ANNETTE
Der Tag so schön friedlich. Alle schliefen länger, wir frühstückten mit frischer Ananas und Frühstücksei im Sonnenschein und schnorchelten ein wenig mit bunten ausgefallenen Fischen. Als dann der Wechsel des Ankerplatzes anstand, welcher sich auf der anderen Seite der Insel befand, freute ich mich in meiner Segel-Naivität auf eine herrlich entspannte Inselrundfahrt, wie wir sie auch in Bora-Bora erlebt hatten. Denn da saßen wir alle vorne auf dem Trampolin und sahen in Ruhe die neue Landschaft an uns vorüberziehen. Doch ich hatte mich einfach zu wenig mit den Segelrevier-Möglichkeiten um Moorea beschäftigt. Um auf die andere Seite der Insel zu kommen, mussten wir hinaus aufs Meer und damit auch in die Wellen dieses Tages. Die VAVA-U nahm Welle um Welle, von vorne herkommend und damit Schlag auf Schlag. Es war mir zu laut, zu viel hoch und runter – eben kein „Genuss-Segeln“ mehr in meinen Augen.
Nur Martin, unser Kapitän, saß entspannt auf seinem weißen Sitz und man spürte diese riesige Seemannslust!
Gegen 12Uhr holten wir das Segel wieder ein und nahmen Kurs auf den Pass in der Nähe des Lagoonariums, welchen Martin als Ankerplatz auserkoren hatte. Der Wind fegte ganz schön über die Bucht hinweg, so dass ein entspanntes Baden um den Katamaran herum ausgeschlossen war. Aber das hatten wir den anderen ja bereits angekündigt: die Strömungen auf dieser Inselseite waren so intensiv, dass das Lagoonarium Seile und Bojen ins türkise Wasser eingelassen hatte. Wunderschön anzuschauen war es allemal! Das intensive türkise Wasser bot uns einen Ankerplatz mitten im Nichts. Lediglich die Delphine begrüßten uns. Aber wir wollten dann dochin eine andere Bucht.
Dies gelang uns dann auch in Sichtweite des Sofitel Hotels, das an einem wunderschönen langen hellen Sandstrand in einer ebenfalls türkisblau eingefärbten Bucht lag. Dort kamen wir richtig an! Ich für meinen Teil schnaufte erst einmal durch und hoffte nun die letzten anstrengenden Seemeilen hinter mich gebracht zu haben. Gemeinsam machten wir dann noch einen letzten Landgang auf Moorea, denn am Folgetag sollte die VAVA-U Kurs auf Tahiti machen um diesen Törn zu beenden. Martin lenkte uns zum Abschluss nochmals souverän an den öffentlichen Strand, so dass wir direkt danach das Sofitel ansteuerten.
In der Hoffnung in diesem Luxus-Hotel freies WLAN zu erhalten, lächelte ich den netten jungen Mann der Strandbar an und erklärte ihm unsere Situation. „Normally not, but for you…!“ war seine nette Antwort und übergab mir für uns fünf ein Zettelchen mit dem Passwort. Das war doch mal richtig nett von ihm! Ich bedankte mich für seine Hilfe, denn so konnten wir uns alle entspannt mit Blick auf Tahiti unseren weiteren digitalen Reiseplanungen widmen. Ein tollerPlätze für die Reise-Organisation.
Unseren Gaumen gönnten wir währenddessen Eiskaffee, Cocktail und frische Kokosnüsse. Meiner Meinung nach war dies die schmackhafteste Kokosnuss, die ich seit dem Beginn von Chris und meiner Weltreise getrunken hatte. Daher ließ ich mir diese auch vom netten Kellner knacken, damit ich das köstliche Moorea-Kokosfleisch herauslöffeln konnte. Dies waren wiederum die schönen Freuden der Südsee!
Gegen 18Uhr waren wir wieder an Bord der VAVA-U, sammelten die frisch gewaschene Wäsche ein und man spürte regelrecht die Aufbruchstimmung!
Markus packte für Nepal, wir entschieden uns ein paar Dinge zu entsorgen und Martin begann mit der Endabrechnung. Wir hatten unsere Zeit gehabt auf der VAVA-U und während ich den Blog für uns schrieb, kochte Felix mit Martin die Pasta samt Brokkoli, die wir uns als letztes gemeinsames Essen im Cockpit schmecken ließen.
Zwar endete der Törn erst am 23.06.2018, doch morgen früh wird sich bereits Felix aufgrund seiner Anschlusspläne verabschieden. Es war somit der letzte Abend der ersten Südsee-Crew von Martin… aber sicher werden noch viele weitere folgen.
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