Juni

25

Die Strecke ist sehr gut von Mietbooten befahren, dass uns in beiden Richtungen immer wieder Boote begegneten. Deswegen machten wir am Mittwoch ziemlich zeitig in der Früh los, damit uns beim nächsten Platz nicht wieder ein Boot zuvor kommt.
Also hieß es wieder den Hang runter krackseln, Leinen losmachen und an den Leinen wieder hochziehen , Frühsport beendet.

Nach 4 Schleusen erreichten wir unser Ziel…Ingenheim. Ein echt toll angelegter Rastplatz mit einem Schiff als Sitzgelegenheit und einem Grill. Für „große“ und kleine Kinder gab’s noch Ankerketten, ein großes Steuerrad und eine Hütte zum Spielen. Den Platz nutzten einige Radler als Pausenstopp. Schön, dass sowas auch angenommen wird.


Mit unserer großen Gangway hoben wir die Räder von Bord und fuhren zurück zum Auto nach Waltenheim. Martin wollte das Auto gleich nach Saverne vorfahren. Dort hielten wir auf einem großen öffentlichen Parkplatz und fuhren mit den Rädern am Hafen entlang, um nach möglichen Plätzen zum Anlegen zu schauen. Im Hafen lagen viele Mietboote an einer Leihstation. Da war kein Platz, aber davor und dahinter war genug frei. Ein nettes Lokal direkt am Kai lachte uns an und wir beschlossen, noch einen Kaffee dort zu trinken. Ein schöner Platz, aber nicht sehr Kundenfreundlich.
15 Kilometer radelten wir zurück und dann noch mal 4 Km weiter nach Hochfelden zum Einkaufen, um unsere Obstvorräte wieder aufzufüllen.


Danach genossen wir eine leckere Brotzeit auf Deck und einen schönen Sonnenuntergang.

Juni

24

Nach dem schönen Liegeplatz in Souffelsweyersheim machten wir gegen Mittag los nach Waltenheim sur Zorn. Wie fast immer liegen irgendwo am Kanal alte große Frachtschiffe, die zu Hausbooten umgebaut wurden.


Gleich an unserer ersten Schleuse machte eine Schulklasse Pause oder zumindest einen Stopp mit den Fahrrädern. Die Jungs und Mädels freuten sich und winkten . Martin hupte ein paar Mal. Dann sahen sie uns interessiert beim Schleusen zu. Es ging knapp 3 Meter nach oben. Nach dem Festmachen drückte Martin die blaue Stange zum Aktivieren der Schleuse. Die hinteren Tore gingen zu und vorne an den Toren gingen die Schieber hoch. Das Wasser rauschte sprudelnd rein und schon ging es nach oben. Die Lehrer erklärten den Schülern den Vorgang. So macht Unterricht Spaß. Nach ca 5 Minuten waren wir oben und die Kids beobachteten neugierig, wie Martin aus der Schleuse raus fuhr. Nach nochmal Hupen und Aurevoir setzten wir gemütlich unsere Fahrt fort, während die Schüler wahrscheinlich zurück in die Schule mussten.


Unser nächster Halt wäre eigentlich auch ein kleiner Hafen gewesen, den Martin tags zuvor schon angeschaut hat. Nur war er da eben leer und jetzt haben hier mehrere Leihboote fest gemacht. Die einzige gute Stelle war Parkverbot für normale Boote, ausgenommen Elektro Boote. Dann fahren wir halt trotz spätnachmittags eine Station weiter. Untzer der Brücke war der Platz knapp.

Doch danach war der Kanal wieder breit genug, dass wir beschlossen, an den Bäumen steuerbord festzumachen. Vom Boot aus sah man nicht, dass die Bäume unten am Hang standen.
Also sprang ich erstmal raus und rutschte gleich auf dem Hosenboden den steilen Hang runter. Martin verlängerte die Leinen, die ich mit einem Schäkel um den Baum befestigte. Das machten wir noch mit zwei weiteren Leinen am nächsten Baum. Puuuh, Kletterprogramm beendet und durchs hohe Gras zurück aufs Boot. Ich schnitt noch ein paar Streifen von meinem Flaggenstoff ab , die wir als Signal an den am Boden liegenden Leinen festbanden.

Da wir keinen Antennenempfang für den Fernseher hatten, spielten wir endlich mal wieder ne Partie Backgammon. Endergebnis 2:1 für mich, was ich dann mit einem leckeren Abendessen wieder gutmachen musste 🙂

Juni

23

Nach 5 Tagen Straßburg und vielen tollen Erlebnissen, hieß es heute am Vormittag Leinen los. Martin hatte sich den Platz schon am Samstag mit dem Radl angeschaut. Nochmal gscheit hupen und los ging es.
Gleich nach der ersten Kurve kam uns das Passagierschiff Jeanine entgegen.

Die kannten wir schon von Dijon. Martin musste in Warteposition gehen, da direkt am Europaviertel vor dem Europäischen Parlament eine Engstelle war und die großen Boote immer Vorrang haben. So konnte ich an der großen Glasfront zwei Fensterputzer beobachten. Das ist schon eine Wahnsinnsfläche, die die beiden zu bewältigen haben.


An der Engstelle durch waren viele Kinder mit bunten Kanus und Lehrer unterwegs. Da ist scheinbar eine Schule und das ist vielleicht sogar ein Unterrichtsfach. Die Kids jubelten und alle riefen Hello, Bonjour und Hallo. Martin hupte zur Freude aller ein paar Mal.

Schnell wurde es wieder grüner und wir waren aus der Stadt draußen. Vorbei an einigen großen Frachtern, die zu Hausbooten umfunktioniert wurden und dort dauerhaft liegen.


Nach zwei Schleusen erreichten wir schon unser Ziel. Souffelweyersheim, ein kleiner Vorort nur acht Kilometer von Straßburg entfernt. Der Platz war sehr schön im Grünen mit festen Holzbänken zum gemütlichen Sitzen. Daneben auf einer Wiese standen feste Holzliegen, die wir gleich nach dem Anlegen in Beschlag nahmen.

Später holten wir noch das Auto aus der Marina und radelten nochmal die Strecke am Kanal zurück.
Martin fuhr abends das Auto noch ein Stück weiter zum nächsten Liegeplatz während ich mir auf dem Boot die Bügelwäsche vornahm.

Juni

22

Tini wollte am Sonntag früh wieder nach Hause fahren. Erstens wegen der Hitze und zweitens war ja Rückreiseverkehr. Mit einem Lunchpaket für die Reise verabschiedeten sich die drei und waren tatsächlich nach guten zweieinhalb Stunden daheim.
Die Waschmaschine rotierte auch am Sonntag und die Wäsche war durch die Wärme ruckzuck trocken.
Mittags entschlossen wir uns trotz Hitze in die Stadt zu gehen. Sonst hätten wir von Straßburg nicht viel gesehen.
Zielstrebig gingen wir zum Münster, das Wahrzeichen von Straßburg. Das Liebfrauenmünster zählt zu den bedeutendsten Kathedralen der Welt. Der Nordturm wurde bereits Ende des 11. Jahrhunderts errichtet. Mit seinen 142 Metern ist er einer der höchsten Kirchtürme überhaupt. Man sollte sich Zeit nehmen, um die prächtigen Statuen und die vielen biblischen Szenen auf der Fassade aus rosafarbenem Sandstein zu bewundern. Die Fenster sind total beeindruckend, teils noch originale Glaskunst aus dem 13. und 14. Jahrhundert .

Die astronomische Uhr von 1547 , die man innen bewundern kann, gilt als Meisterwerk des Uhrenbaus der Renaissance mit verblüffenden technischen Feinheiten. Der ewige Kalender bildet die Bewegungen der Planeten nach.

Nach oben auf die Plattform sind wir nicht. Dafür haben wir in einem kleinen Café einen Eiskaffee getrunken. Das tat richtig gut bei den Temperaturen. Dann ging es weiter ins La petite France, ein zauberhaftes Viertel mit engen Gassen, das wie aus der Zeit gefallen wirkt: Viele bunte Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17.Jahrhundert , das war schon zur Weihnachtszeit wunderschön. Einst war es das Viertel der Gerber, die Tierhäute und Felle präparierten.


Ein Passagierschiff fuhr in die Schleuse. Martin schaute interessiert von außen zu. Danach kam eine große Gruppe Kanufahrer mit einem Guide. Wir waren gespannt, wo die hin wollten. Links ging es steil über ein Wehr, rechts war die Schleuse. Tatsächlich fuhren sie alle in die Schleuse. Normalerweise dürfen das Ruderer und Kanu Fahrer nicht , aber hier am inneren Kanal ist das scheinbar erlaubt.

Wir haben noch einige Sehenswürdigkeiten angeschaut, wie den Gutenbergplatz. Trotzdem haben wir vieles nicht gesehen. Viel beim nächsten Mal. Erschöpft spazierten wir langsam aufs Boot zurück. Eigentlich wollten wir noch kurz bei Franziska und Roli vorbeischauen, aber wir waren total platt. Wir sehen uns bestimmt auf dem Weg nach Nancy noch öfter

Juni

19

Heute war der Abreisetag von Fritz und Rudi. Nach zwei Wochen an Bord der Vlinder packten die beiden ihre Reisetaschen und haben noch ein paar liebe Worte ins Gästebuch eingetragen. Nach einem letzten Frühstück und einem gemütlichen Plausch über die gemeinsamen zwei Wochen musste zuerst Rudi zum Bahnhof. Fritz nahm den Flixbus direkt nach Zürich und Martin fuhr auch ihn mit dem Auto zum Busbahnhof. Nebenbei lief die Waschmaschine auf Hochtouren, da sich gleich zum Kaffee neuer Besuch aus Karlsruhe angekündigt hatte. Ein ehemaliger Mitsegler von Martin, Nick und Katrin, eine Freundin von ihm, haben auf der Durchreise einen Stopp gemacht. Alte Erinnerungen von gemeinsamen Törns wurden ausgetauscht. Der Nachmittag ging jedenfalls recht schnell vorbei und wir beschlossen, essen zu gehen.
Das Al Mandaloun, ein libanesisches Restaurant lachte uns an. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg.
Zuerst dachten wir , es ist geschlossen, aber der Wirt selber empfing uns mit fast akzentfreiem Deutsch. Er hat lange in Karlsruhe, wo unser Besuch her war, gelebt. Das war echt nett, die tauschten dann gleich Erinnerungen und Neuigkeiten aus. Sogar KSC Fan war er.
Er erklärte uns die libanesische Tradition von Mezze und empfahl uns gemischte Vorspeisen. Die waren sehr lecker, dann bestellten wir noch einen Hauptgang.so langsam füllte sich auch das Restaurant. Die Franzosen essen viel später. Satt , zufrieden und noch ein Plausch mit dem Chef, danach ging es zurück aufs Boot. Nick hatte ein neues Spiel dabei. Das ist schon fast eine Tradition. Nick hatte Martin ein Backgammon und auch unseren Bootsklassiker, das Wizard Spiel, schon mit auf die Vava U gebracht. Das spielen wir noch heute gerne.
Das Scabo ist eine Mischung zwischen Uno und Skippo.
Nach zwei Runden Scabo holten wir doch die Wizard Karten raus. Es war zwar wunderschön noch auf Deck bei einem Gläschen Wein, aber die Mücken piesackten uns gscheit.


Später Besuch kam leise an Deck geschlichen. Die Nachbarkatze schnurrte laut und forderte Streicheleinheiten. Wir blieben noch bis zum Ende des Spiels draussen, dann verabschiedeten wir uns in die Kojen, weil Nick und Katrin früh los mussten.

Nach einem üppigen Frühstück am Freitag morgen fuhren die beiden weiter.
Mittag kam dann unser nächster Besuch, meine Tochter mit den beiden Jungs. Nach einem freudigen Hallo erkundeten beide erstmal das Boot, bevor es Kaffee und den restlichen Rhabarber Kuchen gab.
Wir wollten noch bei der Hitze in den Park gegenüber von der Marina. Dort sollte eigentlich ein Wasserspielplatz sein. Spielplatz ja, aber ohne Wasser. Ein Eiswagen hatte leckeres Eis, das wir genüsslich im Schatten gegessen haben. Abends wurde an Deck gegrillt, bevor es ins Bett ging.
Am Samstag fuhren wir ganz früh los ins Rulantica, der Wasserpark vom Europa Park Rust. Leider hatten nicht nur wir die Idee. Der Park ist riesengroß, viele Rutschen und andere Spielmöglichkeiten. Und es war so viel los. Vor den Rutschen gab es lange Wartezeiten, wie es halt in den Freizeitparks üblich ist. Trotzdem war es ein toller Tag und der Spaß kam auch nicht zu kurz. An dem Park war ein Fest mit vielen Buden. Wir haben vor der Heimfahrt Burger und Pommes gegessen, dann sind wir zurück nach Straßburg aufs Boot und alle ziemlich müde gleich ins Bett.

Juni

18

Heute ging es auf unsere letzte Etappe nach Straßburg. Die letzte Strecke durch wunderschöne Alleen, bevor wir durch die bewohnten Vororte von der nicht mehr weit entfernten Großstadt tuckerten. Vier Schleusen lagen vor uns . Unsere Strippenzieher Fritz und Rudi nahmen ihre Aufgabe recht ernst und standen jedes Mal parat.


Kurz vor dem Ziel passierten wir das alte Hafenbecken, dass schon fast zu einem Naherholungsgebiet umgewandelt wurde. Und Hochhäuser in allen Variationen. Ob das schon Kunst ist? Viele Ruderer waren auch auf diesem Kanalstück unterwegs um ihre Trainingseinheiten zu absolvieren.

Dann sahen wir noch einen Unterwasserrasenmäher, der das viele Grünzeug vom Grund entfernte. Den lassen wir in Zukunft vor uns herfahren ;-).


Im Hafen waren einige Bootsbesitzer auf ihren kleineren Motorbooten. Einer rief uns zu , wo wir hinwollten, hier ist kein Platz. Martin ließ sich nicht beirren, wir hatten ja eine Reservierung. Der Yachti lief neugierig am Steg entlang und schaute tatsächlich , wo wir anlegen wollten. Der Chef vom Hafen musste erst zwei größere Frachter ein Stück wegschieben, damit Martin rückwärts einparken konnte. Gewohnt lässig drehte er die Vlinder. Am Steg schauten alle Leute …. wie jetzt? Da will der rein?
Es war echt Millimeter Arbeit und echt eine Meisterleistung, die Vlinder genau da hineinzumanövrieren. Das Festmachen war dann ein Klacks und es hagelte Lob von allen Seiten.


Den Kaffee und den Erdbeerkuchen hat sich der Skipper redlich verdient.
Fritz und Rudi gingen in den benachbarten Park spazieren und suchten sich ein schattiges Plätzchen.
Abends waren wir in einem leckeren thailändischen Imbiss.


Danach gab’s noch ein Gläschen Wein an Deck und ein letztes Kniffel, das Fritz haushoch gewann.

Juni

17

Am Dienstag machten wir uns auf die letzte Etappe vor Straßburg, nach Eschau. Den Anlegeplatz hat sich Martin am Abend zuvor schon mit dem Radel angeschaut. Mitten in einer schönen Allee im Schatten. Mit uns sind noch zwei andere Boote in diese Richtung unterwegs, die wir oder sie uns immer wieder überholten. Zuerst mussten wir nach dem Ablegen gleich wieder anlegen, um das Ruder und auch das Bugstrahlruder wieder vom Grünzeug zu befreien. Dann ging es weiter durch wunderschöne Platanen Alleen, die schon beim Bau des Kanals gepflanzt wurden um den Pferden oder Menschen beim Treideln Schatten zu spenden.


Heute war Fritz unser Strippenzieher. Vor der Schleuse hängt ein Seil mittig im Kanal, das man ziehen muss um den Kontakt mit der Schleuse und den Schleusenvorgang auszulösen.
Die letzten Tage hat das Rudi gemacht und heute war das die Aufgabe vom
Fritz, die er natürlich mit Bravour gemeistert hat. Sofort sprang die Ampel von rot auf rot/grün und dann auf Grün, dass wir reinfahren konnten. Landschaftlich war die ganze Strecke wunderschön.
In Eschau kamen wir um kurz vor zwei ohne weitere Zwischenfälle an.

Nach dem Kaffee sind Martin und ich mit den E-bikes zurück zum Auto nach Gerstheim und schon mal nach Straßburg voraus gefahren . Im Hafen wusste man leider nichts mehr von seiner Reservierung, da diese Sophie, mit der Martin im letzten Dezember gesprochen hatte, nicht mehr in der Hafenmeisterei arbeitet. Der Chef sagte erst, wir nehmen keine Reservierungen, aber als ihm Martin seine Korrespondenz mit Sophie zeigte, ging es dann doch. Er hat uns einen schönen Platz gezeigt, zu dem wir morgen fahren wollen.
Für uns ging es wieder 14 km zuerst durch einen Stadtteil von Straßburg, dann am Kanal entlang zurück aufs Boot. Fritz und Rudi waren auch unterwegs und haben sich das Dorf angeschaut. Sie kamen zeitgleich mit uns zurück. Dann chillten wir alle noch ein bisschen, bevor wir heute unser Glück mit einem italienischen Restaurant versuchen.
Hat geklappt. Nach ca 20 Minuten zu Fuß erreichten wir eine kleine, von außen unscheinbare Pizzeria, die innen ganz liebevoll eingedeckt und eingerichtet war.
Alle entschieden sich für Pizza, Rudi lieber für Linguine ala fruits de mer.
Das Essen war super lecker, die Bedienung sehr nett und die Portionen riesig.


Da tat der Heimweg richtig gut.
Rudi nahm eine Abkürzung, hatte aber Pech, da Martin den Schlüssel in der Tasche hatte.
Der Abend war noch so lau, dass die Jungs noch einen Absacker auf dem Deck nahmen .

Juni

16

Heute ließen wir es langsam angehen. Rudi und Fritz gingen vor dem Frühstück noch ein bisschen am Kanal spazieren, bevor es wieder hieß, Leinen los auf dem Rhône au Rhin Canal. Noch 2 Stopps bis Straßburg. Eigentlich sind wir gut voran gekommen, aber im Kanal war soviel Gras, das Martin in jeder Schleuse zusätzlich das Grünzeug mit dem Bootshaken aus dem Ruder ziehen musste. Viele Radler blieben stehen und fragten, was los sei. Martin mit dem langen Bootshaken sah schon abenteuerlich aus, als er da am Ruder rumwerkelte. Rudi räumte die Haufen mit dem Gras gleich auf die Seite.

Am späten Nachmittag machten wir in Krafft fest. Ein schöner Platz in einem
Wohngebiet. Wir wollten heute mal essen gehen, leider haben Montags irgendwie alle Restaurants zu. Dann gab’s halt Käsespätzle mit Röstzwiebel und Salat. Fritz und Rudi drehten noch eine Runde ins Dorf und ich bereitete das Abendessen vor. Danach schauten wir noch eine Komödie mit Heiner Lauterbach im Fernseher.

Juni

15

Am Sonntag wollten Martin und ich gleich in der Früh die 35 km mit den E-bikes zurück radeln, um das Auto zu holen. Doch der Wettergott meinte es nicht gut. Nach der langen Hitze sollten am Vormittag schwere Gewitter und heftiger Regen auf uns zukommen. Es regnete tatsächlich ein bisschen und wir verschoben das Ganze auf Mittags. Fritz und Rudi wollten ein bisschen ins Dorf spazieren und wir fuhren um zwölf sogar bei Sonne, aber herrlich abgekühlt, los. Die wunderschöne lange Strecke führte uns am alten Rhein Rhone Kanal entlang.

Da merkt man gar nicht die weite Strecke und genießt einfach nur die Natur. An zwei alten Schleusen waren Cafés , das hat man bisher überhaupt nicht gesehen. Eines hatte einen richtig tollen verwachsenen, romantischen Garten, den man besichtigen konnte.

Als wir am Auto ankamen, schafften wir es gerade noch, die Räder ins Auto zu heben. Dann kam ein kurzer Wolkenbruch und wir konnten teilweise gar nichts mehr sehen.
Martin fuhr das Auto wieder ein paar Kilometer von der Anlegestelle voraus, damit er sich die Haltemöglichkeiten beim Zurückradeln anschauen konnte. Es hat sogar aufgehört zu regnen.
Aber wir hatten ein zweites Mal Glück an diesem Tag. Am Boot angekommen, die Räder verstaut , fing es an, wie vorhergesagt, zu schütten und hörte so schnell nicht mehr auf. Es war erst später Nachmittag. Wir beschlossen, mit Fritz und Rudi Kniffel zu spielen.
Ich hatte Würfelglück und hab die Partie gewonnen. Dann holte Martin die Wizard Karten raus und erklärte Fritz und Rudi die Spielregeln. Wir haben schon viel gelacht, bevor wir überhaupt angefangen haben zu spielen. Nach einer Proberunde ging’s los. In Runde 6 oder 7 war ich im Minus, da meinte Rudi ganz trocken.., gell, du bist lieber in der Küche beim Kochen…..( statt Karten zu spielen). Das war der running Gag durch den ganzen Abend.
Später gabs noch den Tatort via Internet weil durch die hohen Bäume am Kanal hat die SAT Antenne kein Signal gefunden, bevor wir alle müde in die Kojen gingen.

Juni

14

Um 9.00 hieß es Leinen los. Das Passagierschiff Napoleon hatte nämlich auch eine Reservierung an dem Steg angebracht und wollte am Mittag dort anlegen.
Außerdem hatten wir eine lange Strecke von über 35 km vor uns. Der Skipper meinte so ca 6 Stunden.
Da hatte er sich gründlich verschätzt. Noch waren wir auf dem Canal de Neuf-Brisach in Richtung Rhein, als uns dann die Napoleon bei strahlendem Sonnenschein mit ihren Gästen auf dem Deck begegnete. Über Funk nahm der Kapitän Kontakt mit Martin auf, dass er an einer geeigneten Stelle anhält und wir dann vorbeifahren können. Bei wenig Wasser und der Enge des Kanals ist das schon eine Meisterleistung. Mit fröhlichem Hallo und Winken von den Gästen und Hupen von Martin passierten wir das Passagierschiff.

Nach ein paar Kilometern kam eine kleinere Schleuse , dann ging es auf den Rhein. Das ist schon eine andere Dimension, wenn uns die riesigen Frachter überholen oder wenn wir mit denen in einer Schleuse anlegen. Auf den Kanälen ist die Vlinder immer der Hingucker wegen ihrer beachtlichen Länge, aber neben den Frachtschiffen wirkt sie wie ein kleiner Kahn.


Auf dem Rhein muss Martin immer die Schleusen anfunken, ob wir mit einem der großen Schiffe mit reinfahren dürfen. In der ersten großen Schleuse waren wir mit der Mondial, die Schrott geladen hatte. Bei den Größenverhältnissen ( z. Bsp. Schleuse Marckoldsheim : 180 m lang, 22,70 m breit und Hubhöhe 13,80 m) dauern die Schleusenvorgänge etwas lönger.

Oft muss man warten und die Großen fahren zuerst rein. In der zweiten waren wir dann mit der Vesper, da konnte ich nicht sehen, was die geladen hatte.


Nachdem es 14 m abwärts ging und sich die Tore öffneten, sollte es endlich ein kurzes Stück weiter wieder zurück auf den Rhône au Rhin Canal gehen. Martin funkte den Schleusenwärter an. Leider sprach er nur französisch, aber wir hörten raus, dass es Probleme gab und wir nicht vor 17.00 Uhr durchfahren könnten. Ups, schnell suchte Martin eine Stelle zum Festmachen, was auf dem Rhein gar nicht so einfach ist. Durchs Fernglas entdeckte er zwei Dalben, an denen wir zumindest noch die eineinhalb Stunden bleiben konnten. Leicht genervt gab’s erstmal Kaffee und Kuchen an Bord bei ca 35 Grad. Danach fuhren wir ein Stück weiter bis vor die Schleuse. Da konnten wir nochmal kurz festmachen, es sollte ja um 17.00 Uhr weitergehen.

Die Lichter waren immer noch auf rot. Oder doch nicht?? Sie hüpften lustig auf rot/grün, wieder zurück auf rot und gingen schließlich ganz aus. Ohje, das hieß nichts gutes. Martin versuchte, den Schleusenwärter anzufunken. Der ging gar nicht mehr ans Telefon. Ich konnte über eine Leiter und einen Steg aussteigen und machte mich auf den Weg zum Schleusenhäuschen. Martin konnte mit dem Fernglas sehen, dass jemand da war. Ein anderer Mann diskutierte schon mit dem Verantwortlichen und übersetzte mir , dass die „neuen“ Schleusentore sich nicht öffnen ließen und er auf den Elektriker wartet. Wie lange das dauert, könne er nicht sagen. Mittlerweile waren wir schon über 9 Stunden unterwegs.
So langsam stellten wir uns auf eine Nacht auf dem Rhein ein.
Ich wartete immer noch in der Schleuse, und hoffte, dass sich was tat. Der VNF Mitarbeiter telefonierte emsig mit dem Elektriker, drückte dauernd ohne Erfolg irgendwelche Knöpfe. Der nette Mann, der auch auf seinen Freund mit einem kleinen Boot wartete, lud uns sogar zum grillen ein, falls wir nichts an Bord hätten. Plötzlich ruckelte es und die Tore setzten sich in Bewegung.

Endlich konnte es weitergehen. Die Vlinder fuhr in die Schleuse und ich stieg wieder zu. Wir hatten noch keinen Liegeplatz. Da, wo Martin gedacht hatte, ging es nicht, weil es zu flach war. Schließlich kam ein Fluttor, ähnlich wie eine Schleuse, wo wir festgemacht haben. Keine ideale Lösung, aber nach 10 Stunden war uns das erstmal piepegal .
Ich fuhr mit dem kleinen Klapprad den Kanal entlang, ob es irgendwo eine geeignetere Stell gab. 200 Meter weiter schien der Kanal etwas tiefer zu sein. Gesagt getan fuhren wir noch die paar Meter und machten mitten in der Natur an zwei Bäumen fest. Puuuuh, solche Tage braucht‘s echt nicht öfter. Um 20:00 Uhr waren es immer noch über 30 Grad. Fritz und Rudi wollten noch ein bisschen laufen, bevor wir um neun endlich unser Abendessen genießen konnten und alle dann erschöpft in die Kojen gingen.

Juni

13

Am Freitag hieß es nach 4 Tagen Colmar und vielen schönen Eindrücken Leinen los Richtung Kunheim. Das war wieder sehr mühselig durch den Canal de Colmar. Viel Grünzeug , wenig Wasser und noch Gegenverkehr machten es Martin schwer, vorwärts zu kommen. Durchschnittsgeschwindigkeit 2 km/h . Da überholten uns sogar die Fußgänger. 2 x mussten wir sogar halten und das Ruder von den ganzen Schlingpflanzen zu befreien.


Im Canal de Neuf Brisach ging es endlich mit normaler Geschwindigkeit weiter und wir erreichten gegen 16.00 Uhr unsere Anlegestelle in Kunheim. Und es hat geklappt mit der Reservierung ala Skipper. Der Steg war frei. Ein Boot, das uns überholt hatte, lag ganz vorne. Hier gab es Bänke und Tische im Schatten, wo wir gleich unseren Kaffee und Kuchen genossen. Fritz und Rudi beschlossen, ein bisschen zu laufen. Martin schnappte sich eine Isomatte und legte sich in den Schatten und ich beobachtete im Liegestuhl die Enten. Hier hielten auch viele Radler und Spaziergänger. Es gab immer was zu sehen
Später genossen wir auch das Abendessen, Spaghetti Bolo und Salat draußen auf dem schönen Platz unter den Bäumen, bevor uns die Schnaken ins Boot trieben.

Juni

12

Heute stand mal Bewegung und das kleine Dorf Eguisheim auf dem Plan. Das ist nur 9km entfernt und ist auch mit den normalen Rädern ganz gut zu erreichen, da es hier ziemlich flach ist. Zuerst mussten wir durch die Stadt, bevor es über Radwege und durch einen schönen Waldweg nach Eguisheim ging .

Dort angekommen, bummelten wir über die gepflasterten Straßen und Gassen. Mitten auf dem Marktplatz steht ein bunt geschmückter Brunnen vor der romantischen Kapelle St. Leon XI . Ein kleines charmantes Dorf, typisch elsässisch mit alten Gebäuden, mit den Spitzdächern, den bunten Farben und den Fachwerkhäusern. Und auf vielen Dächern sind riesige Storchennester mit jungen Störchen, die auf Futter von den Eltern warteten. Das mittelalterliche Dörfchen ist nicht so arg überlaufen, was es noch sympathischer macht.


Nach der Stadtbesichtigung haben wir noch Pause in einem kleinen Restaurant gemacht, bevor wir wieder mit den Rädern Richtung Colmar starteten.

Auf dem Heimweg hielten wir noch vor einem Supermarkt, der auch to good to go anbot. Das hab ich gleich gecheckt und wir konnten noch aus der Wurstabteilung eine Tüte retten. Zum Abendessen gab’s dann eine leckere Pastete, einen Wurstsalat und einen Reissalat mit Thunfisch.

Und dann haben wir auch mal wieder die Schwäne gefüttert, die jetzt schon mit ihren Schnäbeln an die Bordwand klopfen um sich bemerkbar zu machen.


Martin und ich fuhren das Auto nach Kunheim voraus und schauten uns den Liegeplatz für den nächsten Tag an. Schlau wie der Skipper nun mal ist 🙂 , hat er an dem Steg ein Schild mit „Reserviert für Vlinder“ hingeklebt. Schauen wir mal, ob das so klappt. Dann fuhren wir mit den E-bikes die 17 km zurück nach Colmar aufs Boot.

Juni

11

Tag der Planänderungen

Am vormittag sind wir nach dem Frühstück mit dem Auto nach Riquewihr gefahren. Riquewihr ist eine Stadt an der Elsässer Weinstraße im Osten Frankreichs. Ihre Kopfsteinpflasterstraßen sind von Fachwerkhäusern mit Weinhandlungen und Käsekellern gesäumt. Im Dolder, einem Turm aus dem Jahr 1291, ist das Musée du Dolder mit seinen jahrhundertealten Waffen untergebracht. Der war leider geschlossen. Aber den Diebesturm aus dem 14. Jahrhundert, der einst als Gefängnis diente, haben wir uns angeschaut. Da ist ein Museum drin, in dem man Folterinstrumente , eine restaurierte Küche und Gerätschaften zur Weinherstellung besichtigen kann.


Eigentlich wollten wir noch das Örtchen Ribeauville besichtigen. Da es recht heiß war, beschlossen wir , erstmal zum La Montagne des Singes, dem Affenberg, zu fahren. Da gibt es schöne schattige Wege zum Laufen. Dort leben ca 200 Berberaffen in einem ca 24 ha großen Wald fast in Freiheit. Wir hatten das Glück, eine Fütterung miterleben zu dürfen. Die Affen fressen ca 180 kg Gemüse und Obst täglich, und noch dazu Insekten und Körner. Es wird auch alles in Deutsch erklärt und verschiedene Fragen an die Besucher gestellt. Das war sehr informativ und die Affen schön anzuschauen. Die lassen sich nicht aus der Ruhe bringen Die Jungtiere spielten in den Bäumen und die Alten hielten Siesta. Wir rätselten …Wer schaut jetzt wen an??? Die Affen die Besucher oder die Besucher die Affen 🙂


Dann nochmal eine Planänderung. Nach dem Affenberg wollten wir ja endlich in das schöne Ribeauville:-), aber von weitem haben wir eine tolle Burganlage gesehen. Also, Google wurde befragt und da es nicht weit weg war, entschieden wir spontan , die paar Kilometer nach Chateau du Haut Koenigsbourg zu fahren . Auf dem Parkplatz konnte man noch nichts sehen, aber als wir oben angekommen sind, erhob sich dieses imposante Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert auf einer Höhe von 755 Metern. Schon der Ausblick über die ganzen Weingegend von dem Berg war einfach gigantisch . Der mächtige Eindruck, den die Haut-Koenigsbourg erweckt, beruht sowohl auf ihrer Ausdehnung über einer Fläche von 1,5 ha als auch in der Aufeinanderschichtung riesiger Sandsteinmengen. Drei große Epochen haben Ihre Errichtung geprägt. Zu Beginn des 20. Jahrhundert nach über zweieinhalb Jahrhunderten Verödung wurde die Burg von dem Archtitekten Bodo Ebhardt von 1900-1908 wieder hergerichtet, mit dem Ziel aus der Burg keine kaiserliche Residenz, sondern ein Museum des Mittelalters zu machen.
Martin und ich wollten die Burg auch von innen besichtigen, Fritz und Rudi schauten sich den Bau von außen an. Ich kann nur sagen , wir waren sehr beeindruckt und total begeistert. Falls ihr mal in die Gegend kommt, unbedingt mit einplanen. Da es schon spät war, haben wir leider die Audioführung nicht mehr bekommen, dafür waren fast keine Besucher mehr da. Die Beschreibungen sind überall auch auf Deutsch. Aber lasst einfach die Fotos auf euch wirken. Die Burg ist ganz toll restauriert . Es gibt einen Rittersaal, ein Jagdzimmer, einen Waffensaal und noch viele andere schöne Räume.
Überall waren riesige Kachelöfen. Allein die Vorstellung, wie das knistert, wenn es kalt, fühlt sich total heimelig an. Die Besichtigung dauert ungefähr eine Stunde. Total geflasht und immer wieder mit einem Blick zurück gingen wir zum Auto. Ribeauville wird uns heute nicht mehr sehen 🙂


Beim leichten Abendessen mit den Resten von einem Flammkuchen vom Mittag, Tomate Mozzarella und einem Salat ließen wir den Tag nochmal Revue passieren.

Juni

10

Heute hatte unsere Sumi Geburtstag. Ich hab am Abend vorher den Steuerstand mit Geburtstags Girlanden geschmückt und kleine Käsekuchen Muffins gebacken.
Das war eine schöne Überraschung für Sumi. Wir haben draußen an Deck noch schön gefrühstückt, dann haben sich Roby und Sumi nach einer knappen Woche verabschiedet um auch daheim mit der Familie zu feiern.


Martin hat Fritz und Rudi in die Stadt gefahren, damit sie die schnuckelige Altstadt von Colmar erkunden können. Wir wollten später nachkommen, weil noch ein bisschen was am Boot zu machen war.
Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Das schöne Wetter zog natürlich auch viele Menschen an. Nachdem wir uns Klein Venedig, das Martins Münster und noch einige andere Sehenswürdigkeiten angeschaut haben, sind wir wieder in das kleine Café, dass wir schon letztes Jahr entdeckt hatten. Martin ließ sich einen Apfelstrudel schmecken und ich eine Blaubeertarte. Fritz und Rudi kamen für eine kleine Pause vorbei. Sie wollten aber noch in der Stadt bleiben und erst später aufs Boot zurück kommen.

Dieses Mal entdeckten wir endlich die Freiheitsstatue, die wir letztes Jahr schon gesucht hatten. Das ist ein Originalentwurf, nach dem die Große Freiheitsstatue als Geschenk der Franzosen dann in New York landete.

Abends machten wir noch eine ausgiebige Brotzeit und dann spielten wir eine Runde Kniffel. Das war sehr lustig, da Fritz und Rudi das Spiel nicht kannten. Der Tag war recht anstrengend und alle sind viel gelaufen. Deswegen sind wir mal zeitiger ins Bett gegangen.

Juni

9

Mit Pleiten, Pech und Pannen
ging’s dann Montag früh endlich weiter nach Colmar.
Nach einem leckeren und reichhaltigen Frühstück hieß es Leinen los. Ich wollte mit dem Radl zurückfahren und schon mal das Auto nach Colmar vorfahren.
Auf der Hälfte der Strecke fiel mir plötzlich ein, dass ich ja gar keinen Autoschlüssel dabei hatte. Gottseidank konnte Martin nicht so schnell fahren, weil sich immer wieder Grünzeug ins Ruder verfangen hat und er sogar zweimal anhalten musste, um das Ruder freizumachen. Ich holte die Vlinder schnell ein, obwohl ich nur das kleine Klappradel hatte. Roby und Sumi lachten, als sie mich sahen und Martin schaute verdutzt aus seinem Steuerstand. Dann warf er mir die Autoschlüssel ans Ufer rüber. Auf ein neues, dachte ich mir und radelte wieder in die andere Richtung zum Auto.

In Colmar fand ich schnell einen Parkplatz in der Nähe vom Hafen . Ich sollte dann zur Schleuse Écluse de Ill kommen ,auf die Vlinder warten und dort wieder einsteigen.
Tja, da saß ich nun und wartete. Irgendwann rief Martin an und sagte , er braucht mindestens noch zwei Stunden wegen dem vielen Grünzeug im Ruder.
Ich hab mir ein bisschen die Gegend angeschaut und irgendwann zurück hörte ich die Motoren der Vlinder. Kurz darauf sah ich auch das Schiff dazu, das sich gemächlich durch den Kanal schob. Kurz vor der Schleuse zog Rudi an der Leine und die Ampel sprang gleich auf grün .

Martin fuhr schön langsam auf die Schleuse zu, dann passierte das Unglück. Seitlich floss Wasser vom Kanal ab und der Sog war so stark, dass sich das Heck der Vlinder dort festfuhr. Viele Leute standen mit mir auf der Brücke und fragten sich, was da gerade passiert.

Nach mehreren Versuchen holte Roby den langen Bootshaken und versuchte, das Heck aus dem Sog wegzudrücken. Irgendwann gelang das dann auch mit vereinten Kräften. Nur, als die Vlinder wieder so langsam in Fahrt kam, gingen plötzlich wegen Zeitüberschreitung die Schleusentore zu. Martin konnte das Boot vor der Schleuse gut halten, aber wir hätten einen VNF Mitarbeiter gebraucht. Rückwärtsfahren war auch nicht, sonst wäre er wieder in den Sog gekommen.
Roby und Sumi haben weiter weg auf dem Kanal einen Kanufahrer entdeckt und wild gestikuliert, dass der mal herkommen soll. Er war der Einzige, der helfen könnte. Als er nicht reagierte, fuhr ich mit dem Radl, das kurze Stück und bat ihn, die Leine für die Schleuse zu ziehen . Zuerst war er sehr skeptisch, weil das verboten sei . Ist dann trotzdem zu der Stelle gepaddelt und hat die Leine gezogen. Auf ein Neues. Ampel auf grün, Tore öffnen sich und endlich kann die Vlinder in die Schleuse einfahren.

Danach war es nur noch um die Ecke rum, bis zu unserem Anlegeplatz im Hafen von Colmar. Das war auch eine Meisterleistung vom Martin. Er musste erst wenden, dann rückwärts zu unserem reservierten Platz fahren. Das Anlegen war dann nur noch ein Klacks.
Etwas verspätet durch die Schleusensituation gab’s Kaffee und Kuchen bei Sonnenschein auf dem Deck.

Anschließend machten wir einen Ausflug nach Kaysersberg. Kaysersberg (im alemannischen Ortsdialekt Kaisersbari ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 2.414 Einwohnern im Departement Haut-Rhin auf einer Höhe von 240 Metern. Kaysersberg ist der Geburtsort des Nobelpreisträgers Albert Schweitzer. Roby und ich fuhren die knapp 15 km mit dem E-bike durch die Weinberge und Martin brachte den Rest der Crew mit zum ausgemachten Treffpunkt. Dann spazierten wir los durch dieses wunderschöne alte Städtchen. Das sieht aus wie ein Märchendorf mit bunten Fachwerkhäusern. Überall saßen die Menschen noch draußen in den schön mit Blumen geschmückten Café s und genossen das schöne Wetter.

Wir liefen durch die Gassen in Richtung Kayserburg. Die Burgruine steht auf 295 Meter Höhe am westlichen Hang des Schlossberg, etwa 50 Meter über der Ortschaft Kaysersberg und beherrscht deren Ortsbild. Der Weg nach oben war gut über viele Stufen zu gehen. Dort war auf einigen Tafeln die Bedeutung der Burg zu lesen. Alle beschlossen, den Turm mit seinen 111 Stufen zu erklimmen. Oben hatten wir einen fantastischen Ausblick über das kleine Städtchen und über die Weinberge ringsherum. Letztes Jahr in der Gegend von Dijon haben wir die Weinberge gesucht und hier nehmen sie kein Ende. Es gab auf der anderen Seite noch einen weiteren Abstieg mit schönen Fotomotiven.

Unten wieder angekommen entdeckten wir eine kleine Brennerei, die noch geöffnet hatte. Nach ein paar Versucherli haben wir noch ein zwei Flaschen mit an Bord genommen.

Zurück auf dem Parkplatz wollten wir die E-bikes aufschließen. Nach …gib mir mal den Schlüssel..über …nein, du hast den doch….äh, ich hab ihn nicht….und nachdem alle Taschen durchsucht und geleert wurden, stellten wir fest, dass der eine Schlüssel fehlte bzw. irgendwo verloren ging.
Das passte perfekt zu dem Tag. Martin fuhr dann die Gäste zurück aufs Boot und holte den Ersatzschlüssel. So konnten Roby und ich uns auch endlich auf den Rückweg machen.

Als wir ankamen, waren die ersten Würstel und Steaks schon auf dem Grill. Dazu gab’s Kartoffelsalat und grünen Salat.
Nach dem leckeren Essen probierten wir gleich den „Marc d’Alsace Gewürztraminer“ und den Liqueur de Williams aus.
Danach ging so langsam dieser ereignisreiche Tag zu Ende.

Juni

8

Nach meinem Heimaturlaub bin ich am Sonntag früh um halb neun pünktlich zum Frühstück wieder auf dem Boot in Breisach angekommen. Martin hat ja am Mittwoch die Gäste in Empfang genommen, die sich schon gut eingerichtet hatten. Danach haben wir das Auto ausgeladen. Martin nutzt immer meinen Heimaturlaub, um Sachen zu bestellen, die er fürs Boot braucht, wie zum Beispiel neue Fender , Filter oder Werkzeug usw. Der kleine Bootsclub, an dem er angelegt hatte, war richtig schön.

Es wurde Badminton gespielt, die Senioren gingen ein bisschen spazieren und Martin bekam einen neuen Haarschnitt auf dem Steg. Die Gäste eines größeren Kreuzfahrtschiffes, das vorbei fuhr , fanden das lustig und zückten ihre Handys, um Fotos zu machen.


Zum Kaffee gab es einen leckeren fruchtigen Erdbeer Rhabarber Joghurt Kuchen, den ich aber schon daheim gemacht habe.
Abends hat Sumi ein koreanisches Gericht zubereitet. Bauchscheiben knusprig gegrillt, klein geschnitten, mit Lauchsalat, viel Knofi und Reis. Wird in ein Salatblatt eingerollt und mit den Händen gegessen. War sehr lecker.

Juni

2

Am Montag früh kam unsere Lotsin Nicole pünktlich aufs Boot. Sie machte sich noch kurz vertraut mit allem, dann hieß es Leinen los. Das Wetter war nicht so toll, es regnete immer wieder. Trotzdem beeindruckend, das Ufer und die Häuser links und rechts vom Rhein.

Bevor es vorbei am alten Rathaus, der schönen Altstadt und dem Hotel Les Troi Rois,
dem laut Nicole teuerstem Hotel Basels, ging haben wir das Dreiländereck passiert.

Die Strömung war auch nicht ganz ohne, vor allem unter den Brücken. Es war gut, dass heut am Montag nicht soviel Binnenverkehr war, wie letzte Woche. Dann kam die Schleuse Birsfelden, die wir am Samstag schon sogar vom Turm aus angeschaut hatten. Sandro hat uns schon erwartet und die Tore waren schon offen. Das ist schon ganz schön beeindruckend, die 190m lange Schleuse. Durch die Schwimmpoller hat wieder alles gut geklappt und wir konnten weiter fahren.

Aus der Stadt raus kamen wir an den wenigen Industrieanlegestellen vorbei, an denen die großen Tanker beladen oder gelöscht werden. Bei der Schleuse Augst wurde es nochmal brenzlig, weil da vom Kraftwerk viel Wasser vor der Schleuse in den Rhein fließt und das eben genau vor der Schleuse. Aber wir sind gut in die Schleuse reingekommen und nach dem Festmachen, gab Martin über Funk Bescheid und der Schleusenvorgang begann.


Kurz nach der Schleuse begegnete uns doch noch ein großer Tanker. Nicole kannte den Kapitän und begrüßte ihn.
Kurz darauf kamen wir in Rheinfelden im Bootsclub an. Die Mitglieder wussten schon Bescheid, dass wir kommen und hatten uns ganz vorne am Steg Platz gemacht.
Nicole verabschiedete sich . Sie kommt am Freitag wieder hier an Bord und fährt dann die gleiche Strecke wieder mit nach Weil.
Am Abend wurden wir noch von Verena, die ist auch aus der WOB Gruppe und hier Mitglied im Bootsclub, recht herzlich begrüßt.

Juni

1

Heute hab ich zuerst nochmal einen Rhabarber Kuchen gebacken, dann die Kabinen für die Gäste hergerichtet. Um halb zwei kamen Sandro und Nicole vorbei, die uns morgen durch Basel nach Rheinfelden lotsen wird. Alle Boote ab 20 m müssen von einem Lotsen oder in dem Fall von einer Lotsin gefahren werden. Nicole ist eigentlich Kollegin von Sandro und arbeitet seit 15 Jahren als Schleusenmeisterin. Die eingesetzten Lotsen sind erfahrene, von den Schweizerischen Rheinhäfen zur Lotsendienstleistung berechtigte Schiffsführer.
Sie wird morgen früh hier her nach Weil kommen und das Schiff übernehmen. Nachdem das alles ausgemacht war, verabschiedeten sich die beiden. Um drei hatten sich Roby und Sumi angesagt, die dann auch pünktlich vor dem Tor vom Yachtclub standen und auf Martin warteten, der sie herein ließ. Wir konnten noch gut bei leichtem Wind draussen sitzen und Kaffee und Kuchen genießen. Bald ging es um die gemeinsame Zeit in Fidschi und was noch so in Zukunft geplant ist. Sumi erzählte auch begeistert von Italien, wo sie die letzten zwei Wochen war .
Der Himmel zog sich so langsam zu und es kamen recht dunkle Wolken. Deswegen verabschiedeten sich die beiden . Am Abend gewitterte es recht heftig mit Sturm und leichtem Hagel. Nach zehn Minuten war das Spektakel Gottseidank vorbei.

Mai

30

An den letzten beiden Tagen war schon in der Früh herrlicher blauer Himmel und Sonnenschein. Dazu das schöne Ambiente vom Yachthafen, der perfekte Start in den Morgen bei dem wir auch noch das Kranen eines Bootes beobachten konnten

. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Lörrach in den Baumarkt. Shoppingparadies für den Skipper. Aber irgendwie ging es in den ganzen Supermärkten und Baumärkten zu, als ob es die nächsten drei Wochen nichts mehr zu kaufen gibt. Überall Menschenmassen wie noch nie.
Zurück auf dem Boot tauschte Martin gleich die neue wasserdichte Steckdose aus. Dann war chillen unterm Sonnenschirm auf Deck angesagt.

Später dann noch Rhabarber schälen, damit ich den Kuchen fertig machen konnte. Dann beobachteten wir den regen Schiffsverkehr mit den riesigen Frachtern. Das ging tatsächlich fast zu, wie auf der Autobahn.


Am späten Nachmittag, der Kuchen war fertig, gleich angeschnitten und für lecker befunden, fuhren wir über die große Brücke nach Frankreich rüber. Schon cool, dieses Dreiländereck. Auf der einen Seite die Schweiz, wir in Deutschland und über der Brücke Frankreich. Und auch hier überall viele Menschen, die das tolle Wetter draußen genossen.


Wieder daheim auf dem Boot, spielten wir Backgammon, die Martin haushoch gewann. Tja, meine Glückssträhne ist scheinbar vorbei ;-(
Am Samstag wollten wir uns die Schleuse in Birsfelden anschauen. Da wir Sandro, den Schleusenmeister, letzte Woche in Mulhouse kennen gelernt haben, hat er uns sogar in seinen Turm eingeladen. Da hatten wir mal eine ganz andere Perspektive auf das ganze Procedere.

In der Zeit fuhr ein Personenschiff in die eine Schleusenkammer und wurde hochgeschleust. Sandro erklärte uns, das die kleinere der beiden Schleuse 18 Millionen Liter Wasser aufnimmt.

Später fuhr in die größere Schleusenkammer ein Tanker, der sie fast komplett ausfüllte. Da wurden dann etwa 20 Millionen Liter Rheinwasser rausgelassen.

Das war sehr interessant. und sehr spannend. Martin war fasziniert von der ganzen Technik und ließ sich alles erklären.

Am Montag wollen wir genau durch diese Schleuse durch, da brauchen wir sogar einen Lotsen, bzw. eine Lotsin. Aber dazu dann mehr am Montag.
Nach der Schleuse fuhren wir ins Aargau nach Remigen. Da hat mich gestern eine liebe Bekannte, mit der ich mal in Grenada segeln war, über WhatsApp angeschrieben und eingeladen. Das haben wir gerne angenommen und ich hab noch den restlichen Rhabarber Kuchen zum Kaffee mitgebracht. Das war sehr schön bei Andrea.
Später sind wir nach Rheinfelden gefahren , haben uns dort den Bootsclub angeschaut, zu dem wir am
Montag fahren wollen und haben dort gleich das Auto gelassen. Zurück gings per Radel die 25 km bei 31 Grad mehr oder weniger dierkt am Rheinufer.
Nach diesem Tagesprogramm waren wir ganz schön platt, nicht mal zu einem Backgammon oder Kniffel konnten wir uns aufraffen .

Mai

29

Wir sind ja gestern Abend noch bis vor die Schleuse Niffer gefahren , durch die wir zeitig in der Früh durch wollten. Um halb neun kam ein kleineres Boot namens Foxtrott vorbei und deutete an, dass wir mit reinfahren können. Die sind auch in der WOB Gruppe. Und so gab’s erstmal ein fröhliches Hallo.
Nach ein paar Kilometern kam eine zweite Schleuse, in der wir uns so klein vorkamen. Es ging 10 Meter nach oben. Dort gab es Schwimmpoller, die automatisch mit nach oben gehen und das Festmachen in der Schleuse sehr vereinfachen.

Durch die Schleuse durch, war es nur noch ein kurzes Stück zur nächsten Anlegestelle in Weil am Rhein. Martin hatte vorher angerufen und der Hafenmeister meinte, kein Problem, wir haben eine lange Spuntwand mit Ringen, da ist genug Platz. Aber heute war Feiertag, auch in der Schweiz, da sind einige Boote zum Tagesausflug unterwegs gewesen. Und genau zu dem Zeitpunkt, als wir den Yachthafen erreichten , kamen grad vier Boote aus Rheinfelden und machten an der Mauer fest. Uns blieb noch eine Klampe für die Vorspring den Rest musste Martin improvisieren. Wir machten über den Steg fest, eigentlich eine Stolperfalle. Aber da kam gleich ein netter Nachbar und hat uns angeboten, eine Klampe auf die andere Seite vom Steg anzubringen.

Und in dem Moment kamen die Schweizer, die vor uns festgemacht haben, übrigens auch aus der WOB Gruppe von Fb(Woman on Barges und man erkennt diese an einer Flagge, die eigens für diese Gruppe gilt) und haben gesagt, dass sie weiterfahren und wir dann ein Stück weiter vor können. Also alles perfekt.
Als wir dann unseren festen Platz hatten, holten wir die Fahrräder vom Boot und radelten los, um das Auto aus Kembs zu holen. Wir fuhren dieses Mal nicht am Kanal entlang, sondern durch das Naherholungsgebiet Petit Camargue. Wunderschön durch den Wald und am Rhein entlang, den man durch die Büsche rauschen hörte. Ab und zu konnte man ans Ufer runter.

An der großen Schleuse fuhr gerade ein großer Tanker rein und so konnten wir das ganze mal aus einer anderen Perspektive betrachten .


Im Kembs luden wir dann die Räder ins Auto und fuhren zu dem Yachthafen zurück. Kaffee gab’s bei strahlend blauem Himmel auf dem Deck um das uns unsere Bootsnachbarn ein bisschen beneidet haben.
Später gingen wir in das nette Hafenrestaurant zum Essen und ließen den Abend mit einem Aperol ausklingen.;-)

Mai

27

Unsere Anlegestelle liegt richtig schön im Grünen. Nach den üblichen Arbeiten an Bord und nach dem Kaffeetrinken haben wir die Räder geschnappt und sind zur Anlegestelle Hombourg gefahren. Da haben Franziska und Roli mit ihrem Boot Horizon fest gemacht. Die haben wir auch über die WOB Gruppe kennengelernt und jetzt einfach mal persönlich Hallo gesagt. Die beiden wollen fast die gleiche Strecke fahren wie wir und da haben wir uns ein bisschen auf ihrer schönen großen Bootsterrasse ausgetauscht.


Zurück auf der Vlinder gab’s ein leckeres Hühnchencurry.
Am Dienstag früh sind Franziska und Roli an uns vorbei gefahren und haben noch ein tolles Foto von der Vlinder gemacht. Außerdem saß die Gänsefamilie am Steg und der einsame Schwan hat wieder zum Frühstück geklopft.

Auch im Grünen ist es nicht langweilig. Außerdem fahren hier immer wieder riesige Schiffe vorbei, da gibt es immer was zu sehen. Die meisten Riesen müssen hier ca 10 Kilometer rückwärts zu ihrer Anlegestelle fahren, weil keine Wendemöglichkeit besteht.

Wir sind nach dem Frühstück nach Kembs zum Einkaufen gefahren und haben unsere Obstvorräte aufgefüllt. Martin entdeckte eine neue Sonnenbrille und hat sie gleich probiert. Bei Men in Black III hätte er vielleicht ne Chance 😉

Die Schleuse und die Anlegestelle für Morgen haben wir uns auch gleich angeschaut.

Dann haben wir einen Spaziergang zu einem Aussichtsturm gemacht, aber die Sicht war durch die hohen Bäume sehr eingeschränkt. So hätte man einen tollen Blick in die Landschaft. Auf dem Weg haben wir noch einen Hirschkäfer ins Gras gesetzt, weil da viele Radler unterwegs sind.


Eigentlich wollte ich nur die Räder ein bisschen sauber machen, aber Martin wollte die Pumpe ausprobieren. Das hat super funktioniert und dann haben wir gleich das ganze Schiff mit dem Kanalwasser gereinigt. Jetzt glänzt die Vlinder wieder. Fragt sich nur wie lange, weil der Blütenstaub und die Pusteblumen fliegen wie verrückt.

Wir hatten noch Zeit vor dem Abendessen, also gab’s ne Revanche im Backgammon, die ich mit 2:1 gewonnen hab und noch nen Kniffel hinterher….YES….Vielleicht sollte ich das hier nicht immer erwähnen, sonst spielt er nicht mehr mit mir…hahaha

Mai

25

Heute früh ging’s nach einer tollen Woche in Mulhouse weiter auf dem Canal du Rhône au Rhin Richtung Niffer/Kembs. Es war nur die eine Schleuse in Mulhouse, die wir heute bewältigen mussten und die lag ja praktisch gleich in Sichtnähe vor uns. Es war ziemlich frisch und geregnet hat es vorher auch. Deswegen saß ein Reiher ziemlich betröppelt an der Schleuse und hoffte auf einen Fisch. Bei Martin gab’s auch nix zu holen, der musste sich auf die Leinen konzentrieren.
Das Tor von der Schleuse ging nach oben auf, das war neu.


Auf dem Kanal trainieren auch wieder viele Ruderer, wie in Belgien.
Egal ob Vierer oder Einer, die sind alle schneller als die Vlinder 🙂


Hier merkt man schon sehr die Industrie und die Nähe zum Rhein, die Schiffe werden schon jetzt immer größer. Aber alle winken uns immer sehr fröhlich zu.

Nach ungefähr zwei Stunden , Martin hat mal ordentlich Gas gegeben, weil er wissen wollte, wie schnell die Vlinder bei 1600 Upm ist (10,5 Km/h) erreichten wir unseren Liegeplatz für die nächsten Tage. Ein Schwimmsteg mitten im Grünen. Auf dem Radweg neben dem Kanal und im Kanal selber ist recht viel los. Das sind wir gar nicht mehr gewöhnt.


Nach dem Kaffeetrinken gab’s ne Runde Backgammon, die ich gewonnen hab. Aber der Kommentar vom Skipper war schon gut ….du musst auch mal gewinnen, sonst spielst ja nicht mehr mit mir….tztztz
Gegen Abend wurde der Himmel plötzlich richtig dunkel und aus einem Wolkenloch schien die Sonne die Büsche auf der gegenüberliegenden Uferseite an. Das war eine ganz tolle Stimmung. Und getoppt wurde das ganze mit einem wunderschönen Regenbogen, der sich im Kanal spiegelte. Das ganze dauerte keine 10 Minuten. Es war richtig magisch. Disney ließ grüßen .

Mai

24

Wir genießen noch die letzten Tage in Mulhouse. Noch ein paar Kleinigkeiten am Boot ausbessern usw.

Für den Nachmittag hat sich Besuch aus der Facebook Gruppe WOB angekündigt . Tinka und Sandro von der MS Cookie. Die beiden sind schon länger auf den Strecken, die wir jetzt befahren wollen, unterwegs. Bei Kaffee und Kuchen haben sie uns echt wertvolle Tipps für die kommenden Kanalabschnitte gegeben und für Basel, wo die beiden wohnen. Leider hatten sie nicht soviel Zeit und mussten weiter. Auf dem Boot wartet ihr Katzitän Fussel, über den sie auch immer witzige Geschichten auf ihrer FB Seite schreiben.


Am Samstag hatte sich Besuch aus Pfaffenhofen angekündigt, langjährige enge Freunde von Martin. Nur er wusste nichts davon. Ich hab ihm erzählt, dass jemand zum Frühstück kommt. Die beiden waren mit ihrem Wohnmobil in Luxemburg unterwegs und da hat es sich angeboten, uns in Mulhouse zu besuchen. Martin hat sich super gefreut und wenn er gewusst hätte, wer kommt, hätte er wahrscheinlich eine ewig lange Liste vorher geschrieben um sie dann mit Stefan abzuarbeiten 🙂 .
Nach einem leckeren Frühstück sind wir dann ein bisschen in die Stadt spazieren gegangen und konnten den beiden ein paar Sehenswürdigkeiten von Mulhouse zeigen, vor allem eine kleine Eisdiele, wo es leckeres Eis gibt. Martin und ich haben schon einige Eissorten in dieser Woche ausprobiert . Auf dem Boot zurück gab’s dann Kaffee und Kuchen bei Sonnenschein auf dem Deck.
Nach lustigen Gesprächen und einem Snack zum Abendessen haben sich die beiden dann verabschiedet und sind mit ihren Rädern zurück zum Wohnmobil gefahren.


Das waren unsere Wochenendhighlights, bevor es morgen wieder heißt „Leinen los“

Mai

22

Heut hatten wir einen chilligen Arbeitstag. Das Wetter war nicht so besonders, also haben wir ein bisschen im Boot gewerkelt. Martin hat die Fliegengitter neu benetzt und ich hab meine Nähmaschine aufgestellt. Die hatte gestern aber keine Lust und mochte nicht so richtig laufen. Da hat sie Martin kurzerhand mal schnell auseinander genommen und gestreichelt 🙂 . Jetzt schnurrt sie wieder. Nachmittags haben wir ein süßes Tierchen gegenüber am Ufer sitzen sehen. Das hat sich überhaupt nicht von den Spaziergängern und Radlfahrern stören lassen beim sich putzen und fressen. Wir mussten aber erst Google fragen, was das war. Ich hatte auf Bisamratte getippt und war nur fast richtig. Es war ein Nutria, das hört sich zumindest besser an als Ratte.
Abends hab ich dann noch schnell einen Kuchen in den Ofen geschoben, nachdem mich gestern der Skipper gnadenlos beim Backgammon geschlagen hat.

Mai

21

Heute waren wir vorerst im letzten Museum in Mulhouse, dem Stoffdruck Museum.

Das Epos der Textilindustrie in Mulhouse beginnt im Jahr 1746, und im 18. Jahrhundert trägt der Druck zum Aufschwung der Stadt bei. Mulhouse und das Elsass werden im folgenden Jahrhundert zum Weltmarktführer für bedruckte Stoffe!

Beheimatet in einem majestätischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, was mich eigentlich noch mehr fasziniert hat , als die Ausstellung, bietet ein Teil dieser riesigen Sammlung den Besuchern ihre Stücke an.

Mit der Drucktechnik durch Holzbretter und später Kupferwalzen, entschied Mulhouse ab 1746, mit der Herstellung von bunten Stoffen zu beginnen.

Später veränderte das Aufkommen der Walzenmaschinen die Textilindustrie radikal. Dicht gefolgt von der Entwicklung der Chemie, die den Industriellen eine neue Welt zur Verfügung stellt: die synthetischen Farbstoffe.


Leider waren die Erklärungen alle auf Französisch, an den Stoffen und an den Maschinen. Es gibt auch eine Druckvorführung mit den alten Holzbrettern, die hat aber gerade Pause gemacht.