Jul

22

Jutta

Nach einem ziemlich verregneten und auch wegen der sonntäglichen Ruhe relaxten Sonntag beginnt der Montag für uns bereits um 7 Uhr morgens. Nach dem Frühstück wollen wir gleich hinüber nach Tongatapu, um einen Mietwagen zu organisieren. Im Air Newzealand Büro, das sich in Hafennähe befindet, haben wir Glück und können das einzige, für den heutigen Tag noch verfügbare, Fahrzeug übernehmen. Die Formalitäten sind schnell erledigt und um 10 Uhr können wir unsere geplante Inseltour starten.

Das erste Ziel sind die Blow Holes am Houma Beach, denn in zur Hochwasserzeit ist dieses Naturschauspiel am spektakulärsten anzusehen. Und wir werden nicht enttäuscht. Über eine Länge von fünf Kilometern erstreckt sich dieser Küstenabschnitt, an dem die Brandung stellenweise mit einer solchen Gewaltigkeit herein prescht, dass einen der Sprühnebel noch in weiter Entfernung „abduscht“. Immer wieder bäumt sich die Gischt meterhoch auf. Das Wasser donnert mit lautem Getöse gegen die Felsen und drückt sich fontänenartig zwischen den Lücken und Löchern im Felsgestein hoch. Ein einzigartiges Schauspiel und es fällt schwer, sich davon loszureißen.

Blowholes Tonga

Doch das nächste Tagesziel wartet: Tsunami Rock. Der fast kugelrunde, neun Meter hohe und 1600 Tonnen schwere Felsbrocken, den einst ein Tsunami an diese Stelle befördert haben soll, ist weltweit der größte seiner Art.

Auf unserer Weiterfahrt um den nord-westlichen Küstenabschnitt passieren wir ein Beach-Resort, welches im traditionellen Baustil errichtet wurde und sehr einladend aussieht aber ausgestorben wirkt. Zumindest sehen wir keine Gäste. Unsere Hoffnung vielleicht hier oder in einem der anderen zwei oder drei ausgeschilderten Resorts, die an unserer Strecke liegen, etwas zu Essen zu bekommen, erfüllt sich leider nicht. Entweder sind sie ‚closed‘ oder es gibt nur Dinner bzw. dies auch nur an bestimmten Tagen.

Wir hoffen auf später und fahren weiter zum Aussichtspunkt am Abel Tasman Landing Point. Einzig der mit Getränkedosen aller Art bis zum Rand befüllte Riesen-Sammelbehälter dort zeugt davon, dass hier wohl hin und wieder Menschen vorbeikommen. Wir setzen unsere Fahrt abseits der Hauptstraße fort und müssen feststellen, dass die hiesigen Nebenstrecken nicht sehr gut ausgebaut sind. Immer wieder stellen sich uns Riesenpfützen in den Weg oder tiefe Schlaglöcher zwingen uns dazu das Fahrtempo zu drosseln. Wegweiser gibt es nicht und auch Google Maps vermag uns nicht zu unserem nächsten Ziel, der Natural Landing Bridge, zu lotsen. Dafür stoßen wir auf einen atemberaubend schönen Küstenstreifen, der uns einmal mehr die eindrucksvolle Gewaltigkeit des Meeres vor Augen führt. Als wir uns den steilen, meterhohen Klippen nähern, müssen wir uns gegen den Wind stemmen, der einen umzublasen droht. Das Donnern der sich an den Felsen brechenden Brandung ist gewaltig und das Schauspiel wirklich außergewöhnlich. Interessant sind dann auch die Anahulu Höhlen mit Süßwasserpool, die man für ein kleines Eintrittsgeld besichtigen kann.

Unser Hunger – und vor allem der Durst – ist inzwischen nicht weniger geworden und als auch nach diesem weiteren Highlight nichts „Cafe-mäßiges“ auftaucht, steuern wir einen der Mini-Markets an, um uns wenigstens mit Wasser zu versorgen. Am Ha’amonga’a Maui Steintor, das ein bisschen an Stonehenge erinnert, verkaufen ein paar Tonganerinnen Souvenirs. Etwas essbares ist leider nicht dabei. Allerdings teilt die freundliche Frau ihren letzten kleinen Krapfen (schmeckt tatsächlich wie ein ungefüllter Krapfen) mit uns. Weil sie so nett war und die Sachen auch ganz schön sind, kaufen Nick und ich dann noch eine Kette bzw. ein Armband bei ihr.

Zurück in der Stadt steht nun noch der Großeinkauf für die nächsten zweieinhalb Wochen an. Mit drei vollen Einkaufswagen verlassen wir den ersten Supermarkt, in dem wir aber nicht alles finden, was wir brauchen. Im zweiten Supermarkt sind es dann „nur“ noch zwei Einkaufswagen. Es passt alles geradeso in unser kleines Auto hinein.

Die Cafe-Pause, im schon bekannten und guten Friends Cafe, haben wir uns nun wirklich verdient und lassen es uns bei Cappuccino und Kuchen (Martin) bzw. Kürbissuppe (Jutta) und Süßkartoffel-Pommes (Nick) gut gehen, bevor wir die Einkäufe an Bord schaffen und den Tag gemütlich ausklingen lassen.