Jun

18

Pünktlich 08:00 wartete TAI, unser Taxifahrer für den Tag, am Marinagate. Wir hatten zuvor ein schnelles Frühstück und uns mit allerlei Gepäck für dieses Ausflugstag gewappnet.

Zunächst ging es immer recht steil in die Berge hinauf. Alles grün in verschiedenen Schattierungen und die Randstreifen bunt bewachsen in farbenfroher Pracht.

Erstes Ziel nach 15 Minuten war die Villa Vailima, das frühere Zuhause vom Autor der Schatzinsel, Robert L. Stevenson, welches heute ein Museum ist und als das schönste Ausflugsziel auf Samoa prämiert wurde. Und tatsächlich ist es ein wunderschönes sehr geräumiges Anwesen mit vielen originalen Ausstellungsstücken und einer sehr begeisterten Museumscrew.
Stevenson, der schon im Alter von 44 Jahren verstarb, war nicht nur Autor der Schatzinsel, sondern auch von vielen anderen Büchern, die hier auch teilweise sogar in vielen verschiedenen Sprachen ausgestellt sind.

Weiter gings zum Gotteshaus einer uns eher unbekannten, aber dennoch in über 235 Ländern vertretenen Religionsgemeinschaft, dem BAHAI-Tempel. Damit ist die Bahia-Religion, zumindest was die Länderzahl angeht, nach dem Christentum die am verbreitetensten auf der Welt, mit jedoch zur Zeit wohl nur 5 Mio. Anhängern eher eine Minderheit. Es gibt diese imposanten Bauwerke mit ihren tollen Gärten sieben Mal auf der Welt.

Kurz nach dem höchsten Punkt auf der Insel hatten wir einen tollen Ausblick auf eine weite grün bewachsene Schlucht an deren Ende ein Wasserfall die Felswände hinab schoss.

Von nun an gings wieder Bergab der Südküste entgegen. Wir pausierten an einem Rastplatz an der Straße und gingen einen knappen Kilometer auf einem engen Pfad in den Urwald. Dort stand ein riesiger Baum, dessen Wurzel eher wie Wände aussahen und fast ein Labyrinth bildeten. Ein sogenannter MA Tree.

Nun war es an der Zeit ein wenig Abkühlung zu bekommen. Die fanden wir an einem kleinen terrassenartigen Wasserfall, in des Becken man Baden und Springen konnte.

Jetzt fehlte nur noch ein kleiner Imbiss. Jedoch ist die Südseite recht dünn besiedelt und außer einigen wenigen Häusern, oft als „open-house“ gebaut gab es sozusagen nix. Aber wir fanden einen kleinen Supermarkt und verpflegten uns mit Chips und Cola.

Der nächste Höhepunkt auf unserer Tour war das „Sua ocean trench“, ein durch Vulkantätigkeiten entstandenes riesiges tiefes Loch. Wie alles auf dieser Insel ringsherum üppig grün bewachsen und unten, über eine steile Holzleiter erreichbar, ein Meeres-Pool, der zum Baden einlud. Gleich an der Küste sind zu beiden Seiten überall weitere kleinere Löcher und Höhlen und Korallenbänke, die die Pazifikbrandung brechen lassen.

Jetzt wurde es Zeit wieder umzukehren, jedoch auf einer anderen Straße bergauf an dessen Sattel wir einen weiten Ausblick zu beiden Seiten der Nordküste Samoas hatten.

Unten an der Küstenstraße hatten wir einen letzten Stopp, wieder mal an einem der vielen Süßwasserlöcher. Hier tummelte sich die Jugend Samoas und hatte ihren Spaß. Wir „erforschten“ schwimmend ein wenig die Höhle bevor es letztlich wieder nach Apia zurückging und wir dort pünktlich unser Cruising-Permit in Empfang nehmen konnten.
Für morgen ist nämlich eine Fahrt zur Nachbarinsel Savaii geplant, wo wir 2-3 Tage bleiben werden.

Nach einer kleinen Verschnaufpause an Bord waren wir am Abend zum Dinner gleich gegenüber in einem Restaurant. Das Essen wurde auf Palmenblättern serviert und war sehr lecker. Den Abschluss des Abends bildete dann die Folklore Tanz- und Feuershow.

So hatten wir einen spannenden Tag auf Upolu und sind gespannt auf Savaii.

Jun

19

19.06.2019 18:30 MOZ
Schon um 07:00 sind wir von der Marina Apia losgefahren. Erst mal unter Motor bis nach gut zwei Stunden genug Wind für unseren Vorwindkurs mit Genua entlang der Küste Richtung Savaii war. Mit gut 4 Knoten sind wir unterwegs und haben in der Passage zwischen den beiden Inseln Upolu und Savaii einen kleinen Wal gesehen. Was für einer genau konnten wir nicht erkennen, denn seine Schwanzflosse hat er sozusagen versteckt. Man konnte nur Teile vom Rücken und natürlich sein „Blasen“ erkennen.
Und auf dem weiteren Weg hatten wir kurz Besuch von einem kleinen Katamaran-Fischerboot, welches eine Runde, scheinbar zur Besichtigung, um uns herum gemacht hat und dann wieder in der recht hohen Dünung hinter uns verschwand.
Jetzt Ankern wir nach gut 40 Meilen in der von Korallen umgebenen Bucht Matautu in NE von Savaii.
Die ist die grösste Insel von Samoa West und die zweitgrösste nach Neuseeland im Pazifik.
Jetzt liegen wir nach dem Abendessen bei Sonnenuntergang ruhig und geschütz und sind gespannt auf die beiden Landausflugstage morgen und übermorgen. Und natürlich auf das Schnorcheln. Eine kleine Kostprobe hatten wir schon nach dem Ankern.


POS 19.06.2019 05:30 UTC 13 26,829 S und 172 21,874 W

Jun

20

Heute haben wir nicht soviel unternommen und hatten einen recht ruhigen Tag.

Spätes Frühstück und dann ein kurzer Ratsch mit dem Tauchboot vom Resort, d.h. mit dem deutschen Tauchlehrer Olaf. Von Ihm bekamen wir den Tipp mit dem Wrack am Aussenriff.

Wir haben dann beim kurzen Landgang sein Boot ein paar mal gepeilt und so den Standort vom Wrack ziemlich genau ermittelt. Si haben wir es dann auch später beim Schnorcheln gleich gefunden. Allerdings ist da nicht mehr viel zu sehen und die Sicht war auch nicht so toll. Dafür aber zwei recht große Schildkröten.

An Land ist hier auch alles sehr sauber und aufgeräumt. Überall ist der Rasen gemäht und bunte Blumen und Sträucher angepflanzt. Pferde und Schweine laufen teilweise frei herum und die Kidis grüßen „bye bey“.

In einer kleinen Bar/Restaurant hatten wir einen schönen Blick über die Bucht in der VAVA-U ganz allein vor Anker liegt.

Für morgen haben wir uns mit dem Taxifahrer von Upolu verabredet, der uns auch hier um die Insel fahren will.

NA dann Gute Nacht und bis morgen dann.

Jun

21

Heute waren wir wieder mit unserem Taxler TAI von Upolu unterwegs. Er hatte gestern eh etwas hier auf der Insel zu tun und hat uns heute herum gefahren.

Pünktlich 08:00 gings wieder los. Gegen den Uhrzeigersinn entlang der Küstenstrasse von Savaii. Erster kleiner Stopp war am Hafen und ehemaligen kleinen Flughafen ASAU. Dann sind wir auf die kleine Halbinsel im SW abgebogen und sind in das Baumhaus eines großem Banyam-Baumes über eine Hängebrücke geklettert. Oben in der hohen Baumkrone hatten wir einen tollen Blick über diese tropische Landschaft bis zum Meer.

Der Fußabdruck von Mosus in erkalteter Lava war eine weitere Attraktion. Der soll nämlich entstanden sein als er von hier zum Sprung nach Fidschi angesetzt hat. Nur die Richtung stimmt nicht ganz – ist ja auch nur eine Legende.

Vorher waren wir noch in einer Lavahöhle bzw. Tunnel, der beim Erkalten entstanden sein muss und über den jetzt die Straße führt. Nur noch bewohnt von ein paar Vögeln.

Entlang der Südküste hatten wir bei der Fahrt durch die vielen bunten und mit Blumen und Girlanden geschmückten Dörfer einen weiteren Halt an einem Legenden Hang über dem Meer. Hier soll sich eine Mutter mit Tochter aus nicht ganz geklärten Gründen zu Tode gestürzt haben und dann wurden sie zu einem Hai und einer Schildkröte verwandelt. Tatsächlich sahen wir unten einen kleinen braunen Hai und wenig später auch sogar zwei Schildkröten.

Jetzt war es Zeit für eine kleine Rast. Dazu waren wir in einem kleinen Resort direkt am Strand, welches ebenfalls von einem großen Banyam-Baum mit reichlich Schatten durch die breite Baumkrone versorgt wird.

Nächster Höhepunkt waren die Blow-Holes genau im Süden der Insel. Zwei von ihnen waren besonders ausgeprägt und fast im Takt der Brandung schoss das Wasser sicher über 10 Metzer hoch. Unsere Versuche diese als Katapult für Kokusnussgeschosse zu verwenden sind leider am richtigen Einwurfzeitpunkt gescheiter. Aber nass war es und Spaß hats auch gemacht.

Um das Salz wieder loszuwerden pausierten wir auch hier auf Savaii an einem der terrassenartigen Wasserfälle und genossen dieses kühle Süßwasserbad.

Die Markthalle im Hauptort und Fährhafen hatte leider schon zu, aber an der Straße gab es einen der vielen Oststände mit Bananen, die uns ausgegangen waren.

Wieder an der Nordküste gab es noch ein breites Lava Feld, welches direkt ins Meer mündete zu betrachten. Hier war der Bewuchs recht überschaubar. Nur ein paar Noni-Bäume mit ihren „leckeren“ Früchten sowie ein paar Gräser und Farne überleben hier scheinbar.

Kurz vorm Ende unserer Tour am Ankerplatz der Matautu Bay haben einheimische einige Meeresschildkröten angefüttert, die sich mit Papaya gerne füttern lassen.

Pünktlich zum Sonnenuntergang hatten wir die ca. 250 Km lange Umrundung von Savaii beendet und saßen bei einem Cocktail in der Hotelterasse am Meer, wo wir unser Dinghy geparkt hatten.

Mit dem letzten Tageslicht fanden wir dann noch sicher den Weg übers Riff zurück zu VAVA-U, wo wir noch lecker Entenbrust mit Brotbaum(kartoffel)brei diniert haben.

Jun

22

Halb sieben in der Früh hieß es schon Anker auf. Es war bereits hell genug um um das Riff herum hinaus zu fahren mit Kurs auf Apia. Dies ist dann der letzte Schlag auf diesem Törn von Raiatea nach Samoa.

Anfangs sind wir die Küste von Savaii entlang motort. Ab Mittag dann kam der versprochene Wind von bis zu 20 Knoten. Leider direkt gegen an, aber mit zwei Kreuzschlägen unter Groß im 2. Reff und der Fock waren wir trotz Umweg flott unterwegs.

Kurzzeitig hatten wir auch noch Besch von ein paar kleinen Delphinen. Die fehlten uns ja noch an Attraktionen auf unserem Törn. Leider blieben si nicht so lange, dass wir Zeit für Fotos hatten. Aber einfach nur ansehen wie sie immer mühelos durchs Wasser gleiten ist fast schöner anzusehen als später auf einem der Fotos.

17:30 waren die Leinen in der Marina Apia fest, gerade rechtzeitig für den Sundowner in der Bar gleich neben der Marina wo wir schon mal zwei Mitsegler der neuen Crew nach Tonga getroffen haben.

Insgesamt waren wir dann die letzten 4 Wochen 1570 Meilen und auf 12 Nachtfahrten unterwegs.

Jun

23

Constanze und Konrad

Gästebuch Raiatea – Samoa Juni 2019

Jun

23

Törn Zusammenfassung

Raiatea-Samoa_07-2019

Angelaufene Häfen/Buchten:

FRENCH POLYNESIEN

Gesellschaftsinseln:
Raiatea: Baie Upapa, Uturoa-HAfen
Tahaa: Ankerplatz Motu Tautau (Coralgarden)
Bora-Bora: Ankerplatz Motu Toopua
Maupiti: Ankerplatz Motu Pitiahe

Aitutaki – Warf

Palmerston

Samoa-West: Upolu-Apia, Savaii-Matautu Bay

Gesegelte Strecke:  1570 sm, davon unter Segeln: 1520 und 250unter Maschine
Max. Boot-Speed 11,5 Kn
Max Wind 35 Kn aus NE zwischen Maupiti und Maupihaa in einem Squal;
sonst um die 12-20 Kn meist aus ESE

Bemerkungen:

Wetter:
Temperaturen um die 28 Grad, tags und nachts
Wasser um die 26 Grad
Tags und meist aber Nachts heftige, aber kurze Regenschauer

Jun

26

Es geht wieder los. VAVA-U ist komplett mit neuer Crew auf Entdeckungsfahrt. Doch zunächst bleiben wir noch ein paar Tage auf den beiden Samoa-Inseln Upolu und Savaii.

Juttas Eindrücke:

Dank Martins perfekter Vorbereitung können die Törnvorbereitungen – wie Lebensmittel für die nächsten Wochen einkaufen – zügig angegangen werden. Mit EINEM Taxi ging es hierzu nach Apia Town und mit ZWEI vollgepackten Taxen wieder retour.

Für den morgigen Tag organisieren wir noch einen Tagesausflug über die Insel.

Später gehen wir am Marine resurch am „Palolo Deep“ Beach schnorcheln. Das ist direkt um die Ecke von der Marina und man muss nur ein paar Meter hinaus schwimmen um das intakte Riff mit seinen zahlreichen bunten Korallen und noch bunteren Fischlein erforschen zu können.

Abend probieren wir den Cocktail der Woche: Mexican-Tea in der Restaurant-Bar direkt am Hafen und haben leckeres Essen dazu.

The Edge Bar Apia

Jun

27

Jutta

Naja nicht ganz, dafür ist es doch ein wenig zu bergig und zu groß. Aber für eine kleine Runde hat es allemal gereicht.

Sie führt uns vorbei am Robert Stevenson Haus, zu einem großen Bahai Tempel mit wunderschöner Gartenanlage weiter zu einem Viewing-Point.

Der imposante Wasserfall ist leider an diesem Tag hinter einer Dunstglocke nur schemenhaft zu erkennen.

Eingelullt in traditionelle musikalische Klänge aus dem Player unseres samoanischen Taxifahrers genießen wir den Blick auf die sattgrüne tropische Landschaft.

Passieren hin und wieder kleine Dörfer mit den typisch bunten und offen gehaltenen Häusern und ihren stets freundlich grüßenden Bewohnern. Stopps an beeindruckenden Küstenabschnitten und Traumstränden, Urwaldpfade mit gigantischen Baumriesen sowie ein Bad im To Sua Ocean Trench (ein mit dem Ozean unterirdisch verbundener „Graben“), zu dem man eine steile Leiter hinunter klettern muss, runden unsere Tour ab.

Wir lassen den Tag gemütlich noch ein mal in der Marina Bar mit einem guten Essen ausklingen und sind schon gespannt auf unsere morgige Überfahrt zur Insel Savai’i.

Jun

28

Jutta

Um 7 Uhr morgens machen wir die Leinen los, um in einer Tagesetappe zur Insel Savai’i überzusetzen. Auf den 45 Seemeilen erwartet uns eine doch recht unruhige See mit ordentlich Wellengang, der die VAVA-U samt Besatzung ganz schön herumschaukelt, was dem einen oder anderen zeitweise die Blässe ins Gesicht treibt.

Mit achterlichem Wind sind wir im Schnitt mit 5 Knoten unterwegs. Auf der ganzen Strecke begegnet uns kein weiteres Schiff. Nur ein paar fliegende Fische schießen von Zeit zu Zeit über der Wasseroberfläche dahin. Planmäßig erreichen wir gegen 17 Uhr Savai’i und gehen auf der Nordseite der Insel vor Anker. Trotz leichter Bewölkung beschließen wir, eine Runde entlang des Riffs zu schnorcheln und werden mit reichlich bunten Eindrücken belohnt. Spüli (Stephan) erhascht mit seiner Kamera sogar ein Bild von einem kleinen Riffhai, der wie aus dem Nichts plötzlich auftaucht und friedlich neben ihm vorbeizieht.

Zur Abrundung des Tages und gegen den immer drängender werdenden Hunger bereiten wir einen leckeren Gemüseauflauf á la Hannah und Jutta zu, den wir uns dann gut schmecken lassen.

Jun

29

Hannah + Spüli

Früh morgens geht es mit dem Dinghy zur Entdeckungstour auf Savaii los.

Wir treffen unsere Taxi-Fahrerin Meeme im Ort Fagamalo und machen uns zum ersten Stopp der Peapea-Lavahöhle (50-100m) auf.

Anschließend geht es durch malerisch bunt geschmückte kleine Ortschaften – kommende Woche finden die „South Pacific Games“ auf Upolu statt – Richtung Westen.

Die Dörfer unterscheiden sich nicht nur durch ihre farbenfrohen Häuser und Gärten, sondern jedes hat charakteristischen Müll-Ständer (Der Abfall wird auf T-förmigen Stehern in ca. 1.5m Höhe gelagert, damit sich keine Tiere daran zu schaffen machen. Diese Ständer sind je nach Ort gemauert, hölzern, metallisch und in unterschiedlichen Farben.)

Nach einem geglückten Tank-Stopp (Tankstellen haben samstags nur von 7-9 Uhr und anschließend wieder von 16-18 Uhr geöffnet) geht es zum Falealupo Rainforest Preserve & Canopy Walk. Wo wir in schwindelerregender Höhe eine freischwingende Brücke und den Banyan-Baum erklimmen um die Aussicht zu genießen.

Anschließend geht es weiter zum Moso‘s Footprint (übergroßer Fußabdruck im Stein – welchen Moso‘s hinterließ als er nach Fiji sprang – nur leider in die falsche Richtung 😉

und zum westlichen Ende der Insel – malerischer weiße Sandstrände begleitet von Kokospalmen und einsamen Beach Fales (offene Strandhütten).

Auf dem Weg zum Alofaaga Blowholes treffen wir am Straßenrand auf hunderte sich tummelnde Schmetterlinge. An den Blowholes im Süden der Insel angekommen dürfen wir die Kraft des Wassers bestaunen – die Wasserfontänen schießen mit gewaltigem grollen 10-15m in die Höhe.

Im kühlen Nass des Afu Aau Wasserfalls entspannen und genießen wir die Umgebung bevor es auf der Ostseite der Insel Richtung „nach hause“ geht.

Auf den letzten Kilometern beginnt es bereits kräftig zu Regnen – durchnässter Martin wartet mit Kaffee im Le Lagoto Resort um uns wieder an Board zu bringen.

Als Ausklang des regnerischen Abends gibt es von Martin zubereiteten herrlichen Kaiserschmarrn mit Vanille-Apfelmus. Nach einigen Runden Kniffel machen sich alle früh auf ins Bett und lauschen dem Regen.

Jun

30

Viel Regen und wenig Sonne, dafür hatten wir einen relaxten Tag mit Kniffel und Tabli-Spielen und am Abend dann doch noch einen „kitschigen“ Sonnenuntergang, wie fast immer. (siehe ganz unten)

Wir haben Brot gebacken und hatten heißen Tee zum Nachmittags-Kino „VITUS“ – ein sehr netter emotionaler Film über einen hochbegabten Jungen.

Zu guter Letzt haben wir dann unser Dinghy auch noch von den Süßwassermassen die tagsüber herabfielen, befreit.

Jul

1

Jutta

Um 6.30 Uhr holten wir den Anker ein und machten uns auf, zurück nach Upolu. Nichts erinnerte mehr an den gestrigen Regentag und ein herrlicher Sonnenaufgang versprach gutes Wetter. Auf den ersten Seemeilen tauchten plötzlich ein paar Delfine neben der VAVA-U auf und begleiteten uns ein Stück.

Delphine Samoa

Die ganze Strecke über hatten wir wieder ordentlich Wellengang. Als wir gegen 14 Uhr in der Marina von Apia anlegten, begrüßte uns ein kurzer aber heftiger Regenschauer, der uns jedoch nicht davon abhielt, in die Stadt loszuziehen, um noch ein paar Einkäufe zu erledigen. Zurück auf der VAVA-U ließen wir den Tag mit Sundowner und einer riesengroßen Schüssel Salat ausklingen. Spüli und Martin teilten sich noch die Spaghetti vom Vortag.

Jul

2

Fast auf die Minute genau, um 11:00 haben wir in der MArina Apia auf Samoa abgelegt.

Zuvor mussten wir beim HAfenmeister, der Immigration und dem Custom goodby sagen und haben auch noch ein paar frische Sachen für unterwegs eingekauft.

HAfen Apia

Jetzt fahren wir grad am Flughafen Samoa vorbei und in die Passage zwischen Upolu und Savaii.

Vor uns bis nach Niuatoputatu liegen jetzt noch 180 Meilen. Mit dem vorhergesagtem Wind sollten wir Morgen NAchmittag dann dort in der LAgune vor Anker gehen können.

 

Also auf bald wieder Skipper MArtin  und die Crew der VAVA-U

Jul

2

02.07.2019
Juttas Eindrücke:
Von unserem letzten Ausflug nach Apia Stadt ist noch zu erwähnen, dass wir dieses Mal dem Marsch der Polizeigarde – der Leoleos, so heißen die Polizisten hier – auf ihrem täglichen Weg vom Regierungsgebäude zurück zur Polizeiwache beiwohnen durften. Es war sehr amüsant anzuschauen, wie sie mit ihren Uniformen – dem traditionellen Wickelrock, dem Lavalava kombiniert mit Hemd bzw. Bluse – untermalt von einer ans Oktoberfest erinnernden Musikuntermalung per Blasmusik an und vorbei marschierten.


180 Seemeilen liegen nun vor der Crew, die aus mehr oder weniger geübten Seglern besteht. Die See zeigt sich einmal mehr von ihrer ungemütlichen Seite und wir und die VAVA-U werden wieder gut durchgeschüttelt. Das positive daran ist, dass wir gut Wind haben und mit 9 bis 10 Knoten zügig vorankommen. Mit gerefftem Großsegel und der Fock. Als die Nacht kommt, kündigt sich Regen an, der unsere Nachtwachen zusammen mit dem gehörigen Wellengang zu einer echten Herausforderung macht, die wir aber alle meistern. Und Martin steuert das Schiff mit sicherer Hand durch die dunkle Nacht.

Bilder folgen

Jul

2

03.07.2019 07:15
Es sind noch ca. 50 Meilen.
Bei uns ist es grad hell geworden. Leider etwas wolkig und ohne Sonne. In der Nacht hatten wir ab und an mal kurzen aber heftigen Regen.
Wind war mal bis knapp 30 Knoten aber auf Halbwindkurs gar kein Problem. Jetzt weht es wieder weniger aus 100 Grad und so macht VAVA-U 6-7 Knoten Fahrt.
An Bord alles ok und wir freuen uns auf die Lagune und die wenigen Menschen, die dort auf der Insel wohnen.

in der NAcht

POS 02.07.2019 18:15 UTC 15 19.400 S und 173 08.576 W

Jul

3

03.07.2019
Jutta
…gegen 15 Uhr erreichen wir Niuatoputapu (Tonga) bei Sonnenschein! Und das ist ein kleines Wunder – der Sonnenschein -, denn noch wenige Seemeilen vor unserem Ziel ist der Himmel unter einer dicken Wolkenschicht verborgen und wir rechnen daher eher mit Regen. Niuatoputapu, eine Südseeinsel wie aus dem Bilderbuch! Palmengesäumter Strand mit einer von sattgrünem Regenwald bedeckten, hügeligen Mitte. Drum herum türkisblaues, glasklares Wasser. Von unserem Ankerplatz aus haben wir außerdem eine Mini-Robinson Insel im Blickfeld.
Da Martin über Funk niemanden auf der Insel erreicht, setzen wir mit dem Dinghy über. Die Pferde, die wir zuvor vom Schiff aus am Steg gesehen haben, sind inzwischen verschwunden. Wir sehen ein paar verstreute Häuschen und zahlreiche, überall herum tummelnde Wildschweine. Wir befragen einen Mann, der in einem offenen Verschlag zwischen mehreren Tiefkühltruhen und anderen Geräten sitzt – offenbar der Fachmann für Reparaturen aller Art. Er schickt uns ins Nachbardorf. Wir spazieren eine geteerte und zum Glück schattige Straße entlang. Ein paar verstreute Häuser, hie und da eine Kirche, ein kleiner Friedhof, ein paar Hunde und sehr viele Schweine… Nach ca. zwei Kilometern Wegstrecke haben uns eine Handvoll Autos passiert, deren Insassen immer freundlich winkten. Leider ist immer noch kein größeres Dorf in Sicht.
Dann hält ein Wagen an. Die Fahrerin, Sia, ist nicht nur kompetent und hilfsbereit, sondern auch überaus liebeswürdig. Sia weiß was zu tun ist. Nicht nur, dass sie mit ihrem Handy die entsprechenden Leute kontaktiert, sie nimmt uns anschließend auch in ihrem Auto mit und bringt uns zurück zum Schiff. Die Formalitäten können wir erst morgen früh erledigen. Sia leitet alles in die Wege und lädt uns außerdem für den morgigen Tag zu sich nach Hause ein.
Zum Abendbrot bereitet Martin ein leckeres Mahl für uns zu. Es gibt Brathähnchen und Brotfrucht-Pommes mit hausgemachter Mayonnaise. Köstlich!

auch hierfür folgen bald die Bilder

Jul

3

03.07.2019 21.30 MOZ
So heisst die Insel Niuatoputapu woertlich übersetzt, wo wir seit 15:00 MOZ in der Lagune gut geschützt vor Anker liegen machdem wir die knapp 190 Meilen von Apia in 28 Stunden hinter uns gelassen haben.
Bei unserm Spaziergang an Land zu den Offiziellen um uns anzumelden hat und SIA, eine Einheimische aufgegabelt und für morgen alles organisiert. Wir sollen dann am Morgen am Steg ausschau halten und mit dem Dinghy alle abholen um dann die Formalitäten an Bord zu erledigen.
Und da hier dann morgen ein Feiertag ist hat sie uns auch gleich zum Essen eingeladen, worauf wir schon sehr gespannt sind. Gut dass wir in Apia schon ein paar kleine Gastgeschenke eingepackt haben und auch nich einiges für solche Gelegenheiten an Bord haben.
Jetzt machen wir dann hier bis Sonntag erst mal Pause un´d schauen uns alles in Ruhe an bevor es dann nach Vava’u weiter geht.

New Potato

POS 03.07.2019 08:30 UTC 15 56.573 S und 173 46.127 W

Jul

4

04.07.2019
Stephan
Heute wird der Geburtstag des Königs gefeiert, trotzdem sind die Beamten für Visa, Gesundheit und Einfuhr zwischen 9 und 10 Uhr avisiert.
Nach unserer Nachfrage bei Sia erscheinen die Visabeamtin und die Quarantäne-Ärztin gegen 11 Uhr 15, wobei zweitere mehr für den Smalltalk und zur Unterstützung anwesend ist. Kurz nach 12 Uhr erscheint Etu, der Einfuhr-Inspekteur, auf der Mole.
Er ist sehr gesprächig und ist einem Bier nicht abgeneigt. Nach dem Zweiten inspiziert er sehr gewissenhaft unser mitgeführtes Obst und Gemüse, sowie alle anderen Speisen und Getränke und sogar die Kajüten. Nach dem Fertigstellen der Formulare bringt ihn Martin inklusive Reiseproviant wieder sicher an Land.


Anschließend zaubert Martin fix einen Aprikose-Käse-Kuchen zum Nachtisch, denn Sia hatte uns am Vortag zum Essen eingeladen. Mit weiteren kleinen Gastgeschenken sind wir pünktlich um 16 Uhr vor dem kleinen, weiß-blauen Haus, die komplette Familie erwartet uns bereits mit dem fertigen Mahl. Nico, der Ehemann und Klein-Sia, die 7-jährige Tochter, die sich sehr über die Buntstifte freut.
Sia bietet uns im Erdofen ausgekochte Brotfrucht in Kokosmilch an, Glasnudeln mit Chopsui und über offenem Feuer gebratenes Schwein und Taro.

Nach dem leckeren Essen inklusive Martin`s Kuchen, Sia will direkt das Rezept haben, zeigt sie uns ihren Garten, in dem sie auch Süß-Kartoffeln anbaut. Sie erklärt uns auch detailliert wie aus den Blättern einer Yucca-Art, die Fasern zum Flechten von traditionellen Matten und Kleidungsstücken bearbeitet und verwendet werden. Diese Produkte werden mit einem sehr zeitaufwändigen Prozess hergestellt, auch für den Königsbesuch.


Danach wird Klein-Sia`s größter Wunsch erfüllt, sie will das Boot besichtigen.
Hannah und ich warten auf der Mole, dort vergnügen sich zum Sonnenuntergang auch viele Einheimische, welche sich jedoch sehr schüchtern verhalten. An Bord ist unsere Gastgeber-Familie fasziniert von der Größe der VAVA-U und der Ausstattung von den Betten bis zur Geschirrspülmaschine.


Zum nächsten fast schon kitschigen Sonnenuntergang ist die Crew wieder alleine an Bord und genehmigt sich das obligatorische Getränk dazu. Die Nacht ist sternenklar und nur am düsteren Horizont blitzt es ab und zu.

Ich nicke irgendwann beim Schreiben meiner Berichte ein, die Seeluft macht mich bisher noch nicht richtig hungrig (!), aber sehr, sehr müde! Draußen wind- und regengeschützt schlafen bei pfeifendem Wind ist genial und erholsam.

Jul

5

05.07.2019
Stephan
Gegen 10 Uhr wartet Sia mit dem Auto bereits auf der Mole, sie nimmt uns mit zum Visaministerium, welches sich direkt neben der Bank befindet. Dort tauschen wir zuerst Dollar in Tonga Pa‘anga und Martin bezahlt nebenan bei der Dame von gestern die Einklarierungs- und Visagebühren.
Wir laufen weiter zum Hospital, wo noch die Ärztin bezahlt wird, jetzt sind wir offiziell in Tonga angekommen.
Überall werden Vorbereitungsarbeiten für den Besuch des Königs ausgeführt und alle Einheimischen grüßen uns oder winken. Wir kaufen SIM-Karten bei TCC und Martin bezahlt auch noch die Gebühren (alles zusammen ca. 50 Euro) bei Etu, der uns anschließend noch zur 100m entfernten Frischwasserquelle chauffieren will.
Nach dem Erfrischungsbad spazieren wir bei Niedrigwasser am nord-westlichen Strand entlang, wie fast allerorts flüchten die freilaufenden Schweine quietschend mit ihren Ferkelchen vor uns.
Anschließend fährt uns Etu einmal über Niuatoputapu bis zur unbewohnten Süd-Ost-Küste, wo der Wind die Brandung auf das Land peitscht.
Nach kurzer Stärkung auf VAVA-U geht es per Dinghy zum Schnorcheln vor der kleinen einsamen Insel, wir sehen viele Fischer auf und vor dem Riff arbeiten.


Unter Wasser vergeht die Zeit immer wie im Flug und jedes Mal sieht man etwas Neues. Dieses Mal sehe ich zuerst ein Stück Tau, aber es ist ein Tier, jedoch auch Martin hat noch nie so etwas gesehen. Zurück an Bord ist Entspannung angesagt und einige Partien Backgammon, bis die Bananen in den Mixer marschieren, von einer neuen Kombination weiterer Zutaten für unseren Sundown-Smoothie gefolgt.


Zum Abendessen gibt es den neu kreierten Tongaauflauf, Martin’s Fingerspitzengefühl mundet sensationell.
Das Freiluftkino auf der VAVA’U ist ruckzuck installiert und wir schauen „Klang der Herzen“ auf der leicht flatternden Leinwand. Wieder sind alle zu Tränen gerührt von dem gefühlvollen Film und mit geröteten Augen geht es in die Kojen. Beziehungsweise schlafen Hannah und ich auf den überdachten Bänken an Deck, natürlich getrennt.
Vorher zeigt uns Martin noch das Kreuz des Südens und wie man mit weiteren Sternen und Geometrie die Südrichtung ausmacht, die weiteren 3872 Sterne und Planeten ersparen wir uns.
Der säuselnde Wind, die plätschernden Wellen und im Hintergrund brechende Brandung sind unsere Gute-Nacht-Musik.

Jul

6

06.07.2019
Jutta
Man steht morgens auf, geht an Deck und das erste, was einen blendet sind diese intensiven Farben: das Türkisblau des Wassers, das Grün des tropischen Inselbewuchses. Die Südsee ist ein Ort an dem kitschige Farben Realität werden und nicht mehr kitschig sind, sondern wunderschön.
Nach dem Frühstück wollen wir heute mit dem Dinghy hinaus zur angrenzenden kleinen Nebeninsel, was wir aber angesichts zu geringer Wassertiefe abbrechen und stattdessen die Robinson-Insel, gegenüber unseres Ankerplatzes, ansteuern. Das Aussteigen aus dem Dinghy werde ich noch ein bisschen perfektionieren, um beim nächsten Mal dann trocken an Land zu kommen ?? Zum Glück ist mein Handy im wasserdichten Beutel sicher verstaut. Die Mini-Insel macht den Eindruck, als würden öfters mal Partys hier gefeiert. Spuren eines Lagerfeuers und liegen gebliebener Müll deuten darauf hin.


Zurück auf der VAVA-U machen Hannah und ich ausgiebig Mittagspause und genießen das angenehme Lüftchen an Bord während Martin und Spüli sich auf die Hauptinsel begeben, um dort noch ein paar Eindrücke fotografisch und filmisch festzuhalten. Mittig auf der Insel lässt Martin hierfür seine Drohne steigen. Hannah und Martin brechen später noch zu einer Schnorchel-Runde auf und Spüli begibt sich auf eine Kanu-Tour.


Zum Abendessen soll es heute Kochbananen-Kokos Puffer geben und Martin bereitet alles nach einem improvisierten Rezept vor. Eine letzte Fahrt noch rüber zur Insel, um Sia die versprochenen leeren Plastikflaschen und eine Nähnadel – um die sie uns gebeten hatte – vorbeizubringen.


Zurück bereitet Martin die „Tonga-Puffer“ (Kochbananen, Kokosraspel, Haferflocken, Eier) zu, die wir uns mit abwechselnd süßem und salzigem Belag schmecken lassen.

Jul

7

07.07.2019 18:45 MOZ
Schon über die Hälfte der Strecke nach Vava’u haben wir seit heute früh um 07.00 geschafft.
Der Wind hat zwar jetzt schon wie vorhergesagt etwas nachgelassen. Trotzdem sind wir immer noch flott unterwegs.
Mit 6-7 Knoten Fahrt auf Amwind Kurs mit gerefftem Groß und der Fock schiebt sich VAVA-U durch die recht hohe Dünung von bis zu 4-5 Metern. Aber die Wellen sind lang und daher bleibt auch der Topf mit der Kürbissuppe brav auf dem Herd stehen.
Vielleicht bekommen wir morgen dann schon eine W-LAN connection und können die Bilder der letzten Tage hoch laden.
Gute Nacht nach Europa und guten Morgen.
POS 07.07.2019 05:45 UTC 17 21.567 S und 173 58.431 W

Jul

7

Spüli

Gegen halb Sieben tuckern wir durch den Pass von Niuatoputapu los, die sehr ursprüngliche Insel und ihre herzlichen Bewohner verabschieden uns mit einem sonnigen Lächeln. Mit Groß- und Focksegel in einem Bogen in westlicher Richtung zwischen den kleinen Inseln durch, legt Martin unseren Kurs nach Süden auf Vava’u an. Der Seegang von 4 bis maximal 7 Meter hohen Wellen fühlt sich sehr ruppig an, das Ruckeln und Schwanken entsteht durch Wellen, die aus unterschiedlichen Richtungen kommen. Das Auftreffen von zwei Wellen gleichzeitig verursacht Deckduschen und/oder Erschütterungen und Verwindungen der VAVA’U, die einen trocken bis feucht aufschrecken. Dank der Pillen gegen Seekrankheit geht es der ganzen Besatzung bestens, zwischen den Ruderwachen schläft jeder schon mal für die Nachtwachen vor. Auf der gesamten Überfahrt sehen wir kein einziges anderes Schiff, nur vereinzelt fliegende Fische und Wellen, Wellen, Wellen in allen Variationen. Tagsüber kommen wir mit 7 bis 8 Knoten sehr flott vorwärts. Zum Abendessen gibt es eine von innen wärmende Kürbissuppe mit Kochbananen und Wursteinlage. Martin stört der Seegang nicht mal beim Kochen, sehr bemerkenswert. Gegen Abend und in der Nacht wird der Wind immer zahmer, da sind wir unserem Ziel aber bereits ein gutes Stück nähergekommen.

Bilder noch von Niuatoputapu

Jul

8

Jutta:

Morgens um 9 Uhr läuft die VAVA-U in die Gewässer ein, deren Inselgruppe sie ihren Namen verdankt. Vava’u, auch die „Kronjuwelen Tongas“ genannt, ist ein einzigartiges Labyrinth aus über 50 Inseln, Inselchen und Atollen, getrennt durch fjordähnliche Wasserstraßen.

Auf den letzten Seemeilen schlängeln wir uns auf unserem Weg zur Bucht von Neiafu, der Hauptinsel, zwischen den versprengten Inseln entlang. Im Hafen „Puerto del Refugio“ machen wir an einer der Mooring-Bojen fest. Mit uns liegen hier etwa 50 weitere Yachten, die sich in der großen Bucht gut verteilen.

Wir fahren mit dem Dinghy hinüber ans Ufer, um die Formalitäten zu erledigen und um uns etwas umzusehen. Da die Insel bei Seglern als beliebtes Ziel gilt, hat sich die Tourismusbranche dem angepasst und es gibt entlang der Hauptstraße mehrere Geschäfte, Bars, Cafés, Banken und auch eine Tourist-Office. Alles wirkt trotzdem sehr ursprünglich, der koloniale Charakter hat sich erhalten, und entlang der Hauptstraße laufen sogar ein paar Schweine frei vor den Häusern herum und manchmal auch über die Straße. Viele der Einheimischen (Frauen wie Männer) tragen den traditionellen „Rock“ aus Bastgeflecht.

Nach den Zollformalitäten relaxen wir in einem der Cafés, dem „Tropicana“, und lassen uns zum Cappuccino ein Stück Lemoncake bzw. Brownie schmecken. Sehr lecker! Danach geht’s einmal über den Markt, um Obst zu besorgen und anschließend wieder hinüber auf die VAVA-U. Nach kleiner Pause – in der Martin schnell mal den Teig für ein paar seiner köstlichen Brote fertig macht – geht es dann noch auf Erkundungstour mit dem Dinghy. Vom Boot aus lassen wir uns in den Bann dieser Inselwelt ziehen. Und es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass die Vava’u Inselgruppe zumindest meiner Vorstellung vom Paradies sehr nahe kommt.

Hungrig kommen wir von unserem Ausflug zurück und bereiten flugs einen Kartoffel-Bohnen-Auflauf zu, den es gleich zum Abendbrot geben wird. Als Vorspeise, und um den größten Hunger zu zähmen, essen wir den Rest der gestrigen Kürbissuppe. Gut gesättigt sind wir nun bereit für eine Runde Freiluftkino an Deck der VAVA-U. „Julie und Julia“ mit Meryl Streep steht auf dem Programm.

Jul

9

Spüli

Morgens um 4 Uhr beginnt es stark zu Regnen und füllt das Dinghy bis nach dem Frühstück fast zum Überlaufen an. Nach dem Auslenzen setzen wir zur MangoBar  über und erkundigen uns im Tropicana Café bezüglich Infos und Touren. Der australische Besitzer erklärt uns auch den Feiertag am 4.7., Geburtstag des Königs, dieses Datum steht seit Jahrzehnten fest und wird nicht verändert. Auch andere Feiertage werden am 4.ten eines Monats gefeiert, ein ungeschriebenes Gesetz. In einer Taxizentrale vereinbaren wir 13 Uhr für eine Inseltour, der Fahrer will uns am Mango abholen.

Mango Bar/Restaurant

Dort bestellen wir 3 x spanisches Omelett und einmal Fisch und Chips, alles sehr lecker und Riesenportionen, die Kaffeemaschine ist leider defekt. Ferner gibt es hier kostenloses WLAN, was auch noch fix funktioniert, nachdem wir zu viert saugen wie die Verrückten. Pünktlich um eins erscheint der Taxifahrer, ich entscheide mich nicht mitzufahren und so starten Jutta, Hannah und Martin zur Inselrunde. Ich probiere die lokalen Biersorten durch und arbeite meine Tagesberichte auf, wo ich stark hinten dran bin.

Jutta

Unser Taxifahrer hat seine Frau und seinen zweieinhalb jährigen Sohn mit dabei. Seine Frau spricht sehr gutes Englisch und wird uns auf der Fahrt alles erklären. Unser erstes Ziel ist der Botanische Garten. Auf dem Weg dorthin erfahren wir alles über die Flora und Fauna und über die Pflanzen, welche auf den umliegenden Feldern angebaut werden bzw. von selbst dort wachsen. Vor allem ist dies die Kava Pflanze und Yams. Als wir uns nach dem Vanille-Anbau erkundigen, halten wir an einem Resort an. Voll Stolz zeigt uns der dortige Chef einen Plastiksack voller Vanilleschoten. Die neue Ernte – fertig vorbereitet und gebündelt für den Export nach Neuseeland. Es sind vier Kilogramm Vanilleschoten.

Der Botanische Garten ist wegen des schlechten Wetters leider geschlossen. Wir erfahren außerdem, dass man sich vorher anmelden muss, um eine Führung zu bekommen. So amüsieren wir uns mit zwei Welpen, die dort herumtollen, schwatzen etwas mit der Angestellten im Souvenir-Shop, die gebürtig aus Fiji kommt und machen ein paar Fotos vom Strand. Dann setzen wir unsere Fahrt fort und passieren Dörfer mit ihren Kirchen und Schulen, kommen am Gefängnis sowie am Flughafen vorbei und stoppen kurz am Krankenhaus. Weiter besichtigen wir die königliche Plantage, eine Höhle in Strandnähe und genießen den Blick über die Inselwelt von einem Aussichtspunkt aus. Zum Abschluss schauen wir uns noch ein schickes Beach-Resort an, das „Tongan Beach Resort“. Was wir auf der Fahrt immer wieder sehen sind zahlreiche freilaufende Schweine in allen Größen und Farbschattierungen, die bestens mit dem Straßenverkehr vertraut sind und immer schön zur Seite gehen, wenn ein Auto in ihre Nähe kommt. Nach vier Stunden Rundtour sind wir angefüllt mit zahlreichen neuen Eindrücken.

 

Zurück auf der VAVA-U genehmigen wir uns dann erst einmal einen Sundowner bzw. Cappuccino und Kekse, um uns anschließend über die Reste des Vortags (Kartoffel-Bohnen-Auflauf) herzumachen. Fürs abendliche Freilichtkino wählen wir heute: Fluch der Karibik, den wir mangels genug Akkuladung jedoch nicht ganz bis zum Ende sehen können.