Dez.

12

Thomas

Nach einer angenehm ruhigen Nacht erwachten wir wieder zeitig bei strahlendem Sonnenschein. Diesmal war 007 schon am Morgen angesagt. Allerdings nicht als Morgenkino. Nach dem Frühstück ging es mit Highspeed im Beiboot auf die andere Seite der Insel zur James-Bond-Höhle. Das Frühe aufstehen war notwendig um bei Niedrigwasser in die Höhle schwimmen zu können. Die Höhle war Drehort einer Szene in dem Bond-Film „Feuerball“. Beim Schnorcheln sahen wir wieder jede Menge gestreifter Riffbarsche die ganz nahe um uns herum schwammen. Höhepunkt des Schnorchelgangs war allerdings ein Rotfeuerfisch, der mit seiner bizarren Schönheit alle anderen Fische in den Schatten stellte. Am Ausgang der Höhle befand sich noch ein kleines Riff mit vielen Korallen.

Nachdem alle wieder im Beiboot saßen ging es weiter in die Marina von Staniel Cay. Zuerst wurde der Supermarkt aufgesucht um noch ein paar Sachen für die Bordküche zu besorgen.

Auf dem Rückweg kamen wir natürlich nicht am Yacht Club vorbei ohne einen Drink zu nehmen. Die Damen genehmigten sich einen Cocktail, die Herren bekamen ein gut gekühltes Bier. Auf einer traumhaften Terrasse genossen wir den Ausblick.

Bereits bei unserer Ankunft waren erste Ammenhaie im Hafenbecken zu sehen. Durch lautes Klopfen wurden weitere bis zu 2 Meter lange Exemplare angelockt. Nach ein paar Fotos ging es dann langsam zum Beiboot. Ein mutiges Crewmitglied schwamm durch die (für Menschen ungefährlichen) Haie zum Boot, natürlich mit der GoPro Cam „bewaffnet“.

Nach einem kleinen Mittagssnack auf der VAVA-U wurde ein Seekanu heruntergeholt und wir drehten nacheinander ein paar Proberunden um VAVA-U herum. Da wir eh noch einmal zu den Schweinen wollten, beschlossen wir das zweite Kanu auch noch zu wassern. Tatjana und Thomas wollten mit den Kanus in die „Schweinebucht“ fahren und die anderen mit dem Beiboot nachkommen. Auf dem Rückweg war geplant, dass wegen der starken Strömung die Kanus vom Beiboot zurückgezogen werden. Wohlbehalten kamen die Paddler am Strand an. Kurz danach traf auch das Beiboot mit dem Futter ein. Die ersten Schweine kamen auch sofort neugierig auf uns zu. Aber bei dem stürmischen Wind waren die Schweine partout nicht dazu zu bewegen ins Wasser zu gehen. Also wurde unser Futter gerecht an Land verteilt, so dass auch die Kleineren etwas abbekamen. Auf einmal kamen wieder die ganz kleinen Schweinchen. Thomas ging ganz langsam von hinten an sie heran bis er direkt vor ihnen kauerte und sie streicheln konnte. Die Frischlinge akzeptierten Thomas spontan als Ersatzmama und fingen an, an seinen Fingern zu saugen. Plötzlich gesellte sich die Mutter zu der Szenerie und es sah nach Ärger aus. Doch „die faule Sau“ hatte auch nichts gegen die Betreuung ihrer Kinder.

Wenig später ging es dann zurück zum Schiff. Die beiden Kanufahrer wollten aus eigener Kraft den Rückweg bewältigen, was mit etwas Anstrengung auch gut gelang. Nach einer kurzen Verschnauf- und Umziehpause ging es dann zum Sundowner hinüber nach Pirate Island. Mit einer kleinen Conch, die den Namen des Schiffes und die Unterschriften seiner Besatzungsmitglieder trägt, verewigten wir uns auf dieser Insel. Den Sonnenuntergang genossen wir mit einem Glas Weißwein in der Hand.

Die einsetzende Dunkelheit und der aufkommende Hunger trieben uns zurück zur VAVA-U. Pasta mit feuriger Paprika-Tomaten-Sauce stand auf dem Speiseplan. Nach dem Essen wurde unser Heimkino wiederaufgebaut und wir sahen den ersten Teil des „Medicus“. Müde fielen wir danach in unsere Kojen.

Dez.

11

Thomas

Pünktlich um halb acht saßen wir zum Frühstück zusammen. Der Obstsalat schmeckte im zurück gekehrten Sonnenschein gleich noch mal so gut.

Schnell noch klar Schiff gemacht, die Badeklamotten eingepackt und schon ging es an Land. Wieder begegnete uns der kleine süße Hund und sein Herrschen war der von uns gesuchte Schildkrötenmann. Mit ihm ging es zum Hafen wo er sofort mit dem Aneinanderschlagen von 2 Conches begann um die Schildkröten anzulocken. Ab und an zeigte sich ein Schildkrötenkopf über dem Wasser aber alles außer unsere Reichweite. Inzwischen hatte sich das halbe Dorf versammelt um dem Treiben zu zuschauen. Eine Schildkröte kam schließlich heran, ließ sich von uns füttern und schwamm um uns herum. Natürlich wurde das Ganze ausgiebig fotografiert.

Nach ein paar Familienfotos vor dem Haus des Turtleman der Svenja gleich zur Frau nehmen wollte, ging es zurück zum Schiff.

Nachdem der Motor vom Dinghi verstaut war wurde der Anker eingeholt und kurz darauf setzten wir die Segel. Bei 18 bis 20 Knoten Wind kreuzten wir am Wind in Richtung Staniel Cays und machten wieder um die 10 Knoten Fahrt durchs Wasser.

Die Mädels waren schon ganz aufgeregt, den heute noch sollte es zu den bekannten Swimming Pigs gehen. Der Ankerplatz war schnell gefunden und befand sich nur ein paar hundert Meter von der „Schweinebucht“ entfernt. Wir warteten noch ein wenig damit die Tagesausflügler verschwunden sind und am Nachmittag ging es dann mit unserer randvoll gefüllten Bioabfallbox zu den Schweinen. Bei unserer Ankunft kamen bereits die ersten Schweine mit weit aufgerissen Mäulern ans Boot. Zwei Schweine schwammen noch im Wasser.

Unsere Versuche weitere Schweine ins Wasser zu locken schlugen jedoch fehl. Offenbar war das Borstenvieh schon ausreichend gefüttert worden. Aber an Land trotteten Sie uns gemütlich hinterher und nahmen den einen oder anderen Leckerbissen entgegen. Einige erwiesen sich als ausgesprochene Gourmets und nahmen nur ausgewählte „Köstlichkeiten“ zu sich. Die Freude steigerte sich dann noch als aus dem Busch eine Bache mit 10 Frischlingen kam die gerade eine Woche alt waren.

Nach einer knappen Stunde saßen wir dann wieder im Beiboot um der skurrilen kleinen Beach auf Pirate Island einen Kurzbesuch abzustatten. Außer der obligatorischen Piratenflagge und einem Totenkopf haben Besucher der Insel allerlei Dinge dort zurückgelassen. Man findet hier unter anderem einen Grill, einen Schwimmreifen, einen Mosaikspiegel, diverse Schilder, Flaschenpost, Flaggen und Schneckengehäuse. Zum Verweilen laden ziemlich neue Strandstühle ein.

Auf der VAVA-U zurück machte sich allseits Hunger bemerkbar, so dass wie geplant der Grill angeworfen wurde. In Anbetracht der Nähe zu den Swimming Pigs gab es natürlich nur Rindersteaks.

Danach gab mit „Stirb an einem anderen Tag“ einen weiteren James-Bond-Film. Eine unserer Damen fand den Film vermutlich langweilig und fiel in einem Tiefschlaf aus dem wir sie am Ende des Films nur schwer wieder herausholen konnten.

Dez.

10

Thomas

Als wir aufwachten war es immer noch stark bewölkt und auch nicht so warm wie an den Vortragen. Zum ausgiebigen Frühstück gab es Rührei. Wie es sich für den 2. Advent gehört, kamen auch Kerze
auf den Tisch. Aufgrund des Windes im Cockpit mussten wir die Kerzen allerdings in Gläser stellen.
Alle saßen mit einer Jacke am Frühstückstisch und die ersten Rufe nach Glühwein wurden laut.

Entspannt ging es dann auf einem ruhigen Raumwindkurs nach Little Farmers Cay.

Dort angekommenmussten wir eine ganze Weile nach einem geeigneten Ankerplatz für die VAVA-U suchen. Der heftige Wind und die starke Strömung erschwerten das Ankern. Mehrfach hielt der Anker nicht und schleifte über den Grund. Nach drei Versuchen war es dann geschafft und wir lagen fest und sicher.

Martin hatte gehört, dass man auf Little Farmers Cay mit Schildkröten schwimmen kann. Angesichts
des kühlen Wetters bestand aber wenig Begeisterung für Badeausflüge. Da aber für den nächsten Tagnur eine kurze Strecke geplant war, beschlossen wir am Nachmittag mit dem Dinghi zum Strand zu fahren, in den Ort zu laufen und den „Turtleman“ zu suchen. Wir wollten versuchen den Ausflug auf den nächsten Morgen zu legen. Auf dem Weg in den Ort begegneten uns mehrere junge Hunde. Am Hafen waren alle Geschäfte geschlossenen, überhaupt war kaum jemand unterwegs.

 

Also führte uns Martin zum Holzschnitzer, der uns erfreut all seine Figuren präsentierte. Eine Eule wechselte dann
den Besitzer und wird demnächst in Bayern angesiedelt.

Auf dem Rückweg kamen wir wieder an der Dorfkneipe vorbei, die inzwischen auch geöffnet hatte. Der Skipper spendierte uns ein kühles Bier.
Die Kneipe war ziemlich urig. Überall an der Decke hingen Wimpel und Flaggen aus allen Teilen der Welt. Den Wirt fragten wir, ob er uns helfen könnte den Ausflug für den nächsten Tag um 9 Uhr zu organisieren. Er wollte sich bemühen, aber der Ausgang schien dem karibischen Temperament entsprechend ungewiss. In der Dämmerung ging es mit dem Dinghi zurück um Schiff.

Passend zu unserem Liegeplatz (Little Farmers Cay) gab es einen sehr gelungenen Gemüseauflauf. Kurz nach dem Abendessen gingen schon die Ersten zu Bett. Ob dies dem ungemütlichen Wetter oder dem für 9 Uhr festgelegtem Wecken geschuldet war sei dahin gestellt…

Dez.

9

Thomas

Allmählich wird der Tagesbeginn zur Routine. Aufstehen mit oder ohne Baden. Frühstücken und
Anker lichten, dann die Segel setzen und auf zur nächsten Insel. Wir starten bei herrlichen
Sonnenschein und einem ordentlichen Wind. Leider ist die Richtung nicht so toll für uns und wir
planen noch einmal um. Unser neues Ziel ist Great Guana Cay.

Schon von weitem sind Strommasten
zu erkennen. So etwas haben wir schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Scheint eine größere Siedlung
zu sein. Dann ein freudiger Aufschrei der Jugend an Bord. Endlich mal wieder Internet.
Nach vier Tagen ohne sind bei einigen erste Entzugserscheinungen zu erkennen.

Diesmal geht es mit dem kleineren Dinghi zum Ufer. Endlich mal eine Gelegenheit um unseren Müll
zu entsorgen. Wir machen unser Boot an einem kleinen Kai fest. Im Hafenbecken tummeln sich
mehrere Rochen und ein paar Ammenhaie. Gegenüber der Hafenzufahrt befindet sich das Postamt.
Aber es ist leider geschlossen. Entlang der Hauptstraße geht es durch den Ort, der offensichtlich auch
schon bessere Zeiten gesehen hat. Am Ortsausgang drehen wir um und trinken auf dem Rückweg
noch ein gut gekühltes Radler (ja, genau so steht es auf den Flaschen).

Uns gegenüber hatten sich ein paar neugierige Kinder niedergelassenen mit denen wir auch etwas ins Gespräch kamen.


Svenja ersteht für „günstige“ 20 US$ noch 2 Schachteln Marlboro light und dann geht es zurück zur
VAVA-U. Inzwischen hat es sich bewölkt und die Zeit bis zum Abendessen wird sich mit Lesen oder
Surfen im Internet verbracht. Diesmal war Tatjana an der Reihe. Sie verwöhnte uns mit einem feinen Chili Con Carne. Inzwischen regnete es ziemlich stark und einer nach dem anderen verschwand in
seine Koje.

Dez.

8

Thomas

Noch vor dem Frühstück fuhren ein Teil der Crew noch einmal zur Nationalparkverwaltung.
Martin hatte am Vortag vergessen das als Geschenk für Monika vorgesehene Sixpack Bier
mitzunehmen. Begleitet wurde er von Svenja und Steffi die im Souvenirshop doch noch
Ansichtskarten kaufen wollten. Der Rest der Crew bereitete derweilen das Frühstück vor für das
schon eine große Schüssel  Obstsalat bereit stand. Nach dem Frühstück wurde klar Schiff gemacht,
der Anker gelichtet und kurz darauf die Segel gesetzt.

Nach etwa einer Stunde helle Aufregung.
Das vom Autopilot gesteuerte Schiff lief wegen einer Windbö aus dem Ruder. Dabei verfing sich die
Leine vom hinterhergezogenen Dinghi im Ruder an Backbordseite.
Alles Ziehen und Zerren half nichts jemand musste ins Wasser.
Also schnappte sich Martin sein Schnorchelzeug, sicherte sich mit einem Lifebelt und einem Seil am
Boot und ab ging es ins Meer. Lustig sah das Ganze nicht aus und wir hatten ein wenig Angst um
unseren Skipper. Aber es ging alles gut und Martin konnte das Dinghiseil mit einem Messer vom
Ruder trennen und wieder sicher an Bord kommen. An seinem anschließenden Apfelsaftkonsum
konnten wir erkennen, dass sein „Tauchgang“ wohl recht anstrengend war.

Nach ein paar Mal Kreuzen kamen wir an unserem heutigen Ziel, in Sampson Cay an. Wir ankerten
direkt vor der Privatinsel auf der in großen Lettern am Anleger und am Strand hingewiesen wurden.

Kurz nachdem wir festlagen bekamen wir Besuch von einem Wasserflugzeug, das nach einer Schleife direkt neben uns im Wasser landete. Danach fuhr es über eine aus dem Meer ragende Rampe und verschwand hinter einem Felsen.

Als nach Einbruch der Dunkelheit im Haus auf der Privatinsel kein
Licht erschien, malten wir uns in den wildesten Phantasien aus, was wohl auf dieser Insel geschieht.

Die Zubereitung des Abendessens wurde diesmal zur Männersache erklärt. Martin zauberte uns ein
sauleckeres Couscous und als Vorspeise gab es einen Salate Mista. Beides wurde von der Damenwelt gelobt, was will Man(n) mehr. Nach ein paar mehr oder weniger intelligenten Spielen ging es dann in die Kojen.