Mai

8

By Michael
Nachts kam ein grosser Fliegender Fisch an Deck, den nach dem Frühstück das selbe Schicksal ereilte, wie seinem Artgenossen ein paar Tage zuvor, nur mit ein bisschen mehr Liebe zum Detail.

Fliegender Köder

Fliegender Köder

Den Rest des Tages waren wir mit Arbeiten an der Motorsteuerung beschäftigt, die uns einige Rätsel aufgab. Wir brauchen sie zwar im Moment nicht, aber was man hat, hat man.
Abends gab es eine Suppe in der Heinz die alten Bananen und Tomaten verarbeitete und sie mit ein paar anderen Zutaten zu etwas Neuem und köstlichen verkochte.
Danach kam erst ein großes Schiff in Sicht und kurz darauf noch ein Zweites. Wir wurden aus den Beobachtungen nicht schlau und schalteten dann das Radar ein. Die beiden Schiffe schienen mehr oder weniger still zu stehen, und so fuhren wir dann mit einem Abstand von 4sm nach beiden Seiten zwischen ihnen durch.

Mai

7

By Michael
In der Nacht wurde es wieder ruhiger. Vor Sonnenaufgang verschwand noch auch ein 290m – Frachter am Horizont und wir waren wieder alleine.

Frachter am Horizont

Frachter am Horizont

Bis auf mehrmaliges tauschen von Genua und Fock war heute ein ruhiger Tag, den wir nach der gestrigen Aufregung richtig genossen haben.
Abends zauberte Martin noch einen sowohl köstlichen, als auch reichlichen Nudelauflauf auf den Tisch, von dem ein Teil erst zum Frühstück verspeist wurde.

Mai

6

By Michael
„Verdammt! Das klemmt da ganz oben! Hilft nix – probieren wir es mit Gewalt!“
Und da hing er auch schon in der Luft, der oberste Schlitten vom Grosssegel…
700sm von St. Martin entfernt und 400sm südöstlich von den Bermuda Inseln. Der Wind wurde schon den ganzen Tag über stärker. Am frühen Nachmittag waren es dann konstant über 22kn und Martin gab den Befehl zum Reffen. Aber die Kunststoffführungen vom obersten Schlitten hatten sich aufgelöst und so rutschte er mit einigem Materialabtrag aus der Führung. Die Schlitten waren hinüber und auch der obere Teil der Führung, wie sich nach einer Begutachtung aus der „Nähe“ herausstellte.
Mastbesteigung-1

Mastbesteigung

Mastbesteigung

„Nähe“ – bin bis auf 1,5m an die Stelle am oberen Mastende herangekommen, dann wurde es mir wegen der zunehmenden Geschwindigkeit der Rollbewegungen in der Höhe zu heftig. Konnte mich zwar halten und war gesichert, aber handlungsunfähig.
Haben dann doch noch eine Lösung gefunden, die wir auch bis kurz nach Sonnenuntergang umsetzen konnten. Haben den untersten Schlitten nach oben gesetzt – jetzt können wir nur noch im 1. Reff fahren. Bei der Montage hab ich noch einen Schraubenzieher fallen lassen, der die Gelegenheit nutzte, und abtauchte.
Im Schein der Stirnlampen noch die letzten Handgriffe, und wir Segeln wieder! Während der Reparatur sind wir 20sm abgedriftet, natürlich nicht heimwärts.
Nach dem verdienten deftigen Abendessen, fiel noch unser erster Teller dem Seegang zum Opfer.

Mai

5

Gegen fünf Uhr (UTC) reißt in der stockfinsteren Nacht (Sonnenaufgang ist um 09:15) die Wolkendecke auf und gibt wieder den Blick auf den Sternenhimmel frei.
Ein erhebendes Gefühl, das noch verstärkt wird, indem der Wind auffrischt und wir wieder Fahrt aufnehmen.
Jetzt bewegt sich wieder richtig was und ich kann erst nach drei Wachschichten und genossenem Sonnenaufgang ins Bett gehen.
War wie gefesselt von der wieder gefundenen Geschwindigkeit. Mit teilweise über 10kn geht es nordwärts.
Gestärkt von frischem Kuchen machen wir abends noch eine Wende – jetzt haben wir den sonntäglichen Sonnenuntergang im Rücken.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Die karibischen Unterhosen-Nächte sind vorbei. Jetzt ist eine Decke schon angenehm zum Schlafen und bei Nachtwachen wird öfters die Jacke hervorgeholt.
Nach einer guten Ladung „Picata Milanese“ aus der Bordküche geht es in eine weitere Nacht…

Die aktuelle Postion ist oben im Blog Menü abrufbar.

Unter Reiseverlauf kann man immer mit einem Tag Verzögerung die zurückgelegte Wegstrecke sehen.

Mai

4

Gegen drei Uhr morgens meldet sich der Keilriemen vom Backbordmotor lautstark. Er will gespannt werden.
Wir sind auch gespannt, als gleich nach Verlassen des Motorraumes ein Frachter in Sichtweite kommt, die „Atlantic Reefer“ mit 175m.
Nach beidseitiger Kurskorrektur haben wir gemütliche 1,12sm Abstand und er kann seine Fahrt in den Panamakanal unbeschadet fortsetzen.

In den Morgenstunden kommen wir noch auf 0,2sm an ein polnisches Fünfmeterboot heran, das auf dem Weg zu den Azoren ist Die „Lilla My“ braucht diesen Zwischenstopp, wegen begrenztem Frischwasservorrat – da lob ich mir den Wassermacher!

5m SY LILLA MY

5m SY LILLA MY

Nach den letzten, sonnigen Tagen ist es heute bis auf ein paar „Lichtblicke“ bei Sonnenauf – und Untergang durchgehend komplett bewölkt.

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Die wunderschöne, von Wolken verzierte Abendröte passt perfekt zu unserem Sundowner und nach einem thailändischen Abendessen begleitet von chilenischem Wein wird wieder gesegelt.
Nach dem Essen kommt noch die „Jutta“ vorbei, aber dieses 180m–Teil lassen wir mit 2,4sm Abstand abblitzen.

Position bei Google Maps

LATITUDE: 26-25.82N
LONGITUDE: 059-38.45W

Ab heute gibt es wieder die aktuelle Position über die Menüleiste oben.

Ab morgen werde ich auch noch den Reiseverlauf ab heute einblenden.