Juni

25

Die Strecke ist sehr gut von Mietbooten befahren, dass uns in beiden Richtungen immer wieder Boote begegneten. Deswegen machten wir am Mittwoch ziemlich zeitig in der Früh los, damit uns beim nächsten Platz nicht wieder ein Boot zuvor kommt.
Also hieß es wieder den Hang runter krackseln, Leinen losmachen und an den Leinen wieder hochziehen , Frühsport beendet.

Nach 4 Schleusen erreichten wir unser Ziel…Ingenheim. Ein echt toll angelegter Rastplatz mit einem Schiff als Sitzgelegenheit und einem Grill. Für „große“ und kleine Kinder gab’s noch Ankerketten, ein großes Steuerrad und eine Hütte zum Spielen. Den Platz nutzten einige Radler als Pausenstopp. Schön, dass sowas auch angenommen wird.


Mit unserer großen Gangway hoben wir die Räder von Bord und fuhren zurück zum Auto nach Waltenheim. Martin wollte das Auto gleich nach Saverne vorfahren. Dort hielten wir auf einem großen öffentlichen Parkplatz und fuhren mit den Rädern am Hafen entlang, um nach möglichen Plätzen zum Anlegen zu schauen. Im Hafen lagen viele Mietboote an einer Leihstation. Da war kein Platz, aber davor und dahinter war genug frei. Ein nettes Lokal direkt am Kai lachte uns an und wir beschlossen, noch einen Kaffee dort zu trinken. Ein schöner Platz, aber nicht sehr Kundenfreundlich.
15 Kilometer radelten wir zurück und dann noch mal 4 Km weiter nach Hochfelden zum Einkaufen, um unsere Obstvorräte wieder aufzufüllen.


Danach genossen wir eine leckere Brotzeit auf Deck und einen schönen Sonnenuntergang.

Juni

24

Nach dem schönen Liegeplatz in Souffelsweyersheim machten wir gegen Mittag los nach Waltenheim sur Zorn. Wie fast immer liegen irgendwo am Kanal alte große Frachtschiffe, die zu Hausbooten umgebaut wurden.


Gleich an unserer ersten Schleuse machte eine Schulklasse Pause oder zumindest einen Stopp mit den Fahrrädern. Die Jungs und Mädels freuten sich und winkten . Martin hupte ein paar Mal. Dann sahen sie uns interessiert beim Schleusen zu. Es ging knapp 3 Meter nach oben. Nach dem Festmachen drückte Martin die blaue Stange zum Aktivieren der Schleuse. Die hinteren Tore gingen zu und vorne an den Toren gingen die Schieber hoch. Das Wasser rauschte sprudelnd rein und schon ging es nach oben. Die Lehrer erklärten den Schülern den Vorgang. So macht Unterricht Spaß. Nach ca 5 Minuten waren wir oben und die Kids beobachteten neugierig, wie Martin aus der Schleuse raus fuhr. Nach nochmal Hupen und Aurevoir setzten wir gemütlich unsere Fahrt fort, während die Schüler wahrscheinlich zurück in die Schule mussten.


Unser nächster Halt wäre eigentlich auch ein kleiner Hafen gewesen, den Martin tags zuvor schon angeschaut hat. Nur war er da eben leer und jetzt haben hier mehrere Leihboote fest gemacht. Die einzige gute Stelle war Parkverbot für normale Boote, ausgenommen Elektro Boote. Dann fahren wir halt trotz spätnachmittags eine Station weiter. Untzer der Brücke war der Platz knapp.

Doch danach war der Kanal wieder breit genug, dass wir beschlossen, an den Bäumen steuerbord festzumachen. Vom Boot aus sah man nicht, dass die Bäume unten am Hang standen.
Also sprang ich erstmal raus und rutschte gleich auf dem Hosenboden den steilen Hang runter. Martin verlängerte die Leinen, die ich mit einem Schäkel um den Baum befestigte. Das machten wir noch mit zwei weiteren Leinen am nächsten Baum. Puuuh, Kletterprogramm beendet und durchs hohe Gras zurück aufs Boot. Ich schnitt noch ein paar Streifen von meinem Flaggenstoff ab , die wir als Signal an den am Boden liegenden Leinen festbanden.

Da wir keinen Antennenempfang für den Fernseher hatten, spielten wir endlich mal wieder ne Partie Backgammon. Endergebnis 2:1 für mich, was ich dann mit einem leckeren Abendessen wieder gutmachen musste 🙂

Juni

23

Nach 5 Tagen Straßburg und vielen tollen Erlebnissen, hieß es heute am Vormittag Leinen los. Martin hatte sich den Platz schon am Samstag mit dem Radl angeschaut. Nochmal gscheit hupen und los ging es.
Gleich nach der ersten Kurve kam uns das Passagierschiff Jeanine entgegen.

Die kannten wir schon von Dijon. Martin musste in Warteposition gehen, da direkt am Europaviertel vor dem Europäischen Parlament eine Engstelle war und die großen Boote immer Vorrang haben. So konnte ich an der großen Glasfront zwei Fensterputzer beobachten. Das ist schon eine Wahnsinnsfläche, die die beiden zu bewältigen haben.


An der Engstelle durch waren viele Kinder mit bunten Kanus und Lehrer unterwegs. Da ist scheinbar eine Schule und das ist vielleicht sogar ein Unterrichtsfach. Die Kids jubelten und alle riefen Hello, Bonjour und Hallo. Martin hupte zur Freude aller ein paar Mal.

Schnell wurde es wieder grüner und wir waren aus der Stadt draußen. Vorbei an einigen großen Frachtern, die zu Hausbooten umfunktioniert wurden und dort dauerhaft liegen.


Nach zwei Schleusen erreichten wir schon unser Ziel. Souffelweyersheim, ein kleiner Vorort nur acht Kilometer von Straßburg entfernt. Der Platz war sehr schön im Grünen mit festen Holzbänken zum gemütlichen Sitzen. Daneben auf einer Wiese standen feste Holzliegen, die wir gleich nach dem Anlegen in Beschlag nahmen.

Später holten wir noch das Auto aus der Marina und radelten nochmal die Strecke am Kanal zurück.
Martin fuhr abends das Auto noch ein Stück weiter zum nächsten Liegeplatz während ich mir auf dem Boot die Bügelwäsche vornahm.

Juni

22

Tini wollte am Sonntag früh wieder nach Hause fahren. Erstens wegen der Hitze und zweitens war ja Rückreiseverkehr. Mit einem Lunchpaket für die Reise verabschiedeten sich die drei und waren tatsächlich nach guten zweieinhalb Stunden daheim.
Die Waschmaschine rotierte auch am Sonntag und die Wäsche war durch die Wärme ruckzuck trocken.
Mittags entschlossen wir uns trotz Hitze in die Stadt zu gehen. Sonst hätten wir von Straßburg nicht viel gesehen.
Zielstrebig gingen wir zum Münster, das Wahrzeichen von Straßburg. Das Liebfrauenmünster zählt zu den bedeutendsten Kathedralen der Welt. Der Nordturm wurde bereits Ende des 11. Jahrhunderts errichtet. Mit seinen 142 Metern ist er einer der höchsten Kirchtürme überhaupt. Man sollte sich Zeit nehmen, um die prächtigen Statuen und die vielen biblischen Szenen auf der Fassade aus rosafarbenem Sandstein zu bewundern. Die Fenster sind total beeindruckend, teils noch originale Glaskunst aus dem 13. und 14. Jahrhundert .

Die astronomische Uhr von 1547 , die man innen bewundern kann, gilt als Meisterwerk des Uhrenbaus der Renaissance mit verblüffenden technischen Feinheiten. Der ewige Kalender bildet die Bewegungen der Planeten nach.

Nach oben auf die Plattform sind wir nicht. Dafür haben wir in einem kleinen Café einen Eiskaffee getrunken. Das tat richtig gut bei den Temperaturen. Dann ging es weiter ins La petite France, ein zauberhaftes Viertel mit engen Gassen, das wie aus der Zeit gefallen wirkt: Viele bunte Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17.Jahrhundert , das war schon zur Weihnachtszeit wunderschön. Einst war es das Viertel der Gerber, die Tierhäute und Felle präparierten.


Ein Passagierschiff fuhr in die Schleuse. Martin schaute interessiert von außen zu. Danach kam eine große Gruppe Kanufahrer mit einem Guide. Wir waren gespannt, wo die hin wollten. Links ging es steil über ein Wehr, rechts war die Schleuse. Tatsächlich fuhren sie alle in die Schleuse. Normalerweise dürfen das Ruderer und Kanu Fahrer nicht , aber hier am inneren Kanal ist das scheinbar erlaubt.

Wir haben noch einige Sehenswürdigkeiten angeschaut, wie den Gutenbergplatz. Trotzdem haben wir vieles nicht gesehen. Viel beim nächsten Mal. Erschöpft spazierten wir langsam aufs Boot zurück. Eigentlich wollten wir noch kurz bei Franziska und Roli vorbeischauen, aber wir waren total platt. Wir sehen uns bestimmt auf dem Weg nach Nancy noch öfter

Juni

20

Törnzusammenfassung

Start in Rheinfelden (CH) am 05.06.25.04.25
Ankunft in Strasbourg am 18.06.25

Insgesamt 190 Km mit 16 Schleusen auf dem Rhein-Rhone-Kanal zusammen mit dem Rhein von Niffer bis Rheinfelden.

Durchschnittsgeschwindigkeit 4-5 Kmh, ausser auf dem Rhein mit bis zu 13 kmh Flussabwärts.
Und auf dem Abschnitten des Stichkanals nach und von Colmar sowie des Rhein-Rhone-Kanals von Diebolsheim bis Strasbourg wegen viel Grünzeug im Wasser teilweise nur 1-2 Kmh.

Besuchte größere Orte:
Rheinfelden CH und D, Weil am Rhein, Kunheim, Colmar, Krafft, Eschau, Strasbourg