Jun

22

ANNETTE

Wir Weiterreisende hatten schon früh am Morgen Hummeln im Hintern. Selbst Markus und Felix, die sonst erst etwas später als wir aus der Koje gekrabbelt waren, sind mit uns um halb 7 im Cockpit gewesen. Das letzte mal richteten wir uns ein entspanntes Frühstück an einem schönen Ankerplatz her! Hierfür schnitt ich uns die köstlich süße Moorea Ananas in Scheiben, die Mango in Würfelchen und kochte uns die Frühstückseier während die Männer den Tisch deckten. Unsere Vorräte für die Zeit hatten genau gereicht, wie wir sehr zufrieden feststellten. Gegen halb 8 kam auch Martin zu uns hinzu, denn wir hatten Pläne die Fähre von Moorea nach Papeete zu nehmen, wofür wir ihn als Dinghy-Taxi vom Ankerplatz zum Hafen benötigten. Chris und ich schlossen uns Felix an und beschlossen die letzte Segeletappe nach Tahiti auszusetzen.

Wir wollten einen gemütlichen Stadtbummel in Papeete machen, was von der Fähr-Marina aus als Startpunkt besser und früher gelang. Felix hatte aufgrund eines geplanten Tagesausflugs am nächsten Morgen sowieso vorgehabt Moorea mit der Schnellfähre zu verlassen und in der Nähe des Stadtzentrums zu übernachten. Markus hingegen wollte jede Seemeile auskosten und mit Martin gemeinsam die VAVA-U zum HafenTaina nahe des Flughafens von Tahitit bringen.

Gegen 8 Uhr brachte uns Martin dann zum Hafen von Moorea. Nur knapp eine halbe Stunde später setzten wir dann auch schon über und sahen den Katamaran dabei noch am Ankerplatz vor Moorea liegen. Die Fahrt mit der Fähre verlief für uns schnell und tiefenentspannt, so dass wir hungrig waren Papeete zu entdecken.

Wir bummelten durch die Souvenirgeschäfte, hörten Straßenmusikern zu, die Blumenkränze in den Haaren hatten, tranken frisch gepresste Säfte und bestaunten die vielen Graffitis an den Hauswänden. Papeete war einfach eine über und über bunte Stadt. Sowohl die Gebäude als auch die vielen herrlichen Kleidungsstoffe verbreiteten eine paradiesische Stimmung. Beim Schlendern durch die Straßen kamen Chris und ich auch an der Cathédrale Notre-Dame de Papeete vorbei, die wir dann auch gerne gemeinsam besuchten um Danke zu sagen! Alles war gut gegangen auf See! Ein paar Minuten setzten wir uns auf eine der hinteren Kirchenbänke und ließen die ebenfalls bunte Kirche auf uns wirken. Wunderschöne Blumengebinde hatten die Menschen hier angebracht. Danach trafen wir Felix wieder auf Höhe des Hafens und beschlossen nochmals gemeinsam weiterzuziehen. Doch irgendwann war dann für uns der Zeitpunkt des Abschieds gekommen. Chris und ich nahmen Felix abwechselnd nochmals in den Arm und wünschten ihm für seine weitere Reisezeit und auch danach für zuhause nur das Allerbeste! Wir würden in Kontakt bleiben! Es war schön mit ihm ein Teil der VAVA-U Crew gewesen zu sein.

Am frühen Nachmittag kam ich mit Chris am Hafen an und wir erfuhren in der Capetanerie der Marina die Liegestelle der VAVA-U. Alles hatte absolut reibungslos funktioniert, was uns den letzten Nachmittagskaffee im Cockpit noch besser schmecken ließ. Hier, am äußeren Steg des Hafens, hatten wir einen herrlichen Blick auf Moorea, Rudermannschaften zogen an uns vorbei und die Berge Tahitis wurden von der tief stehenden Sonne ins rechte Licht gerückt. Kein Wunder also, dass wir sogar noch einen perfekten Sonnenuntergang hinter Moorea vom Deck aus erleben durften. Rundum zufrieden nahmen wir Abschied auf der VAVA-U, ließen die Segelzeit ausklingen, während Martin, Markus und Felix an Land waren.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kehrte Martin auf seinem Klappfahrrad zu uns zurück. Er kam frisch geschniegelt und gestriegelt mit schicker Frisur lächelnd aus der Stadt. Da hatte es sich jemand gut gehen lassen. Aber auch er hatte die Markthalle besucht und Papeete auf sich wirken lassen.

Mit Nudeln und Pesto klang dann wirklich letzte Abend für uns auf der VAVA-U mit Martin aus. Außerdem kamen wir nochmals in den Genuss der Hafen-Atmosphäre, welche soviel lebendiger war als die stillen Ankerplätze der vergangenen Tage.