesagt ist. Aber auch die Hot Dogs, die es in kleinen Buden gibt, können Pet und Kaki begeistern.

Weil noch nicht feststeht, ob wir am nächsten Tag nach Miami segeln können, buchen sich Julia und Gunnar im Hilton für die Nacht auf den Freitag ein, an dem die nächste Fähre fährt. Es ist also heute ihr letzter Abend an Bord der Vava-U. Diesen würdigen wir mit einem Spielemarathon.

Jan

4

Dominik

Am Donnerstag sehen wir unseren ersten echten Hai. Er bringt uns zusammen mit seinem gutgelaunten Beifahrer im Golf Cart von Alice Town zum Casino des Ressorts.

Aus meinem Plan alles auf die Zwei zu setzen, wird jedoch nichts. Es öffnet erst am späten Nachmittag. So schauen wir uns auf dem weitläufigen Areal um und blicken von der Dachterrasse auf die Marina. Im Hilton ist man sofort in einer anderen Welt. Nichts erinnert mehr an die zwar bunten, doch aber baufälligen Hütten der Einheimischen. Luxus begrüßt Amerikaner in Jogginghosen und Flipflops.

Im ebenfalls zum Ressort gehörenden Fishermen’s Village trinken wir bei Sonnenschein noch Kaffee und essen Gebäckteile, bevor wir zurück zum Schiff trampen. Abendessen gibt es im Restaurant des Bimini Big Game Club.


Gunnar und Julia auf dem Weg ins Hotel um morgen dann mit der Fähre nach Miami zu fahren

Jan

5

Dominik

Überpünktlich um 07:44 Uhr verlassen wir die innenliegende Bucht von Bimini mit Ziel Miami.

Ein springender Stachelrochen verabschiedet uns an der Südspitze der Nordinsel, bevor Vava-U beginnt, die vier Meter hohen Wellenberge mit durchschnittlich neun Knoten über Grund zu besteigen. Schon um halb zwölf sehen wir die Skyline von Miami aus dem Meer emporwachsen.

Unsere Überfahrt vergeht wie im Flug und bereits um kurz nach eins passieren wir Miami Beach und Fisher Island mit „Won’t get fooled again“ von The Who im Ohr. Unser Weg zum Ankerplatz in der Nähe des Marine Stadium kommt einer Sightseeing-Tour gleich. Ihn säumen die zahlreichen Wolkenkratzer von Downtown.

 

 

Nachdem wir Mittag gegessen haben und Martin uns bei den Behörden telefonisch angekündigt hat, nehmen wir ein Uber zum Flughafen. Dort holen wir den Mietwagen, mit dem wir nach Dodge Island fahren, um offiziell in die USA einzureisen. Danach versorgen wir uns noch bei Publix mit dem Nötigsten für den Abend und den kommenden Morgen. So geht unser erster Abend in den Vereinigten Staaten zu Ende.

Jan

12

Pet

DA WAREN ES NUR NOCH DREI

Wir sind in Key West angekommen. Die Insel mit dem südlichsten Punkt der U.S.A. der mit Brücken zum Festland verbunden ist. Wir fuhren gestern Mittag bei (endlich einmal wieder) herrlichstem Floridawetter von Miami los und hatten eine rauschende, schnelle Fahrt, so dass wir bereits am Vormittag hier ankern konnten. Gestern Vormittag sagten wir aber erst noch Corinna und Dominik „Bye-bye“, und sind somit derzeit nur noch zu Dritt an Bord.

Die letzten Tage in Miami verbrachten wir noch mit kunterbuntem Programm, das aber auch viel Autofahren beinhaltete. Amerikanische Großstadt eben. Es wurde bereits für den kommenden Cubatörn viel gebunkert, denn einen so gut ausgestatteten Supermarkt wie in Miami finden wir auf der anderen Insel sicherlich nicht. Auch besuchten wir diverse Marineläden (Skipper happy), Mall und Shops (Crew happy) und nicht zu vergessen bestaunten wir das quirrlige Künstlerviertel Wynwood mit dem etwas anderen Nachtleben, sowie South Beach, Financial District und und und. Es gab irre viel zu entdecken und bei einem waren wir uns einig: wir verzichten nun einige Tage auf Burger, Pommes und Nachos.

Und VAVA-U hat eine neue Ankerkette die pünktlich an die MArina Rickenbacher geliefert wurde und die wir dann per Beiboot zu VAVA-U transportierten.

 

Nach der Postkarten-Skyline der letzten Tage sehen wir nun auf kleine vorgelagerte Inseln und niedrigere Häuser von Key West. Auch wieder schön anzusehen. Die Abwechslung macht es eben. Willkommenswetter hier war Platzregen, Blitz und Donner. Aber es hellt auf und wir erkunden später neugierig das Städtchen.

Was noch vermerkt werden muss: Kaki angelte uns mit der nagelneuen Angel, die VAVA-U in Miami bekam, gleich zur Morgenstunde einen leckeren Fisch. Wir wissen nicht genau welcher es ist, aber sicherlich/hoffentlich essbar.

 

Jan

13

Jan

13

 Törn Zusammenfassung

24-2017 Nassau-Key West

24-2017 Nassau-Key West

Angelaufene Häfen/Buchten:
BAHAMAS
Nassau Harbour Marina
Rose Island, 8 sm
Allans Cay, 30 sm
Shroud Cay, 17 sm
Soldier Cay
Warderick Wells
Big Mayor Cay
Hawksbill Cay
Normans Cay
Berry Island
Nord Bimini
Miami-Marinestadium
Key West

Gesegelte Strecke:  520 sm, davon unter Segeln: 465 und 55 unter Maschine
Max. Boot-Speed 11,9 Kn
Max Wind 25 Kn aus NW – im Golfstrom

Bemerkungen:
meist ruhige See in den Exumas;

Wetter:
viele sonnige Abschnitte im Wechsel mit Bewölkung und kurzen heftigen Regenschauern
Kaltfrontdurchgang auf Bimini
Temperaturen um die 26-29 Grad, tags und nachts
Wasser um die 22-27 Grad