Aug.

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Heute stand die Route Liverdun – Toul mit ca 21 km und 5 Schleusen auf dem Plan.

Doch vorher waren wir noch schnell mal im Madelain-Laden und haben uns versorgt.


Nach dem Frühstück machten wir los und Christian übernahm schon souverän das Steuer.
Von der Mosel ging es dann in den Kanal Marne au Rhin.
Unterwegs sagte Martin plötzlich, was schwimmt denn da? Das war ein Reh, das wahrscheinlich aus Versehen in den Kanal gehüpft ist. Das war aber so schnell auf der flacheren Seite wieder draußen, dass ich kein Foto mehr machen konnte. Ansonsten fuhren wir heute meistens durch Natur.

Die beiden Schleusen auf der Mosel sind für die großen Frachter ausgerichtet. Normalerweise füllt die Vlinder die Kanalschleusen gut aus, aber dort wirkt sie richtig klein.
Beim Abzweig auf den Marne au Rhin Kanal hätten wir fast das automatische Signal zur Schleuse verpasst, die dann aber trotzdem nicht funktionierte. Die Ampel war ganz aus, also mussten wir kurz anlegen und telefonieren. Per Fernschaltung sprang dann die Ampel auf rot/grün und dann auf grün, so dass wir reinfahren konnten. Wie so viele Abschnitte im Kanal, war er voll mit Grünzeug. Ein Mitarbeiter von VNF kam vorbei und meinte, im Hafen gibt es Probleme, er soll bitte langsam fahren. Nach zwei Kilometern und zwei weiteren Schleusen erreichten wir dann den Hafen.

Im Gegensatz zu letztem Jahr war er halb leer. Wahrscheinlich wegen der ganzen Kanalsituation überhaupt. Das Problem im Hafenbecken war bestimmt das Grünzeug. Martin legte an der gleichen Stelle wie im letzten Jahr an.
Der Nachbar erkannte das Boot und fragte gleich, ob wir Ellen und Peter, die Vorbesitzer von der Vlinder kennen.
Die würden in den nächsten Tagen nach ihrem Ausflug nach Straßburg zurück nach Toul kommen. Vielleicht treffen wir sie ja noch.

Toul ist namensgebend für die „Côtes de Toul“, das wichtigste Weinanbaugebiet der ehemaligen Region Lothringen. Der bekannteste Wein der Region ist der Gris de Toul, ein sehr heller Roséwein.
Hier noch ein bisschen zur Geschichte von Toul
Die Stadt Toul ist eine Stadt der Geschichte und der Kunst und hat einen mittelalterlichen Stadtkern, in dem sich Altes und Neues vereint.
Der Besucher, der durch die Straßen läuft, wird Jahrhunderte durchqueren und zwar vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Durch die Kriege und besonders durch den 2. Weltkrieg und ihre Zerstörungen wurde die Stadt, in der noch einige schöne alte Häuser erhalten sind, geprägt
Die religiöse Stadt Toul hat ihre Bauwerke erhalten : Die Kathedrale St. Etienne, die Stiftskirche St. Gengoult, den Krankensaal im heutigen Kunst- und Geschichtsmuseum, aber auch einige Domherrenhäuser (in der Nähe der Kathedrale) und alte Klöster (Franziskaner, Dominikaner) aber auch der alte Bischofspalast (das heutige Rathaus)

Abends gingen wir in ein nettes kleines französisches Restaurant am „Place Croix en Bourg“.

Die Wasserfontänen aus dem Brunnen schossen rosafarben in die Höhe. Als Teil eines Lichterfestivals waren 5 überdimensionale Lampen um den Brunnen aufgestellt, die ihre Farben wechselten.


Nach dem Essen spazierten wir noch zur Kathedrale St. Etienne, in die Stiftskirche St. Gengoult mit dem tollen Kreuzgang und in die Jardins de l‘Hotel de Ville, die im Rahmen des Lichterfestivals wunderschöne Lichtobjekte ausstellten. Das Lichterfestival wurde als Einladung zum poetischen Wandern konzipiert und verwandelt den städtischen Raum in eine märchenhafte Szene, zwischen monumentalen Kreationen, immersiven Installationen und Lichtspielen.

Ob auf einem Platz, in einem Garten oder im Herzen des religiösen Erbes, jeder Standort wird zum Schauplatz einer Begegnung zwischen zeitgenössischer Kunst und der Aufwertung des Stadtbildes.
Mit tollen Eindrücken gingen wir zurück aufs Boot.