Juli

5

05.07.2019
Stephan
Gegen 10 Uhr wartet Sia mit dem Auto bereits auf der Mole, sie nimmt uns mit zum Visaministerium, welches sich direkt neben der Bank befindet. Dort tauschen wir zuerst Dollar in Tonga Pa‘anga und Martin bezahlt nebenan bei der Dame von gestern die Einklarierungs- und Visagebühren.
Wir laufen weiter zum Hospital, wo noch die Ärztin bezahlt wird, jetzt sind wir offiziell in Tonga angekommen.
Überall werden Vorbereitungsarbeiten für den Besuch des Königs ausgeführt und alle Einheimischen grüßen uns oder winken. Wir kaufen SIM-Karten bei TCC und Martin bezahlt auch noch die Gebühren (alles zusammen ca. 50 Euro) bei Etu, der uns anschließend noch zur 100m entfernten Frischwasserquelle chauffieren will.
Nach dem Erfrischungsbad spazieren wir bei Niedrigwasser am nord-westlichen Strand entlang, wie fast allerorts flüchten die freilaufenden Schweine quietschend mit ihren Ferkelchen vor uns.
Anschließend fährt uns Etu einmal über Niuatoputapu bis zur unbewohnten Süd-Ost-Küste, wo der Wind die Brandung auf das Land peitscht.
Nach kurzer Stärkung auf VAVA-U geht es per Dinghy zum Schnorcheln vor der kleinen einsamen Insel, wir sehen viele Fischer auf und vor dem Riff arbeiten.


Unter Wasser vergeht die Zeit immer wie im Flug und jedes Mal sieht man etwas Neues. Dieses Mal sehe ich zuerst ein Stück Tau, aber es ist ein Tier, jedoch auch Martin hat noch nie so etwas gesehen. Zurück an Bord ist Entspannung angesagt und einige Partien Backgammon, bis die Bananen in den Mixer marschieren, von einer neuen Kombination weiterer Zutaten für unseren Sundown-Smoothie gefolgt.


Zum Abendessen gibt es den neu kreierten Tongaauflauf, Martin’s Fingerspitzengefühl mundet sensationell.
Das Freiluftkino auf der VAVA’U ist ruckzuck installiert und wir schauen „Klang der Herzen“ auf der leicht flatternden Leinwand. Wieder sind alle zu Tränen gerührt von dem gefühlvollen Film und mit geröteten Augen geht es in die Kojen. Beziehungsweise schlafen Hannah und ich auf den überdachten Bänken an Deck, natürlich getrennt.
Vorher zeigt uns Martin noch das Kreuz des Südens und wie man mit weiteren Sternen und Geometrie die Südrichtung ausmacht, die weiteren 3872 Sterne und Planeten ersparen wir uns.
Der säuselnde Wind, die plätschernden Wellen und im Hintergrund brechende Brandung sind unsere Gute-Nacht-Musik.

Juli

4

04.07.2019
Stephan
Heute wird der Geburtstag des Königs gefeiert, trotzdem sind die Beamten für Visa, Gesundheit und Einfuhr zwischen 9 und 10 Uhr avisiert.
Nach unserer Nachfrage bei Sia erscheinen die Visabeamtin und die Quarantäne-Ärztin gegen 11 Uhr 15, wobei zweitere mehr für den Smalltalk und zur Unterstützung anwesend ist. Kurz nach 12 Uhr erscheint Etu, der Einfuhr-Inspekteur, auf der Mole.
Er ist sehr gesprächig und ist einem Bier nicht abgeneigt. Nach dem Zweiten inspiziert er sehr gewissenhaft unser mitgeführtes Obst und Gemüse, sowie alle anderen Speisen und Getränke und sogar die Kajüten. Nach dem Fertigstellen der Formulare bringt ihn Martin inklusive Reiseproviant wieder sicher an Land.


Anschließend zaubert Martin fix einen Aprikose-Käse-Kuchen zum Nachtisch, denn Sia hatte uns am Vortag zum Essen eingeladen. Mit weiteren kleinen Gastgeschenken sind wir pünktlich um 16 Uhr vor dem kleinen, weiß-blauen Haus, die komplette Familie erwartet uns bereits mit dem fertigen Mahl. Nico, der Ehemann und Klein-Sia, die 7-jährige Tochter, die sich sehr über die Buntstifte freut.
Sia bietet uns im Erdofen ausgekochte Brotfrucht in Kokosmilch an, Glasnudeln mit Chopsui und über offenem Feuer gebratenes Schwein und Taro.

Nach dem leckeren Essen inklusive Martin`s Kuchen, Sia will direkt das Rezept haben, zeigt sie uns ihren Garten, in dem sie auch Süß-Kartoffeln anbaut. Sie erklärt uns auch detailliert wie aus den Blättern einer Yucca-Art, die Fasern zum Flechten von traditionellen Matten und Kleidungsstücken bearbeitet und verwendet werden. Diese Produkte werden mit einem sehr zeitaufwändigen Prozess hergestellt, auch für den Königsbesuch.


Danach wird Klein-Sia`s größter Wunsch erfüllt, sie will das Boot besichtigen.
Hannah und ich warten auf der Mole, dort vergnügen sich zum Sonnenuntergang auch viele Einheimische, welche sich jedoch sehr schüchtern verhalten. An Bord ist unsere Gastgeber-Familie fasziniert von der Größe der VAVA-U und der Ausstattung von den Betten bis zur Geschirrspülmaschine.


Zum nächsten fast schon kitschigen Sonnenuntergang ist die Crew wieder alleine an Bord und genehmigt sich das obligatorische Getränk dazu. Die Nacht ist sternenklar und nur am düsteren Horizont blitzt es ab und zu.

Ich nicke irgendwann beim Schreiben meiner Berichte ein, die Seeluft macht mich bisher noch nicht richtig hungrig (!), aber sehr, sehr müde! Draußen wind- und regengeschützt schlafen bei pfeifendem Wind ist genial und erholsam.

Juli

3

03.07.2019 21.30 MOZ
So heisst die Insel Niuatoputapu woertlich übersetzt, wo wir seit 15:00 MOZ in der Lagune gut geschützt vor Anker liegen machdem wir die knapp 190 Meilen von Apia in 28 Stunden hinter uns gelassen haben.
Bei unserm Spaziergang an Land zu den Offiziellen um uns anzumelden hat und SIA, eine Einheimische aufgegabelt und für morgen alles organisiert. Wir sollen dann am Morgen am Steg ausschau halten und mit dem Dinghy alle abholen um dann die Formalitäten an Bord zu erledigen.
Und da hier dann morgen ein Feiertag ist hat sie uns auch gleich zum Essen eingeladen, worauf wir schon sehr gespannt sind. Gut dass wir in Apia schon ein paar kleine Gastgeschenke eingepackt haben und auch nich einiges für solche Gelegenheiten an Bord haben.
Jetzt machen wir dann hier bis Sonntag erst mal Pause un´d schauen uns alles in Ruhe an bevor es dann nach Vava’u weiter geht.

New Potato

POS 03.07.2019 08:30 UTC 15 56.573 S und 173 46.127 W

Juli

3

03.07.2019
Jutta
…gegen 15 Uhr erreichen wir Niuatoputapu (Tonga) bei Sonnenschein! Und das ist ein kleines Wunder – der Sonnenschein -, denn noch wenige Seemeilen vor unserem Ziel ist der Himmel unter einer dicken Wolkenschicht verborgen und wir rechnen daher eher mit Regen. Niuatoputapu, eine Südseeinsel wie aus dem Bilderbuch! Palmengesäumter Strand mit einer von sattgrünem Regenwald bedeckten, hügeligen Mitte. Drum herum türkisblaues, glasklares Wasser. Von unserem Ankerplatz aus haben wir außerdem eine Mini-Robinson Insel im Blickfeld.
Da Martin über Funk niemanden auf der Insel erreicht, setzen wir mit dem Dinghy über. Die Pferde, die wir zuvor vom Schiff aus am Steg gesehen haben, sind inzwischen verschwunden. Wir sehen ein paar verstreute Häuschen und zahlreiche, überall herum tummelnde Wildschweine. Wir befragen einen Mann, der in einem offenen Verschlag zwischen mehreren Tiefkühltruhen und anderen Geräten sitzt – offenbar der Fachmann für Reparaturen aller Art. Er schickt uns ins Nachbardorf. Wir spazieren eine geteerte und zum Glück schattige Straße entlang. Ein paar verstreute Häuser, hie und da eine Kirche, ein kleiner Friedhof, ein paar Hunde und sehr viele Schweine… Nach ca. zwei Kilometern Wegstrecke haben uns eine Handvoll Autos passiert, deren Insassen immer freundlich winkten. Leider ist immer noch kein größeres Dorf in Sicht.
Dann hält ein Wagen an. Die Fahrerin, Sia, ist nicht nur kompetent und hilfsbereit, sondern auch überaus liebeswürdig. Sia weiß was zu tun ist. Nicht nur, dass sie mit ihrem Handy die entsprechenden Leute kontaktiert, sie nimmt uns anschließend auch in ihrem Auto mit und bringt uns zurück zum Schiff. Die Formalitäten können wir erst morgen früh erledigen. Sia leitet alles in die Wege und lädt uns außerdem für den morgigen Tag zu sich nach Hause ein.
Zum Abendbrot bereitet Martin ein leckeres Mahl für uns zu. Es gibt Brathähnchen und Brotfrucht-Pommes mit hausgemachter Mayonnaise. Köstlich!

auch hierfür folgen bald die Bilder

Juli

2

03.07.2019 07:15
Es sind noch ca. 50 Meilen.
Bei uns ist es grad hell geworden. Leider etwas wolkig und ohne Sonne. In der Nacht hatten wir ab und an mal kurzen aber heftigen Regen.
Wind war mal bis knapp 30 Knoten aber auf Halbwindkurs gar kein Problem. Jetzt weht es wieder weniger aus 100 Grad und so macht VAVA-U 6-7 Knoten Fahrt.
An Bord alles ok und wir freuen uns auf die Lagune und die wenigen Menschen, die dort auf der Insel wohnen.

in der NAcht

POS 02.07.2019 18:15 UTC 15 19.400 S und 173 08.576 W