Mai

3

Arne

Der Tag beginnt mit einer deutlichen Zunahme des Windes. Auch die Wellenhöhe steigt und ab und zu rumpelt es heftig, wenn das Wasser von unten gegen das Brückendeck schlägt.
Wir schätzen die Wellenhöhe auf ca. 4m. Die Geschwindigkeit steigt auf über 10kn!

Am Mittag bestimmen Martin und Arne die Position mittels des Sextanten.
Die Mittagsbreite bekommen wir ziemlich genau hin, bei der Länge fehlt es etwas, aber nicht so viel, dass wir an den Marquesas vorbeifahren würden.

In Martins Bordbibilothek findet sich, pssend zum Thema, das Buch „Sextant – Die Vermessung der Meere“ von David Barrie.
Hier beschreibt der Autor seine eigenen ersten Erfahrungen mit der Sextantennavigation bei einer Atlantiküberquerung.
An Beispielen aus der Seefahrtsgeschichte erzählt er die Entwicklung der Navigationsgeräte über die Jahrhunderte.

Unvorstellbar wie „blind“ einige Seefahrer sich in die Weiten der Meere gewagt haben und unter welchen Schwierigkeiten die Küsten kartographiert wurden.
Viele der im Buch geschilderten Geschichten fanden im Pazifik statt, wie beispielsweise die Fahrt des Bounty-Kapitäns William Bligh mit einem offenen Boot über tausende von Kilometer ins heutige Jakarta, nachdem er und ein Teil der Mannschaft von den Meuterern ausgesetzt worden waren.

Das ganze Buch ist voll mit Geschichten von Nahrungsmangel, Schiffbruch, Krankheiten und sonstigen Widrigkeiten. Die hygienischen Verhältnisse damals möchte man sich gar nicht ausmalen…

Selbst David Barrie schreibt noch, bei seiner Atlantiküberquwerung in den 70ger Jahren, dass er sich furchtbar „versifft“ fühle, da Wasser zum Duschen nicht zur Verfügung stehe.
Da haben wie es an Bord der VAVA-U sehr viel bequemer. Wassermacher, Dusche, Riesenkühlschrank, Gefrierschrank, Waschmaschine – alles wie zu Hause, was für ein Luxus.

Heute um 16:30 sind wir genau eine Woche unterwegs. Wir nähern uns der Halbzeit. In die Nacht geht es bei wieder etwa 18kn Wind und 8-9 kn Fahrt.
Es ist sternenklar und solange der Mond noch nicht aufgegangen ist, bietet sich ein Himmel wie man ihn in der Stadt nie zu sehen bekommt.

Venus und Jupiter, sogar zwei seiner Monde sind mit dem Fernglas klar zu erkennen, bei den restlichen Sternbildern tut sich der Schreiber schwer, hier ist deutlicher Nachholbedarf erkennbar.

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